Samstag, 24. Dezember 2016

FROHE WEIHNACHTEN



Hallo meine Lieben nah und fern,

auch wenn gerade bei den Bakers Krisenbewältigung herrscht, möchten wir es uns nicht nehmen lassen euch allen ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen. Mögt ihr alle bombastische Stunden mit euren Lieben verbringen, das köstlichste Essen auf den Tisch stehen haben, die weltbesten Geschenke unter dem Baum liegen haben und einfach das Fest erleben, wie ihr es euch gewünscht habt. Genießt die Zeit und seit ganz einfach glücklich.

Und weil ich nächste Woche auch nix posten werde, da ihr ja mit gefühlten Mägen und glücklichen Gesichtern auf der Couch rumhängen werdet, möchten wir euch auch einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. 2016 war nicht so ein tolles Jahr und gibt jetzt endlich sein Staffelstab weiter und ich sage euch, 2017 wird super. Also feiert gut rein und kommt gesund im neuen Jahr an. Lasst es krachen!!!

Ganz liebe Grüße
Eure, sich in der Kartoffelsalatproduktion befindenden, Jack, Sharon und die Plüschnasen

Freitag, 16. Dezember 2016

Rezension: Fredrik Backman * Ein Mann namens Ove


Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Fischer Taschenbuch 
ISBN-13:
978-3596197804
Preis: 9,99 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Juli 2015
Übersetzer: Stefanie Werner 
 



Inhalt:
Ove möchte, dass alles seinen Platz und seine Ordnung hat. So macht er jeden Morgen seinen Kontrollgang, schreibt Falschparker auf, ermahnt die Nachbarn und grummelt über die Unfähigkeit der Menschen vor sich hin. Aber in Wirklichkeit, ist er einsam und vermisst seine verstorbene Frau Sonja sehr, sie war seine große Liebe, sein Fels und sein Seelenpartner und nun ist sie nicht mehr da. Außerdem schickt man ihn in die Frührente und da Ove jemand ist, der eine Aufgabe braucht, steht er jetzt vor einem sinnlosen Leben. So beschließt er, seinem Leben ein Ende zubereiten, alles hat er vorbereitet und auch für danach ist alles geregelt. Doch jedes Mal, wenn er gerade dabei ist, auf irgendeine Art zu sterben, kommt was dazwischen. Wer sind diese neuen Nachbarn? Kann den keiner Ove einfach in Ruhe lassen? Ist Ove wirklich so allein, wie er denkt?

Meinung:
Um dieses Buch habe ich eigentlich immer einen Bogen gemacht, da mich das Cover so gar nicht angesprochen hatte und so, mich auch der Inhalt überhaupt nicht interessiert hat. Da aber mein Buchhändler ganz gern auch was Besonderes empfiehlt, hat er mir diese Geschichte ans Herz gelegt und ich höre ja auf ihn. Nun habe ich dieses Buch endlich gelesen, und obwohl es dazu schon so viele Stimmen und Meinungen gibt, möchte auch ich kurz meine Gedanken mitteilen.

Ove ist ein Nachbar, den man nicht unbedingt haben möchte, er stellt Regeln auf, beobachtet, ob man sie einhält, tischt einen seine Meinung auf und ist dabei schroff und ungehobelt. Jeden Morgen geht er auf Patrouille und schaut nach den Rechten, zu jeden hat er eine Meinung und grummelt diese auch ganz gern vor sich her und man denkt einfach, was für ein unangenehmer Zeitgenosse. Aber eigentlich versucht er sich das Leben zu nehmen, nur irgendwie kommt immer was dazwischen. Ove ist nach außen kein einfacher Mensch, aber wenn man mal in sein Herz geschaut hat, bewundert man diesen Mann. Sein Leben wurde immer mit Steinen beschwert und nur selten hat er wirklich Glück erfahren, aber er ist seinen Werten treu geblieben und hat versucht, sein Leben richtig zu leben. Aber nun ist seine Frau tot, man schickt ihn in Frührente und er hat keinen Lebensinhalt mehr. Allerdings hat er auch nicht damit gerechnet, dass seine neuen Nachbarn ihn sehr in Anspruch nehmen werden und so gibt es für den Einsiedler viel zu tun. Einfach, ganz kurz, man muss Ove einfach in sein Herz schließen und mögen.

Ich bin recht unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und musste mich schon beim ersten Kapitel mit lauten los lachen bremsen. Ove geht nämlich ein iPad kaufen und das auf so herrlich Art und Weise, dass einem der Verkäufer nur leidtun kann und im Buch wird es noch so einige Personen aus unserem Alltag geben, die diesem Mann einfach nicht gewachsen sind. Was aber wirklich herrlich ist, ist seine Sicht der Dinge, sie mag vielleicht antiquiert sein und nicht mehr auf den höchsten Stand, aber so wahr und immer noch richtig. Für Ove ist halt ein Mann, nur ein Mann, wenn er mit Hänger rückwärts einparken kann, sein Haus reparieren und einfach der Fels in der Brandung ist, mit allem Neuen kommt er nicht gut klar und lässt das auch lautstark jeden wissen. Natürlich ist sein Gebrüll nicht immer charmant, aber dieses grob gehobelte Verhalten wächst einen sehr schnell ans Herz und macht diese Geschichte zu einem wahren Schatz.

Unglaublich, was Fredrik Backman aus seiner Geschichte gemacht hat, mit wunderbarem Humor, Alltagscharme und jeder Menge Dramatik, lässt er seine Figuren leben und man glaubt, ja so ist das Leben, genau so. Nicht immer schön, nicht immer Sonnenschein, aber wenn man sich entschließt, da tapfer durch zu stampfen, passieren vielleicht auch wunderbare Dinge. Was habe ich diese Geschichte genossen, was hatte ich schöne Lesestunden und ich kann gar nicht zählen, wie viele Tränen mich Ove gekostet haben. Ein Buch wie aus dem Leben und mehr verrate ich nicht, denn ihr müsst es einfach lesen, unbedingt.

Henry und ich sind immer noch von dieser herzlichen Geschichte total begeistert und vergeben die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:

 
Fredrik Backman, geboren 1981, war Journalist, Blogger, Gabelstaplerfahrer, Gastronomiehilfskraft und vieles mehr – heute ist er Familienvater und einer der erfolgreichsten Autoren Schwedens. Sein Debüt ›Ein Mann namens Ove‹ eroberte weltweit die Herzen und die Bestsellerlisten und wurde mit Rolf Lassgård fürs Kino verfilmt. Auch Fredrik Backmans folgende Romane sind große internationale Erfolge. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Solna bei Stockholm.


Mittwoch, 14. Dezember 2016

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Buchduftliebhaber,

ich muss ja gestehen, dass ich von dieser Autorin noch nichts gelesen habe und dabei ist sie die Queen der Selfpublisherinnen. Aber bist jetzt, hatten mich ihre Geschichten einfach nicht so angesprochen, allerdings scheint sie jetzt, genau meinem Nerv getroffen zu haben. Wenn es in einer Liebesgeschichte auch noch ums Essen geht, bin ich sofort hellhörig und sofort dabei. Aber schaut doch mal selbst:
 

Geheimzutat Liebe
1. Teil
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 13.01.2017

Eine Prise davon macht jedes Essen besser – Geheimzutat Liebe
 
Andrew Knight ist neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine trifft er auf Brooke Day, die den lokalen kulinarischen Geheimtipp leitet und nicht ahnt, wer sich da bei ihr einquartiert. Gemeinsam machen sie aus dem bisher erfolglosen Geheimtipp eine In-Location, und Andrew hat zum ersten Mal seit Jahren wieder Spaß beim Kochen. Doch kann Brooke ihm verzeihen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hat?

 
Na, was sagt ihr? Klingt doch nach einer köstlichen Mischung? Wer hat den Auftaktband zu ihrer neuen Reihe "Taste of Love" auch ganz oben auf der Wunschliste? Hat hier auch noch jemand nix von ihr gelesen, oder bin ich allein? Und bei wem hat diese Mischung auch so eine magische Anziehungskraft auf sich, wie bei mir? Ich möchte diese Reihe auf jeden Fall ausprobieren und finde auch schon die Aufmachung sehr ansprechend.

Ganz liebe Grüße
Eure, jetzt hungrig werdende, Sharon

Montag, 12. Dezember 2016

BÜCHERPOST im November ...

Hallo meine Bücherliebhaber,

nun ist November auch schon wieder Geschichte und natürlich sind bei mir auch einige Bücher eingezogen, aber diesmal ist es kein ganzer Buchberg und von mir aus, darf es ruhig mal dabei bleiben ...lach... aber der Dezember hat auch schon wieder was gebracht. Aber dazu im passenden Beitrag mehr und jetzt werden erst mal meine Schätze präsentiert und vorgestellt, oder? Das wollt ihr doch ...

Dexter kann sich richtig breitmachen :D

Der erste Stapel ist der lit.Love gewidmet. Als Blogger hatte man die Möglichkeit sich zu einem Loungetreffen anzumelden, um im kleinen Rahmen mit Verlag und Autor zu quatschen, was ich in Anspruch genommen hatte und auf einmal kam Post. Damit hatte ich ehrlich nicht gerechnet und war sehr überrascht, ein Buch habe ich sogar doppelt gehabt und habe es direkt in weitere Bloggerhände gegeben und dann hatte ich von Bettina Belitz Teil zwei ihrer Diamantkrieger Saga "La Lobas Versprechen" in den Händen und das hat mich mega gefreut. Außerdem war noch "Ein Gefühl wie warmer Sommerregen" dabei, ob das was für mich ist, weiß ich noch nicht, aber der nächste Sommer kommt bestimmt ...lach... Tja, und dann erfüllte sich doch noch ein Wunsch, seit ich damals die LoveLetter Convention besucht hatte, wurmte es mich, dass ich zwar Sylvia Day total klasse fand, aber kein signiertes Buch bekommen hatte, denn es gab dort ja keins zu kaufen und die überschwängliche Büchervergabe fand statt, als ich schon im Zug sah's. Egal, das Schicksal wollte es, das ich zwei Jahre später doch noch mein signiertes Buch von "Versuchung" bekomme ... YEAH!




Ich habe ja erst vor Kurzen angefangen die Smoky Barrett Reihe zu lesen, wobei ich das Gefühl habe, das alle es schon kennen und wie es der Zufall so will, habe ich das unglaubliche Glück gehabt und darf ein signiertes Buch in den Händen halten. Allerdings bin ich sehr gespannt, wie mir "Die Stille vor dem Tod" gefallen wird, da es ja nicht unbedingt gut bei den Lesern angekommen ist. Dann erreichte mich Überraschungspost und "Grand Tour" scheint eine interessante Geschichte zu sein, zumindest meint der Verlag, dass es was für mich wäre :) Außerdem kam der zweite Teil, der Tao Reihe, "Die Tode des Tao" an und ich möchte, bitte, bitte mehr Zeit, denn ich möchte unbedingt diese Reihe anfangen. Tja, und noch ein TOR Buch wollte bei mir einziehen und darauf freue ich mich seit der Vorschau, immerhin hat der Verlag den Autor mit Neil Gaiman verglichen und den liebe ich, dann schauen wir doch mal was "Apocalypse Now Now" kann.




"Perfect" wollte lange nicht zu mir kommen, denn es ist in der Post verschütt gegangen, tja, die Postleute lesen halt auch gern, aber nun darf auch ich endlich Band zwei lesen. "Landline" musste ich mir als Glücklichmacher kaufen und eine Liebesgeschichte geht doch immer, oder? Ich freu mich sehr darauf. "Ein Junge namens Weihnacht" ist mir in München aufgefallen und habe ich von der total lieben Kim bekommen, danke nochmals du Schatz und was soll ich sagen, es ist toll und so herzlich, ein absolutes Weihnachtsbuch! Unbedingt Lesen.


Der letzte Stapel sind absolute Wunschbücher und was soll ich noch dazu sagen. Endlich geht es mit "Elias & Laia" weiter, das war eine lange Durststrecke des Wartens und nun schwächel ich rum, aber jetzt muss es gelesen werden. "Ein Meer aus Tinte und Gold" wurde vom Verlag mit Cornelia Funke's Tintenherz verglichen, das muss also meins sein. Vorfreude! Außerdem geht es wieder ins All "These Broken Stars" geht in die zweite Runde und ich freu mich schon auf die neuen Protagonisten, denn Teil eins fand ich klasse. Auch wird wieder gezaubert und gekämpft, denn "Witch Hunter" Teil zwei ist raus und musste unbedingt bei mir einziehen, mal sehen, wie sich Elizabeth mit ihrer neuen Situation arrangiert.


Wie ihr seht, durften ganz wunderbare Schätze bei mir einziehen und diesmal ist es doch überschaubarer, oder? Naja, zumindest besser als im Vormonat, vielleicht bekomme ich meine Buchsucht ja doch noch im Griff, Moment, will ich das eigentlich ...

Aber was sagt ihr denn zu meinen Schätzen? Was für euch dabei? Schleicht ihr auch schon länger um bestimmte Bücher herum? Könnt ihr es verstehen, wenn man ein Buch im Regal haben muss? Welches davon habt ihr selbst schon gelesen, oder auf der Wunschliste stehen? Ich freu mich immer über jedes Einzelne und schmachte gerne meine Bücher noch lange nach dem Einzug an ...hihi...

Ganz liebe Grüße
Eure, sich mehr Lesezeit wünschende, Sharon 

Sonntag, 11. Dezember 2016

Rezension: Matt Haig * Ein Junge namens Weihnacht


Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: dtv
ISBN-13: 
978-3423280884
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Oktober 2016
Illustrator: Chris Mould
Übersetzer: Sophie Zeitz 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Wie ist eigentlich der Weihnachtsmann, zum Weihnachtsmann geworden?

Nikolas ist ein Junge von elf Jahren und lebt mit seinem Vater in einer Holzhütte in Finnland. Seine Mutter ist früh verstorben und sein Vater plagt sich täglich als Holzfäller ab, so leben sie in größter Armut und nicht mal zu Weihnachten gibt es Geschenke, obwohl Nikolas da auch Geburtstag hat. Aber dann kommt ein Angebot, sein Vater soll bei einer Expedition mitmachen und an den Nordpol reisen, um herauszufinden, ob es Wichtel wirklich gibt. Mit dieser Reise wären alle Sorgen ausradiert, aber der Vater kommt und kommt nicht zurück. Nikolas beschließt, nach ihm zu suchen. Wird er seinen Vater finden? Gibt es wirklich Wichtel? Was wird Nikolas alles entdecken? Denn sein Abenteuer beginnt jetzt.

Meinung:
Ich liebe passende Geschichten zur Weihnachtszeit, das bringt einen in Stimmung und sorgt für tolle beschwingte Lesestunden mit Keksen und Kerzenlicht. Nun hat auch Matt Haig sich eine ausgedacht und sich der wichtigsten Frage überhaupt angenommen, wie ist der Weihnachtsmann zum Weihnachtsmann geworden. Mir ist das Buch im Schaufenster aufgefallen und ich war sofort ins Äußere verliebt, ob mich der Inhalt auch überzeugen konnte, erfahrt ihr hier.

Nikolas lebt mit seinem Vater in ärmlichen Verhältnissen im Wald und ist trotz des schweren Lebens, zufrieden. Er hat zwar in seinem ganzen Dasein nur zwei Weihnachtsgeschenke bekommen, ist dafür aber umso dankbarer und glücklich. Ganz ehrlich man muss Nikolas mögen, er ist bescheiden, sorgt sich um andere und hat ein Herz aus Gold. Als sich sein Vater auf die Expedition begibt, versucht er tapfer sein Schicksal zu ertragen und der Tante entgegen zu kommen. Aber das Warten macht ihn zu schaffen und so beschließt er, seinen Vater zu suchen und vielleicht selber einen Wichtel zu treffen.

Ich kannte bis jetzt noch kein Buch von Matt Haig, aber diese Geschichte lässt an tolle und großartige Geschichten denken. Für seine Weihnachtsgeschichte hat er eine sehr leichte und einfache Erzählweise ausgesucht und lässt uns Kind gerecht nach Finnland reisen und Nikolas kennenlernen. Obwohl die Geschichte sehr traurig ist und der Junge wirklich vom Leben nicht mit wohlwollen bedacht ist, ist er die Gutherzigkeit in Person. Das hebt sich besonders von seinem schweren Schicksal ab und ist wirklich geschickt vom Autor eingefädelt. Nikolas denkt zu erst an andere, kümmert sich liebevoll um seine Begleiter und selbst wenn ihn Unrechtes widerfährt, versucht er alles wieder zum Bessern zu kehren. Dabei erlebt er so einiges und lässt uns von Kapitel zu Kapitel staunen.

Mir ist bei dem Buch wirklich das Herz aufgegangen, nicht nur das die Geschichte so toll gelungen ist und uns nochmals den Sinn von Weihnachten näher bringt, nein, auch die Illustrationen von Chris Mould runden alles nochmals hervorragend ab und machen zusammen ein harmonisches Duett daraus. Hier ist wirklich eine ganz besonders, zauberhafte Weihnachtsgeschichte gelungen, die für jeden Leser, ob groß oder klein magisch wirkt, mit Witz, Spannung und Herz.

Henry und ich hatten richtige weihnachtliche Lesestunden und vergeben die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:

Matt Haig, geboren 1975 in Sheffield, hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden.  

Quelle: dtv Verlag

Freitag, 9. Dezember 2016

Rezension: David Safier * Traumprinz

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Kindler
ISBN-13: 
978-3463406046
Preis: 19,95 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Oktober 2016
Illustrator: Oliver Kurth 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Nellie Oswald ist im Himmel, endlich hat sie ihre große Liebe gefunden und zusammen genießen sie ein Bad, nur zu dumm, das ausgerechnet, da die Verlobte auftaucht. Aber es kommt noch dicker, aus Wut lässt die Freundin, Nellie nur im Badehandtuch durch die Straßen laufen. Gedemütigt, frustriert und mit der Männerwelt fertig, bekommt die Comiczeichnerin zufällig eine in Leder gebundene Kladde in die Hände und was malt sie hinein, natürlich, einen starken, edlen und großzügigen Traumprinzen. Am nächsten Morgen wird sie mit einer Schwertspitze am Hals wach und traut ihren Augen kaum, denn der träger des Schwertes sieht genauso aus, wie auf ihrer Zeichnung, tatsächlich ist der Prinz erwacht. So begeben sich Nellie und Retro gemeinsam durch Berlin, um dem Geheimnis dieser Kladde auf den Grund zu gehen, denn alles, was man hinein zeichnet, wird lebendig. Aber das ist nur der Anfang einer wilden Verkettung von Ereignissen. Werden sie das Geheimnis lüften können? Kann eine Zeichnung wirklich echt werden? Und warum spielen die Gefühle bei Nellie so verrückt? Kann es hier ein Happy End geben?

Meinung:
Das ist nun mein erster Roman von David Safier und ich muss sagen, dass ich recht Erwartungslos an die Sache herangegangen bin. Nun gut, wir wissen alle, dass er durch seine humorigen Büchern bekannt geworden ist, aber Humor ist ja nicht gleich, Humor. Tja, und ob er meinen getroffen hat, finden wir jetzt mal heraus.

Nellie Oswald ist eine Träumerin, und zwar in allen Bereichen, sie träumt von der großen Karriere als Comiczeichnerin und hat so gar keinen Erfolg und sie träumt von der großen Liebe und findet doch nicht so recht, denn Richtigen. Also hält sie sich mit ihrem Job im Comicladen über Wasser und träumt weiter, aber so richtig glücklich macht sie das nicht. Bis sie auf einmal Bendix kennenlernt und glaubt, eine neue Zukunft bricht für sie an. Was wir ja schon wissen in die Hose geht und ihr Abenteuer nun erst recht beginnen soll. Nellie war für mich eine Chaotin, ständig tappte sie in Situationen hinein und machte diese noch schlimmer. Sie ist einfach tollpatschig, hat aber ein gutes Herz. Ich kann eigentlich nicht sagen, dass ich sie nicht mochte, aber ihre Eigenschaften waren hier schon recht fett aufgetragen, überzogen und machten so aus ihr, manchmal eine Slapsticknummer, aber trotzdem wollte man sie begleiten und sie vor den großen Unsinn bewahren.

Der Anfang ließ sich für mich superentspannend lesen, ich hatte meinem Spaß und fand die Szene mit der Verlobten wirklich witzig, aber als dann das Buch ins Spiel kam und der Prinz Retro auftrat, fing das Ganze an zu bröckeln. Natürlich ist klar, dass es hier absurd werden würde, aber statt zu lachen und sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen, fing ich an, darüber den Kopf zu schütteln. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das man hier auf Teufel komm raus, und zwar in jeder Szene, was Witziges schreiben wollte. Für mich wäre weniger mehr gewesen, das war zu viel und man konnte sich an den wirklich tollen Stellen nicht mehr erfreuen. Denn dieses Buch hat so einige tolle Figuren und Momente, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Die meisten Szenen von Retro zum Beispiel, der natürlich den Helden spielen muss und allein durch seine veraltete Sprache glänzte. Das lockerte das zwanghafte komisch Sein etwas auf.

David Safier hat mir bewiesen, dass er auch ein Nerd ist, dieses Buch, strotz nämlich auch von Film- und Buchfiguren. Diese Flucht in die Welt der Fantasy und Unwirklichkeit spiegelt er auch in seinem neuesten Roman wieder, wer lebt schon gern in der Realität, wenn er sich selbst eine bauen kann. Das sollte man bedenken, wenn man zu diesem Buch greift, schaltet den Kopf aus, lasst euch in die Geschichte fallen und ich hoffe, ihr könnt viel Witz vertragen, der lauert nämlich in jeden Abschnitt. Aber was mir am Ende gut gefallen hat, war das es auch eine Aussage gibt und diese wirklich ganz gut in unserer grauen Welt passt.

Für mich steht fest, dass es nicht ganz meins war und das ich für ein weiteres Werk wirklich Lust darauf haben muss, aber ich bin ja auch eine Märchentante und für mich, ist David Safier ein moderner Alltags-Märchenerzähler.

Henry und ich hatten zwar schon Spaß beim Lesen, allerdings war es nicht immer unser Humor, deshalb gibt es drei Bücherpunkte:

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Über den Autor:

David Safier, 1966 geboren, zählt zu den erfolgreichsten Autoren der letzten Jahre. Seine Romane "Mieses Karma", "Jesus liebt mich", "Plötzlich Shakespeare", "Happy Family", "Muh", "28 Tage lang" und "Mieses Karma hoch 2" erreichten Millionenauflagen. Auch im Ausland sind seine Bücher Bestseller. Als Drehbuchautor wurde David Safier unter anderem mit dem Grimme-Preis sowie dem International Emmy (dem amerikanischen Fernseh-Oscar) ausgezeichnet. David Safier lebt und arbeitet in Bremen, ist verheiratet, hat zwei Kinder und einen Hund.


Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag für das  Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Lesestoffsucher,

ich kann es ja kaum erwartet, bis ich endlich diesen Abschlussband von dieser Trilogie in den Händen halten kann, da darf das Jahr auch schneller rum gehen. Was bin ich aufgeregt, wie der sympathische Autor, seine Rache suchende Heldin zu einem Ende bringt und ob es mich wieder genauso mitreißt, wie seine beiden Teile davor. Aber von wem und was rede ich hier eigentlich, lest hier mal selbst:
 

Totenrausch
3. Teil
Verlag: btb
Erscheinungsdatum: 09.01.2017

Das furiose Finale der Totenfrau-Trilogie.

Die Frau, die in das Büro eines Hamburger Zuhälters stürmt, ist verzweifelt. »Ich brauche Pässe für mich und meine zwei Kinder«, sagt sie. Und: »Wenn du mir hilfst, werde ich jemanden für dich töten.« Es wäre nicht das erste Mal ...

Brünhilde Blum. International gesuchte Mörderin. Liebevolle Mutter zweier Töchter. Seit Monaten auf der Flucht. In Hamburg will sie zur Ruhe kommen, einen Neuanfang wagen, und fast, so scheint es, gelingt es ihr auch. Ausgestattet mit einer neuen Identität und etwas Geld wohnt sie mit ihren Töchtern in einem wunderschönen Fischerhäuschen an der Elbe und arbeitet als Aushilfe in einem Bestattungsinstitut. Alles ist gut. Bis zu dem Tag, an dem sie für ihr neues Leben bezahlen muss – denn der Mann, dem sie das neue Glück zu verdanken hat, fordert ein, was sie ihm versprochen hat. Sie soll für ihn jemanden töten. Das Problem dabei ist nur, dass es sich um einen Menschen handelt, der ihr sehr ans Herz gewachsen ist ...



Und was sagt ihr? Seit ihr auch so ein Aichner Fan wie ich? Könnt ihr das Ende auch kaum abwarten? Und klingt der Inhalt nicht schon vielversprechend? Ach, ich bin ja schon so aufgeregt ... Wer hat es also auch auf dem Schirm?

Ganz liebe Grüße
Eure, das Küchenmesser wetzen gehende, Sharon

Montag, 5. Dezember 2016

Rezension: Tom Hillenbrand * Tödliche Oliven

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: KiWi
ISBN-13:
978-3462046953
Preis: 9,99 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 4. Teil
Erscheinungsdatum: November 2014 



Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Xavier und sein Freund Pekka sitzen beim Essen zusammen und philosophieren über Frauen, Essen und Politik. Natürlich fließt auch wieder Wein dabei und die Rede auf Xaviers baldigen Ausflug nach Italien kommt zur Sprache. Einmal im Jahr fährt der Koch mit seinem alten Schulfreund und Wein- und Ölhändler Alessandro in die Toskana, um zu schlemmen und Gutes, mit nach Luxemburg zu bringen. Die Reise ist fest geplant und dann verschläft Xavier, schnell fährt er zu seinem Freund und probiert ihn telefonisch zu erreichen, aber beides ohne Erfolg. An dessen Haus angelangt, erfährt er von der besorgten Ehefrau, dass Alessandro schon zwei Tage früher abgereist ist und das auch sie ihn nicht erreicht. Besorgt und hilfsbereit bietet sich Xavier an, um nach Italien zu fahren und nach dem Rechten zu sehen. Dort findet er keinen Alessandro, allerdings hat er nachts in der Olivenölmühle ein eigenartiges Erlebnis, volle Tanks, die in einer Nacht und Nebel Aktion abgepumpt werden und Xavier mittendrin. Der Koch ahnt schon, dass sein Freund in üble Geschäfte verwickelt ist, aber in was genau und wo ist er? Lebt er noch? Was ist mit diesem Olivenöl los? Und kann Xavier wirklich die Polizei allein ermitteln lassen?

Meinung:
Lange habe ich den vierten Band um den Koch Xavier Kieffer liegen lassen, um ihn dann in einem Rutsch zu verschlingen, denn ein neues Abenteuer für den Koch steht schon an der Tür und wird bald den Lesern in die Hand gelegt. Aber erst einmal musste dieser vierte Band dran glauben und das Tolle daran ist, man fühlt sich sofort wieder in der Welt des Kochs wohl, möchte mit ihm ein Glas Wein trinken und die Ruhe des Gartens genießen, oder eine Spezialität des Hauses probieren. Dieses Gefühl macht die Reihe einfach total sympathisch und was man immer über Politik und Lebensmittel erfährt, ist mehr als nur interessant, auch diesmal war ich hinterher sprachlos.

Aber kommen wir zu Xavier, er ist schon ein bisschen ein Eigenbrötler, mag zwar Gesellschaft, liebt aber auch die Ruhe. Er lebt in einer Fernbeziehung mit seiner Freundin Valerie und hier kommt das Süßeste an dieser Geschichte, er erleidet einer kleinen Unsicherheit und die Eifersucht ist auch im Spiel, das macht ihn noch mehr zum Menschen, als nur zu einer Romanfigur. So kommen halt noch andere Züge bei unseren Protagonisten ans Tageslicht. Nun macht er sich aber zuerst Sorgen, um den verschwundenen Freund, immerhin ein Schulfreund und diese alten Wurzeln sind Xavier wichtig. Einmal im Jahr fahren sie zusammen nach Italien und genießen die kulinarischen Köstlichkeiten und jetzt verpasst er das. Xavier macht sich auf die Spur und wer ihn kennt, weiß, dass er nicht vorher Ruhe gibt, bis er weiß, was dahinter steckt. Tja, und diese Hartnäckigkeit liebt die Polizei ganz besonders und wir Leser lieben sie.

Tom Hillenbrand hat es einfach drauf, gut recherchierte Hintergründe in einer packenden Geschichte zu verpacken. Ich bin immer so erstaunt, was sich unsere Gesellschaft, bezüglich Lebensmitteln, alles Einfallen lässt und wie weit sie mit Vertrauen umgehen. Diese Verzweigungen mit Wirtschaft, Politik und Verbrechen sind oft so verzwickt, das sie mit dem bloßen Auge gar nicht zu entwirren sind, da finde ich es großartig, wenn es solche Bücher gibt. Für mich wird Olivenöl jetzt mit anderen Augen betrachtet, und seit Xavier Kieffer ermittelt, bin ich nicht zum ersten Mal erstaunt. Allerdings werden die Geschichten von Tom Hillenbrand nie nur von dem Skandal getragen, sondern auch vom Lebensgefühl und guter Küche und das macht die Reihe einfach so klasse, denn dieser Koch lehrt uns eins, wir müssen für gutes Essen, uns nicht immer der Wirtschaft verkaufen.

So habe ich mich direkt wieder wohlgefühlt und bin mit Spannung Xavier gefolgt. Natürlich raucht er immer noch zu viel und die ganzen Straßennamen in Luxemburg kann ich mir immer noch nicht merken, und wenn man ein sehr kritischer Leser ist, fällt einen schon auf, dass alles gut konzipiert ist, aber ich hatte tolle Lesestunden und würde sofort wieder mit diesem Koch und seinem Autor losziehen.
 
Henry und ich lieben Krimis mit Essen und auch diesmal hatten wir Hunger und so gibt es die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:
 

Tom Hillenbrand, geboren 1972, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Sachbücher und Romane – darunter die kulinarischen Krimis mit dem Luxemburger Koch Xavier Kieffer als Ermittler – haben sich bereits Hunderttausende Male verkauft, sind in mehrere Sprachen übersetzt und standen auf der SPIEGEL-Bestseller- sowie der Zeit-Bestenliste. Für seinen Roman »Drohnenland« wurde er u.a. mit dem Friedrich-Glauser-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet. 

Quelle: KiWi Verlag


Xaiver Kieffer - Reihe:

https://www.genialokal.de/Produkt/Tom-Hillenbrand/Teufelsfrucht_lid_13649022.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Tom-Hillenbrand/Rotes-Gold_lid_17108883.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Tom-Hillenbrand/Gefaehrliche-Empfehlungen_lid_29762234.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Tom-Hillenbrand/Letzte-Ernte_lid_19977911.html?storeID=barbers


1. Teil: Rezension I 2. Teil: Rezension I 3. Teil: Rezension
5. Teil: Erscheinungsdatum: 12.01.2017


Mittwoch, 30. November 2016

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine lieben Buchentdecker,

mir ist gerade aufgefallen, dass ich für Dezember nicht viele Neuerscheinungen auf meiner Leseliste habe, und werde euch somit, nur ein Einziges für diesen Monat vorstellen und dann, mit dem Januar weiter machen, der wieder ziemlich fett wird ...lach... Aber kommen wir zum Buch, während ich eigentlich zu dieser Zeit lieber Kuscheliges, oder Märchenhaftes lese, steht auf meiner Liste tatsächlich ein Thriller und der kommt aus Italien und am besten lest ihr hier gleich mal selbst:


Schattenkiller
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 09.12.2016

Seit Wochen schüttet der Septemberhimmel gewaltige Wassermassen über Rom aus. Nahe des Tibers werden an düsteren Orten drei Leichen entdeckt, deren Entstellungen der Polizei Rätsel aufgeben. Profiler Enrico Mancini, anerkannter Experte für Serienmorde, sieht zunächst keine Verbindung zwischen den Fällen. Doch dann erhält er verschlüsselte Botschaften, alle von einem Absender, der sich Schatten nennt. Botschaften, die ein neues Licht auf die Taten werfen. Denn ein grausamer Racheplan ist offenbar noch nicht vollendet. Und weist bald in eine einzige Richtung – in die Mancinis…
 
Ich finde, das klingt doch großartig. Rom, verschlüsselte Botschaften, eine Schnitzeljagd und die Frage was hat Mancini damit zu tun. Allein beim Klappentext bekommt man eine Gänsehaut und möchte es unbedingt lesen. Was meint ihr? Geht es euch auch so? Habt ihr es auch auf der Wunschliste stehen? Seit ihr auch so den italienischen Autoren verfallen wie ich? Ach, was bin ich auf dieses Debüt gespannt.

Ganz liebe Grüße
Eure, den Stadtplan bereitlegen gehende, Sharon
 

Dienstag, 29. November 2016

Rezension: Alwyn Hamilton * Amani: Rebellin des Sandes


Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: cbt
ISBN-13: 
978-3570164365
Preis: 16,99 EUR
E-Book: 13,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: August 2016
Übersetzer: Ursula Höfker 




Inhalt:
Amani hat es satt, ständig unterdrückt und geduldet zu sein, denn seit dem Tod ihrer Mutter, ist sie der Willkür ihrer Familie ausgesetzt, aber wie soll ihre Zukunft aussehen, in einem Kaff mitten in der Wüste. Sie will raus, sie will Freiheit und dafür braucht sie Geld. Verkleidet als Mann, nimmt sie an einem Schießwettbewerb teil und erlebt eine Katastrophe, allerdings lernt sie auch dort, den faszinierenden Fremden Jin kennen, der ihr Leben am nächsten Tag nochmals schneiden soll. Nun sind die Soldaten des Sultans hinter ihm her, und bevor sich Amani versieht, hat sie zwar ihren Heimatort verlassen, aber befindet sich auch auf der Flucht. Durch Jin erfährt sie nicht wirklich viel, aber ihre Umgebung erzählt von Rebellen und den abtrünnigen Prinzen Ahmed. Was steckt hinter den Geschichten um Rebellion und Kampf? Warum wird Jin wirklich verfolgt? Kann sich Amani ihren Wunsch von Freiheit erfüllen? Oder wechseln ihre Pläne in der Gegenwart von Jin und seinem bezaubernden Lächeln?

Meinung:
Momentan beherrscht die Wüstenwelt jedes Buchregal und was tauchen wir Leser gern ab, in fremde Länder und Geschichten. Mich hat es dieses Jahr richtig erwischt und was fand ich die neuen Interpretationen von „Tausendundeine Nacht“ toll, so richtig märchenhaft und doch neu und faszinierend. So war ich bei Amani doch recht hellhörig geworden, als es sich so ganz anders anhörte und starke junge Frauen mag ich, so musste ich es unbedingt lesen.

Amani ist eine junge Frau, die schnell gelernt hat, dass sie sich auf niemanden verlassen darf. Ihre Eltern sind verstorben und so muss sie sich mit dem Rest der Familie arrangieren und die machen diesem Mädchen das Leben so richtig schwer. Auch der Ort, in dem sie lebt, ist nicht besonders erbaulich, denn außer der Waffenfabrik gibt es nur Sand und Wind. Amani möchte raus und weg, sie möchte den Traum ihrer Mutter erleben und in die Hauptstadt ziehen, dafür braucht sie allerdings Geld und deshalb nimmt sie, verkleidet als Junge, an einem Schießwettbewerb teil, ohne zu ahnen, das mit dem Abend ihr ganzes Leben ins Rollen gerät. Ich mochte Amani von der ersten Seite an, sie ist frech, willensstark, hat ein lautes Mundwerk und lässt sich nix gefallen. Unglaublich beeindruckt hat mich ihr Mut, allein loszuziehen, sich niemanden unterzuordnen und im heißesten Wüstensand ein Gefühl von Heimat zu haben.

Aber die Autorin hat ja nicht nur eine starke junge Heldin erschaffen, nein sie zaubert auch gleich eine ganz eigene Welt. Hier spielen nicht die üblichen Gefahren einer Wüste eine Rolle, nein, sie hat unheimliche Wesen in der Nacht erschaffen, Ghule, Nachtmahren, oder Wüstenpferde, die mit Eisen gebannt und von einem jungen Mädchen geführt werden. Sie baut ihr ganzes Konzept auf die Vorgeschichten der Dschinns auf und lässt somit die Welt von „Tausendundeine Nacht“ hinter sich. Alwyn Hamilton ist der Fantasy verschrieben und greift gezielt in die Überraschungskiste, um ihre Leser zu verzaubern und in die Seiten zu bannen. 

Aber das allein reicht noch nicht aus, denn sie stellt unserer Amani einen jungen Mann zur Seite und dieses Gespann lässt es gewaltig knistern und krachen. Bei den beiden herrschen spritzige Wortgefechte vor und sie vertrauen sich kein Stück, aber trotzdem bilden sie ein Team und das macht die Geschichte einfach interessant. Man möchte einfach mehr über den geheimnisvollen Jin wissen, man möchte sehen, wie sich diese Neckerei weiterentwickelt und wohin sie ihre Reise führt. Das hat die Autorin, finde ich nämlich ganz geschickt gemacht, denn für mich war es nicht das, was ich erwartet hatte. Ich habe ein bisschen das Märchenhafte vermisst, denn wir haben ein tolles Paar, aber beide sind zu stur um sich offen zu verlieben und das schwankende Tempo hat mir ab und zu schaffen gemacht. Die Autorin erzählt ihre Geschichte nämlich recht schwankend, bei einigen Stellen lässt sie sich Zeit und bei den nächsten geht sie voll ins Tempo, so ist es manchmal recht unausgeglichen. Außerdem fand ich das Ende zwar fantastisch und facettenreich, aber auch zu viel, kleine Logikfehler sind mir aufgefallen und so fühlte man sich nicht ganz so gut mit. Für mich war es auch am Ende ein bisschen wie X-Men in der Wüste, eben nur mit anderen Superhelden, ich glaube, man darf gespannt sein, wie es weiter geht.

Auf jeden Fall ist Amani eine Geschichte, die sich von allen anderen Wüstenlocations abhebt, hier steht nämlich die Fantasy im Vordergrund und lässt uns wie ein Wirbelsturm durch den Sand tanzen. Atmosphärisch, spannend, aber auch mit kleinen Schwächen.
 
Henry und ich fanden diese Wüstenreise überraschend anders und vergeben vier Bücherpunkte:
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Über die Autorin:


Alwyn Hamilton wurde in Toronto geboren, doch ihre Familie pendelte zwischen Kanada, Frankreich und Italien hin und her, bis sie drei Jahre alt war, und ließ sich schließlich in der Kleinstadt Beaune in Frankreich nieder. Alwyn Hamilton studierte Kunstgeschichte in Cambridge, wo sie 2009 ihren Abschluss machte. Heute wohnt sie in London und arbeitet dort für das Auktionshaus Christie’s.

Quelle: cbt Verlag

Vielen lieben Dank an den cbt Verlag für das  Rezensionsexemplar.