Mittwoch, 29. Juni 2016

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherabenteuer,

ein neuer Verlagszweig von Fischer erblickt bald das Licht der Welt und widmet sich ausschließlich der Fantasy und Science Fiction Literatur und was haben diese für ein Hammer Programm! Hier! Also mich haben sie sehr neugierig gemacht und ich könnte fast alles davon lesen, das ist unglaublich überraschend für mich und hier kommt das erste Buch, was ich gern verschlingen möchte:

 
Am Ende aller Zeiten
Verlag: TOR
Erscheinungsdatum: 25.08.2016

Wie weit würdest du gehen … für die, die du liebst?

Adrian J Walker hat mit ›Am Ende aller Zeiten‹ einen postapokalyptischen Roman geschrieben, in dem ein ganz normaler Familienvater vor die größte Herausforderung seines Lebens gestellt wird.

Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: Hat das alles irgendwann einmal ein Ende? Er ahnt nicht, dass sich die Katastrophe bereits anbahnt.
Als das Ende kommt, kommt es von oben: Ein dramatischer Asteroidenschauer verwüstet die Britischen Inseln. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Ganze Städte werden ausgelöscht. Straßen, das Internet, die Zivilisation selbst gehören plötzlich der Vergangenheit an. England liegt in Schutt und Asche. Ist dies der Weltuntergang?

Edgar und seine Familie werden während der Evakuierung voneinander getrennt, und ihm bleibt nur eine Wahl: Will er Frau und Kinder jemals wiedersehen, muss er 500 Meilen weit laufen, durch ein zerstörtes Land und über die verbrannte Erde, von Edinburgh nach Cornwall. Zusammen mit einigen wenigen Gefährten begibt sich Edgar Hill auf einen Ultra-Marathon durch ein sterbendes Land. Doch sein Weg ist gefährlich: Im postapokalyptischen England kämpft jeder gegen jeden ums blanke Überleben.


Klingt das nicht mega aufregend? Ein Kinokracher in Buchform würde ich mal sagen und ich muss das einfach lesen. Kennt ihr denn schon alle das TOR-Programm? Habt ihr euch auch schon Titel ausgesucht und auf die Wunschliste gepackt? Also ich bin total angetan und freu mich auf neue Welten :-)

Ganz liebe Grüße
Eure, mit dem Bloggermann ums Buch kämpfende, Sharon

Dienstag, 28. Juni 2016

Rezension: Amie Kaufman & Meagan Spooner * These Broken Stars


Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Carlsen
ISBN-13:
978-3551583574
Preis: 19,99 EUR
E-Book: 13,99 EUR
Reihe: 1. Teil 
Erscheinungsdatum: Mai 2016
Übersetzer: Stefanie Frida Lemke




Inhalt:
Die Icarus, das größte und luxuriöseste Raumschiff, befindet sich auf einer Reise durchs Weltall und genau dort mitten im nirgendwo, auf einer Party, begegnen sich Lilac, das reichste Mädchen des Universums und Tarver, ein junger gefeierter Kriegsheld. Sie weiß, wer er ist und ist erstaunt, dass er nicht weiß, wer sie ist. Lilac gönnt sich den kurzen Flirt, aber sie weiß auch, das es für ihn nicht gut sein kann. Tarver mag die gehobene Gesellschaftsschicht überhaupt nicht und fühlt sich dort nicht wohl, doch dieses eine Mädchen zieht ihn an, bis er eine Abfuhr bekommt und dann erfährt, mit wem er geliebäugelt hat. Für beide steht fest, nie wieder Blickkontakt und dann passiert das Unmögliche und die Icarus stürzt ab, und wie der Zufall es will, landen ausgerechnet Lilac und Tarver zusammen auf einen Planeten und müssen um ihr überleben kämpfen. Kann das gut gehen? Wird das verwöhnte Mädchen durchhalten können? Hat Tarver die Nerven für zwei? Und was ist mit der körperlichen Anziehungskraft? Ob sie gerettet werden können?

Meinung:
Ich muss zuerst gestehen, dass ich beim ersten Anblick von dem Buch gedacht hatte, oh nein, nicht schon wieder so ein gehyptes Buch. Dann machte man auch noch, zuerst den Vergleich mit der Titanic Geschichte Werbung und für mich, war das dann das Ende. Bis eine Freundin sagte, jetzt lies doch mal den Inhalt und ja, der Inhalt klang richtig gut und das hatte ich nicht erwartet, ich wurde neugierig. Manchmal muss man sich halt zum zweiten Blick hinreißen lassen und es hat sich für mich gelohnt.

Die zwei Autorinnen haben wirklich was Eigenes geschaffen und für tolle Charaktere und Atmosphäre gesorgt. Dazu kommt auch noch ein gelungener abwechselnd erzählter Sichtwechsel von Lilac und Tarver dazu und die Seiten folgen nur so dahin. Der Anfang war in Kürze verschlungen, man hielt sich nicht ewig auf und konzentrierte sich wirklich auf das Zusammenspiel der beiden auf einem fremden Planeten. Außerdem fand ich die Einleitungen in die Kapitel toll, denn Tarver wird verhört, also weiß man, das sie überleben werden, nur harmonierte nicht immer das gesagte, mit dem Geschehen überein und das war aufregend. So hielt die Geschichte wirklich einige Überraschungen parat und sorgte für tolle Lesestunden.

Aber kommen wir zu den zwei Hauptfiguren. Tarver ist wirklich ein ganz toller Kerl, wer mit ihm nicht im All abstürzen mag, ist selber schuld. So wird er durch seine Herkunft oft vorab abgestempelt und als einfachen Mann der Unterschicht gesehen. Dass in ihm viel mehr steckt und er durchaus ein Mann der Poesie ist, behält er gut für sich. Seine Ausbildung kommt ihm in der Situation, auf einem fremden Planeten gelandet zu sein, sehr zugute und auch Lilac profitiert davon. Allerdings hat er am Anfang große Mühe mit ihrer zickigen Art klarzukommen und er wundert sich über sich selbst, was er an ihr faszinierend fand, zumindest sagt das sein Kopf, sein Herz pocht immer noch wild in ihrer Nähe. Allerdings ist ihm klar, das sie für ihn kein Interesse hat und er die Finger von ihr lassen soll, also geht es ums reine überleben. Was er nach dem Absturz der Icarus mehr als nur schwarz sieht.

Lilac ist nun mal, das reichste Mädchen des Universums und das wirft auf sie einen großen Schatten. Ihr Leben ist nicht immer nur Sonnenschein, jeder Schritt von ihr wird überwacht, jede Geste oder Interesse hat Folgen und so ist sie eigentlich mehr Sklave ihres Lebens, als eine eigenständige Person. Jetzt muss sie auch noch auf einen Kerl hören, der ihr Vorschriften macht und sie durch den Dschungel schleppen möchte. In ihr rebelliert alles und immerhin ist sie ja vom höheren Stand. Sie wird zickig und merkt innerlich aber selber, das sie, das, gar nicht sein möchte. Der lange Marsch in ihren Kleidern setzt ihr gehörig zu, aber ihr stolz lässt sie durchhalten, auch wenn es ihr schwerfällt, so ist sie immer mehr auf Tarver angewiesen und hört irgendwann auch mal auf ihn. Außerdem wünschte sie sich seinen Blick auf der Party zurück, denn in diese braunen Augen würde sie gern versinken, aber nach ihrer Ansage hat sie eh keine Chance mehr bei ihm.

Das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren ist das Augenmerk der ganzen Geschichte. Wie sie zusammen streiten, kämpfen, zusammenhalten und sich Stück für Stück den anderen öffnen. Dabei schleichen sie ständig um ihre Gefühle füreinander drum herum und es ist, für uns Leser zum Haare raufen. Ich mochte diese Reise, dieses Achterbahngefühl, das ständige Auf und Ab, das haben die beiden Autorinnen verdammt gut eingefangen und uns regelrecht an die Buchseiten gebannt. Außerdem war die Entwicklung wirklich schön und gelungen beschrieben. Der einzige Wermutstropfen für mich war ihre Lösung am Ende, das war für mich ein Schwachpunkt und noch nicht ganz ausgereift, oder eben Geschmacksache. Aber sie haben bei mir für innerlichen Wirbel gesorgt und ich bin angefixt und möchte sofort mehr.

Henry und ich fanden dieses Paar richtig klasse und vergeben vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorinnen: 

Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche.

Meagan Spooner wuchs in Washington, D.C., auf. Sie las und schrieb schon als Kind in jeder freien Minute, träumte damals aber noch von einer Karriere als Archäologin, Meeresbiologin oder Astronautin. Heute lebt sie ihre Abenteuerlust beim Schreiben und beim Reisen aus.


Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Sonntag, 26. Juni 2016

Rezension: Isabel Allende * Der japanische Liebhaber


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Suhrkamp
ISBN-13:
978-3518424964
Preis: 21,95 EUR
E-Book: 18,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: September 2015

Übersetzer: Svenja Becker 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Irina ist zuversichtlich, dass sie ihr neuer Job mal längerfristig an einem Ort fesselt, denn das Lark House scheint genau das richtige für sie zu sein, allerdings plagen sie immer noch Geldsorgen. Bis eines Tages Alma Belasco im Seniorenheim auftaucht und Irina als Assistentin engagiert. Irina ist überglücklich, aber auch neugierig, wer ist diese eigensinnige Frau? Alma ist eine Einzelgängerin, unnahbar, extravagant und schon über achtzig. Bekommt jede Woche einen Brief und Blumen, verschwindet über mehrere Tage und scheint ein Geheimnis nach dem anderen zu haben. Irina ist fasziniert und Almas Enkel Seth, von Irina, zusammen versuchen sie aus allem schlau zu werden und beginnen eine Reise in die Vergangenheit. Wer schreibt die Briefe? Was werden sie entdecken? Und wohin wird Irina und Seth die Reise führen?

Meinung:
Isabell Allende ist bekannt für ihre großen gefühlvollen Geschichten und da ich noch nichts von ihr gelesen, aber einen Hang für Japan habe, dachte ich, es wird mal Zeit, diese Autorin zu entdecken. Immerhin lockt sie ja einen mit Geheimnissen und verbotenen Reizen. Wer möchte da nicht das große Ganze erfahren.

Die Geschichte spielt eigentlich über eine längere Zeit im Seniorenhaus und wird durch viele Rückblenden aus Almas Leben unterbrochen. So lernen wir zuerst Irina kennen und wer denkt, dass Alma allein geheimnisvoll ist, muss sich mal Irina genauer anschauen. Sie lässt sich nicht in die Karten gucken, behält ihre Vergangenheit genauso unter Verschluss und lässt Seth nicht an sich ran, obwohl er ständig ihre Nähe sucht. So wird das auf dem ersten Blick etwas verschleiert, da im Mittelpunkt Alma steht, aber man sollte diese elfenhafte Person nicht wirklich aus den Augen lassen. Sie ist ein wichtiger Punkt in Almas Leben in Seniorenhaus und eine gute Beobachterin, durch ihre Augen lernen wir diese ältere Dame nämlich zuerst kennen.

Alma ist nicht nur für ihre anderen Buchcharaktere interessant, sondern auch für den Leser, ich hatte ja mit vielen gerechnet, aber mit solch einer dramatischen Lebensgeschichte nicht. So fängt ihre frühste Erinnerung im Zweiten Weltkrieg an, wie sie Polen verlassen muss, um bei ihrem Onkel in San Francisco Unterschlupf zu finden. Dort lässt sie keinen an sich ran und blüht erst richtig durch die Freundschaft zu ihren Cousin Nathaniel und den Gärtnersohn Ichimei auf. Diese drei Schicksale werden sich im Laufe dieser Geschichte immer wieder verweben, begegnen und ganz gravierend in den eigenen Leben einmischen. Jeder der Drei wird schwere Schicksalsschläge zu verkraften haben und die Autorin gibt hier wirklich ein Gesellschaftsbild Amerikas wieder, das nicht die Sonnenseite widerspiegelt. So haben wir gesellschaftliche Zwänge, politische Auswirkungen und fehlender Mut sein Leben offen so zu leben, wie es seine Gefühlswelt gerne hätte. Was mich aber am meisten schockiert hat, waren die Gefangenen Lager für die Japaner nach dem Pearl Harbor Angriff, diese dunkle Seite der USA kannte ich noch nicht und hat mich wirklich sprachlos und überaus traurig zurückgelassen. Ich könnte mich hier noch mehr dazu auslassen, aber ich werde es nicht tun, Gesellschaften sind grausam, egal wo auf der Welt, die eine folgenden Generationen wird, dafür immer noch angeprangert und die anderen schweigen darüber.

Isabel Allende hat hier wirklich große Gefühle und eine ganz außergewöhnliche Liebesgesichte aufs Papier gebracht. Sie kann unglaublich feinfühlig und sensibel erzählen, einen fesseln und schockiert zurück lassen. Mir hat es unglaublich gut gefallen, wie sie Sehnsüchte, Traditionen, Zwänge und Träume ineinanderfließen lässt und so eine bewegende Zeit geschildert. Sie nimmt uns ja nicht nur mit in die Vergangenheit, nein, sie lässt sie vor unseren Augen aufblühen und lebendig werden. Allerdings habe ich auch recht lange für dieses Buch gebraucht und das liegt an der ganzen Dramaturgie. Jeder ihrer Figuren, aber auch wirklich jede, hat ein dramatisches Ende, ich finde gut, dass sie schwere Themen gewählt hat, aber dadurch wurde es etwas überzogen und zu viel, für mich als Leser. Es kann ja sein, dass es so viel Schicksale auf einmal trifft, aber ich finde das im realen Leben ein bisschen ungewöhnlich, wenn alles eine Familie trifft.

Ein Buch was berührt, nachdenklich macht und trotzdem an die große Liebe glauben lässt, die alles überwindet. Wer große Gefühle und dramatische Schicksalsschläge mag, der sollte sich diesem Werk widmen und Alma mit ihren Ichimei kennenlernen.
 
Henry und ich haben Almas Lebensgeschichte gern kennengelernt und vergeben vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin: 
 
Isabel Allende, 1942 in Chile geboren, ging nach Pinochets Militärputsch 1973 ins Exil. Die Erinnerungen ihrer Familie, die untrennbar mit der Geschichte ihres Landes verwoben sind, verarbeitete sie in dem Weltbestseller Das Geisterhaus. Allende zählt zu den meistgelesenen Autorinnen weltweit, ihr gesamtes Werk erscheint auf Deutsch im Suhrkamp Verlag.

Quelle: Barbers Buchhandlung

 
Vielen lieben Dank an den Suhrkamp Verlag für dieses Rezensionsexemplar.  


Freitag, 24. Juni 2016

Lesung mit Antoine Laurain

Hallo meine Lieben,

als ich erfahren hatte, dass Antoine Laurain zur Lesereise nach Deutschland kommt, hüpfte mein Herz schon ganz wild, aber als ich dann noch gesehen hatte, dass er nach Düsseldorf kommt, war es ganz und gar um mich geschehen. Mein Mann hat sofort Karten reserviert und so hieß es nur noch abwarten und freuen.

Dann war es endlich so weit, der 09.06.2016 stand vor der Tür und ich konnte kaum den Feierabend erwarten. Schnell aus dem Büro und nach Hause, die Katzen versorgt, meine Bücher eingepackt und los. Überpünktlich waren wir vor Ort und suchten dann die Lokation, das Institut francais Düsseldorf, eine Bibliothek und Sprachschule.


Das Buch ganz rechts unten ist Antoines, daraus hat er gelesen.


Dort angekommen wurden wir auch direkt auf Französisch begrüßt und angesprochen und ich bekam schon Angst, dass der ganze Abend so verlaufen würde ...lach... ich und meine schrecklichen Sprachkenntnisse! Aber nein, sie bemerkten sofort, das wir ihre Sprache nicht beherrschten und gingen sofort in unsere über und so plauderten wir ganz angenehm. Allerdings war ich ein kleines aufgeregtes Nervenbündel, wenn es um besondere Autoren geht, ist mit mir echt nichts anzufangen. Aber dann kam er und er hat mich sofort erkannt, was für ein Gefühl ... Ich kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Dazu muss ich vielleicht kurz erläutern, dass wir uns über Instagram kennen. Er hat einen tollen Account, schaut doch dort mal vorbei und genießt seine Parisbilder.


Antoine Laurain

Er wurde vorgestellt und es gab eine kurze Einleitung zu seinen Büchern und ich wusste gar nicht das sein Buch "Der Hut des Präsidenten" in sieben Sprachen übersetzt wurde und sein Buch "Liebe mit zwei Unbekannten" in fünfzehn! Unglaublich, oder? Wahnsinn, ich habe mich direkt mitgefreut. Natürlich muss Antoine das Hallo direkt zurück geben schickte direkt ein Danke schön hinterher, dass er hier sein durfte. Charmant! Franzose eben ...

Aber hier mal das Buch für den wunderbaren Anlass:


Autor: Antoine Laurain I Atlantik Verlag I Gebundene Ausgabe: 20,00 € I eBook: 15,99 € I Erscheinungsdatum: Januar 2016 I Rezension



 Antoine und Stefan Barmann


Nach der Begrüßung durfte der Autor erst mal etwas vorlesen und ihr glaubt gar nicht, wie toll es ist jemanden französisch vorlesen zu hören. Was für ein Klang, was für eine Musik, ich habe natürlich kein Wort verstanden, na gut Chapeau habe ich schon verstanden ...hihi... aber ich musste ja auch nix verstehen, denn ich kenne ja das Buch und habe einfach nur genossen. Aber sogar der Bloggermann neben mir meinte, der soll bloß nicht aufhören. Fand ich natürlich super ;-) Antoine hat wirklich ein gutes Stück vorgelesen und dann war Stefan Barmann dran, allerdings las er nicht genau dasselbe vor, sondern faste das alles gut zusammen und so geschickt, dass man die Schnittstellen gar nicht so wahrnahm. Er hat wirklich eine tolle Moderation gemacht.
  

Antoine und seine Hände, immer sehr gestenreich.

Nach dem Lesen kamen die Fragen und was ich Anfang des Jahres schon beim #hutup auf Englisch gehört hatte, bekam ich jetzt auf Französisch, herrlich. Deshalb wiederhole ich jetzt mal nicht alles Gesagte, sondern verlinke euch. Allerdings hatte ich auch ein bisschen Angst, nicht alles wirklich mitgekommen zu haben, da das Publikum doch recht französisch fest war und ich hatte das Gefühl allein nix zu verstehen. Aber es ging schon und so kann ich noch hinzufügen, dass der Hut auf dem franzsösischen Cover wirklich der Chapeau von Mitterrand ist. Der gut gefüllte Raum war auf jeden Fall begeistert und hing den sympathischen Autor förmlich an den Lippen und er lächelte immer charmant ins Publikum. Wie immer ist so eine Lesung viel zu schnell vorbei und am Ende gab es Wein und die Möglichkeit sein Buch signieren zu lassen.

Links: Annie Mesguen (Bibliothekarin) und Laura Hage (Atlantik)
Rechts: Antoine bei der Arbeit und Laura


Ich habe mich natürlich als Letzte angestellt und nutze die Zeit noch ein bisschen zum Plaudern und Lachen. Es war eine gelungene Veranstaltung, allerdings frage ich mich, wo waren denn bitte die ganzen Blogger! Da kommt so ein toller Autor und kaum einer da, oder habe ich euch nicht gesehen? Egal, so war der Mann, meiner! ...lach... 

Endlich jemanden in echt kennenzulernen ist ja so eine aufregende Sache und ich bin natürlich verstummt! Meine bescheuerte Sprachschwierigkeit hat mir wieder mal ihr volles Ausmaß präsentiert, aber dank Laura hat alles doch noch super geklappt. Danke!

Er ist ein Künstler!!! (durch und durch)

Ein paar Tage vor der Lesung stellte Antoine ein Foto online, wo er Katzen gezeichnet hatte und ich meinte als Kommentar, bekomme ich das auch? Das er mir wirklich alle meine Katzen rein malte, ist der Hammer! Ich bin immer noch glücklich, nein, ich schwebe immer noch im Himmel, er war so nett, sympathisch, charmant und einfach unglaublich! Er gibt einen ein Gefühl selbst was ganz Besonderes zu sein und ich bin hin und weg ... und ja, ich weiß ich schwärme, seit froh, das ihr mein Grinsen nicht ertragen musstet, der Bloggermann hatte seinen Spaß und mich aufgezogen. Übrigens die Bücher gebe ich nie mehr her und bekommen einen Ehrenplatz ♥♥

 Lieblingsmoment! EVER

Natürlich gibt es ein Fanfoto, wie könnte es auch keins geben, und da es so tolle sind, bekommt ihr drei zu sehen und ich finde sie klasse, bezaubernd und ich sehe sogar mal gut aus ...lach... 

Also wie ihr merkt, ich bin ein Antoine Fan und kann euch nur seine Bücher ans Herz legen und probiert ihn live zu erleben, es lohnt sich. Er ist genauso klasse wie seine Bücher und genauso stelle ich mir einen Franzosen vor! Danke an Atlantik Verlag, dass ihr ihn nach Düsseldorf gebracht habt und danke an Institut francais Düsseldorf für die tolle Organisation und die Gastfreundschaft. Bei der nächsten Antoine Lesung bin ich auf jeden Fall wieder dabei ;-)

Ganz liebe Grüße
Eure, immer noch schwebende, Sharon 

Mittwoch, 22. Juni 2016

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo liebe Bücherflüchtige,

ich bin ja nicht unbedingt ein Freund von Fortsetzungsbänden aus der Sicht vom anderen Protagonisten, aber diese hätte mich schon beim Lesen, des ersten Bandes (Rezension) brennend interessiert. Immerhin war die Geschichte so was Besonderes und Außergewöhnliches und ihr habt diese bestimmt auch schon verschlungen und seit auf Rhiannons Worten gespannt, oder? Aber lest Mal hier:
 

Letztendlich geht es nur um dich
Band 2
Verlag: FJB
Erscheinungsdatum: 25.08.2016

Kannst du jemanden wie A lieben, der jeden Tag in einem anderen Körper lebt? ›Letztendlich geht es nur um dich‹ ist die ungewöhnliche und bezaubernde Fortsetzung des SPIEGEL-Bestsellers ›Letztendlich sind wir dem Universum egal‹. David Levithan beschreibt auf eine fesselnde Art und Weise die Geschichte von Rhiannon, die das Geheimnis von A und ihre Liebe zu ihm entdeckt.

Rhiannon liebt ihren Freund Justin, auch wenn der sie in der Schule eiskalt abblitzen lässt. So ist er halt. Und wenn Rhiannon auf der Rückfahrt von der Schule den Radiosender wechseln will, kommt von Justin »mein Auto, meine Musik«. Lädt Rhiannon ihn zu einer Party ein, beschwert er sich, dass sie ihn immer »festnageln« will.
Eines Tages ist plötzlich alles anders: Justin lässt Rhiannon die Musik aussuchen, er singt aus voller Kehle mit und hört ihr aufmerksam zu. Rhiannon ist überglücklich. Doch dann kommt ein Fremder und behauptet, dass er für einen Tag in Justins Körper gewesen ist…
 

Na, wer von euch hat es auch schon auf dem Schirm? Steht es auf euer Wunschliste? Oder kennt ihr, "Letztendlich sind wir dem Universum egal" noch gar nicht? Ich freu mich auf jeden Fall schon riesig und bin gespannt, auf ihre Gefühlswelt. Außerdem frage ich mich, ob er die Geschichte auch noch etwas weiterspinnt, denn für mich war A's Geschichte noch nicht zu Ende ...

Ganz liebe Grüße
Eure, besondere Geschichten mögende, Sharon 

Dienstag, 21. Juni 2016

Rezension: Bernhard Aichner * Die Schöne und der Tod

Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: btb 
ISBN-13:
978-3442713660 
Preis: 9,99 EUR
E-Book: 8,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: Neuauflage April 2016 



Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Max Broll ist Totengräber und ist mit sich und seinem Leben recht zufrieden, bis ein Anruf alles in seinem Leben durcheinanderbringt. Emma seine erste große Liebe ruft ihn nach Jahren an und teilt ihm mit, das er ein Grab für sie schaufeln muss, denn ihre Schwester hat sich umgebracht. Also tut Max, was sein Job ist, auch wenn seine Gefühlswelt sich dreht und dadurch passiert ein Ungeschick und der Totengräber muss nach der Beisetzung nochmals graben und findet einen leeren Sarg vor. Wo ist die Leiche? Wer hat ein Interesse eine Leiche zu stehlen? Max will sich der Sache annehmen, denn auf seinem Friedhof klaut man keine Leiche. Nur ahnt Max nicht, wohin er sich da hineinmanövriert. Wird er die Leiche finden? Und was wird Max herausbekommen? Und wird er es selbst heil überstehen?

Meinung:
Nachdem mich Bernhard Aichners Bestatterin Blum so in ihre Fänge gezogen hat und ich zum absolut begeisterten Leser mutiert bin, muss ich doch seinen neu aufgelegten Friedhofsgräber Max Broll kennenlernen. Tja und was soll ich sagen, da hat sich der Autor ja ein ganz besonders interessantes Mannsbild einfallen lassen.

Max Broll wollte eigentlich Journalist werden und studierte dafür damals in Wien, bis ein Anruf seinen vorher geplanten Weg veränderte, denn sein Vater lag im Sterben. Er lässt alles hinter sich, Karriere, Wunschträume, seine große Liebe und kehrt in sein Heimatdorf zurück und übernimmt später den Beruf seines Vaters und wird Totengräber. So hat er es sich in seinem Leben gemütlich gemacht, lebt in Ruhe und ausgeglichen dahin. Bis zu der Minute, wo seine Jugendliebe Emma anruft und ihn bittet, oder besser, verlangt, ein Grab zuschaufeln. Hier bricht in Max alles wieder auf, alte Träume, unerfüllte Zukunftspläne und die große zerflossene Liebe. Mit aller Macht will er sich davon lösen und wieder friedlich auf seiner Terrasse mit einem Glas Wein sein Leben leben. Aber es soll anders kommen, und bevor man sich mit dem eigenen Leben zu sehr befasst, kommt so eine verschwundene Leiche gerade richtig.

Bernhard Aichner hat ein Talent für ausgefallene Charaktere, während Blum kühl und berechnend wirkt, ist sein Max kumpelhaft und immer mit dem Herz dabei. Was am Anfang friedlich und malerisch gezeichnet ist, dreht sich mit zunehmendem Alkoholkonsum und Max Frauen. Sein jetziges Leben verfängt sich mit seinen Jugendplänen und so wirbelt alles durcheinander und lässt uns an Max Suche nach seiner inneren Mitte teilhaben. An Anfang dachte ich noch, wow, was für ein toller Kerl, aber der nette gut aussehende Typ mit dem tollen Humor hat auch so seine Tücken. Er ist wirklich innerlich aufgewühlt und macht doch die eine oder andere Dummheit. Menschlich und sympathisch kommt der Max rüber, aber manchmal hätte ich ihn gern eins übergezogen. Er ist halt doch nur ein Mann.

Natürlich kommt das alles besonders gut rüber, durch den Erzählstil des Autors. Der Einstieg macht alles wieder ganz dramatisch und spannend, das man nur so durch die Seiten fliegt, um an den Punkt zu kommen, wo es um Leben und Tod geht. Dabei stechen wirklich die tollen Dialoge mit hervor, die einen öfters lachen lassen, als bei einem Krimi gedacht. Ich denke die Max Broll Reihe soll einen einfach gut unterhalten und der Krimianteil rundet das Ganze ab. Wer hier einen total durchdachten und realistischen Mordfall haben möchte, ist hier falsch. Hier herrscht das Zusammenspiel von Liebe, Suchen und wirklicher Freundschaft vor und macht diese Geschichte zu etwas Besonderen.

Mir hat es wieder richtig gut gefallen, aber ich mag ja eh ungewöhnliche Krimis am Liebsten. Bei mir darf es gern humorvoll, locker und mit vielen tollen Sprüchen einhergehen. Ich muss nicht den bösesten Serienkiller haben, sondern es darf auch gern mal schräg und abgründig zugehen. Dafür sorgt Bernhard Aichner mit seinen Büchern und seinem Hang zum Thema Tod. Der Max mit seiner Eigenbrötlerei und seiner Dickköpfigkeit stehen im Vordergrund und das ist auch gut so und genau deshalb wird jetzt Band zwei gelesen.
 
Henry und ich finden den Max, trotz hohen Alkoholkonsum und Frauengeschichten, toll und deshalb gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:   

Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck/Österreich. Aichner schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Für seinen Thriller Totenfrau erntete er begeisterte Kritiken, er stand damit sowohl in Österreich als auch in Deutschland auf der Bestsellerliste, der Roman wurde in zwölf Länder verkauft, eine Fernsehserie ist in Vorbereitung.
  
Quelle: btb Verlag


Max Broll Reihe:

http://buchhandlung-barbers.shop-asp.de/shop/action/productDetails/29745493/bernhard_aichner_interview_mit_einem_moerder_3709971330.html?aUrl=90009126&searchId=13http://buchhandlung-barbers.shop-asp.de/shop/action/productDetails/28953993/bernhard_aichner_fuer_immer_tot_3442713676.html?aUrl=90009126http://buchhandlung-barbers.shop-asp.de/shop/action/productDetails/28953992/bernhard_aichner_leichenspiele_3442713684.html?aUrl=90009126


 2. Teil I 3. Teil I 4. Teil Erscheinungsdatum: 20.07.2016


Sonntag, 19. Juni 2016

HAPPY KADAVER 2016

Hallo meine Lieben,

wer Ralf Kramp kennt, wird auch über kurz oder lang über die Veranstaltung Happy Kadaver fallen. Zumindest wurde es uns mehrfach ans Herz gelegt und man ist ja dankbar über gute Insidertipps. So wollten wir, dieses Spektakel unbedingt auch mal erleben und haben uns Karten besorgt.

Aber was ist dieses Spektakel? Dort treffen sich fünf Autoren und jeder von ihnen hat eine Kurzgeschichte in der Tasche. Kurz vor der Show tauschen sich die Schreiberlinge aus und dann wird auf der Bühne diese vorgelesen und jeder muss seine Rolle vortragen und spielen, die er ja vorher nicht kennt. Eigentlich ist Happy Kadaver keine Lesung, sondern eine Comedy Show vom Feinsten und findet seit sechs Jahren immer zu Fronleichnam statt. Ein Termin, den man sich merken sollte.


So fuhren wir am 26. Mai 2016 nach Hillesheim, in die schöne grüne Eifel und machten zuerst halt im Café Sherlock, immerhin muss man sich ja für das Unbekannte stärken und mit selbst gebackenen Kuchen geht das doch am Besten.

Sehr stylish!



Nach der Stärkung ging es dann zum Veranstaltungsort, einem alten Kino mit 220 Plätzen und die Veranstaltung war restlos ausverkauft. Wir fanden einen netten Platz und waren gespannt, was uns erwarten wird und dann ging es los:

Sascha Gutzeit begleitete die Veranstaltung musikalisch und haute in die Seiten und eröffnete den Abend mit dem Lied "Der Mörder ist auch immer der Täter". Sehr witzige Texte und eine sehr angenehme Stimme. Dann betraten die eigentlichen Verdächtigen die Bühne und man spürte, dass die Vorfreude auch dort vorherrschte. 

Den Anfang machte Klaus Stickelbroeck und er nahm uns und seine Mitstreiter mit auf einen Campingausflug der Superlative. Eine Gruppe aus älteren Herren, die ins Chaos abdriften und eine Dummheit nach der anderen anstellen.




Als Nächstes kam dann die einzige Frau in der Runde dran Tatjana Kruse und sie entführte uns ins Altenheim. Ein Mann mit Frauenüberschuss, nur leider lebt die Eigene noch, aber da kann man doch was machen, immerhin nervt sie ihn jeden Abend mit ihren dämlichen Gin Tonic. Der Clou hier war, dass fast alle Herren Damen spielen durften und Tatjana den Ehemann, die Lacher waren vorprogrammiert.

Peter Godazgar überraschte uns mit einer Folge aus Akte XY ungelöst und spielte hier mit seinen Mitstreitern eine heitere Folge nach. Zur Einstiegsmusik von der Sendung mit der Maus, gab es einen einsilbigen Kommissar und sprachgewandte Journalisten und dann gab es eine Pause.



 Der Büchertisch für jeden was dabei und natürlich wurde signiert ohne Ende.


Was ich noch unbedingt erwähnen muss, ist die Schweinerei, die es zwischen den Stücken immer wieder gab. Ralf Kramp moderierte nicht nur, nein, er war auch einkaufen und es gibt wohl immer widerliches Zeug.ßes was man nie essen würde, Getränke, die beim Anblick einen schon die Fußnägel hochrollen lassen und das macht er wohl jedes Jahr so. Echt widerlich! Und dabei wurde mir erzählt, dass es 2016 ja schon fast human war ...lach... also ich weiß nicht, das ist Quälerei vor allem für Carsten Sebastian Henn, er musste sehr leiden und ist ein gern genommenes Opfer. Als Weinkenner und Restaurantkritiker bekommt er das Schlimmste immer ab und er spielt die Diva auch noch perfekt, verzogenes Gesicht und Flucht von der Bühne ... Die Lacher und das Mitgefühl waren ihm sicher.
 

Der Herr des Publikumstelefons, nur leider hat er nicht die Rechnung bezahlt: 
Ralf Kramp


Nach der Pause war als Erstes auch direkt Carsten Sebastian Henn dran. Er brachte uns eine Geschichte aus der Eifel mit und es spielte sogar höchstpersönlich selbst Ralf Kramp mit und eröffnete uns Dinge, die uns überraschten, wir drüber lachten und Herrn Kramp erstaunt fragen lässt, was so lustig dran ist, denn er findet Früchteaufkleber zusammeln ein tolles Hobby und wir im Publikum verstummten, das war gar kein Witz. War aber trotzdem zum brüllen. So lebte Carsten Sebastian Henn die Krimistadt und die Eifel auf und gab seiner blutigen Geschichte den passenden Rahmen. Man merkte ihm an, wie gut es ihn getan hat, diese Geschichte zu schreiben, ich glaube, ihn lagen ein bisschen Happy Kadaver im Magen ...lach...

Zu guter Letzt kam der Chef vom KBV Verlag selber dran und Ralf Kramp packte eine Geschichte aus seinem neuen Kurzgeschichtenroman aus. (Rezension) Ich muss gestehen, schade das ich diese schon kannte, denn so wusste ich ja, was kommt, aber die Reaktionen meiner Mitmenschen zu erleben, ließ mich unbeschwert mitlachen. So war die Kasperle Geschichte mit Mord im Märchenwald ein runder guter Abschluss.


Schluss! Aus! Micky Maus :-)

Ein lustiger Abend ging zu Ende und ich kann nur sagen, danke für den Spaß, das Lachen und die Unbeschwertheit. Ich kann euch diese Veranstaltung nur ans Herz legen, wer gern Comedy mag und dazu noch viel Spaß drum herum, sollte sich Happy Kadaver merken :-)

Ganz liebe Grüße
Eure, immer wieder was Neues entdeckende, Sharon

Donnerstag, 16. Juni 2016

Rezension: Raoul Biltgen * Jahrhundertsommer


Gebundene Ausgabe: 232 Seiten
Verlag: Wortreich
ISBN-13:
978-3950399158

Preis: 19,90 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: September 2015 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt: 
Es ist heiß in Wien und er sitzt im Café, trinkt einen Kakao und wartet, bis es Zeit wird. Zeit um sich eine Waffe zu besorgen und seinem Dasein ein Ende zubereiten, denn sie ist nicht mehr da. Sie ist weg, gegangen, ohne ein Wort. Was soll er tun? Wie soll er weiterleben? Wie konnte das alles passieren? Und wo ist dieser unbeschwerte Jahrhundertsommer hin?

Meinung:
Dieses kleine Buch ist so erschreckend bewegend, mit einer unglaublichen Ausdruckskraft erzählt, dass ich total begeistert bin. Es geht um die Liebe und was man alles durchlebt, Großartiges, aber auch Verzehrendes. Eine Geschichte, die mich nach den richtigen Worten ringen lässt, um dieser gerecht zu werden.

Wir erleben in zwei Erzählsträngen beschrieben die Liebes- und Leidensgeschichte unseres Protagonisten mit. Der erste Strang ist das Hier und Jetzt in Wien, er leidet, ist verzweifelt, will nicht mehr, weiß nicht weiter und schwitz in der Sonnenglut. Der zweite Strang spielt einen Sommer davor. Sein Job hat ihn nach Bregenz gebraucht und er trifft auf sie, der Frau, die Touristen kutschiert und ihn ein wunderschönes Lächeln schenkt. Er ist verzaubert und lässt sich von der Magie mitreißen, der sonst so ernste und stille Mann, blüht auf, liebt, macht dumme Sachen und erlebt einen Sommer voller Nähe und Liebe.

Dieses Zusammenspiel zwischen Todessehnsucht und Liebestaumel ist so stark und geschickt eingefangen, dass man mitleidet und sich fragt, muss so die Liebe sein. Man möchte so gern helfen, dem Hauptcharakter die Waffe entreißen und sagen, reiß dich zusammen. Diese tiefen schweren Gefühle sind absolut greifbar beschrieben, man spürt die Einsamkeit, das machtlos sein und das nicht mehr wollen. So liest man besorgt und ängstlich weiter und möchte einfach wissen, was ist passiert. Diese Liebesgeschichte fing doch so wunderbar an.

So wechseln sich die Erzählebenen ab, spielen miteinander, verschmelzen und geben Stück für Stück das große Ganze wieder. Dieser Autor beherrscht mit wenig Worten Bilder einer Liebe einzufangen und ohne Klischees und Kitsch auszukommen. Er verwebt das große Drama mit unserer Zeit, gibt sie realistisch und ungeschönt wieder und schafft beim Leser das Gefühl, alles selbst mitzuerleben, oder es schon getan zu haben. Wer erinnert sich nicht an die erste große Liebe, wo es unvorstellbar war, das diese Endet und das es ein Danach geben könnte.

Dieser Roman braucht mehr Aufmerksamkeit, denn er kann sich mit den ganz großen Liebesgeschichten messen lassen und spiegelt die Gefühle unserer Zeit gekonnt und eindringlich wieder. Wer über eine bewegende Liebe lesen möchte, sollte mit dieser anfangen.
 
Henry und ich waren von der starken Sprache und Ausdruckskraft sehr angetan und vergeben die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor: 

Raoul Biltgen, geboren 1974 in Luxemburg, lebt seit über 20 Jahren in Österreich. Am Konservatorium der Stadt Wien hat er eine Schauspielausbildung absolviert, war dann am Bregenzer Landestheater engagiert, anschließend am Theater der Jugend in Wien als Dramaturg beschäftigt. Seit 2003 lebt er als freischaffender Schauspieler, Theatermacher und Schriftsteller in Wien. Derzeit absolviert er die Ausbildung zum Psychotherapeuten.


Vielen lieben Dank an den Wortreich Verlag für dieses Rezensionsexemplar.