Mittwoch, 31. Januar 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherfreunde,

da mein Buchclub gerade in Begriff ist, dieses Jahr nach Themen zu lesen, ist es natürlich logisch das man auch nach geeignetem Lesefutter sucht. Ein Punkt auf der Liste wären nämlich deutsche Debütanten. Da ist mir dieses Buch schon vorab ins Auge gefallen und hat mich angesprochen. Denn in meinem Leben außerhalb des Blogs haben wir auch einen Garten, und zwar einen großen und ich bin mega faul. Also wird er dieses Jahr umgegraben und hübsch pflegeleicht gemacht und dazu habe ich jetzt auch noch das passende Buch gefunden, aber schaut doch mal hier:


Garten, Baby!
Verlag: Ullstein
Erscheinungsdatum: 23.02.2018

Doro und ihr Freund Rob haben, wovon andere träumen: ein Stück Natur mitten in der Großstadt. Dass die beiden Mittdreißiger im Hinterhof ihres Mietshauses Zucchini ernten können, verdanken sie Fred, Texaner, Ex-GI, leidenschaftlicher Hobbygärtner. Alle Hausbewohner sind Teil seines Projekts. Es wird geliebt und gestritten in der Drübkestraße 13, jemand stirbt und ein neuer Mieter zieht ein, es gibt einen Ehekrach und einen kuriosen Fund zwischen den Rosen, und auch Cousine Pippa aus Berlin kommt zu Besuch und erklärt, warum der Stadtgarten kein »Urban Garden« ist (zu ordentlich und »nicht vertikal genug«).
So unterschiedlich die Hausbewohner sind, in ihrem Garten fühlen sie sich mit der Natur und miteinander verbunden, ihr »Urban Garden«-Manifest passt in einen einzigen Satz: Wachsen und wachsen lassen.
 

So eine grüne Oase ist schon was Feines, aber unbedingt was anbauen, ist nicht jeder für geschaffen. Wie sieht es denn bei euch aus, Garten, Balkon oder nix vorhanden. Seit ihr Hobbygärtner oder doch lieber die Liegestühlebesetzer? Und dann noch die Nachbarn, möchte man mit denen immer zusammen in Garten sein? Kann das auf Dauer gut gehen? Ach, ich bin wirklich auf die Menschen und ihren kleinen Gärten gespannt und vielleicht möchte ich dann auch Zucchini anbauen. Naja, wohl eher nicht ...lach...

Ganz liebe Grüße
Eure, sich schon auf ihren neuen Garten freuende, Sharon

Montag, 29. Januar 2018

Rezension: Dan Gemeinhart * Ein weiter Weg


Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Königskinder
ISBN-13:
978-3551560391
Preis: 16,99 EUR
E-Book: 11,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: September 2017
Übersetzer: Annette von der Weppen 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Joseph ist ein zwölfjähriger Junge, der in Washington State um 1890 lebt. Er hat fast alles verloren, seine Eltern, seine Schwester, sein zu Hause und das Einzige, was ihm geblieben ist, ist Sarah, sein Pferd. Nun kommt er nach getaner Arbeit ins Haus zurück und muss feststellen, dass der neue Besitzer, Sarah einfach verkauft hat. Joseph ist wütend, fassungslos und beschließt, sein Pferd zurückzuholen, komme, was wolle. Da kann der Weg noch so weit sein und die Gefahren noch so groß, Joseph will sein Pferd zurück und dafür, lohnt es sich zu kämpfen. Wird Josephs Hoffnung erfüllt? Kann er sein Pferd wirklich wieder finden? Und welche Gefahren lauern auf seinen beschwerlichen Weg?

Meinung:
Ich bin absolut kein Fan von Western, diese schmutzigen Banditen und die ständige Schießerei waren noch nie mein Ding. Dann bin ich auch noch total untypisch Mädchen kein Pferdefreund, also ich finde Pferde toll, sie haben schon, was sehr majestätisches und Wildes an sich, aber das ich jetzt eins reiten muss, nein. Und trotzdem habe ich zu diesem Buch gegriffen, es ist der Mut und die Hoffnung für Dinge einzustehen, die einen wichtig sind, die mich angezogen hat und ob Joseph mich mitreißen konnte, erzähle ich euch nun.

Eins lernt man direkt an Anfang schon, das Land ist unberechenbar, das Leben hart und man kann nicht lange, Kind sein und muss schnell erwachsen werden. Joseph ist eigentlich erst zwölf, muss aber Entscheidungen wie ein ganz Großer treffen, hat Dinge gesehen, die aus einem Kind die Unbedarftheit schnell zunichtemacht und den Ernst der Lage offen legt. Tja, und trotzdem haben seine Eltern in der kurzen Zeit einen unglaublich guten Job gemacht, er ist sich selber treu, freundlich, hilfsbereit und doch an der richtigen Stelle vorsichtig. So erzählt Joseph auch seine Geschichte, ehrlich, berührend, mitfiebernd und bis an seine Grenzen.

Ich mochte Joseph und sein großes Herz sehr gern und habe dieses Abenteuer in einem Rutsch verschlungen. Jedes Kapitel überrascht und zeigt, wie schwierig es ist, in einem unberührten Land vorwärtszukommen. Wie frustrierend es ist, sein Ziel immer wieder nicht pünktlich erreicht zu haben und wie schwer es auch ist, sich selbst zu motivieren und die Hoffnung nicht zu verlieren. Aber Joseph bleibt nicht allein, ihm wird ein anderer Junge zur Seite gestellt, ein chinesischer Junge namens A-Kih und trotz, das beide die jeweils andere Sprache nicht verstehen, sind sie ein Team. Ohne die Suche des jeweils anderen zu wissen, gehen sie beherzt voran und stehen sich in schwierigen Situationen bei und da gibt es einige Gefahren zu meistern. Die Natur und ihre Wildheit haben zu der Zeit noch eine ganz andere Bedeutung und machen aus dem weiten Weg, ein wirkliches Abenteuer.

Dan Gemeinhart kann seine Leser wirklich in seine Geschichte hineinziehen, fesseln, überraschen und einen nicht los lassen, bis man die letzte Seite umgeschlagen hat. Sein junger Held wärmt einem das Herz und man fiebert richtig mit. Außerdem zeigt der Autor, wie wichtig uns Ehrgefühl, Mitgefühl, Freundlichkeit und Tapferkeit sein sollten, denn möchte nicht jeder so sein. In dieser Geschichte passiert so viel und lässt manchen Westernklassiker richtig alt und langatmig erscheinen. Ich sehe auf jeden Fall den wilden Western jetzt mit anderen Augen und möchte auch auf einem Pferd durch die Prärie dahin fliegen. Dieser Autor hat es wirklich geschafft mit seinen einfachen Worten die geballte wilde Landschaft einzufangen und im Kopf des Lesers abzuspielen.

Ein weiter Weg ist mehr als nur die Suche nach einem Pferd, es ist auch die Geschichte von Freundschaft, Mut und den Willen nicht aufzugeben. Unglaublich toll erzählt und ein Abenteuer, das jeden Leser einfach packt und fesselt.
 
Henry und ich hatten Abenteuer pur deshalb vergeben wir die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:


Dan Gemeinhart ist Grundschullehrer, Bibliothekar und Vater von drei Töchtern. Geboren in Frankfurt am Main lebt er heute mit seiner Familie in Cashmere, Washington. Die wirkliche Wahrheit ist sein erstes Buch.  

Quelle: Königskinder Verlag 
  
Vielen lieben Dank an den Königskinder Verlag für das  Rezensionsexemplar.


Freitag, 26. Januar 2018

Rezension: Jay Asher * Tote Mädchen lügen nicht

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: cbj  
ISBN-13:
978-3570308431
Preis: 8,99 EUR
E-Book: 8,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Oktober 2012
Übersetzer: Knut Krüger
 
 
 
 
Inhalt:
Clay kommt nach der Schule nach Hause und hat ein Paket bekommen. Verwundert öffnet er es und sieht Kassetten vor sich. Woher soll er bloß einen passenden Rekorder herbekommen. Die Lösung, in der Werkstatt seines Vaters. Er legt die erste Kassette ein und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, eine Mitschülerin, Hannah, mit der er im Kino gejobbt hat, Hannah, das Mädchen, was er gerne näher gekannt hätte und Hannah, die sich vor zwei Wochen das Leben genommen hat. Ihre Stimme verrät, dass es 13 Kassettenseiten zu hören gibt und 13 Gründe für ihre Tat und wer dieses Paket bekommt, muss ihre Geschichte hören, weiterschicken an den Nächsten, wenn dieser das nicht macht, wird alles an die Öffentlichkeit gelangen. Clay ist geschockt, verwirrt, in Panik, weil er nicht weiß, was er getan hat. Nun ist es wohl an der Zeit, sich seinen Ängsten zu stellen und Hannahs Beweggründe zu hören. Was wird sie wohl in den Selbstmord getrieben haben? Welchen Anteil daran hat Clay? Und gab es wirklichen keinen Ausweg?

Meinung:
Ich muss gestehen, dass dieses Buch schon länger auf meinem Reader schlummerte und ich einfach nicht die Zeit dafür fand. Nun gibt es die Netflix Serie, die für unglaublich viel Wirbel gesorgt hat und ich muss sagen, ich war neugierig. Schaue ich die Serie, oder lese ich das Buch. Nach der ersten Folge war klar, ich möchte beides und somit rutschte das Buch ganz nach oben in meinem Leseplan. Was ich davon halte und ob ich mich nun bereit für die Serie fühle, erzähle ich euch jetzt.

Eigentlich hört das Buch mit dem Ende auf. Ein unausgeschlafener, ernüchterter, verstörter und innerlich zorniger junger Mann ist auf der Post und möchte ein Paket abgeben. Da wird uns schon klar, dass die Kost der Kassetten nicht einfach wird und schwups sind wir am Anfang und lernen Clay kennen. Ein netter Typ, vielleicht ein bisschen schüchtern, aber in der Schule anerkannt und mit einem guten Ruf. Warum ausgerechnet er diese Kassetten bekommt, ist natürlich das Spannende daran, da Clay wirkt, als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Mit zitternden Händen nimmt er sich die Kassetten vor und eine innerliche Unruhe packt ihn sofort. Was hat er getan, um Hannah dahin zu treiben, wo es kein zurück mehr gibt. Oder was hat er nicht getan. Clay ist der Verzweiflung nah, warum tut sie ihm das an? Warum muss er sich das anhören? Und wer hat wirklich Schuld an ihrem Selbstmord? Mit einer Mischung aus, sich den Tatsachen stellen und sein schlechtes Gewissen zu Geiseln fängt Clay an zuzuhören und eins ist klar, die Wahrheit sieht immer anders aus.

Mir fiel an so vielen Stellen ein, wie grausam doch der Mensch ist. Wie dumm die Jugend und die Weitsicht, eben ein Lernprozess ist und nicht sofort angeboren. Es ist dieses typische Klischee, junges hübsches Mädchen, eigentlich unnahbar und dann gibt es dieses Gerücht, was ein pubertierender Junge in die Welt setzt. Was daraus resultiert ist ein Gemisch aus Neid, schlechtem Ruf, Vertrauensverlust, böse Nachrede und Einsamkeit. Tja, und als ob das nicht schon genug ist, türmen sich die Ereignisse darauf. Es ist, wie ein Dominostein, der ins Rollen kommt und erst aufhört, wenn man nicht mehr kann. Was Hannah am Ende zum Aufgeben gebracht hat, müsst ihr selber lesen. Aber was Clay zwischen den Zeilen sagt, ist nicht zu verachten. Immerhin hören wir Hannah monoton zu und können nicht mehr eingreifen.

Innerlich nimmt einen das Buch schon ganz schön mit. Es beschreibt wirklich diese Abwärtsspirale und wie so eine Entwicklung immer mehr Fahrt aufnimmt. Was viele Lügen, Betrug, Gehässigkeit, falscher Eifer oder das nicht hinterfragen aus einem Menschen macht. Dieses Mädchen steht im Mittelpunkt so vieler charakterschwacher Einzelpersönlichkeiten und muss sich deren Intrigen stellen, ohne laut zu werden. Still trägt sie ihr Leiden, still lässt sie alles über sich ergehen und doch zerbricht sie daran. Aber hier kommt mein Einwand, zum Ende hin scheint sie sich mit ihrer Rolle abgefunden zu haben und es förmlich herbei zusehen, dass es noch schlimmer wird. Da hat alles in mir geschrien und ich bin mit Clay völlig einig, das sie es hätte nicht soweit kommen lassen dürfen, da gab es andere Lösungen. Überhaupt hat mir der kritische Blick von Clay gut getan. Auch wenn er erst jetzt diese Seite hört und uns die andere aufzeigt, sehen wir, wie schnell wir was hinnehmen, nicht nachfragen und somit nicht verstehen. Clay war nah dran, aber wie soll ein selbst heranwachsender Mensch, so in die Tiefe schauen können.

Was wir auf jeden Fall aus diesem Schicksal lernen, genauer hinsehen! Stimmen die Gerüchte, die der Lieblingsschüler loslässt, gibt es nicht immer zwei Seiten. Stempelt den betroffenen Menschen nicht ab, sondern hört ihn an und es ist nie eine Lösung still abzutreten. Ich selbst war Mobbingopfer in der Schule, aber auch diese Zeit geht rum und macht euch hoffentlich stärker. Ein Buch, das auf jeden Fall zum Nachdenken einlädt und Erinnerungen wachruft.

Jay Asher hat auf jeden Fall, ein ziemlich brisantes Thema, ungewöhnlich, aber ziemlich treffend umgesetzt und uns den Wahnsinn aufgezeigt, was Kleinigkeiten für eine Kraft haben, sich in Lawinen zu verwandeln. Auch wenn ich mit einigen nicht übereinstimme, fand ich die Lektüre schon ziemlich treffend.
 
Henry und ich sind immer noch stark berührt und vergeben vier Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:

Jay Asher ist der Autor des weltweiten Millionenbestsellers »Tote Mädchen lügen nicht«, der in 37 Länder verkauft, u.a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde und wochenlang die Spiegelbestsellerliste besetzte. Der Roman wird als 13-teilige Serie auf Netflix ausgestrahlt. Sein zweiter Jugendroman, »Wir beide, irgendwann«, entstand in der Zusammenarbeit mit der Co-Autorin Carolyn Mackler. Jay Asher lebt in Kalifornien, wo auch sein neuester Roman »Dein Leuchten« spielt.

Quelle: cbj Verlag


Mittwoch, 24. Januar 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherduftliebhaber,

es gibt ja Autoren, die haben eine ganz besondere Gabe Sprache zu verwenden, sich ganz besonders zauberhaft auszudrücken und einem in ihren Bann zu schlagen. Ach, das liebe ich ganz besonders, wenn einfach allein dadurch die Funken fliegen und man beherzt weiter liest. Solch eine Autorin bringt ein neues Buch raus und manchmal habe ich das Gefühl, sie weiß ganz genau, was ich gern mag und wohin ich mich gern entführen lassen möchte. So, lese ich einfach ihre Bücher und lass mich verzaubern. Welches Thema sie diesmal ausgewählt hat, schaut ihr am besten direkt mal hier an:
 

Die Fäden des Glücks
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 03.04.2018

Sie kennt die Magie opulenter Stoffe und leuchtender Farben. Carlotta Calma, Damenschneiderin in Turin, hat sich ganz der subtilen Kunst verschrieben, Menschen durch Kleidung zu verändern, so wie ihre Mutter, Gewandmeisterin an der Turiner Oper. Carlotta entwirft Kleider für jede Lebenslage und stickt heimliche Botschaften unters Futter, die ihre Kundinnen auf eine Reise zu sich selbst schicken sollen. Denn für Carlotta ist eines klar: Es gibt keine hässlichen Frauen, jede Frau ist auf ihre Art schön und begehrenswert.
Auch Carlotta hat sich seit ihrer Jugend verändert, ist vom hässlichen Entlein zu einer barocken Schönheit geworden. Ihr Jugendschwarm Daniele ist fasziniert von ihr, und sie glaubt sich am Ziel ihrer Träume. Doch ist der Schwarm von einst wirklich ihre große Liebe? 


Ach, klingt es nicht zum dahin schmelzen? Italien, Stoffe und die Oper, das klingt nach ganz großem Gefühlskino und ich freu mich riesig auf die Geschichte. Allerdings hoffe ich auch, dass diesmal der Held nicht so lange leiden muss. Wer hat von Julia Fischer schon was gelesen? Wer hat das neue Cover entdeckt? Und wer liebt die Oper auch so wie ich? Übrigens wer nicht mehr bis April warten möchte, kann sich das eBook schon am 01.02.2018 herunterladen. Ich möchte allerdings den Duft der Buchseiten unter meinen Fingerspitzen haben.

Ganz liebe Grüße
Eure, endlich wieder mal eine Verdi Oper hören wollende, Sharon

Montag, 22. Januar 2018

Rezension: Franziska Seyboldt * Rattatatam, mein Herz


Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: KiWi
ISBN-13:
978-3462050479
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Januar 2018 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
An guten Tagen hat Franziska einen Panzer, wie eine Schildkröte, nichts kann ihn durchbrechen, oder sie verletzten. An schlechten Tagen fühlt sie sich wie ein Sieb, durchlässig, dünnhäutig und verletzlich. Es gibt einige Schildkrötentage, aber leider noch mehr Siebtage. Die Angst ist ihr ständiger Begleiter und lässt sich ungern abschütteln. Aber wie damit umgehen? Wie den Alltag beschreiten, ohne daran zu zerbrechen? Wie sich selber finden und sich der Angststörung zustellen? Unter Angststörungen soll jeder 6. Deutsche einmal im Leben leiden. Angststörungen sollen laut internationaler Studie häufiger auftreten als Depressionen. Über diese Erkrankung wird aber gern geschwiegen, damit ist bei Franziska jetzt Schluss. Auf in den Kampf, mit der Angst.

Meinung:
Als ich dieses Buch in den Händen hielt, dachte ich, ja endlich nimmt das mal einer in die Hand und stellt sich diesem unangenehmen, totgeschwiegenem Thema. Aber wie darüber berichten, wie das verdeutlichen, und kann man das anderen begreiflich machen, wie schlimm es manchmal in einem auszieht. Mir fehlen da nämlich oft die Worte und so stecke ich meistens in mir selber fest.

Franziska Seyboldt lebt ein Leben mit der Angst, seit der Kindheit bestimmte diese maßgeblich ihr Leben. Griff ständig in dieses ein, bestimmt es, spielte mit ihr und war allgegenwärtig um sie herum. So wurden aus einfachen Dingen im Leben, riesige Herausforderungen und Kämpfe. Was anderen spielend leicht viel, war für sie ein Marathonlauf und ihr Körper führte ein ständiges Achterbahnleben. Aber auch der Kopf war in ständigem Aufruhr und diese Gedankentornados kamen nie zur Ruhe. Die eigene Panikmache muss doch immer schön geschürt werden. Aber muss man sich diesem Leben wirklich so ergeben, kann man die Angst nicht bezwingen und genau davon erzählt uns die Autorin.

Als Erstes viel mir die Art und Weise, der Wortwahl der Autorin ins Auge und ich mochte diese zynische, oft sarkastische Art. Wenn man schon nichts im Leben zu lachen hat, dann kann man sich halt auch ein bisschen Humor bewahren. Dadurch ließen sich die kurzen Kaptitel unglaublich schnell lesen und machten aus der schweren Kost, auch ein vergnügliches Entdecken und ich hatte einiges zu entdecken. Viele Situation kommen einen bekannt vor, oft sieht man sich selbst und da haben wir es mit den, jeder sechste Deutsche leidet einmal darunter. Die Frage ist dann, woher kommt das und diesen, ihren Weg, geht die Autorin mit uns durch. Viele dieser Zwänge und Einschränkungen sind mir auch wohl bekannt gewesen und zeigen, wie früh schon ein Weg mit dieser Erkrankung beginnt. Wie wir und schon im heranwachsenden Alter beeinflussen und falsch weiter entwickeln. Wie sensible Menschen überempfindlich ihre Umgebung wahrnehmen und, und, und. Übrigens kann ich davon auch ein Lied singen. Aber warum können wir nicht darüber offen sprechen, warum wird man von der Gesellschaft abschätzend angesehen. Auch das beschreibt die Autorin ziemlich gelungen. Und ja, ich könnte jetzt ein riesiges Plädoyer halten, warum, dieses Denken absoluter Quatsch ist. Um ehrlich zu sein, sollte wirklich jeder dieses Buch gelesen haben, denn irgendwann wird dieses Thema im eigenen Umkreis da sein, und wie es bei den Betroffenen aussieht, ist unglaublich wichtig zu verstehen. Da helfen nämlich die klugen Sprüche nicht immer.

Wie ihr seht, hat auch mich dieses Thema schon ereilt und es ist ein Kampf, immer da und während. Der Blick durch Franziska Seyboldt ist auf jeden Fall hilfreich, auch wenn ich sagen muss, dass es mir zum Ende hin zu schnell zu einem besseren Leben geführt hat. Denn von nett, auf egoistisch schalten ist so ein Zwischending, mit dem ich nicht ganz umgehen kann. Auch das darüber Reden ist mit Sicherheit nicht in jeden Berufszweig umsetzbar, aber es ist ein Schritt in die richtig Richtung. Jeder muss für sich eben den richtigen Weg finden und dazu zu stehen ist ein Anfang, denn wir sind nicht schwach, bei Weitem nicht.

Rattatatam, mein Herz ist unglaublich humorvoll und gibt uns einen wirklich guten Blick in ein Leben mit der Angst, der immerwährende Kampf ist toll beschrieben und macht Mut für alle, es auch zu schaffen. Ein Tabuthema, was keines sein sollte und eine Erkrankung, die mehr in den Fokus muss. Ich hoffe, dass das Buch ganz viele Leser findet und zur Diskussion einlädt.
 
Henry und ich fanden die Geschichte mutig, ehrlich und humorvoll und vergeben dafür vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:

Franziska Seyboldt, geboren 1984 in Baden-Württemberg, studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in Hamburg. Seit 2008 lebt und arbeitet sie in Berlin. Sie ist Redakteurin, Autorin und Kolumnistin bei der taz, schreibt Werbetexte und Bücher für Erwachsene und Kinder. »Rattatatam, mein Herz« ist ihr drittes Buch.

Quelle: KiWi Verlag

Vielen lieben Dank an den KiWi Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

Freitag, 19. Januar 2018

Rezension: Bernhard Aichner * Schnee kommt


Gebundene Ausgabe: 232 Seiten
Verlag: Haymon
ISBN-13:
978-3709971581
Preis: 17,90 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: August 2014




Inhalt:
Es ist spät am Abend und es beginnt zu schneien, auf den Straßen ist nicht ganz so viel los und der Tunnel wird kaum befahren. Aber doch wollen einige Autos mit ihren Passagieren den Berg durchfahren, um genau zu sein drei Wagen, denn dann passiert ein Unfall. Ein Wagen überschlägt sich und zwei fahren auf. Wird es Überlebende geben? Kommt schnell Hilfe? Wohl eher nicht, denn nicht nur im Tunnel passiert ein Drama, sondern auch am Tunneleingang kommt ein Lkw ins Schleudern und rasiert nicht nur das Wärterhäuschen um, sondern blockiert die ganze Einfahrt. Nun stecken die Leute im Tunnel und davor fest, jeder von ihnen hat eine Geschichte, ein Geheimnis und je länger das Warten auf Hilfe dauert, umso mehr nimmt das Drama seinen Lauf. Was hat jeder Einzelne zu verbergen? Welche Fäden werden wo gezogen? Und gibt es ein Entkommen aus diesem Tunnel?

Meinung:
Ich bin ein absoluter Fan von diesem Autor und habe nicht nur seine Blum Reihe gelesen, sondern auch seinen Max. Nun brauchte ich Überbrückungsliteratur von Bernhard Aichner, da es noch ein bisschen dauert, bis was Neues kommt und da packen wir doch die Gelegenheit beim Schopfe und gönnen uns eins seiner vorherigen Werke. Tja, und da Winter ist, klingt doch Schnee ganz passend. Wie mir das Einschneien gefallen hat, erzähle ich euch nun.

In dieser Geschichte gibt es keine zentrale Erzählfigur, da alle Mitspielenden mehr oder minder zu Wort kommen. Da haben wir das Muttersöhnchen, der die Stellung als Tunnelwärter bezogen hat. Die blinde Künstlerin, die gar nicht blind ist. Ihr Partner, der auch ganz gern die Fäuste sprechen lässt. Der entstellte Arzt, der nicht mehr schön ist und seine erfolgreiche Frau, die damit leben muss. Ein zynischer Polizist, der seine Begleitung vor dem Tunnel rausgeschmissen hat. Diese Frau steigt zu einer Familie, die sich streitet und deren Kind unaufhörlich weint. Und wir haben noch Ruben, ein Mann der, den tot schon ins Auge gesehen hat und auf den Weg in ein neues Leben ist. Jeder hat seine Geschichte, alle kommen zu Wort und was zu erst verwirrend scheint, strickt sich Stück für Stück weiter und die Maschen ziehen sich immer mehr zusammen.

Um es auf den Punkt zu bringen, es ist auf jeden Fall anders, als Blum und Max, aber nicht weniger lesenswert. Für mich war es mehr wie ein Theaterstück, da alle Figuren irgendwie miteinander verflochten sind und der große Aha-Effekt in jeder Ecke lauerte. Dadurch hatte das Ganze eine zu unrealistische Seite bekommen, allerdings, wenn man die Geschichte als Kammerspiel sieht, ist es hervorragend konzipiert. Das ist halt eine Geschmackssache, mir war es im ersten Moment zu viel des Guten.

Aber der Herr Aichner kann einfach erzählen. Er nimmt sich nämlich jeder Figur an, lässt uns sie kennenlernen, die Begebenheiten abklopfen, und hört dann am geschicktesten Punkt auf und geht zur nächsten Person über. So erfährt man häppchenweise von jeden etwas, blickt voyeuristisch in deren Leben und hat immer mehr den Eindruck, da lauert im jeden ein Untier. Einige verstecken sich gut hinter ihrer Fassade, manche treiben ein verrücktes Spiel und doch sind sie alle auf der Suche nach ihren Glück und verheddern sich dann in diesem Tunnel. Die Wahrheit wird mit jeder Seite mehr aufgedeckt und was zuerst leise anfing, erhebt sich immer mehr zu einem Paukenschlag und lässt den Leser überrascht zurück.

Schnee kommt, ist ein überraschendes Buch, was langsam an Fahrt zulegt und am Ende ziemlich einschlägt. Ich mochte es recht gern, aber ich fand seine anderen Werke ein Ticken stärker, aber lohnen tut es sich auf jeden Fall.
 
Henry und ich fanden diesen abgründigen Blick ziemlich interessant und vergeben vier Bücherpunkte:

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Über den Autor:


Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Mehrere Literaturpreise und -stipendien, zuletzt der Burgdorfer Krimipreis (2014). Zahlreiche Theaterstücke, Hörspiele sowie Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Bei HAYMONtb erschienen die Max-Broll-Krimis 'Die Schöne und der Tod' (2010), 'Für immer tot' (2011) und 'Leichenspiele' (2012) sowie der Roman 'Nur Blau' (2012).  

Quelle: Genial Lokal

Mittwoch, 17. Januar 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherentdecker,

passiert es euch auch, das ihr ein Buchcover seht und denkt, oh wow, was ist denn das! Ich war hier sofort neugierig und musste es mir näher anschauen. Die Geschichte ist eine Romanvorlage zu einem Film und hat direkt eine Kindheitserinnerung wachgerufen. So was Ähnliches habe ich schon gesehen, aber das hier klingt genauso gut. Aber bevor ich hier endlos losplappere, schaut euch das Buch einfach an:
 

The Shape of Water
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 01.03.2018

Ein unglaubliches Geheimnis und eine unmögliche Liebe, die alle Grenzen überschreitet 

Der Mystery-Erfolg von Guillermo del Toro

Ein geheimes US-Militärlabor 1963: Im streng gesicherten Labortrakt F-1 wird eine Kreatur aus dem Amazonas gefangen gehalten, deren Erforschung einen Durchbruch im Wettrüsten des Kalten Krieges liefern soll. Doch eines Nachts entdeckt die Reinigungskraft Elisa das Wesen, das halb Mann und halb Amphibie ist. Die stumme junge Frau tut etwas, woran noch kein Wissenschaftler gedacht hat: Sie bringt dem Wasserwesen die Gebärdensprache bei. Als sie erfährt, dass das »Projekt« schon bald auf dem Seziertisch enden soll, muss Elisa alles riskieren, um ihren Freund zu retten…

Das neue Meisterwerk von Kultregisseur Guillermo del Toro – die Romanvorlage zum preisgekrönten Blockbuster!
 

Na, was meint ihr, Buch oder Film? Ich wusste gar nicht, das Guillermo del Toro auch Autor ist, eigentlich kenne ich ihn eher als Regisseur und das öfters gruselig. Aber hier bin ich schon verzaubert, eine ungewöhnliche Freundschaft oder sogar eine aufkeimende Liebe. Allerdings wird es bestimmt in ein Drama enden, zumindest können sie nicht zusammenbleiben. Aber man braucht ja nicht immer ein Happy End oder? Habt ihr es schon entdeckt? Wie gefällt euch das Buchcover?

Ganz liebe Grüße
Eure, den Badeanzug entstauben gehende, Sharon

Montag, 15. Januar 2018

Rezension: Dan Brown * Origin


Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
ISBN-13: 978-3431039993
Preis: 28,00 EUR
E-Book: 22,99 EUR
Reihe: 5. Teil
Erscheinungsdatum: Oktober 2017
Übersetzer: Axel Merz 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Zukunftsforscher Edmond Kirsch steht im Mittelpunkt seiner Karriere. Ihm ist es gelungen, die wichtigsten Fragen unserer Menschheit zu beantworten. Woher wir kommen und wohin wir gehen. Die Ergebnisse sind so erschütternd, dass er bevor er sie der Welt offenbaren möchte, um ein Treffen mit den bedeutendsten Religionsvertreter bittet. Sein Gesuch wird erhört und er lässt entsetzte Geistliche zurück. Was die Religionsvertreter nicht wissen, ist, das er seine Bekanntmachung früher als gesagt, abhalten wird und lasst somit die Glaubensgemeinde in Panik ausbrechen. Die Präsentation findet in Bilbao statt und darunter ist auch Kirschs alter Professor, Robert Langdon. Kurz vor Beginn sucht Kirsch nochmals Langdon auf, um ihn um Rat zu fragen, denn dieses Geheimnis wird nicht nur sein Leben verändern, sondern die ganze Welt. Überrascht, verwundert, aber auch neugierig bleibt Robert zurück nichts ahnend, das dieser Abend noch sehr turbulent sein wird. Wer versucht, die Veröffentlichung zu unterbinden? Welche Rolle wird Langdon diesmal spielen? Und was hat Kirsch wirklich herausgefunden?

Meinung:
Ein neuer Dan Brown Roman und ich bin entzückt und voller Vorfreude, weil ich ja immer die Hoffnung hege, dass mich dieses Buch wieder umhauen wird. Seine zwei ersten Romane waren einfach absolute Klasse und dann kam der Einbruch mit Washington, wo Langdon irgendwie neben sich stand und danach folgte Inferno, wo Religion und Wissenschaft miteinander rangen, aber nun geht es nach Spanien und hier herrscht noch die Religion vor. Gespannt blickte ich dem Buch entgegen, und ob mich Origin überzeugen konnte, erfahrt ihr jetzt.

Der Anfang war doch schon extrem vielversprechend, ein Rabbi, ein Imam und ein Bischof, treffen sich mit einem Wissenschaftler, das könnte doch für kontroverse und zu heftigen Debatten führen. Leider durften wir nicht dabei sein und begleiteten direkt Robert Langdon auf dem Weg zur Präsentation nach Bilbao. Der Professor hält zu seinem alten Schüler immer noch regen Kontakt und man kann schon verlauten lassen, dass sie befreundet sind. Gern diskutierten sie beim Essen und sprachen über Symboldeutung oder Kirschs Forschungen. Aber auch Robert weiß nicht, was ihn erwartet. Der Ort des Geschehens ist ein Museum und jeder Besucher bekommt ein Headset in die Hand gedrückt und so lernen wir Winston kennen, eine Erfindung von Kirsch, künstliche Intelligenz. Was der Abend wohl noch bringen wird? Lange Rede, kurzer Sinn, natürlich verläuft der Abend anders als geplant und ein Attentat wurde ausgeführt und zwingt Robert Langdon förmlich dazu zu handeln. Für seinen Freund, für sein Lebenswerk, für die Welt und somit beginnt die Jagd.

Hier mache ich einfach einen Break, weil ich nicht zu viel preisgeben möchte, aber um bis dahin zu kommen, sind die ersten 200 Seiten gelesen. Tja, und man fragt sich immer noch, was zum Teufel hat der Typ entdeckt und diese Ungewissheit, oder Neugier hält Dan Brown ewig aufrecht. Natürlich kommt man an die Information nicht leicht ran, man muss Codes entschlüsseln, Gedichtzeilen erraten und der Kunst von Gaudi frönen. Wie immer bekommt der Herr Professor eine Partnerin zur Seite gestellt und diesmal ist es die wunderschöne Museumsdirektorin und zukünftige Königin von Spanien, somit wäre das Königshaus auch direkt dabei. Da Spanien doch katholisch ist, haben wir also schon den perfekten Rahmen geschaffen um diese Entdeckung zu verhindern und da gibt es ja noch einige andere. Ihr seht, das Konzept steht und die Intrigen können wild gesponnen werden, für mich nur blöd, da ich direkt wusste, wohin es der Autor laufen lässt.

Ach, ich will gar nicht meckern, aber ich glaube, es gibt einfach keine historischen alten Geheimgruppen mehr, die man aufdecken und neu erwecken könnte. Auch die Kunst wird jetzt immer Moderner und wir widmen uns jetzt, den Kampf Religion gegen Wissenschaft. Das war ja schon in Inferno zu spüren, aber nun ist das wohl der neue Weg von Dan Brown und trifft so gar nicht meinem Nerv. Natürlich kann der Mann immer noch hervorragend erzählen, beschreiben und einen in den Bann ziehen. Die Beschreibungen von Barcelona waren unglaublich toll, ich musste während des lesen immer wieder im Internet Fotos suchen und konnte gar nicht glauben, wie bildlich alles allein durch den Text schon vor Augen da war. Auch die Irreführungen waren toll ausgearbeitet, auch wenn ich schon wusste, wo der Hase lang läuft. Dan Brown versucht schon noch die Religion hinein zuweben, aber ich denke, der Drops ist einfach gelutscht. Was mir noch unglaublich gut gefallen hat, waren nicht nur die Beschreibungen, sondern auch die Erklärungen, der Autor beherrscht es einfach das Komplizierteste einfach zu machen und dafür bewundere ich ihn schon. Außerdem scheint er ein Spielkind von Technik zu sein, soviel wie darin drin vorkam. Ich bleibe da doch lieber bei Langdons Micky Mouse Uhr.

Origin ist äußerst zeitgemäß, aber lässt alle Religionsverschwörungen hinter sich. Es ist ein neuer Dan Brown, der sich einer alten Figur nicht entsagen kann und der sich extrem viel Zeit für diese Geschichte lies, dass es manchmal richtig zäh wurde. Für mich trotz der tollen Beschreibungen nur Durchschnitt.
 
Henry und ich mögen den neuen Weg nicht so gern, lieben aber die Beschreibungen und deshalb gibt es drei Bücherpunkte:

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Über den Autor:

Dan Brown ist Autor zahlreicher Thriller, die allesamt über Monate die Bestsellerlisten angeführt haben und darüber hinaus erfolgreich verfilmt wurden. Mit seinem in über 40 Ländern erschienenen und mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmten Buch Sakrileg (Originaltitel: The Da Vinci Code) wurde er zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller der letzten Jahrzehnte. Dan Browns Thriller werden in 54 Sprachen übersetzt. Nach solch erfolgreichen Auflagen ließen auch die Verfilmungen der Robert Langdon Thriller nicht lange auf sich warten.

Dan Brown wurde 1964 in Exeter, New Hampshire (USA) geboren. Als Sohn eines Mathematikprofessors und einer Kirchenmusikerin wuchs er in einem Umfeld heran, in dem Religion und Wissenschaft Hand in Hand gingen, was sich auch in seinen Thrillern wiederspiegelt. Nach dem Besuch der Privatschule, an der auch sein Vater unterrichtete, studierte Dan Brown Englisch und Spanisch am Amherst College in Massachusetts (USA) und später Kunstgeschichte in Sevilla.

Im Anschluss an seinen Hochschulabschluss brachte er sich das Komponieren bei und startete seine Karriere als Sänger und Liedermacher. Zunächst komponierte er Kinderlieder und später Musik für Erwachsene. In dieser Zeit lernte er auch seine Frau Blythe kennen. Nachdem er der Musik den Rücken gekehrt hatte, arbeitete Dan Brown als Englisch- und Spanischlehrer.

Ab Mitte der 1990er widmete er sich schließlich vermehrt dem Scheiben und veröffentlichte einige Bücher, die er gemeinsam mit seiner Frau bewarb. Der Erfolg seiner Werke trat aber erst ab 2003 mit dem Roman The Da Vinci Code (Doubleday Group) ein, der über zwei Jahre den ersten Platz der New York Times Bestseller-Liste belegte. Das Buch sorgte weltweit für Furore und wurde aufgrund der kritischen Inhalte im Hinblick auf die katholische Kirche in einigen Ländern verboten.

Im Jahr 2004 erklommen seine beiden Titel Sakrileg und Illuminati auch die Bestseller-Listen in Deutschland und wurden zu den Jahresbestsellern in der Kategorie Hardcover und Taschenbuch. Mit seiner Robert Langdon Buchreihe, die durch ihre Mischung aus Action, Wissenschaft und Geschichte besticht, beherrscht er seither die internationalen Bestsellerlisten.
Dan Brown lebt mit seiner Frau, einer Kunsthistorikerin, in Neuengland.


Robert Langdon Reihe:
  • Illuminati
  • Sakrileg
  • Das verlorene Symbol
  • Inferno


Vielen lieben Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Freitag, 12. Januar 2018

Rezension: Petra Hartlieb * Ein Winter in Wien


Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Rowohlt  
ISBN-13:
978-3463400860
Preis: 16,95 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: September 2016




Inhalt:
Maries Weg in die Schnitzler Familie und in das Wiener Cottage-Viertel ist ziemlich beschwerlich gewesen. Als einfaches Mädchen vom Lande hat man es nicht leicht und muss sich mit dem zufriedengeben, was man bekommt. Umso mehr kann sie ihr Glück nicht fassen, in einem schönen Haus und einem eigenen Zimmer leben zu dürfen. Nur ist ihre Probezeit als Kindermädchen bald rum und die Ungewissheit nicht bleiben zu dürfen, macht sie innerlich mürbe. Davon unberührt schickt sie der Hausherr zur nahe gelegenen Buchhandlung, um eine Bestellung abzuholen. Dick eingepackt läuft sie mit der kleinen Lili durch den Schnee und begegnet so Oskar, den Buchhändler. Für beide ist es eine magische Begegnung und beide spüren ein Kribbeln, nur werden sie sich wiedersehen? Kann Marie sich auf einen Buchhändler einlassen? Und kann sie überhaupt bei der Familie Schnitzler bleiben?

Meinung:
Ich habe eine absolute Schwäche für diese Stadt und ganz ehrlich, ich liebe Wien und natürlich ziehen mich Bücher, die in der Stadt spielen magisch an. So ist mir dieses Buch schon letztes Jahr aufgefallen und ich habe es sofort mitgenommen, aber dann fehlte mir die Lesezeit. Aber in diesem Winter musste ich es einfach Schmökern, und ob es sich für mich gelohnt hat, erzähle ich euch nun.

Diese Geschichte ist ehrlich gesagt kein großes Ding. Es ist vielmehr ein Blick, wie in eine Schneekugel, ein kurzer Augenblick in eine nostalgische Welt, die einen Moment verzaubert und innehalten lässt. Vielleicht sogar zum Träumen und Schmachten einlädt. Genau das, ist ein Winter in Wien, ein kurzes Zeitfenster in eine andere Welt, nämlich die um 1910. Tja, und wer sich diesen Charme nicht entziehen kann, darf die Sorgen und Nöte eines Hausmädchen hautnah miterleben, wer bitte braucht da Sissi, naja, ein bisschen Kaiser kommt schon drin vor, ist halt Wien.

Der Inhalt ist wie oben schon kurz und knapp erzählt, ein Mädchen aus armen Verhältnissen, die versucht ihr Leben zu meistern. Da gibt es Rückblicke und gesellschaftliche Unterschiede aufzuzählen. Aber auch in der angesehenen Familie ist nicht immer alles rosig. Älterer Mann, junge Frau, abendliche Szenen und übermütige wohlerzogene Kinder. Da bleiben wir doch lieber in der Küche und schnuppern wunderbare Gerüche. Oder stapfen durch das verschneite Wien und lassen uns vom Oskar schüchtern anlächeln. Das macht die Geschichte aus, kein rasantes Abenteuer, keine tief gehende dramatische Liebesgeschichte. Einfach ein Moment in dieser Stadt und genau das hat mich verzaubert.

Mit Sicherheit ist dieses Buch kein literarischer Happen, aber ein Seelenstreichler, und ich habe es sehr genossen und freue mich unglaublich, dass nach dem kalten Winter, die Knospen des Frühlings wieder noch Wien und zu Marie und Oskar führen werden. Eine Geschichte, die schön und ja, einfach geschildert ist, aber einen Spaß macht und einen richtig auf die Weihnachtszeit einstimmt. Ein Winter in Wien ist ein wunderbarer Lückenfüller und durch die Kürze, auch perfekt für die stressige Adventszeit.
 

Henry und ich mochten diesen Ausflug unglaublich gern und deshalb vergeben wir die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:


Petra Hartlieb wurde 1967 in München geboren und ist in Oberösterreich aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und Geschichte und arbeitete danach als Pressefrau und Literaturkritikerin in Wien und Hamburg. Seit 2004 betreibt sie mit ihrem Mann eine Buchhandlung in Wien. Gemeinsam mit Claus-Ulrich Bielefeld ist sie das Autorenduo einer Krimireihe, die im Diogenes-Verlag erscheint. 2014 publizierte sie bei Dumont den Bestseller „Meine wundervolle Buchhandlung“.

Wien-Reihe:

https://www.genialokal.de/Produkt/Petra-Hartlieb/Wenn-es-Fruehling-wird-in-Wien_lid_34769106.html?storeID=barbers

Erscheinungsdatum: 19.02.2018