Montag, 31. Juli 2017

Rezension: Carrie Price * New York Diaries: Zoe


Broschiert: 336 Seiten
Verlag: Droemer Knaur 
ISBN-13:
978-3426519424
Preis: 9,99 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 4. Teil
Erscheinungsdatum: Juli 2017 



Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Zoe Hunter hat sich ihren Umzug nach New York ganz anderes vorgestellt, zumindest nicht, dass sie mit Sack und Pack, inclusive pinken Couch auf der Straße stehen würde. Die neue Wohnung wurde nämlich jemand anderem gegeben und nun! Doch diese Stadt pulsiert vor Leben und schon bald steht Matt Booker vor ihr und ist der Retter in der Not, zusammen überstehen sie die Nacht in einer Seitenstraße und am nächsten Morgen ist Zoe glückliche Mieterin in Knights Building. Endlich kann sie sich ihren Traum von der richtigen Schauspielkarriere widmen und durchstarten. Aber wartet New York noch auf ein neues Sternchen? Und kann sich Zoe überhaupt etablieren? Tja, und was ist mit Matt, dem Retter in jeder Lebenslage, kann Zoe sich überhaupt auf ihre Karriere konzentrieren, wenn ihre Gedanken bei ihm weilen?

Meinung:
Mit riesiger Vorfreude habe ich auf einem neuen New York Diaries gewartet, und als ich ihn in den Händen hielt, ist mir bewusst geworden, dass es der letzte Band ist. Das schmälerte direkt meine Freude, weil ich sofort wehmütig wurde. Diese Reihe ist nämlich ein Garant für mich gewesen, für tolle Lesestunden. Es ist wie nach Hause kommen, oder einfach seine Füße ins kühle Nass halten und mit einem Schirmchendrink den Sonnenuntergang über den Dächern zu erleben. Entspannend, wohlfühlen und einfach grenzenlos genießen. Ob Zoe das Gefühl auch erfüllen konnte, erzähle ich euch jetzt.

Diesmal zieht also Zoe in die Stadt, und zwar für die Schauspielkarriere. Weg von Hollywood, als Seriennebendarstellerin und auf zum großen Kino oder doch lieber direkt zum Broadway. Die Träume sind groß und so passiert es, dass man schnell vergisst, wie das Leben manchmal funktioniert. Dass mündliche Absprachen nicht immer ehrlich eingehalten werden und das man manchmal etwas zu naiv ist. Aber das macht Zoe mit ihrem Durchhaltevermögen und ihrem Willen nie aufzugeben wieder weg. Entschlossen will sie ihren Weg gehen, und zwar lieber steinig, als durch Trixerei. Aber wie das manchmal im Leben ist, sind Verlockungen sehr groß und dann biegt man schnell falsch ab. Jetzt kommt es drauf an, was man damit macht, wie sich das Leben drum herum arrangieren lässt und welche Konsequenzen man nicht tragen möchte. Kurz um, Zoe ist in eine typische Falle getreten und muss kämpfen. Ich mochte sie, ja, sie ist ein bisschen naiv, für ihr Alter, aber egal. Sie hat irgendwie ihren jugendlichen Charme behalten und sprüht vor Energie und Kampfesgeist.

Mir hat aber auch gut Matt Booker gefallen, der Mann mit den tauschend Nebenjobs und der um sein eigenes Leben ein Geheimnis macht. Klar werden einige sagen, warum fragt Zoe ihn nicht aus, aber ich finde, es gibt so Menschen, die reden einfach nicht gern mit jeden direkt über sich und nehmen sich erst etwas zurück. Vertrauen muss man immerhin aufbauen und es ist ja auch ein kleiner Selbstschutz. Aber trotzdem ist er präsent, ist da, wenn das Vorsprechen eine Katastrophe ist, und findet immer die richtigen Orte um das Leben wieder in Bann zu bringen. Außerdem mochte ich seine Superheldenshorts und die Clark Kent Brille, seine romantischen Einfälle, ach, ganz einfach mit ihm würde ich auch gern eine Hundetour drehen und ein Bier trinken. Da hat unsere Autorin wieder einen Herzensbrecher geschaffen. Charmant, witzig und mit einem Schuss Melancholie. Zum Schmachten.

Im vierten Buch ging es also um die Schauspielerei, dem großen Traum, der schon viele nach New York gebracht hat und an dem genauso viele gescheitert sind. Welcher Weg ist der Richtige? Und was genau will man erreichen. Diese Branche ist wie ein großes Haifischbecken und beherbergt viele Trug und Schein. Trotz ihrer Erfahrung in L.A. patscht Zoe natürlich in solch eine Falle und das muss so sein, immerhin geht es auch darum, sich selbst zu finden, im Reinen mit sich selbst zu sein und den richtigen Weg für sich zu entdecken. Deshalb musste das so kommen, wie es geschrieben steht, auch wenn ich als Leser oft dachte, aufpassen Mädel, aufpassen. Aber wir sollen ja mitgehen, jammern, schreien und mitbibbern. Dass Carrie Price einen mitleiden lassen kann, weiss ich ja schon, aber sie kann einen auch verzaubern, und obwohl Matt nicht ständig präsent im Buch ist, haben seine Szenen immer einen besonderen Charme, ein Kribbeln und einen, das will ich auch haben, Effekt.

Obwohl vielleicht nicht alles rund ist in der Geschichte und es kleine Punkte für Kritik gegeben hätte, muss ich allerdings sagen, mir egal. Ich hatte unglaublich schöne Lesestunden, nach einer Leseflaute, ich konnte lachen, mitfiebern und es ist einfach eine Liebesgeschichte zum Schmachten gewesen und ich finde es so gut, dass es eine Liebesgeschichte ist und keine Betthüpferei. Also hatte ich meinen, ich komm nach Hause Effekt, mein Wohlfühlmoment und wildes Herzklopfen. Ich würde sagen, Frau Price, alles erfüllt, was ich wollte, wieder einen tollen Kerl kennengelernt, New York bereist und lecker gegessen, mit toller Musik im Hintergrund. Was werde ich diese Reihe vermissen, Gott sein Dank, kann man sie immer wieder lesen.

New York Diaries ist für alle, die einfach schöne Lesestunden haben wollen, mit tollen Figuren, besonders den männlichen und großen Träumen und den Glauben daran, dass es dafür nie zu spät ist. Ich werde das Knights Building sehr vermissen.


Henry und ich fanden, unserem letzten New York Besuch wieder berauschend und deshalb gibt es die vollen Bücherpunkte:

__________________________________________________________________________
  
Über die Autorin:
 


Carrie Price ist das Pseudonym der deutschen Schriftstellerin Adriana Popescu. Popescu begeistert bereits mit ihren Romanen zahlreiche Leser, die sie nun als Carrie Price nach New York – in amüsante und turbulente Liebesgeschichten – entführt.


NEW YORK DIARIES - Reihe:
 

Teil 1: Rezension I Teil 2: Rezension I Teil 3: Rezension 

 
Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag für das  Rezensionsexemplar.
 
 

Freitag, 28. Juli 2017

Rezension: Susann Rehlein * Die erstaunliche Wirkung von Glück


Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Dumont
ISBN-13:
978-3832198060

Preis: 18,00 EUR
E-Book: 8,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Dezember 2015


Leseprobe? Kaufen?


Inhalt:
Dorle lebt in einem herrschaftlichen Haus, zwar im Souterrain, aber dafür in einer tollen Gegend. Zu früheren Zeiten wurde ihre Wohnung für den Concierge genutzt und irgendwie ist der Gedanke bei den älteren Bewohnern hängen geblieben und sie sehen Dorle eher als Dienstmädchen, statt als Mitbewohnerin an. Nun macht es Dorle aber auch nicht aus und übernimmt so einige Arbeiten, aber am liebsten verkriecht sie sich und steckt Kristalle für eine Kronleuchtermanufraktur zusammen. Diese Arbeit macht sie gern und ist auch ihr einziger großer Kontakt nach draußen, durch Joe, der ihr das Material liefert. Aber dann tritt Frau Sonne in ihr Leben und Dorle soll drei Monate auf deren Wohnung aufpassen, aber das allein ist nicht alles. In der Wohnung lauern ein Kater und ein Fax, was ständig neue Aufgaben für Dorle ausspuckt und ihr kaum Zeit zum Luft holen lässt. Wird Dorle dem allen gewachsen sein? Was verbirgt sich hinter dieser Aktion von Frau Sonne? Und ob Joe auch endlich eine Chance bei Dorle bekommt?

Meinung:
Ich mag ja etwas abgedrehte Geschichten und fand die Idee von der einsamen zurückgezogenen Frau, deren sich dann ein ganzes Haus ältere Leute annehmen wirklich herzallerliebst. So freute ich mich unglaublich auf die Geschichte und kuschelt mich zum Lesen hübsch ein und dann, war es vorbei mit dem Charme und dem Zauber. Warum erzähle ich euch jetzt.

Dorles zu Hause ist eine winzige kleine Wohnung, wo kaum zwei Leute reinpassen und dort fristet sie ihr Dasein. Allerdings nur, bis der nächste Mieter, wieder auf die Idee kommt, Dorle als Concierge einzuspannen und diesem Schicksal nimmt sie sich an. Sie putzt, kümmert sich um die Pflanzen, oder holt auch mal Brötchen. Einen Dank bekommt sie nicht und so plätschert ihr Leben so dahin, aber was sie eigentlich möchte, ist, ihre Ruhe haben, nur kann sie dafür, leider nie Nein sagen. Tja und dann kommt Frau Sonne, energiegeladen mit vierundachtzig daher und möchte das Dorle in ihrer Abwesenheit auf die Wohnung aufpasst, und zwar gegen Bezahlung. Was sie dafür tun muss, nicht soviel, Pralinen essen, kochen, den Kater pflegen und so eine oder andere Aufgabe aus dem Fax erledigen. Klingt doch nicht schlecht, ist für Dorle aber eine Herausforderung und eine absolute Schwerstarbeit, da sie dafür ihr Leben verlassen muss. Aber das Geld lockt und so versucht sie ihr Glück und stellt fest, das Glück auch was Tolles sein kann.

Ganz ehrlich, ich bin kein Dorle Fan. Naja, den Grundgedanken an ihrer Person, finde ich schon gut. Immerhin denkt sie selbst zu selten an sich, arbeitet immer nur und lässt sich zu leicht ausnutzen, dass da so ein Engel in Form von Frau Sonne und ihrer Gesellschafterin Frau Schräubchen erscheinen, kommt natürlich zur rechten Zeit und bringt Bewegung in ihrem Handeln und Tun. Allerdings schwebt mir Dorle zu oft in einem Zwischenraum, den ich nicht greifen konnte und was ich auch total unrealistisch fand, dass sie nix von den Helfern mitbekommen hat. Uns Lesern war es von Anfang an klar, was Frau Sonne vorhat, nur Dorle kämpfte mit ihren Alltagsschwächen und diesen Aufgaben.

Mir persönlich fehlte die Nähe zur Hauptfigur und auch alle anderen konnten nicht wirklich überzeugen. Bei Joe, den angeblichen festen Freund, hatte ich immer den Eindruck, er wäre irgendwie zurückgeblieben, dabei war er es am Ende nicht und auch einige andere Eindrücke bestätigten sich nicht. Am liebsten waren mir da die älteren Figuren, die durch ihre „Niedlichkeit“ sich einfach ins Herz schleichen wollten, aber immer mehr Klischees bedienten. Zudem fand ich es oft überdreht, unglaubhaft, wiederholend, schräg und mir fehlte, oft die Lust weiterzulesen. Der Zauber den so viele Leser verspürten, wollte sich einfach nicht bei mir einstellen und so schlug ich die letzten langatmigen Seiten einfach zu und bekam kein Glanzgefühl. Der Weg zum glücklichen Leser ist nicht immer einfach und hier fehlte mir meine Frau Sonne.

Henry und ich fanden leider keinen Zugang zur Geschichte und vergeben leider nur zwei Bücherpunkte:

__________________________________________________________________________
  
Über die Autorin:

 
Susann Rehlein, geboren in Leipzig, hat Germanistik und Slawistik studiert. Sie arbeitet als Journalistin und Lektorin und lebt in Berlin-Kreuzberg. Bei DuMont erschien bislang ›Die erstaunliche Wirkung von Glück‹ (2015).

Quelle: Dumont Verlag 

Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das  Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 26. Juli 2017

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherbegeisterten,

heute gibt es mal kein Dorf, und auch kein Krimi, heute wird es ein bisschen musikalisch. Oder politisch? Gerade in unserer modernen Zeit, wo der Fortschritt schnell dahinschreitet, müsste man meinen, dass die Vorurteile auch nachlassen würden, aber nein. Immer noch erreichen uns schreckliche Nachrichten und werden zur Alltagsmelodie. Wir stumpfen ab und ich glaube, da muss dann wieder mal ein passendes Buch her. Hier geht es um zwei Mädchen und ihre unterschiedlichen Lebenswege, aber schaut mal selbst:
 
 
Swing Time
Erscheinungsdatum: 17.08.2017

Zwei Mädchen lernen sich beim Tanzen kennen, fortan sind sie unzertrennlich. Die eine hat Talent und die andere hat Ideen: über Rhythmus und Zeit, über schwarze Haut und schwarze Musik, über Stammeszugehörigkeit, Milieu, Bildung und Chancenungleichheit.
Als sich die beiden Mädchen zum ersten Mal begegnen, fühlen sie sich sofort zueinander hingezogen. Die gleiche Leidenschaft fürs Tanzen und für Musicals verbindet sie, doch auch derselbe Londoner Vorort und die Hautfarbe. Ihre Wege trennen sich, als Tracey tatsächlich Tänzerin wird und erste Rollen in Musicals bekommt. Ihre Freundin wiederum jettet als Assistentin der berühmten Sängerin Aimee um die Welt. Als Aimee in Afrika eine Schule gründen will, reist sie ihr voraus und lässt sich durch das Land, in dem ihre Wurzeln liegen, verzaubern und aus dem Rhythmus bringen.

Dieser grandiose Roman von Zadie Smith, der in den USA und in Großbritannien von Presse und Publikum gefeiert wird, erzählt am Beispiel zweier Freundinnen vom Siegen und Scheitern, vom Beginnen und Enden.


Na, klingt das nicht gut? London, Musicals, Tanzen und doch geht es um den Blick hinter die Kulissen ins Leben zweier junger farbiger Frauen. Ich habe relativ wenig Berührungspunkte mit dieser Hautfarbe, aber wenn ich an die amerikanischen Nachrichten denke, wird mir immer oft übel. Also mag ich was darüber lesen und ihr vielleicht auch? Hat es denn einer von euch auch auf dem Schirm? Oder sogar schon gelesen? Ich glaube, das Buch muss ich haben und ich mag das schlichte Cover. Ihr auch?

Ganz liebe Grüße
Eure, sich mal wieder durch die Plattensammlung swingende, Sharon

Montag, 24. Juli 2017

Rezension: Rainbow Rowell * Fangirl


Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Hanser Verlag
ISBN-13:
978-3446257009
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 13,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Juli 2017
Übersetzer: Brigitte Jakobeit


Leseprobe? Kaufen?


Inhalt:
Cath ist nur nicht ein Fangirl, sie ist das Fangirl schlechthin. Und da es immer so lange dauert, bis was Neues von ihrer großen Reihe um Simon Snow kommt, hatte sie beschlossen, ihre eigene Fanfiction dazu zu schreiben. Als Magicath ist sie auch noch ziemlich erfolgreich und bei jeden veröffentlichen Kapitel werden die Klickzahlen höher. Aber nun ist College Zeit und ihr Leben nimmt einen anderen Lauf, als sie es sich wünscht. Ihre Zwillingsschwester Wren will nämlich Jungs kennenlernen und Party machen und beschließt auch nicht mit ihrer Schwester zusammen ein Zimmer zu nehmen. Cath trifft das hart und nun muss sie ihren Alltag allein in die Hand nehmen. Allerdings klappt das nur mäßig, lieber verzieht sie sich in ihre Welt von Simon Snow. Als dann aber Nick und Levi in ihr Leben treten, merkt sie, das Schreiben vielleicht doch nicht alles sein kann. Ob sie sich auch der Welt außerhalb ihrer Fanfiction öffnen kann? Und welchen Jungen wird sie ihr Herz vielleicht schenken? Und wird das echte Leben vielleicht interessanter?

Meinung:
Über Rainbow Rowell habe ich schon so viel Gutes gehört, das ich unbedingt eins ihrer Bücher lesen wollte. Da nun Fangirl an den Start geht und es mir in die Hände gelegt wurde, sah ich das als Zeichen und legte los. Ob ich mich in Cath wieder erkenne und ob ich ihre Welt nachvollziehen kann, erzähle ich euch nun.

Eigentlich hat Cath was von einem Mauerblümchen, immer korrekt, immer pünktlich, kann selten was mit ihrer Umgebung anfangen und flüchtet sich lieber in ihre Welt, wo sie sich verstanden fühlt. Ganz ehrlich, ich war als Teenager genau so, denn ich konnte mit meiner Altersgruppe so gar nichts anfangen. Allerdings war das mit dem Internet da noch so eine Sache, ich glaube, sonst wäre ich Cath zwei gewesen. So war sie mir bei dem Einstieg direkt vertraut. Eine Streberin, die mit ihrer Umgebung nicht gut klarkommt und sich gern in ihrer Gedankenwelt zurückzieht. Das, das nicht so bleiben wird, lehrt uns das Leben und meistens hat es mit Jungs zu tun. Übrigens hatte ich auch eine Schwester, die nur Jungs und Partys in Kopf hatte, unerträglich, wenn auch nicht gleich alt.

So wird Cath also am College gezwungen ihre Komfortzone zu verlassen, und sich doch irgendwie einzufinden. Das klappt auch zuerst ganz gut und ich muss gestehen, ich hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen. Natürlich müssen wir Leser uns direkt für einen Jungen entscheiden und mein Herz hatte sofort die Quasselstrippe Levi. Ein junger Mann, der durch sein Lächeln auffällt, seine ständige gute Laune und es lohnt sich allein für die gegenseitige Schlagabtausche, die sie sich gegenseitig geben, das Buch zu lesen. Aber Cath muss noch viel lernen, als nur auf ihr Herz zuhören und sich den Dingen im Leben zu stellen, nämlich Prioritäten zu setzten, und zwar im realen Leben.

Es ist immer viel einfacher sich in eine Traumwelt zurück zuziehen und alles andere zu verdrängen, aber irgendwann holt es einem doch ein und klopft hämmernd an die Tür. Tja und Cath und Wren haben keine einfache Familie, da steckt einiges drin und erklärt ihren übergroßen Fluchtinstinkt. Aber das müsst ihr ganz alleine herausbekommen. Zudem müsst ihr euch auch durch die ganze Simon Snow Geschichte arbeiten, denn es gibt ja die Bücher und dazu Cath Fanfiction und diese begleiten uns bei jedem Kapitelabschluss. Ich finde die Idee immer noch sehr putzig umgesetzt und hebt die Geschichte irgendwie von allem bisherigen gelesenen ab.

Jetzt kommt aber auch ein kleiner Kritikpunkt, der mir wirklich bei der zweiten Hälfte immer stärker aufgefallen ist, die Geschichte plätschert so dahin. Wir erleben Drama, Flucht, Drama, Flucht und das irgendwie in Dauerschleife und so gern hätte ich Cath geschüttelt und dann ging es schwups, ich habe es verstanden und Ende. BÄAAMMMM! Und ich dachte, was ist denn nun passiert. Ich meine alles gut, man versteht es und es ist ein gutes Ende, aber warum ein halbes Buch auf Drama anlegen und dann Augenzwinkern und fertig. Das war mir ehrlich gesagt zu lasch und blieb irgendwie nach dem guten Start weit zurück. Aber was soll ich meckern, ich hatte sonst herrliche Unterhaltung und mal ein Buch, was mir von Anfang an Spaß gemacht hatte und ich eine gute Zeit und nach einer Flaute wieder richtig Lust zu lesen, also danke Cath.

Ich glaube, diese Geschichte sollte jeder lesen müssen, denn seit dem Internet verkriechen wir uns doch noch lieber und knüpfen gern unverbindliche Kontakte, als sich dem Leben draußen zu stellen. Wie schnell man da abdriften kann und wie einsam das wird, zeigt Fangirl gut auf. Allerdings sollte jeder auch seine Macken und Leidenschaften ausleben dürfen, es geht einfach darum, ein gutes Zwischending zu finden. Ich fand die Geschichte herrlich umgesetzt mit vielen Lachern und Herz.

Henry und ich hatten wirklich vergnügliche Lesestunden und viele Lacher, dafür gibt es vier Bücherpunkte:

__________________________________________________________________________
  
Über die Autorin:
 
Rainbow Rowell studierte Journalismus und arbeitete mehrere Jahre als Kolumnistin beim Omaha World-Herald. Mit ihrem ersten Jugendroman Eleanor & Park landete sie einen weltweiten Bestseller, gewann den Boston Globe Horn Book Award, den Printz Award und war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen im Bundesstaat Nebraska. Sie schreibt Jugendliteratur und Romane für Erwachsene. Ihr Bestseller Eleanor & Park (2015) war ihr erster Jugendroman bei Hanser, im Herbst 2017 folgt das Jugendbuch Fangirl

Quelle: Hanser Verlag


Zusatz-Geschichte:
 
https://www.genialokal.de/Produkt/Rainbow-Rowell/Aufstieg-und-Fall-des-ausserordentlichen-Simon-Snow-Roman_lid_32798041.html?storeID=barbers

 Erscheinungsdatum: 04.08.2017


Vielen lieben Dank an den Hanser Verlag für das  Rezensionsexemplar.

Sonntag, 23. Juli 2017

Rezension: Mariana Leky * Was man von hier aus sehen kann


Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Dumont
ISBN-13:
978-3832198398
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 15,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Juli 2017 



Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Selma lebt in einem schiefen Haus, in einem kleinen Dorf, im schönen Westerwald. Nur hat sie manchmal einen besonderen Traum, da begegnet ihr nämlich ein Okapi, und wenn das passiert, steht das ganze Dorf Kopf. Es ist so, wenn dieses Tier, ihr im Traum erscheint, kündigt es den Tod an. So sind die Bewohner alarmiert, einige versuchen es einfach als Aberglaube abzutun und andere wollen noch alles im Leben regeln. So überschlagen sich die Ereignisse und alle wollen nur die nächsten 24 Stunden überstehen, mit der Angst, wem wird es treffen. Wird es überhaupt jemanden treffen? Welche Angelegenheiten wollen sie regeln? Und was sagt Selma eigentlich dazu?

Meinung:
Momentan habe ich es ja mit Geschichten, die in kleinen Gemeinden spielen, aber dieses Mal gibt es kein Verbrechen, sondern ein Traum steht im Mittelpunkt, oder besser gesagt ein Okapi. Das zuletzt entdeckte Säugetier unserer Zeit und dann bekommt es so eine Rolle. Überhaupt war ich gespannt auf dieses Dorf und seine Bewohner und letztendlich auf dessen Aussage, den einen Täter werde ich wohl nicht finden.

Der Roman wird in drei Bereichen unterteilt erzählt, und zwar von Luise, der Enkelin von Selma. Im ersten Abschnitt, ist sie zehn Jahre alt, als ihre Oma wieder solch einen Traum hat und sie miterlebt, wie die Älteren darauf reagieren. Der Optiker bringt Liebesbriefe vorbei, Elsbeth wird um Rat gefragt, da diese, Rezepte gegen den Aberglauben praktiziert, Marlies verschanzt sich in ihrem Haus und ist schlechter gelaunt als sonst, nur Martin, ihr einziger Freund und Luise streifen durch die Gegend und beobachten das Chaos. 24 Stunden hält die Unruhe an und dann, ja dann, passiert nix. Oder doch? Denn diesmal schlägt der Traum mit Verspätung zu und diesmal wird es Luises Leben auf den Kopf stellen.

Wie oben schon gesagt, dreht es sich eigentlich um Luises Leben und sie hat es nicht einfach dieses auch Selbst zu gestalten. Es ist immer etwas eigenartig, wenn Kinder nur mit älteren Leuten zu tun haben, sie übernehmen den lebensstill, das altklug sein und vergessen dabei, selbst Erfahrungen zu sammeln. Bei Luise ist der Fall sogar noch spezieller, da ihr Vater seine Praxis hinschmeißt, um die Welt zubereisen, während die Mutter zurückbleibt und mit dem Gedanken spielt, ihn auch richtig zu verlassen. So ist eigentlich nur Selma ihr fester Dreh- und Angelpunkt und diese, hat ihr Dorf und ihr Haus noch nie verlassen. So ist auch Luises Kosmos extrem klein und beschränkt sich auf die kleine Gemeinde und sie versucht, jede Lücke auszufüllen, vergisst aber ihr eigenes Leben dabei. Bis sie eines Tages auf Frederik trifft, einen buddhistischen Mönch, der in Japan lebt. Wird diese Begegnung mehr in ihr auslösen als nur Interesse?

Ich muss gestehen, dass ich mich manchmal etwas schwer mit der Geschichte getan habe. Oft wollte ich, diese einfach nicht weiterlesen, obwohl ich die Figuren sehr mochte, aber die Geschichte kam für mich nicht so richtig in Fahrt. Ich meine, schauen wir uns doch die Figuren an, eine Oma, die wie Rudi Carrell aussieht, ein Optiker, der Stimmen hört und unglücklich verliebt ist, ein Vater, der mit Abwesenheit glänzt und einen Psychotherapeuten mit knarrender Lederjacke hat, dazu kommt noch ein alkoholabhängiger Jäger, der später nur noch die Bibel zitiert, ein Buddhist aus dem fernen Japan und ein Hund, der unsterblich ist. Tja, und das sind noch nicht mal alle, da kommen noch ein paar wilde Exemplare. Ein kauziger Haufen sozusagen, aus komplett verschiedenen Figuren und deshalb habe ich weiter gelesen, da ich jeden Einzelnen irgendwie mochte. Die Personen waren jeder auf seiner Weise lebensecht und sehr detailtreu geschildert. Sprich, man hatte sie alle vor Augen und sie waren die absoluten Highlights des Buches. Aber die Geschichte an sich wirkte oft langatmig, bisschen überzogen und spannungsarm. Und mit solch einem Schluss komme ich auch nicht gut klar.

Was man von hier aus sehen kann, ist eine melancholische Suche nach dem eigenen Lebenswunsch und welche Wege man dafür nehmen muss, um für andere sichtbar zu werden. Das Leben soll nicht einfach nur dahin plätschern, sondern man soll es leben. Eine wunderbare Aussage, auch wenn sie für meinen Geschmack, etwas zu träge erzählt wurde, aber vielleicht war ich auch nicht so in Stimmung dafür.

Henry und ich fand die Geschichte etwas zäh, aber die Figuren großartig, so gibt es drei Bücherpunkte:
 
__________________________________________________________________________
  
Über die Autorin:
 
 


Mariana Leky studierte nach einer Buchhandelslehre Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Bei DuMont erschienen der Erzählband ›Liebesperlen‹ (2001), die Romane ›Erste Hilfe‹ (2004) und ›Die Herrenausstatterin‹ (2010) sowie ›Bis der Arzt kommt. Geschichten aus der Sprechstunde‹ (2013). Sie lebt in Berlin und Köln. Mit ihren ersten Erzählungen gewann sie den Allegra Preis 2000. Für den 2001 bei DuMont erschienenen Erzählband ›Liebesperlen‹ wurde sie mit dem Niedersächsischen Literaturförderpreis und dem Stipendium des Landes Bayern ausgezeichnet. 2005 wurde sie für ihren Roman ›Erste Hilfe‹ mit dem Förderpreis für junge Künstler in der Sparte Dichtung/Schriftstellerei des Landes NRW ausgezeichnet.

Quelle: Dumont Verlag 

Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das  Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 19. Juli 2017

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherbeobachter,

ich weiß ja nicht, warum ich momentan so auf Dorfgeschichten stehe, aber ich mag diese verschwörerischen Gemeinden und es laufen mir gerade so viele über den Weg. Was glaubt ihr nämlich, was ich wieder entdeckt habe? Genau, ein neues Dorf. Zwei Jugendliche durchstreifen, das sommerliche Dorf und stoßen dabei so auf einige Lügen und Unstimmigkeiten. Klingt gut, ihr wollt mehr, dann schaut mal hier:

 
Das Dorf
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 18.08.2017

Der Sommer verspricht schön und langweilig zu werden. Anfangs widerstrebend, dann immer öfter nimmt der siebzehnjährige Maik die erst zwölfjährige Jenny auf seinen Mopedtouren mit; schließlich sind sie die einzigen Jüngeren in ihrem norddeutschen Dorf. Von der Zukunft wissen sie nur eins: So wie die Erwachsenen wollen sie nicht leben, in der kleinen Welt, in der niemand mit sich im Reinen ist – nicht Jennys unzufriedene Mutter, nicht der seltsame Geschäftsmann mit seiner Familie, auch nicht die schöne Verrückte, die alle «die Nackte» nennen. Doch dann entdecken die beiden, dass Jennys Mutter eine Affäre mit dem Großbauern hat, dessen Stieftochter, die Nackte, den Geschäftsmann ein bisschen näher kennt – sie stoßen in ein Dickicht aus Lügen und Geheimnissen vor, sogar auf ein Verbrechen.


Na, was sagt ihr? Zwei total unterschiedliche Jugendliche, das kann doch interessant werden? Wenn ich mich nämlich so zurückerinnere, sind diese zwei Jahrgänge gefühlt Jahrzehnte auseinander. Dazu noch die ganzen Geheimnisse, meine Neugier auf diesen Sommer im Dorf ist geweckt. Eure auch? Wer kennt denn schon Werke der Autorin? Und wer hat es auch für sich entdeckt?

Ganz liebe Grüße
Eure, sich auf ins Grüne machende, Sharon

Montag, 17. Juli 2017

GOODIE BAG zu verschenken!

Hallo meine Lieben,

gestern habe ich euch von meinem Tag auf der LitBlog Convention erzählt und wer es von anderen oder vom letzten Jahr noch mitbekommen hat, weiß man bekommt immer eine Goodie Bag. Da der Mann und ich ja zwei Tickets hatten, gab es auch für uns zwei Taschen, und da mir eine reicht, möchte ich gern die Zweite mit allem Drum und Dran verlosen, an euch.

Wer also nicht kommen konnte, kein Ticket hatte, oder einfach diese lange Fahrt nicht auf sich nehmen wollte, hat jetzt die Chance ein bisschen LitBlog Convention Luft zu schnuppern. Also schaut euch den Inhalt an, da gibt es einiges zu entdecken :-)

 Bücher, Tee, Süßes und vieles mehr ...


Vorab: Diesmal findet die Aktion auschließlich auf meiner FACEBOOKSEITE statt. 

    
Dort könnt ihr dann in den Lostopf wandern, indem ihr einfach das Bild liked und einen Kommentar da lasst. Das Gewinnspiel läuft einschließlich bis zum 24.07.2017. Teilen und Seite liken ist kein muss, würde mich aber natürlich sehr freuen. :-) Auch das Kleingedruckte findet ihr dort. 

Nun hoffe ich sehr, dass ich euer Interesse geweckt habe und ihr zahlreich mitmacht. Ich freu mich auf euch und wünsche ganz viel Glück. Bitte lasst euch dieses Goodie Bag nicht entgehen!!!! 
 
Ganz liebe Grüße
Eure, gern ein Päckchen packen gehende, Sharon

Sonntag, 16. Juli 2017

LitBlog Convention 2017

Hallo meine Lieben,

am 10.06.2017 war es wieder so weit und die LitBlog Convention ging in die Wiederholung. Da es ja für uns irgendwie ein Heimspiel ist, waren wir natürlich auch wieder dabei. Übrigens scheint immer an Veranstaltungstag die Sonne, ihr lieben Organisatoren, das ist doch ein ganz klares Zeichen. :D

Dieses Jahr startete die Veranstaltung auch früher, da man sich einige Wünsche, vom letzten Jahr, zu Herzen genommen hat. So fand man sich weit vor 11 Uhr ein und konnte sich bei einem Getränk direkt mit anderen unterhalten und Wiedersehensfreude feiern, denn ich finde, das diese LitBlog wie ein großes Klassentreffen ist, und zwar in ganz positivem Sinne, nämlich mit viel Freude und strahlenden Gesichtern. 


Kleine Impressionen.


Die Begrüßung viel kurz und knackig aus und schon ging es zum eigentlichen Programm. Für uns ging es rein literarisch durch den Tag und davon erzähle ich euch nun:

Der Buchumschlag - Eine Frage des Geschmacks?
Julia Krumhauer (KiWi)


Julia Krumhauer, die Frau mit gutem Geschmack.

Ich gestehe gern, dass das eine oder andere Buch allein durch sein Cover in meinem Buchschrank gelandet ist und das ist auch die erste Aussage gewesen: Ein Buchumschlag ist wie ein Werbeplakat! Stimmt, das Auge liest doch auch gern mit. Julia Krumhauer ist beim KiWi Verlag in der Abteilung Werbung für die Gestaltung der Buchumschläge mitverantwortlich und erzählte ein bisschen aus dem Nähkästchen. Welche Schrift man für welches Genre nimmt und wie man sich bei Reihen verhält, wie das mit Bildrechten abläuft und das fand ich interessant. Es ist nämlich nicht so, das man das Recht einmal kauft und basta, sondern es kommt auf die Größe an, wenn man es für ein großes Plakat benutzen möchte, muss man die Bildrechte neu kaufen, krass, oder? 

Danach präsentierte sie uns einige Beispiele und erzählte, wie es ist mit Autoren und ihren Vorstellungen, zu arbeiten. Manche haben nämlich genaue Wünsche und da ist es manchmal schwer Verkaufsargumente und Kunst unter einen Hut zubekommen. So durften wir einige Entwicklungen bestaunen und waren vom Endprodukt überrascht. Diese Zusammenarbeit besteht meist bei den einheimischen Autoren und so gab es dann noch Beispiele von Übersee. Übernimmt man das Cover, ist das für den Markt tauglich, oder verändert man es? Und was ist mit Büchern, die nun als Taschenbuch erscheinen, lässt man das Cover, oder setzt man da neu an. Spannende Fragen und ein wirklich kreativer Aufgabenbereich, ich war oft erstaunt und muss auch gestehen, dass bei diesem Workshop meine Wunschliste gewachsen ist. Ein wirklich toller Einblick und klasse rübergebracht.


John Irvings Ringen und Scheiben
Lektorin Anna von Planta (Diogenes)


Anna von Planta, was für eine wunderbare Rednerin.

Danach ging es zum nächsten Programmpunkt und der führte uns zu Diogenes und Anna von Planta, der Lektorin von John Irving. Sehr lebendig und mit voller Wucht erzählte sie von ihrem Tun und Arbeiten mit diesem großen Autor. Allein wegen ihm wollte sie Lektorin werden und dann passierte auch noch das Unglaubliche. 

Eigentlich hatte ein anderer Verlag die Buchrechte an John Irving, dessen Werke zwar gelobt wurden, sich aber nicht verkauften. Nach zwei Veröffentlichungen hatte dann der damalige Diogenes Verleger, Daniel Keel, die Chance ergriffen und diesen Autor für den Verlag gesichert und Anna von Planta wurde seine Lektorin. Aber es sollten noch einige Bücher ins Land gehen, bis der große Durchbruch kam. Diogenes glaubt an seine Autoren und hält an ihnen fest, wie man sieht, macht es sich bezahlt, denn nun ist jede Veröffentlichung, ein Bestseller.

Aber zurück zur Lektorin, ich fand ihren Vortrag unheimlich beeindruckend, intensiv und ganz klar, eine ganz große Liebeserklärung an John Irving. Man lebte richtig mit und war von ihren Worten gebannt. Übrigens ist sie nicht nur seine Lektorin, sondern gehört auch zu seinem internationalen 10-köpfigen Rechercheteam und darf dazu die Erstfassung eines neuen Roman lesen. Das nenne ich Mal eine gute Zusammenarbeit


Danach gab es eine Pause.
Mit leckeren belegten Brötchen kam man direkt mit anderen ins Gespräch und tauschste sich über Erlebtes aus. Ich mag das.


Heimatgefühle
 Autorinnen Petra Hülsmann und Anna Basener (Bastei Lübbe)


Petra Hülsmann und Anna Basener

Danach entschieden wir uns für die Dachterrasse und den Vortrag von zwei sympathischen Autorinnen, die über die Rolle, der eigenen Wurzeln, beim Schreiben erzählten. Das finde ich persönlich ganz interessant, wohin setzt man sein Setting, muss es unbedingt das Ausland sein, muss ich schon dort gewesen sein und ist meine Heimat wirklich was für meine Geschichten? 

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mich bis jetzt der Roman von Anna Basener vom Titel her "Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte" abgeschreckt hatte. Dabei wurde ich so positiv überrascht, sie ist unglaublich witzig, quirlig und nimmt einen mit ihrem Charme ein. Von Essen nach Berlin gezogen und dann lässt sie den Ruhrpott in ihrer Geschichte wieder aufleben, und zwar ganz stilecht in Plattdeutsch. Da ich selber nicht Platt spreche, bin ja auch nicht hier aufgewachsen, sondern nur eine Zugereiste, freu ich mich unglaublich auf diesen Roman, den ich mir signiert mitnehmen durfte. Naja, der Mann hat ihn mir geholt und hatte beim kleinen Plausch total seinen Spaß. Ist ja auch eine ganz Hübsche ;-)

Mit in der Runde war auch Petra Hülsmann, gegen diese Wucht an Frau, wirkte diese aber leider etwas blasser, aber auch ihr sah man an, dass sie Spaß hatte. Seit ihrem Roman "Hummeln im Herzen" (was ich noch unter anderem Cover kenne! Echt immer verwirrend, diese Veränderungen :)) ist sie aus diesem Genre nicht mehr wegzudenken. Aufgewachsen in einer niedersächsischen Kleinstadt, lebt sie jetzt in ihrer Lieblingsstadt Hamburg und ist dort mit dem Entdecken noch lange nicht fertig. Deshalb ist auch Hamburg in ihren Geschichten der Schauplatz und das wird sich erstmals noch nicht ändern, aber sage niemals nie. Mein Herz ist ihr allerdings zugeflogen, als sie angefangen hat zu schnacken und das hört sich immer noch wunderbar in meinen Ohren an und das Kleid von ihr war klasse. Vielleicht sollte ich wirklich mal ein Buch von ihr lesen. Es ist ja Sommer und ich liebe Hamburg ja auch ...


Shida Bazyar und der "das Debüt" -Bloggerpreis
Autorin Shida Bazyar im Gespräch mit Bozena A. Badura (KiWi)


Debütantin und gleich erfolgreich.

Danach blieben wir direkt sitzen, denn es folgte der "Das Debüt"-Bloggerpreis. Ich muss gestehen, das hat mich neugierig gemacht, was so dahinter steckte, und zwar ein Blog: Das Debüt. Blogger, die sich der Bekanntmachung von Buchneulingen verschrieben haben, denn es ist auf dem Buchmarkt nicht leicht, bei der Masse an Neuerscheinungen wahrgenommen zu werden. So kann jeder deutschsprachige Debütroman eingereicht werden, das Team, von das Debüt erstellt daraus eine Shortlist und dann dürfen ausschließlich Literaturblogger über den Gewinner entscheiden, wenn sie sich als Jurymitglied beworben haben. Eine tolle Idee, aber ich glaube, nichts für mich. Da stoße ich mich nämlich schon an so einigen Eckpunkten ...lach... aber egal, die Gewinnerin von 2016 war auf jeden Fall: Shida Bazyar mit ihrem Roman "Nachts ist es leise in Teheran".

Anschließend folgte ein Gespräch und eine kleine Lesung, aber ich muss gestehen, dass für mich dieser Termin der Schwächste vom Tag war. Ich möchte gar nicht sagen, dass er schlecht war, aber so richtig begeistern konnte er mich auch nicht. Shida Bazyar erzählte zwar sehr interessant aus ihren jungen Leben und über das Schriftstellerdasein, hatte aber auch gegenüber Kollegen so eine ganz andere Ansicht, das hat mich überrascht und erstaunt zurück gelassen. Ich kann meine gemischten Gefühle gar nicht richtig in Worte fassen, also schnell zur letzten Veranstaltung des Tages.
 

100 Bookshops around the world
Buchhändler Torsten Woywod (Dumont Kalenderverlag)


Ein Buchhändler in seinem Element.

Torsten Woywod hatte an diesem Tag sogar zweimal seinen Auftritt mit der gleichen Veranstaltung und wir hatten uns diesen Punkt als Letztes aufgehoben und das war genau die richtige Entscheidung gewesen.

Sehr überrascht über die vielen Teilnehmer, fragte er zuerst, ob wir nicht schon beim ersten Termin dabei waren, denn er erzähle nix Neues, als alle den Kopf schüttelten, war er überraschte, erfreut und legte los. Ein Buchhändler, der ein Experiment startet und sich ins Reisen und Buchläden um die Welt verliebte. Naja, erst war es Europa. Er erzählte unglaublich fesselnd und mit viel Liebe von seinem ersten Abenteuern und lies durch Fotos unsere Bücherherzen schneller schlagen. Wer kennt es nämlich nicht, an fremden Orten Buchläden zu besuchen, um dieses Heimatgefühl zu haben? So war seine erste Reise mit einem Ticket finanziert und er durfte quer durch Europa reisen und seine Erlebnisse kann man in seinem Buch  "In 60 Buchhandlungen durch Europa" nachlesen. Danach kam er zurück und spürte eine ungebändigte Unruhe in sich, das führte schlussendlich dazu, das es ihn zu einem zweiten Abenteuer hinauszog und er sich den schönsten Buchhandlungen der Welt widmete. 

Ich muss sagen, er kann fantastisch erzählen und ich glaube, allen ging es so, man hätte noch länger zuhören können und sich am liebsten selbst sofort an die Orte begeben. Es war wirklich traurig, als die Zeit um war, denn irgendwie hatte man das Gefühl aus einer Blase heraus geplatzt, zu sein. Aber nun gut, alles Schöne endet mal, aber ich muss auch sagen, dass ich mir sofort sein Buch in meiner Lieblingsbuchhandlung bestellt habe und jetzt immer wieder mal schmökern kann.

Übrigens meine Liebeserklärung an meinem Buchladen:

Er mag zwar klein sein, aber besticht aus einem wunderbaren Team und dem Gefühl, immer willkommen zu sein. Danke, dass ihr mein zweites Wohnzimmer seid und meine Leidenschaft versteht.    


Danach ging es ins Foyer und zum essen, plaudern, lachen, kennenlernen und natürlich mussten wir auch Fotos im Fotobulli machen. Irre witzig! Für uns war es eine wirklich gelungene Veranstaltung und wir hatten wirklich schöne ausgelassene Stunden. Natürlich gab es wieder ganz viele Programmpunkte, die wir nicht geschafft haben, aber wir waren sehr zufrieden mit dem erlebten und sagen: Ganz lieben DANK an Bastei Lübbe, Dumont Kalenderverlag, Kiepenheuer & Witsch, Community Editions und Diogenes. Ihr habt das super hinbekommen und erfolgreich das zweite Jahr gewuppt.

Ich hoffe, meine kleinen Erlebnisse haben euch gefallen und nicht gelangweilt ...lach... denn der Beitrag ist länger geworden als gedacht, aber es war so viel, in so kurzer Zeit und ich habe noch nicht mal alles erzählt. Wer war denn auch da? Und hatte genauso tolle Momente wie ich? Wer möchte, dass die LitBlog nächstes Jahr wiederkommt? Ich fänd das nämlich fein ...

Ganz liebe Grüße
Eure, sich gern daran zurückerinnernde, Sharon