Mittwoch, 20. November 2019

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Buchstapelhüpfer,

ich bin durch Zufall auf ein Buch aufmerksam geworden, weil mir das Cover so gut gefallen hat, und da musste ich es mir genauer anschauen. So was kennt ihr doch auch? Der erste Eindruck muss stimmen, ansprechen, neugierig machen und dann kommt der Inhalt. Tja, und dieser konnte mich direkt einnehmen, Paris zur Zeit der Revolution, nur das diese gescheitert ist und so eine ganz neue Geschichte gesponnen wird und das gefällt mir. Sollen wir uns das gute Stück mal anschauen? Dann guck hier:


Der Hof der Wunder
Band: 1 
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 02.12.2019

In einem alternativen Paris des Jahres 1823 ist die Französische Revolution fehlgeschlagen. Skrupellose Aristokraten teilen sich die Stadt mit neun kriminellen Gilden, die die Unterwelt regieren. Zwischen den Gilden herrscht ein brüchiger Frieden. Nina, Angehörige der Diebesgilde, will ihre Schwester Azelma retten. Kaplan, der Oberste der „Gilde des Fleisches“, spezialisiert auf Menschenhandel und Prostitution, hat sie an sich gerissen. Aber die Diebe wollen sich nicht mit Kaplan anlegen. Die junge Waise Ettie soll Nina bei einem verzweifelten Befreiungsplan helfen. Doch unvorhersehbare Ereignisse wie eine Hungersnot und neue Revolutionäre zwingen die ungleichen Verbündeten dazu, sich den verfeindeten Gilden anzudienen und bis zur großen Zusammenkunft der Gilden, dem legendären Hof der Wunder, zu überleben. Aber als Kaplan auf die Spur der beiden kommt, droht in ganz Paris ein Krieg auszubrechen ...


Ich habe eben gelesen, dass es der Auftakt zu einer Trilogie sein soll, nur das ihr auch bescheid, wisst. Aber klingt es nicht toll, daraus kann man richtig was Gutes machen und diese Zeit, ist perfekt dafür. Ach, Frankreich, ach, Paris, ihr habt da irgendwie eine Wirkung auf mich. Geht es euch genauso? Wer findet die Kombination aus Historie und Fantasy auch interessant? Wer hat es auf der Wunschliste stehen? Ob ich gleich mal die Marseillaise einstudiere? Ihr seht ich in entflammt und werde dieses Buch auf jeden Fall im Auge behalten.

Ganz liebe Grüße
Eure, sich ein Stück Käse gönnende, Sharon

Montag, 18. November 2019

BÜCHERPOST im Oktober ...

Hallo meine Bücherfreunde,

der Oktober war nochmals ein recht emotionaler Monat und da ich ein sensibler Mensch bin, nimmt mich das doch immer mehr mit, als es sollte. Aber es hat wieder ein Mal gezeigt, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und Menschen doch ganz gern böse nachtreten. Aber damit ist jetzt Schluss, aus, vorbei, Neuanfang und was soll ich sagen. Gott sei Dank! Ich bin nur immer überrascht, welche Egos da draußen rumlaufen. Natürlich sind somit einige Bücher eingezogen, die machen einfach glücklich und trösten auf ganz besondere Weise. Allein dieses Gefühl, ein Buch in den Händen zu halten, ist doch Balsam für die Seele und dann dieser Duft, himmlisch! Aber schauen wir uns doch meine Schätze an:


 
Dexter hatte sehr wenig Lust auf Fotos, aber wir haben unser bestes gegeben :D


Dexter in Voldemortmodus!
 
Der erste Stapel ist wie immer dem Buchhändler gewidmet und der Potter Liebe. Damals ist die Reihe an mir vorbei gegangen und erst, als der vierte Band erschien, dachte ich, das musst du doch mal lesen. So bekam ich zu Weihnachten den ersten Band als Bertelsmann Ausgabe geschenkt. Trotz Weihnachtsstress hatte ich die Geschichte innerhalb von zwei Tagen gelesen und bin los und habe mir die drei weitere Bände gekauft und dann kamen die Mitternachtslieferungen. Hach, war das herrlich und so eine tolle Aktion. Postboten mit Taschenlampe und strahlende Gesichtern, daran denke ich immer gern. Aber meine Buchreihe sah somit nie einheitlich aus und nun habe ich einen schicken Schuber. Harry Potter Schuber! Nachtrag, die anderen Ausgaben, behalte ich trotzdem, da hängen viel zu viele Erinnerungen daran, auch wenn der Mann das irre findet :-)


 
Ein weiterer Stapel vom Buchhändler. Da ja so ein Schuber nicht für die Potterliebe ausreicht, musst auch die neue Ausgabe von Illustrator Jim Kay her. Das ist ja eigentlich ein Muss für jeden Fan. Muss ich hierzu wirklich noch mehr sagen. "Harry Potter und der Feuerkelch". Außerdem hatte meine Lieblingsbuchhandlung ihren fünften Geburtstag und dazu hatte sie einige Lesungen veranstaltet. Klar war ich auf allen und unteranderen war Martin Walker da und es war einfach ein famoser Abend, der Mann ist ein absoluter Entertainer! Ich habe alle meine Brunos signieren lassen und der Mann hat sich direkt das neue Kochbuch vom Autor zugelegt. Ein Genuss für die Augen und den Magen. "Brunos Gartenkochbuch".


 
Hier ist ein Fremdgeherstapel, ich hatte nämlich einen Geburtstagsgutschein und den musste ich ja wohl einlösen, stimmts! "Die goldenen Wölfe" klingt einfach großartig und da die Meinung einer Lieblingsbloggerin verdammt gut klang, musste es mit. Außerdem hat eine Freundin sich das Buch auch gekauft und nun wollen wir es noch in diesem Monat lesen. Was bin ich gespannt. "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" hatte eine Freundin gelesen und meinte, das wäre total meins. Dann gibt es gute Meinungen dazu und ich bin ein Fan von "Täglich grüßt das Murmeltier" also musst es einfach noch mit. Auf einem Bein kann man ja nicht stehen, oder? ...hüstel...


 
Hier ein bisschen was anderes, nämlich Musik. Und ich finde die ganzen Sprüche zu diesem Projekt einfach genial, megagenial! Kennt ihr schon die Musikbibliothek vom KiWi Verlag? Kleine Bände über die Lieblingsband oder Musiker eines Autors, das muss nicht unbedingt eine Autobiografie des Künstlers sein, sondern auch ein Lebensumstand des Autors, in dem er erzählt, wie die Musik geholfen hat, und so sind diese Bände auch kleine Überraschungen, denn was will uns hier der Autor erzählen, ist nicht abzuschätzen. Finde ich total spannend und so schnupper ich da mal rein, außerdem bin ich ein kleiner Take That Fan! "Take That", "Frank Ocean", "Nick Cave" und "Die Toten Hosen". Schaut sie euch unbedingt mal an!


 
Hier ein Stapel mit kleinen Anekdoten zum Buch, allerdings behalte ich diese für mich. Ich weiß, total gemein, aber manches ist einfach nur für mich gedacht. "Winteraustern" ist schon der dritte Fall für Luc Verlain und ich habe es signiert bekommen. Übrigens habe ich es schon gelesen und fand es supergut. Rezension wird folgen. "Der Moment zwischen den Zeiten" erscheint erst im Mai 2020 und ich darf es schon lesen. Yeah! Eine Frau, deren Mann sie kurz zuvor verlassen hat, ist nun tot. Wie geht man nun mit dem allen um? Das könnte echt gut werden. "Der Angstmann" ein Dresdner Krimi von Frank Goldammer, diesen habe ich schon so oft gesehen, nun wird es Zeit, auch mal was von ihm zu lesen. Jawohl!


 
Last but not least, mein Spannungsstapel. "Sterbekammer" ist der dritte Marschkrimi von der wunderbaren Romy Fölck und ich bin begeistert. Somit gelesen, geliebt und es gibt eine Rezension. "Das Ritual des Wassers" ist ein weiterer Fall für Inspector Kraken und es geht nach Spanien. Man klingt der Fall spannend, ich brauche mehr Zeit! "Seelentot" ist der zweite Teil für die Gefängnisärztin und da mir der erste so gut gefallen hat, bin ich echt neugierig, wie es weitergeht. "Tod in der Bibliothek" ist einfach mein Beuteschema und wird definitiv eins meiner Weihnachtseinstimmbücher. Passt doch perfekt.


Das war es wieder, viele schöne Bücher, die zum Entdecken und Schmökern einladen. Zwei habe ich sogar schon gelesen und darüber freue ich mich sehr. Allerdings ist die Menge wieder sehr beeindruckend, wer soll das nämlich alles lesen, ich brauche Jahre dafür und es kommen ja immer neue noch dazu ... AAHHHH..... Wie war denn euer Monat? Habt ihr viele Bücher einziehen lassen? Waren von unseren Büchern auch welche für euch dabei? Habt ihr davon was auf der Wunschliste, oder sogar schon eins davon gelesen? Ich freu mich auf jeden Fall wahnsinnig auf alle meine neuen Schätze ;-)

Ganz liebe Grüße
Eure, seelisch heilende, Sharon

Freitag, 15. November 2019

Rezension: Dana von Suffrin * Otto


Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: KiWi
ISBN-13:
978-3462052572
Preis: 20,00 EUR  
E-Book: 16,99 EUR   
Reihe: 1/1   
Erscheinungsdatum: August 2019 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Timna und Babi eilen ins Krankenhaus, denn ihr Vater liegt dort und ruft nach seinen Töchtern. Er schreit ständig nach seinen Kindern und lässt sich nicht abwimmeln und trotz, dass die Kinder immer parieren, lässt er nichts Gutes hören. Otto ist alt und wird zum Pflegefall, vom Krankenhaus kommt er nach Hause und wird für seine Lieben ein hartes Los. Er macht es keinem leicht und hält alle im Atem, weil er einfach ein starrköpfiger, sturer, aufbrausender, manipulativer jüdischer Familienpatriarch ist. Aber ist er wirklich ein böser alter Mann? Wie gehen die Töchter mit so einen Vater um? Und was macht das Alter mit einem?

Meinung:
Otto ist eine Familiengeschichte, die mich persönlich allein vom Klappentext nicht kalt gelassen hat. Auch mein Vater, hatte nach einer schweren Krankheit solche Anfälle von „ihr müsst euch kümmern“, „dafür seid ihr meine Kinder“, „das ist Familie“ und man selber schluckt und denkt sich seinen Teil, immer ruhig bleiben, bloß nicht aufregen. Das geht vielleicht eine Weile gut, aber auf Dauer! Das wollte ich von diesen Schwestern wissen, gibt es noch schlimmer Exemplar von Vätern und wie hält man durch. Also musste ich es einfach lesen und hier kommt meine Meinung.

Otto ist unausstehlich, auf den ersten Blick möchte man nichts mit ihm zu tun haben und doch, nimmt man sich der Geschichte um ihn immer mehr an. Denn dieser Mann hat auch seine Geschichte und diese wird Stück für Stück frei gelegt. So wird aus dem Tyrann ein Mensch, der zwar im alter schwer zu ertragen ist und doch ein Herz hat und es gut meint. Seine Art seinen Töchtern gegenüber ist trotzdem schwer zu ertragen und so schwankt man auch mit ihnen zusammen zwischen Hass und Liebe.

Die beiden Schwestern stecken in den Klauen der Pflicht fest und es ist auch schwierig, da eine Grenze zu ziehen. Man bekommt als Kind schon immer die Werte vermittelt, sich um die Eltern im Alter zu kümmern, und somit ist man einfach in einer emotionalen Zwickmühle. Man schlägt sich mit Ärger, Wut und Unverständnis rum und stellt das eigene Leben hinten an. Ich konnte sie zum einen gut verstehen, aber das sie so gar nichts aus ihren eigenen Leben machten, fand ich auch extrem schade, aber vielleicht fehlt ihnen auch einfach die Kraft dazu. Allerdings bei dem Elternhaus auch nicht ungewöhnlich.

Dana von Suffrin lässt nicht nur das Thema Seniorenalter in ihren Roman einfliessen, sondern auch Ottos Lebensgeschichte als Jude aus Siebenbürgen. Seine Kultur, sein Spießbürgertum, seine Geizigkeit, aber auch seinen Weg, ein gebildeter Mann, der sich von seiner Familie trennt und auszieht, um sein Leben zu führen, im fremden Deutschland. Was in der jüdischen Geschichte nicht unbedingt gut abschneidet, es ja gar nicht kann. Es erzählt von seinen Höhen und Tiefen, wie er versucht, seinen Töchtern was zu bieten und um sie vernünftig zu erziehen. Aber auch von seinem Scheitern.

Ich bin ein bisschen hin und her gerissen von diesem Buch. Die Lebensgeschichte von dieser wirklich merkwürdigen Familie, aber vor allem von Otto, fand ich recht unterhaltsam. Auch das man hinter die Fassade gucken konnte und so statt einem Tyrannen einen gut meinenden Vater entdecken konnte. Trotzdem fand ich die Lösung der Schwestern eher traurig, beide finden ihren Mittelpunkt im Leben nicht, sind ihrem Vater hörig und können ihr Leben nicht selbst führen. So stecken sie einfach fest und ergeben sich eher ihrem Schicksal, als brave Töchter. Somit kommt, aber auch die Spannungen von Kinderpflicht rüber, sich immer kümmern, aber heißt das auch gleichzeitig Selbstaufgabe?

Otto ist auf jeden Fall ein Buch mit dem Ansatz zum Nachdenken. Es ist unglaublich traurig, aber auch mit einer großen Portion Komik drin, obwohl schon eher böser Sarkasmus. Eigentlich eine Farbskala der Liebe, nicht einfach, aber hier und da immer auf Messerschneide. Der Drahtseilakt diese trotz der Umstände immer wieder zu finden und zu offenbaren, das ist das große Kunststück. Mir hat diese ungewöhnliche Geschichte gefallen.
 
Henry und ich fanden dieses Buch außergewöhnlich und dafür gibt es vier Bücherpunkte:
 
__________________________________________________________________________
  
Über die Autorin:


Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren. Sie studierte Politikwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte und Komparatistik in München, Neapel und Jerusalem. Seit 2009 ist sie Museums- und Stadtführerin in München. 2017 Promotion mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus, seitdem Postdoc an der LMU. Sie lebt in München. 

Quelle: KiWi Verlag 

Vielen lieben Dank an den Kiwi Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

Mittwoch, 13. November 2019

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherreisenden,

für mich kommt langsam die Zeit, wo ich mich sonntags vor den Fernseher einrolle und ein Märchen schaue. Traditionen muss man ja pflegen und so schaue ich auch jedes Jahr meine Lieblinge. Ein Lieblingsfilm von meiner Mutter ist "Die Schneekönigin" und da habe ich nun ein Buch gefunden, was so ein bisschen einen solchen Ansatz hat. Dazu kommt, dass mich diese Autorin schon mit einem ihrer Werke vollkommen verzaubert hatte und poetisch begeister hat. Bevor ich nun lange drumherum schreibe, schauen wir es uns doch einfach an, oder? Los geht es:
 

Rabenherz & Eismund
Verlag: cbj
Erscheinungsdatum: 25.11.2019

Das Land über dem gefrorenen Himmel hat Mailin bisher für ein schönes Märchen gehalten, mehr nicht. Als eines Tages ihre Freundin Silja angeblich ins Reich des Winterkönigs entführt wird, macht die unerschrockene Mailin sich auf einen gefährlichen Weg. Toma aus dem Clan der Elchreiter und Birgida, selbst eine Gefangene des Winterkönigs, helfen ihr, sich in dessen Schloss einzuschleichen – doch was hat es mit dem rätselhaften Eisprinzen auf sich, den sie in einem geheimen Trakt entdecken und den sie alle drei aus ihren Träumen kennen? 


Nina Blazon hat wieder die magische Feder ausgepackt und trifft damit genau meinen Nerv. Es klingt so ein bisschen nach der Schneekönigin und Schneeweißchen und Rosenrot, zumindest fühle ich mich direkt daran erinnert. Wie seht ihr das denn? Außerdem finde ich dieses Cover wieder ganz besonders hübsch gelungen und allein das ist ja schon wieder ein Kaufargument. Ich finde, es passt perfekt in die Winterzeit zum Träumen, sich verlieren und märchenhaften Geschichten. Was bin ich gespannt, was Frau Blazon hier erzählen wird und ich glaube, ich muss es haben. Ist es euch auch schon aufgefallen? Steht es schon auf eurer Wunschliste? Und wer kennt schon Bücher von der Autorin?

Ganz liebe Grüße
Eure, sich ihre Playliste für Advent zusammenstellen gehende, Sharon

Montag, 11. November 2019

Rezension: Romy Fölck * Sterbekammer

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
ISBN-13: 978-3785726549
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 15,99 EUR
Reihe: 3. Teil
Erscheinungsdatum: September 2019 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Frida Paulsen ist jetzt wieder im Polizeidienst und bekommt direkt einen neuen Chef vor die Nase. Dieser hat das Küken im Team direkt auf dem Kicker und macht ihr das Leben etwas schwer. So möchte sie sich beweisen und eilt beim Hilferuf einer Nachbarin direkt zur alten abgelegenen Deichmühle. Der Hund vom Besitzer bellt ziemlich aufgeregt und als Frida sich zum Haus Zugang verschafft, findet sie diesen tot an der Treppe. Es sieht nach Unfall aus, bis Frida durch Zufall, in der Küche eine Klappe findet und bei genauerer Untersuchung in einem Gefängnis steht. Die Kollegen werden dazu gerufen und die böse Vorahnung macht Gewissheit platz, hier wurde eine Frau gefangen gehalten und die Spuren führen zu einen alten Fall und einer jungen Frau. Aber wo ist das Opfer hin? Können Frida und Haverkorn Licht in den Fall bringen? Und wer steckt hinter der Entführung?

Meinung:
Romy Fölck ist eine ganz tolle sympathische Frau und ihre Krimireihe ist ein absoluter Garant für gute spannende Unterhaltung. Hier passt das Team, das Setting und die Fälle, man könnte sagen, es ist eine nordische harmonierende Symphonie und ich mag das. Nun liefert sie schon den dritten Teil ab und ich kann vielleicht schon verraten, dass ich es an zwei Tagen aus gelesen hatte. Wie mein Urteil nun ausfällt, erzähle ich euch nun.

Eigentlich kennt ihr ja schon das Team, aber vielleicht verrate ich ein bisschen was zum Stand der Dinge. Frida lebt nun bei ihren Eltern auf den Apfelhof und die Sorgen darum werden nicht kleiner. Dazu hat sie sich endlich entschieden, wieder in den Polizeidienst zurückzukehren und bei der Kriminalpolizei zu arbeiten. Sie gliedert sich ein, versucht wo sie kann zu unterstützen und muss sich den neuen Chef direkt entgegenstellen. Für sie brennt so, überall ein kleines Feuer und Frida muss sich beweisen. Aber es tut sich einiges und auch die Liebe brennt ein bisschen mit. Bei Haverkorn stehen auch alle Ampeln auf Veränderung. Er ist noch krankgeschrieben vom letzten Fall und erholt sich mit seiner Tochter zusammen. Für beide eine ungewohnte Situation, aber auch ein Gedanke von Um- und Aufbruch liegt in der Luft. Eigentlich möchte er gern seinen Dienst beenden, aber Frida und der neue Fall, lassen ihn nicht los. Das Team wächst immer mehr zusammen und es macht solchen Spaß, diesen dabei zuzusehen. Ich mag beide unglaublich gern und fülle mich in ihrer Mitte pudelwohl.

Aber auch die Fälle haben es in sich. Natürlich spielt auch das Setting in den Büchern eine große Rolle. Viel plattes Land, dazu Natur pur, Obstbauern und das passende Wetter. Diesmal Sommer, mit ziemlich hohen Temperaturen und einen Fall, der das Blut gefrieren lässt. Eine Entführung, die schon fast zehn Jahre zurückliegt und die damals keine Spuren hinterlassen hat und jetzt kommt der Fall wieder hoch. Man findet Spuren und die Gewissheit, hier liegt ein schweres Verbrechen vor, aber wer steckt da hinter. Die Suche sieht aussichtslos aus und die Spuren werden wieder kalt, aber unsere Ermittler bleiben dran.

Romy Fölck schreibt unglaublich spannend und extrem geschickt. Sie füttert uns mit kleinen Details, führt uns zu einer schrecklichen Vergangenheit, breitet somit ein großes Puzzle aus und lässt uns Teil für Teil zusammen fügen. Das macht sie so perfekt, dass man das Buch einfach nicht loslassen kann und einfach weiterlesen muss. Aber damit nicht genug, denn sie streut noch Gedanken der entführten Frau ein und ohne das sie ins genaue Geschehen eingeht, lässt sie genug Raum, damit man sich die Gräuel vorstellen kann. Dieser Fall hatte es wirklich in sich und hat den Atem anhalten lassen und das, obwohl mir ziemlich früh klar war, wer dahinter steckt. Ich sag ja, die Frau hat es verdammt drauf.

Sterbekammer kann das hohe Niveau seiner Vorgänger halten und bietet uns einen extrem starken Kriminalfall. Für mich eine richtig tolle Reihe, fesselnd, spannend und atmosphärisch. Was bin ich froh, dass Frau Fölck am vierten Band schreibt, denn die Marsch hat bestimmt noch so viel zu bieten und ich habe noch lange nicht genug.
 

Henry und ich finden diese Reihe ganz große Klasse und für diesen Teil gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
__________________________________________________________________________
  
Über die Autorin:


ROMY FÖLCK wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Mit Mitte dreißig entschied sie, ihren großen Traum vom Schreiben zu leben. Sie kündigte Job und Wohnung und zog in den Norden. Mit ihrem Mann lebt sie heute in einem Haus in der Elbmarsch bei Hamburg, wo ihre Romane entstehen. Ihre Affinität zum Norden kommt nicht von ungefähr, verbrachte doch ihr Vater seine ersten Lebensjahre in Ostfriesland. TOTENWEG ist der erste Band ihrer Krimiserie um die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn.



Elbmarsch-Krimi Reihe:

https://www.genialokal.de/Produkt/Romy-Foelck/Totenweg_lid_34473753.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Romy-Foelck/Bluthaus_lid_36951933.html?storeID=barbers

1. Teil: Rezension I 2. Teil: Rezension

Vielen lieben Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Freitag, 8. November 2019

Rezension: Jess Kidd * Die Ewigkeit in einem Glas

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Dumont
ISBN-13: 978-
3832181055
Preis: 22,00 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: November 2019
Übersetzer: Ulrike Wasel & Klaus Timmermann 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Bridie Devine ist Privatdetektivin und das im alten London um 1863. Einer Zeit, die zwar zum Fortschritt schreitet, aber immer noch vom Aberglauben beherrscht wird. Sie bekommt einen neuen und gleichzeitig ungewöhnlichen Fall, sie soll nämlich die verschwundene Tochter von Sir Edmund finden und zurückbringen. Um die vermisste Christabel ranken sich merkwürdige Begebenheiten und Gerüchte, aber Bridie ist eine Frau der Wissenschaft und lässt sich von solch einem Unsinn nicht aufhalten. Dabei hat sie selbst einen ungewöhnlichen Begleiter, Ruby Doyle, der weltberühmte Boxchampion und dieser ist leider schon, tot. So nimmt sie die Ermittlung auf und verschafft sich Zugang zu Christabels Räumen und ahnt, das dieser Fall nicht nur ungewöhnlich ist, sondern das dieses Mädchen wirklich etwas Besonderes ist. Besonders für Sammler menschlicher Kuriositäten und so taucht nicht nur ihr alter Widersacher auf, sondern auch ihre Vergangenheit. Bridie muss schnell sein um das schlimmste zu verhindern und um das Mädchen zu retten. Wird Bridie ihren Fall lösen? Was ist damals in ihrer Kindheit passiert? Und warum folgt ihr ein Toter auf Schritt und Tritt?
 
Meinung:
Ich muss es einfach sagen, ich bin ganz großer Fan von dieser Autorin. Ich liebe einfach ihre Geschichten. Diese sind ganz besondere geschrieben, immer mit einer Portion Humor, viel Atmosphäre und Figuren, die man nie und nimmer loslassen möchte. Tja, und erst ihre Toten, einfach der Hammer. Ich war ganz entzückt ihr neustes Werk in den Händen zu halten und ich denke dieser Ort und diese Zeit, werden ihrer Erzählweise besonders gut schmeicheln. Aber legen wir los, ich muss euch doch an meiner Begeisterung anstecken.

Bridie Devine ist eine starke Frau, die durch eine harte Schule gegangen ist. Als Kind war sie Leichensammlerin, bis sie an den Haushalt eines Chirurgen verkauft wurde. Dort lerne sie vieles, aber vor allen wie böse und niederträchtig Menschen sein können. Diese Zwischenstation in ihrem Leben begleitet sie auch noch jetzt und hat sie teilweise zu der gemacht, die sie heute ist. Eine selbstständige Frau, die zwar nicht Medizin studieren darf, aber vor nichts zurückschreckt. Die sich ihr Leben selbstständig gestaltet und der Männerwelt trotzt. So hilft sie einen Freund beim Scotland Yard oder  bearbeitet detektivische Fälle. Der Fall der verschwunden Christabel reizt sie, weil alle zwar das Kind finden wollen, aber nicht bereit sind, richtige Auskünfte zu tätigen. So hat sie einen überaus fahrigen Vater, verstockte Dienerschaften und einen Hausarzt, dem alles unangenehm ist. Überall Verschwiegenheit, Geheimnisse und jede Menge Tote auf den Weg, das Kind zu finden. Bridie hat Witterung aufgenommen und sich festgebissen. Und ich finde sie großartig, auch wenn sie definitiv zu viel raucht.

Jess Kidd hat hier wirklich ein großartiges London herauf beschworen und webt mit ihren Worten die perfekte Atmosphäre. Ihre Wortwahl und ihre Beschreibungen lassen die Stadt förmlich vor den inneren Auge schimmern und real werden. Man schreitet mit der Protagonistin durch Schlamm und über Kopfsteinpflaster, hört Pferdegetrappel, Marktschreier und erst die Gerüche. Dazu kommt, dass sie eine moderne Frau ist und sich der Wissenschaft nicht verschließt und so tauchen wir auch in die Lehrgänge der Chirurgie ein und erleben jede Menge Gräuel. Aber erst die Mischung macht es noch besser, nämlich der Grad zwischen Fortschritt, Erneuerungen und medizinischen Erkenntnissen und der des Aberglaubens. Die Suche nach Kuriositäten, die Magie von Meerjungfrauen und der Glaube an das Übernatürliche, das macht die Geschichte aus. Es ist nicht nur ein Detektivroman, sondern auch Bridies Lebenskampf.

Außerdem hat die Autorin ganz zauberhafte Figuren geschaffen, die einen glücklich machen, wenn sie auftauchen, oder die passende Situation rocken. Da haben wir zu allererst Ruby, es ist herrlich wie er mit Zylinder, langer Unterhosen, bandagierten Händen und ungeschnürten Stiefeln vor ihr steht und verlegen grinst. Dabei haben seine Tätowierungen ein Eigenleben und sorgen für viele unbezahlbare tolle Stellen. Ich bin wirklich schwer verliebt in diese Figur. Aber auch das zwei Meter große Hausmädchen Cora ist eine Wucht und unglaublich herrlich beschrieben. Laut, gigantisch, aber herzig. Die Schurken glänzen alle auf ihre Weise und gliedern sich in der Figurenschar gut ein. Für mich ein hervorragendes Ensemble und sie verdienen ganz großen Applaus.

Hier hat Jess Kidd was ganz Großes geschaffen, eine Detektivgeschichte mit Schauerelementen in alten viktorianischen London. Bunt, originell, bildgewaltig und absolut bezaubernd. Dieses Buch würde ich sofort nochmals lesen, um den Genuss auf der Zunge noch einmal zu spüren. Mit ihrem dritten Werk hat sie für mich einen absoluten Knaller hingelegt und ich wünschte, jeder würde ihn lesen. Großartig. Einfach Gigantisch!

Die Ewigkeit in einem Glas, ist eine tolle konstruierte Geschichte mit vielen wunderbaren Facetten im alten historischen London. Ein Buch wie ein Film, mit lebendigen Figuren, schwarzem Humor und jede Menge Hinterlist und Spuk. Lesen, unbedingt lesen!
 
Henry und ich lieben diese Geschichten über alles und deshalb die vollen Bücherpunkte:
 
__________________________________________________________________________
  
Über die Autorin:
 


Jess Kidd, 1973 in London geboren, hat einen Großteil ihrer Kindheit an der irischen Westküste verbracht. Sie hat Literatur an der St. Mary’s University in Twickenham studiert. Bei DuMont erschienen 2017 ihr Debütroman ›Der Freund der Toten‹, der auf der Krimibestenliste stand, sowie 2018 und 2019 die Romane ›Heilige und andere Tote‹ und ›Die Ewigkeit in einem Glas‹. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in West London.

Quelle: Dumont Verlag 

Weitere Werke der Autorin:

https://www.genialokal.de/Produkt/Jess-Kidd/Der-Freund-der-Toten_lid_31876516.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Jess-Kidd/Heilige-und-andere-Tote_lid_36821172.html?storeID=barbers



Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das  Rezensionsexemplar.