Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
ISBN-13: 978-3869710679
Preis: 18,99 EUR
E-Books: 16,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2013
Inhalt:
Wien ist der Mittelpunkt der Welt und die Monarchie lebt weiter. Der Kaiser hält die Fäden der Macht, von ganz Europa, in der Hand. Denn der erste und zweite Weltkrieg fand nicht statt. Wir begleiten Alexej von Repin mit seinem Freund zur einer Einladung der Familie Gottlieb. Dort lernt er die entzückende Gastgeberin kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Aber da gibt es ja noch ihren Ehemann, wie gut das er auf kaiserliche Geschäftsreise gehen muss und zwar fliegt er auf dem Mond, zur deutschen Außenkolonie. Dort macht er eine erschreckende Entdeckung. Ein Komet stürzt auf die Erde nieder und zwar genau auf Wien. Was kann man machen? Nichts! Ist die Antwort, und so erleben wir die letzten Tage einer kaiserlichen Welt, im Kaffeehaus, beim Kaiser, im Liebesnetz und natürlich auch beim Psychoanalytiker. Aber gibt es wirklich kein Fünkchen Hoffnung?
Meinung:
Als ich damals das Buch bekommen habe, war ich total begeistert von der Idee, das Wien immer noch eine Weltherrschaft ist und vom Kaiser regiert wird. Keine Kriege, keine Vertreibungen, alles Schlimme nicht geschehen. Allerdings war die Vorstellung in meinen Kopf und die geschriebene Geschichte nicht annähernd passend und ich bin ein bisschen verwirrt. Ganz ehrlich weiss ich immer noch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Klar die Idee ist immer noch genial, aber die Umsetzung war so anders als gedacht. Irgendwie fehlte mir der rote Faden im Buch. Klar wir haben den Kometen, aber trotzdem konnte mich die Geschichte nicht immer gedanklich halten. In jeden Kapitel wird jemand anderes vorgestellt und seine gesellschaftliche Umwelt für uns Leser gezeichnet. Dadurch sprang man immer wieder in andere Geschehen, die miteinander nicht wirklich was zu tun hatten. Im ersten Moment interessant, aber auch recht anstrengend zum lesen. Apropo lesen, was mich persönlich sehr im Lesefluss gestört hat, war das lange Glossar mit geschichtlichen Ereignissen die erläutert wurden. Klar ist es immer gut ein bisschen Hintergrund zu haben, aber für mich zuviel. Denn obwohl hier die Weltkriege nicht stattgefunden haben, spielen sie doch eine große Rolle. So bekommt der Psychiater im Buch einen ganz besonderen Fall, nämlich einen Patienten mit Albträumen. Diese sind, für den Leser völlig klar, Szenen aus dem zweiten Weltkrieg und so hat man oft doch ein Thema vor Augen, womit man in dieser Weise nicht gerechnet hat. Auch die Religion bekommt hier Raum, und wir erleben wie ein Rabbiner und ein Kardinal über die Welt sprechen, natürlich im Caféhaus. Also erleben wir von allen etwas, aber nicht wirklich durchgehend. Sprachlich hat es mir allerdings sehr gut gefallen, auch wenn ich oft ein Fremdsprachenbuch gebraucht hätte. Wir erleben hier mal eine andere Geschichte mit dem Vermerk „Was wäre wenn... „ passiert. Eine Utopie, ein Märchen, ein Wien das trotz neuer Geschehnissen kulinarischen und kulturell weiter wie sonst dahin plätschert? Mir erschließt sich leider nicht wirklich, was uns der Autor im tieferen Sinne sagen möchte, denn ein richtiger Aha-Effekt blieb bei mir aus. Auch hätte ich mir bei der ganzen Geschichte mehr wienerischen Humor gewünscht.
Für den Leser der die schnelle und angenehme Unterhaltung sucht, ist dieses Buch nix, denn auf diese Geschichte muss man sich einlassen können. Aber auch der anspruchsvolle Leser muss wissen, worauf er sich hier einlässt um dem geschriebenen eine Chance zu geben.
Henry und ich hatten uns so viel vom Buch versprochen, aber leider konnte es uns nicht überzeugen und so sind es nur zwei Bücherpunkte für die Grundidee und Sprache geworden:
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Über den Autor:
Hannes Stein wurde 1965 in München geboren und in Salzburg aufgewachsen. Er ist Publizist. In Berlin schrieb er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Spiegel und Die Literarische Welt. Im Sommer 2007 ist er nach New York ausgewandert, wo er als Journalist und Autor lebt.