Dienstag, 29. August 2023

Rezension: Andreas Izquierdo * Labyrinth der Freiheit

Broschiert: 512 Seiten
Verlag: Dumont
ISBN-13: 
978-3832165918 
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 3. Teil 
Erscheinungsdatum: November 2022
 
 
 
 
Inhalt:
Carl, Isi und Artur bekommen keine Zeit zum Durchatmen. Nicht nur das die Zeit, in der sie Leben immer unbeständiger wird und die Inflation alles auffrisst, nein, auch ihr Leben ist in Gefahr. Jeder Tag ist von Armut, Hunger, der größer wird und auch von Unruhen bestimmt, diese nehmen immer mehr zu und machen den Alltag nicht leichter. So kommt es, dass in Berlin 1922 alles heran rauscht, umtriebig ist und die bösen Geister aus der Vergangenheit wieder erwachen. Isi entgeht nur knapp einen Anschlag, Carl verliert seine Liebe zum Film und Artur wird die Freiheit zu tun und zu lassen, was er möchte immer mehr beschnitten. Alle drei geraten immer mehr ins Spiel andere, werden gejagt und einer Verschwörung unterstellt. Artur gibt alles, um die seinen zu beschützen, das Überleben zu garantieren und muss doch auf Messerschneide tanzen. Wird er es auch diesmal schaffen, seinen Freunden zu helfen? Kann Isi mit sich selbst Frieden schließen? Und wird Carl weiterhin Filme machen?

Meinung:
Ach, diese Abschlussbände, die mag ich einfach nicht, denn ich möchte nicht Abschied nehmen. Nicht von Isi, nicht von Carl und erst recht nicht von Artur und doch hatte ich das Buch recht schnell gelesen. Konnte mich aber lange nicht dazu aufraffen, darüber zu schreiben, denn dann wäre es wirklich endgültig vorbei mit der Wege der Zeit-Reihe. Und obwohl schon ein paar Monate ins Land gezogen sind, ist mir die Geschichte noch sehr präsent im Kopf und beschäftigt mich immer noch an einigen Stellen. Somit wisst ihr schon, dass es eine Hammer-Reihe ist und ich versuche es mal in Worte zu fassen.

Isi muss hier einige Schicksalsschläge verkraften und wie wir sie schon aus den Vorbänden kennen, lässt sie das nur noch Rebellischer werden. Sie nimmt sich als Anwältin der kleinen Leute einigen Schicksalen an, nur bringt sie da das Fass zum überlaufen und ihre Freunde gleich mit in Gefahr. Carl gibt seinen Traum von Amerika auf und bleibt in Berlin, nur um sich zu fragen, ist Filmemachen noch meins. Der neue Regisseur ist ein Tyrann, die Zeiten des Stummfilms gehen dem Ende entgegen und Carl hadert sehr mit der Entwicklung. Tja, und Artur muss an zu vielen Stellen die Zügel zusammen halten. Isi mit ihrer Sprunghaftigkeit beschützen, sein Revier sauber halten, die Halbwelt überwachen und doch ziehen dunkle Wolken auf und er stößt an seine Grenzen.

Mehr möchte ich gar nicht zum Inhalt verraten, es ist wieder so viel los, so viele Katastrophen, so vieles unvorhersehbar und viel Dramatisches. Ein Potpourri aus Geschichte, Spannung, Unterhaltung und Figuren, die einen so ans Herz gewachsen sind. Wenn ich so zurück denke, ist so viel zwischen den Buchrücken passiert, ein Auf und Ab, an Grausamkeit, Ungerechtigkeit und doch auch immer wieder der Lichtblick dieser Freundschaft. Aber diesmal war es wirklich hart, mein armes Herz hat einige Mal still gestanden, wie oft hatte ich eine Schnappatmung und innerliche Unruhe, weil ich einfach das Schlimmste befürchtete. Hier muss man einfach dran bleiben, das Buch muss man in einem Rutsch lesen, sonst hält man es mit den Nerven nicht aus.

Und mal abgesehen von dem ganzen Drama um diese Freundschaft, hat der Autor auch noch Geschichte so spielerisch hineingepackt, das man gar nicht hinterherkam. Absolut großartig eingeflochten, so vielseitig und überraschend lebendig. Was dem ganzen auch gutgetan hat, waren die herrlichen witzigen Passagen, die einen wirklich das Durchatmen erleichtert haben und diese Reihe einfach zu etwas besonderen gemacht haben. Ganz ehrlich, Chapeau Herr Izquierdo hier ist ihnen ein tolles Epos über Freundschaft in einer untriebigen Zeit gelungen, was Nachhalt und was man im Herzen behält. Dieser Spaziergang durch die Historie mache ich bestimmt nochmals.

Labyrinth der Freiheit ist ein Abschluss, der absolut würdig ist und nochmals alles auffährt. Temporeich, vielseitig und zu Herzen gehend. Absolutes Prädikat.
 

Henry und ich verdrücken noch ein paar Abschiedstränen und vergeben die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:
 
 
ANDREAS IZQUIERDO ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, unter anderem ›Das Glücksbüro‹ (2013), den SPIEGEL-Bestseller ›Der Club der Traumtänzer‹ (2014) und ›Fräulein Hedy träumt vom Fliegen‹ (2018). Zuletzt erschienen ›Schatten der Welt‹ (2020), ausgezeichnet mit dem bronzenen Homer, und ›Revolution der Träume‹ (2021). ›Labyrinth der Freiheit‹ setzt die darin begonnene Geschichte der drei Freunde Carl, Artur und Isi fort. Im September erscheint im HC-Programm sein neuer Roman ›Kein guter Mann‹. Andreas Izquierdo lebt in Köln.
 
Quelle: Dumont Verlag
 
Wege der Zeit - Reihe: 
 
 
1. Teil: Rezension I 2. Teil: Rezension


Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das  Rezensionsexemplar.

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