Montag, 31. Dezember 2018

Rezension: Jan Brandt * Der magische Adventskalender

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Dumont
ISBN-13: 
978-3832183578 
Preis: 22,00 EUR
E-Book: 17,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: November 2018
Illustrator: Daniel Faller 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Die Adventszeit steht kurz vor der Tür und wie passend ist dazu der Schnee, der auf die Straßen von Ravenhagen fällt. Jonas Klaasen ist das alles aber irgendwie schnuppe, da vertilgt man lieber das Frühstück der Schwester mit, denn wer zu spät kommt, tja, den bestraft das Leben. Aber dann findet er vor der Tür einen Holzkasten, der sich als Adventskalender entpuppt. Nur lassen sich die Türchen nicht öffnen, oder haben die Bilder darauf eine Bedeutung? Jonas geht seinem Verdacht nach und siehe da, die kleine Tür öffnet sich, aber schon steht er vor dem nächsten Rätsel. Was haben die Zahlen und Buchstaben auf der Schokolade zu bedeuten? Wird Jonas es schaffen, alle Türchen zu öffnen? Bekommt er heraus, was sich hinter dem Adventskalender verbirgt? Und wem muss er alles um Hilfe bitten?

Meinung:
Ich habe dieses Jahr keinen Adventskalender bekommen und da kommt dieses Buch doch wie gerufen zu mir nach Hause geflattert. 24 Kapitel voller Weihnachtszauber, zumindest sagt das der Klappentext, schauen wir doch mal, ob es mich auch verzaubern konnte.

Jonas Klaasen sitzt in sich verschlossen am Küchentisch und frühstückt, als der ganze Trubel beginnt. Er muss in die Schule und es schneit, aber es ist auch der erste Dezembertag und das bedeutet, man darf das erste Kalendertürchen öffnen. Nur hat Familie Klaasen anscheinend keinen und Jonas ist es auch egal, er kann sich der Begeisterung für die Vorweihnachtszeit nicht so recht anschließen. Doch dann findet er am Bordstein in einem Rinnsal einen Holzkasten und aus dem melancholischen dahinlebenden Jungen, wird ein neugieriger und mutiger. Dieser Adventskalender scheint nämlich ein magischer zu sein, denn nur durch Hilfe von Drittem lässt sich das Türchen öffnen. Da muss Jonas aber erst die richtige Person finden und um Hilfe bitten, dann hat er nix von der Schokolade und trotzdem reizt ihn das Abenteuer und er will das Rätsel knacken. Also ein Adventskalender der ganz besonderen Art und für einen Jungen, der aus sich herauskommen soll.

Für mich begann die Geschichte auf den ersten Seiten recht nüchtern geschildert, sogar etwas unterkühlt rüber und ich fragte mich, ob es sich wirklich um eine Weihnachtsgeschichte handelte. Aber man soll dem Ganzen ja auch etwas Zeit geben und so wurde es mit jedem Kapitel besser. Man wächst sozusagen mit Jonas mit, oder man taut mit ihm auf. Ist im Nachgang gut gelungen, aber zuerst fühlt man sich nicht wirklich mit dem Helden verbunden. Allerdings ist die eigene Neugier so groß, was es nun endlich mit dem Kalender auf sich hat, das man einfach weiter liest. Und dieser Adventskalender hat es wirklich in sich, so etwas hatte ich noch nicht gelesen oder gehört. Zum einen muss Jonas Mut beweisen, in dem der sonst so ruhige und schüchterne Junge über seinen Schatten springen muss, um fremde Leute um Hilfe zu bitten. Dann gibt es noch dieses ominöse Rätsel und dann kommt noch etwas magisches hinzu, was ich hier nicht verraten möchte. Alles im allem macht es interessant, neugierig, man geht mit, man möchte mehr wissen und fühlt sich am Ende glücklich in der Weihnachtszeit angekommen, aber ich fand es nicht ganz rund.

Für mich waren die Rätsel einfach zu weit weg, unbegreiflich, verwirrend und als normal Sterblicher nicht lösbar. Oder ich habe es einfach nicht verstanden und ehrlich, wenn es sich für den Leser nicht schlüssig anfühlt, geht für mich etwas verloren und hat mich verwirrt zurückgelassen. Ansonsten fand ich die Entwicklung von Jonas ohne Frage gut gelungen und auch die vielen kleinen Episoden wirklich toll gemacht, auch wenn es für mich hier auch nicht immer harmonisch übergeleitet wurde. Aber das ist zweitrangig. Ganz toll und untermalend fand ich die Illustrationen von Daniel Faller, das war nochmals ein Ansporn immer weiter lesen zu wollen, damit man die nächste entdecken konnte.

Jan Brandt hat ohne Frage eine schöne Adventsgeschichte geschrieben, über einen Jungen, der das Leben und seine Personen darin neu entdecken lernen musste. Über den Mut über sich hinauszugehen, für seine Dinge einzustehen und stark zu bleiben, wenn es mal brenzlig wird. Der Autor wechselt hier gern zwischen den Leichten und fantasievollen, dabei geht er auch gern ins abstrakte über, fängt sich dann aber wieder mit der Wirklichkeit einer liebevollen Familie. Interessant fand ich in seiner Danksagung zu erfahren, dass der Ursprung der Geschichte aus einer Auftragsarbeit hervorgegangen ist, die sich aber erst jetzt so richtig nach seiner anfühlt. Das zeigt doch irgendwie, das ihm der magische Adventskalender selber nicht mehr losgelassen hat.

Der magische Adventskalender ist eine schöne einstimmende Geschichte, die für mich nicht ganz rund war, aber trotzdem schöne Lesestunden beschert hat. Denn wer mag nicht zur Weihnachtszeit, eine Familie haben, die zusammen wächst.
 
Henry und ich hatten schönes Schneegestöber zwischen den Seiten und vergeben dafür vier Bücherpunkte:

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Über den Autor:
  


Jan Brandt, geboren 1974 in Leer (Ostfriesland). Sein Roman ›Gegen die Welt‹ (DuMont 2011) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet. Bei DuMont erschienen außerdem ›Tod in Turin‹ (2015), ›Stadt ohne Engel‹ (2016) und ›Der magische Adventskalender‹ (2018).

Quelle: Dumont Verlag


Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
 

Sonntag, 30. Dezember 2018

BÜCHERPOST im November ...

Hallo meine Bücherbewunderer,

das Jahr neigt sich dem Ende und ich habe euch noch nicht mal meine November Bücher gezeigt, aber die Weihnachtszeit hat mich wieder mal total eingeholt. Ich nehme mir jedes Jahr vor, diese besondere Zeit mehr zu genießen und dann wird es leider immer anders. Ich bin immer noch nicht gesund gewesen, dann hat sich die Arbeit so gestapelt, die eigenen Verpflichtungen wurden nicht weniger und dann noch die nicht gekauften Geschenke. Da habe ich im November schon gut vorgearbeitet und dann kam doch alles anders. Aber genug gejammert, so ist halt das Leben und der Blog ist ja ein Hobby, gell. Nun aber zu den schönen Dingen, nämlich den Büchern und die sind doch immer heilend, also gucken wir uns die Schätze jetzt an:


Meine kleine Plüschnase hat doch riesig viel Platz!
Bin ich schon ein bisschen stolz darauf :)

 
Der erste Stapel ist natürlich dem Buchhändler gewidmet, denn was sein muss, muss sein. "Little Library Cookbook" ist ein, habe ich überall gesehen, muss ich auch haben, Buch. Kennt ihr doch sicher auch. Nun habe ich reingeschnuppert, finde es ganz hübsch, bin aber nicht, wie ich dachte, überwältig. "Piccola Sicilia" habe ich auf der Lesung mit dem Autor erstanden. Ein toller Abend und so viel Hintergrundwissen, beeindruckend und sehr sympathisch rübergebracht, da musste es einfach mit. "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" war ein absolutes "must have" Buch, da die Autorin mich mit ihrer Scheherazade Geschichte so begeistert hat und so freue ich mich doch auf mehr von ihr.

 
Ein Stapel für die Liebe. "Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick" hat eine putzige Hintergrundgeschichte bei mir. Ich habe es damals in den Vorschauen erspäht und fand es so ansprechend. Wollte meine Begeisterung mit einer Freundin teilen und diese meinte, naja, geht so. Das hat mich total betrübt und dann kamen die ganzen zauberhaften Leserstimmen und ich habe mich so geärgert. Aber jetzt ist es da und ich freu mich schon sehr darauf. "19 - Das erste Buch der magischen Angst" ist ein neuer Rose Snow Titel und Auftakt zu einer neuen Trilogie. Die zwei Autorinnen müssen schreiben, wie der Teufel, dann alle Teile sind schon erhältlich. Mich konnte es ansprechen, wegen New York und Raben, das hat schon eine faszinierende Anziehung auf mich. "Der magische Adventskalender" hat mich überraschend vom Dumont Verlag erreicht, vielen lieben Dank dafür. Ich habe mich riesig gefreut, da ich dieses Jahr keinen Adventskalender bekommen hatte. Ein schönes Buch, Rezension wird folgen, da ich es schon gelesen habe.

 
Ein Stapel ganz voller Neil Gaiman. Hier muss ich von meiner überforderten Bücherliebe erzählen. "Anansi Boys" habe ich vom Verlag bekommen und freute mich wie ein Schnitzel, um dann festzustellen, dass es der zweite Teil ist. Ich Depp muss doch erst Teil eins lesen und erst mal beschaffen und so ist auch "American Gods" eingezogen. Tja, ich wollte denn eh schon immer haben und Strafe muss sein.

 
Der letzte Stapel sind alles Neuerscheinungen für 2019, die mich schon erreicht haben. Weil ich dazu noch nicht viel sagen kann, verlinke euch einfach alle mal: "Die Angehörigen"; "So schöne Lügen";  "Die Aussprache" und "Lago Mortale". Das sind doch ziemlich unterschiedliche und vielversprechende Titel. Oder was meint ihr?


Nun ist der Streifzug, durch meine November Ausbeute schon vorbei und sind das nicht tolle Bücherschätze. Dieser wilde und bunte Mix wollte hier unbedingt einziehen und ist herzlich willkommen. Was mich besonders freut, ich habe schon eins davon begeistert gelesen. Der Dezember hat mir auch schon einige Bücher bescherrt, ohne das ich groß, was dazu getan habe ...hihi... aber was soll es, ich mag viele Bücher. Wie sah denn euer November aus? Ist eins meiner Bücher vielleicht auch bei euch eingezogen? Und welches möchtet ihr am liebsten sofort lesen? Ach, Bücher sind was Feines. 

Ganz liebe Grüße
Eure, sich nun einen Tee kochen gehende, Sharon

Freitag, 28. Dezember 2018

Rezension: Jill McGown * Mord im alten Pfarrhaus

Gebundene Ausgabe: 318 Seiten
Verlag: Dumont
ISBN-13: 
978-3832198848 
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: September 2018
Übersetzer: Barbara Först 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Byford ist ein verschneites Städtchen und befindet sich kurz vor Heiligabend. Da werden die letzten Vorkehrungen getroffen, sowie auch im Pfarrhaus. Der Baum ist geschmückt, die Geschenke verpackt, das Essen gekocht und die Andacht fast geschrieben. Aber so idyllisch, wie es klingt, scheint es unter dem Dach nicht zu sein, denn die Polizei wird in der Nacht gerufen. Im Haus der Familie gibt es einen brutal erschlagenen Toten und dabei handelt es sich um den Schwiegersohn. Der Pfarrer mit Gattin gibt sich ahnungslos und sogar die Tochter, der man die Misshandlung ansieht, will nichts mit dem Mord zu tun haben. Aber jeder hat ein Motiv, nur wer ist der Täter. Wer hat also denn Tyrann eines Schwiegersohnes umgebracht? Wer hat kein Alibi? Und ist die Familie sonst so perfekt, wie sie tut?

Meinung:
Ein Weihnachtskrimi in der besinnlichen Zeit muss einfach sein. Harmonie in der Familie ist ja nicht immer und überall vorhanden, da brodelt es doch ganz gern unter der Schicht des Schweigens. Da wird oft des lieben Familienfriedens der Mund gehalten und die Meinung herunter geschluckt. Allerdings nicht hier, im beschaulichen Byford, da wird der Schürhaken gezückt. Ob mich diese Familie überzeugen konnte, erzähle ich euch nun.

Die Familie Wheeler ist eine ansehnliche und wohlsituierte Familie, die muss man auch sein, wenn der Mann der Pfarrer ist. Aber sieht man genauer hin, sind genauso Probleme vorhanden, wie bei jeder anderen Familie auch. Herr Wheeler steckt in einer Schaffenskrise, es ist ihm mehr den je bewusst, dass er den falschen Beruf hat und sich, wie ein Scharlatan vorkommt. Frau Wheeler dagegen ist der Kapitän am Bord, die alles steuert und die Zügel übernimmt und dann haben wir noch die wohlbehütete Tochter. Diese ist verheiratet, aus dem Nest geschlüpft, aber nicht gut gelandet, denn ihr Mann misshandelt sie. Nun steht dieser vor der Tür und möchte mit seiner Frau eine Aussprache. Ausgerechnet zu Heiligabend und das zum Fest der Liebe, der Pfarrer möchte ihn windelweich prügeln, die Mutter schlichten und die Tochter sich der Aussprache endlich stellen. Nun ist der Schwiegersohn tot und die Familie schaut sich fragend an, wer von ihnen es wohl war.

Somit kommen unsere Polizisten ins Spiel, Chief Inspector Lloyd und Sergeant Judy Hill, ein eingespieltes Team und nicht nur das, die beiden pflegen eine Affäre. Jeder knöpft sich die Familie vor und findet mehr als nur ein Motiv. Allerdings haben die beiden Ermittler unterschiedliche Täter ins Visier genommen und so beginnt bei den Untersuchungen ein ständiges Hin und Her an Beweisen, Unwahrheiten und Tatzeiten. Alles passt nicht zusammen und doch irgendwie. Jeder könnte der Täter sein und doch wieder spricht sich vieles. Der rote Faden ist zwar da, lässt sich aber nicht ergreifen, da immer wieder etwas Neues auftaucht.

Jill McGown hat viele Fäden in ihrem Krimi rein gestrickt und lässt den Leser immer wieder neu raten. Viele Wendungen und neue Entwicklungen nimmt die Geschichte, und da es nicht so viele Personen in der Geschichte gibt, muss es ja einer sein. Aber wer, das versteckt die Autorin ziemlich gut hinter ihrem Verwirrspiel. Somit erleben wir nicht nur Spannungen in der Familie Wheeler, sondern auch bei den beiden Ermittlern. Allerdings hat mir die Schwerpunktverlagerung auf das Ermittlerduo nicht immer so gefallen. Immerhin geht es hier um Mord, und nicht um ihre Affäre und das diese so nicht weitergehen, kann, somit zögert die Autorin wesentliche Aspekte heraus und verleiht dem allen mehr Seiten, als nötig. Auch diese Hasenjagd nach dem Täter war zwar spannend geschildert und immer wieder überraschend, wenn eine neue Wendung auftauchte, aber es zog sich auch ein bisschen dahin.

Trotz der kleinen Kritik hatte ich durchaus meinen Lesespaß, für mich ist es ein Weihnachtskrimi, auch wenn es viele nicht so sehen. Klar könnte dieser auch zu einer anderen Zeit spielen, aber ich fand gerade das Familiendrama zum Fest der Liebe passend. Die Familie trifft sich, man spielt heile Welt und im Inneren brodelt es, dazu das Versteckspiel des Täters und die verschneiten Wege, fand ich ziemlich gut gewählt und in Szene gesetzt. Auch wenn die Dialoge manchmal gestellt rüberkamen, hatte man ein Gefühl für die Figuren entwickelt und wollte nun mal weiterlesen. Für mich in der stressigen Weihnachtszeit, eine richtig tolle Lektüre zum Abschalten.

Mord im alten Pfarrhaus ist ein Versteckspiel des Täters mit vielen Wendungen und keiner klaren Spur im Schnee.

 
Henry und ich hatten ein Wildes Täter raten und dafür gibt es vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin:
    

Jill McGown, 1947 im schottischen Campbeltown geboren, arbeitete als Sekretärin, bevor sie sich ganz der Spannungsliteratur verschrieb. Ihre Kriminalromane wurden von Presse und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen. Jill McGown starb 2007 im englischen Kettering.

Quelle: Dumont Verlag
 
Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Rezension: Matt Haig * Ich und der Weihnachtsmann

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: dtv
ISBN-13:
978-3423289658
Preis: 17,00 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 3. Teil
Erscheinungsdatum: September 2018
Illustrator: Chris Mould
Übersetzer: Sophie Zeitz 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Nachdem Amelia letztes Mal das Weihnachtsfest gerettet hat, lebt sie nun in Wichtelgrund beim Weihnachtsmann und seiner Frau Mary. Aber so zauberhaft, wie alle denken, ist es nicht als junges Mädchen dort aufzuwachsen. Die Schule ist schwer, jeder schaut sie schräg an und Amelia fühlt sich mehr denn je nicht willkommen. Dazu kommt noch, dass sich in Wichtelgrund etwas zusammenbraut, eine böse Intrige wird im Hintergrund geschmiedet und nicht nur Amelia‘s Neues zu Hause ist in Gefahr, sondern das gesamte Weihnachtsfest. Wer steckt dahinter? Kann sich Amelia beweisen, dass sie doch nach Wichtelgrund gehört? Und wird Weihnachten wieder stattfinden?

Meinung:
Die Vorweihnachtszeit, ohne eine Matt Haig Weihnachtsgeschichte gelesen zu haben, ist ja schon fast undenkbar. Immerhin lässt er mit seinem Nikolaus Erstrecht die richtige Weihnachtsstimmung erklingen. Somit ist es für mich schon Tradition jedes Jahr eine Geschichte zu lesen und den Zauber in mir dann zu spüren. Ob mich der Kampf ums Weihnachtsfest in die richtige Stimmung gebracht hat, erzähle ich euch nun.

Amelia steht hier im Mittelpunkt der Geschichte, als armes ehemaliges Kaminkehrermädchen hat sie Weihnachten gerettet und der Weihnachtsmann hat sie mit nach Wichtelgrund genommen. Hier also soll sie leben, aber das Einfügen in die Gemeinschaft ist schwerer als gedacht. In der Schule ist sie die Schlechteste und die Fächer für einen Menschen völlig unlogisch und das, was sie gerne möchten, nämlich Schlitten fahren, darf sie nicht. So fühlt sich Amelia immer mehr in die Außenseiterrolle gedrängt und kann den Zauber der Weihnacht gar nicht mehr fühlen. Bis sie durch Zufall auf etwas Ungewöhnliches trifft und der Sache auf den Grund gehen möchte, damit sie sich beweisen kann und endlich anerkannt wird. Aber wird es so einfach sein? Wird man ihr überhaupt glauben schenken? Auf einen Versuch kommt es an.

Ich mag diese kleinen zauberhaften Geschichten über Wichtel, Rentiere und den Weihnachtsmann. Immerhin verströmen die Geschichten von Matt Haig genau das richtige magische Vorweihnachtsgefühl. Genauso ging es mir hier auch, die Vorfreude war immens und man fällt sofort in die Welt hinein und gönnt sich dazu ein Plätzchen. Das Setting aus weißer Schneelandschaft sorgt in unseren tristen Grau für richtig schönes Wohlgefühl und die Figuren sind einfach herzallerliebst. Diesmal stand aber Weihnachten nicht ganz so im Vordergrund wie sonst, sondern der Kampf in Wichtelgrund um die Vorherrschaft. Denn auch Wichtel sind nicht immer nur putzig und süß. Dazu kommt ein anderer Gegner, nämlich der Osterhase. Klingt ein bisschen verrückt und nicht wirklich passend, war aber überaus amüsant und stimmig.

Matt Haig hat einfach ein Gefühl für Weihnachten und kann es wunderbar in seinen Geschichten transportieren und seine Leser damit einstimmen und glücklich machen. Dazu noch die wunderbaren Illustrationen von Chris Mould und ganz ehrlich, besser geht es nicht für eine Weihnachtsgeschichte. Hier ist einfach alles drin, Mut, Glück, Kampf, Zuckerstange, Liebe, rote Weihnachtsmütze und vieles mehr. Wer danach nicht in Weihnachtsstimmung kommt, ist einfach selber schuld. Natürlich darf man den Witz von Matt Haig nicht vergessen und seine bildhafte, spannende Erzählweise. Damit treibt er einen durch die Seiten und lässt den Leser einfach nicht von der Geschichte loskommen. Ein unglaublicher Lesespaß für groß und vor allem für klein.

Ich und der Weihnachtsmann war wieder ein Genuss zu lesen und es ist einfach toll mitzuerleben, wie der Autor so kleine Lebensweisheiten einbaut und diese spielerisch und wunderbar klar zu erkennen für jeden transportiert und somit aus einer herzigen Geschichte viel mehr macht. Also stimmt euch ein und lasst die Magie wirken.
 
Henry und ich hatten wieder weihnachtlichen einstimmenden Lesespaß und wir vergeben dafür die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:


Matt Haig wurde 1975 in Sheffield geboren und hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über 30 Sprachen übersetzt wurden. In Deutschland bekannt wurde er mit dem Bestseller ›Ich und die Menschen‹.  

Quelle: dtv Verlag


Weihnachtsmann-Reihe:

https://www.genialokal.de/Produkt/Matt-Haig/Ein-Junge-namens-Weihnacht_lid_29621419.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Matt-Haig/Das-Maedchen-das-Weihnachten-rettete_lid_32885799.html?storeID=barbers

1. Teil: Rezension I 2. Teil: Rezension
 

 Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für dieses Rezensionsexemplar.


Montag, 24. Dezember 2018

FROHE WEIHNACHTEN


Ihr Lieben nah und fern,

ein anstrengendes Jahr neigt sich dem Ende und ihr habt schon gemerkt, in der letzten Zeit fehlte einfach die Zeit und die Kraft, den Blog weiter zu füttern. Aber ich denke, das geht uns doch allen so, das Leben nimmt gerade viel Platz ein und man möchte so viel mehr als sonst erledigen. Nun endlich kehrt aber Ruhe ein und somit komme ich nun zum eigentlichen Anliegen.

Wir wünschen euch ein wunderschönes Weihnachtsfest mit Kerzenschein, köstlichem Essensduft, Harmonie und nur tolle Menschen um euch herum. Perfekte Geschenke für euch Bücherverrückten oder zumindest leuchtende Augen. Lasst es euch also gut gehen, genießt die Zeit und tankt neue Kraft. Hier in Baker Manor wird es ruhig zugehen, mit Kamin, Weihnachtsbaum und hausgemachten Kartoffelsalat und darauf freue ich mich schon riesig und mehr muss es auch gar nicht... oder? Also macht es euch fein.

Frohe Weihnachten!

Eure Bakers & Cats
die immer noch nicht genug von der Weihnachtsmusik haben :-)

Mittwoch, 19. Dezember 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherbegeisterten,

wäre es nicht mal wieder Zeit für ein bisschen Magie, märchenhafte Magie. Eine Welt, in der viele Zauberer und andere Wesen leben und die um Gut und Böse kämpfen müssen. Mir ist so ein Titel ins Auge gesprungen und der Name der Autorin. Dieser Name kam mir so bekannt vor und ich musste wirklich ein bisschen grübeln, aber dann kam die Erleuchtung. Viele werden "Sophie im Schloss des Zauberers" kennen, oder den Film "Das wandelnde Schloss". Mir persönlich hat der zweite Teil "Ziemlich viele Prinzessinnen" super gefallen und deshalb wird diese Neuauflage von ihr, direkt Mal unter die Lupe genommen. Kommt ihr mit, dann schaut mal hier:


Fauler Zauber
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 11.01.2019

Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.



Das klingt doch, nach einer menge Chaos, Trubel und Aufregung. Ich denke, das könnte bunt, humorvoll und sehr abwechslungsreich werden. Was sagt ihr denn zum Buch? Schon auf gefallen? Vielleicht sogar schon auf der Wunschliste? Und wer kennt die Autorin von anderen Geschichten schon? Ich werde dieses High Fantasy Buch im Auge behalten, aber wenn schon Neil Gaiman die Autorin lobt, muss man es doch lesen, oder?

Ganz liebe Grüße
Eure, den Zauberkessel auf Hochglanz polieren gehende, Sharon

Mittwoch, 12. Dezember 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherstreichler,

gestern bin ich durch Zufall, auf ein Buch aufmerksam gemacht worden. Da scrollt man nämlich ganz unschuldig durch Instagram und dann sieht man ein Buchcover und liest den Titel. Tja, BÄMM! Ich musste dann zumindest den Klappentext lesen und ja, es klingt ziemlich gut. Immerhin spielt es in Paris, es gibt Familiengeheimnisse und Dramen aber machen wir es kurz, schaut mal hier:


Fünf Tage in Paris
Erscheinungsdatum: 25.03.2019

Paris ist von sintflutartigem Regen heimgesucht, als sich die Familie Malegarde dort anlässlich einer Feier trifft. Tochter Tilia reist aus London an, wo sie als Künstlerin lebt, und Sohn Linden, ein Fotograf, kommt aus Los Angeles dazu. Schon bei der Ankunft bemerken Tilia und Linden, dass Paul, der Vater, ein stets agiler Baumschützer, kraftlos wirkt. Auch Lauren, die Mutter, ist angeschlagen. Die Seine droht über die Ufer zu treten, sodass die vier das Hotelzimmer fast nicht verlassen können. Die apokalyptischen Wetterverhältnisse spiegeln, was auf der Familie lastet. Vieles wurde in den Jahren von einem Mantel des Schweigens umhüllt. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Paul im Restaurant zusammenbricht und ins Koma fällt. Linden hält am Krankenbett Wache - und fasst endlich den Mut, sich seinem Vater gegenüber zu outen. Doch auch Paul hat ein erschütterndes Geheimnis, das der Schlüssel zu seiner Liebe zu den Bäumen, allen voran den Linden ist ... 


Was ist mit dieser Familie los? Warum wirken die Eltern angeschlagen? Und was wollten sie eigentlich in Paris feiern? So viele Fragen und dann noch ein verregnetes Paris, was für ein melancholisches Setting. Übrigens war dieser Roman direkt an der Bestsellerspitze in Frankreich, falls man dieser Tatsache Wichtigkeit beimessen möchte. Mich macht die Geschichte neugierig und es ist sofort auf der Wunschliste gelandet. Wie steht es mit euch? Toller Titel?

Ganz liebe Grüße
Eure, den Regenschirm einpacken gehende, Sharon

Freitag, 7. Dezember 2018

Rezension: Lucie Castel * Weihnachten wird wunderbar

Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Thiele   
ISBN-13:
978-3851794083
Preis: 15,00 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Oktober 2018
Übersetzer: Vera Blum 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Es ist das erste Weihnachten ohne ihren Vater und Scarlett hängt mit ihrer Schwester Mélanie am Londoner Flughafen fest. Ein Schneesturm legt den Flugverkehr lahm und ihre Mutter, die zu Hause in der Bretagne wartet, wird am Telefon immer ungeduldiger. Scarlett‘s Nerven liegen blank und so bekommt sie nicht mit, dass sie in die Herrentoilette geht und aus lauter Frust und Ärger, schreit sie diesen heraus, allerdings wird sie dann von einem Herrn verwundert angeschaut. Dieser Gentleman lässt sich auch zu gleich auf einen ironischen Schlagabtausch mit der jungen Frau ein und es soll eine Begegnung mit Folgen werden. Nicht nur, dass Scarlett aus London nicht wegkommt, nein, William ist auch noch zur Stelle, wenn es darum geht, die lange Wartezeit zu überbrücken und nachdem auch am nächsten Tag, der Schneesturm für Eis gesorgt hat, lädt er die beiden Frauen in sein Haus in Kensington ein. Was für eine schöne Aussicht auf Annäherung wäre da nicht William‘s Familie, die überrascht aufschlägt und für eine Weihnacht mit Chaos, Verwicklungen und Überraschungen sorgt. Möge das Drama beginnen, oder ist es ein besonderer Anfang? Werden Scarlett und William sich viellicht doch näher kommen? Oder wird Weihnachten ein Desaster?

Meinung:
Weihnachten und Liebesgeschichten sind ja nicht jedermanns Geschmack. Zu oft zu kitschig, zu oft zu schnulzig und naja, Gefühle und Tränen im Übermaß. Warum ich hier trotzdem zum Buch gegriffen habe, hat drei Gründe. Der Erste, ist einfach, die Autorin ist eine Französin und die können bekanntlich über die Liebe schreiben. Der zweit Grund, diese Geschichte ist der Liebling der französischen Buchhändler und der Dritte, der Klappentext klingt verdammt gut. Und ob es auch für mich wunderbare Lesezeit gab, erzähle ich euch nun.

Viele Geschichten fangen ja am Flughafen an und das verschneite Ambiente hat da schon für einige Liebesgeschichten gesorgt. Aber wenn es gut gemacht ist, kann es ja egal sein. Wir werden also direkt in die Toilettenszene hinein geschupst und lernen Scarlett kennen. Sie ist Architektin, überarbeitet, endgenervt und in innerlicher Panik, das sie der Aufgabe, auf ihre Mutter und Schwester aufzupassen nicht gewachsen ist. Dementsprechend frustet sie das Telefonat mit ihrer Mutter, sie kann es nicht ändern und dann kommt auch noch so ein britischer Schnösel und Scarlett fährt die Krallen aus. William dagegen ist Kunsthändler und die Ruhe in Person. Diese Frau amüsiert ihn und je mehr er sie trist, umso interessanter findet er sie. Ihre Gespräche sind ein wahrer Schlagabtausch an Originalität und Spitzfindigkeit, aber auch der Funke des Interesses ist spürbar. Nach und nach fängt die Schnupperphase an und auch die Anziehungskraft setzt ein.

Ich will hier gar nicht mehr verraten, denn die Autorin lässt unsere Hauptfiguren nicht am Flughafen verweilen, sondern lässt den zweiten Teil im Hause von William spielen und da haben wir Familie ohne Ende mit dabei. Tja, und Familie ist nicht immer unbedingt das Schönste und erst recht nicht, wenn man eine exzentrische Mutter hat. So beginnt eine Verkettung aus Missverständnissen und Verwicklungen, die der ganzen Geschichte, einen richtig schönen pepp, gibt. So hatte ich viel zum Lachen, zum Ärgern, zum Dahinschmelzen und mitfiebern. Was mir richtig gut gefallen hat, waren die Dialoge, einfach raffiniert, kein bisschen platt, oder schmalzig. Die Autorin hat auch noch einen tollen Humor und das Feingefühl, diesen gut portioniert einzusetzen. Ihre Dosis Weihnachtszauber war herrlich und absolut vergnüglich.

Hinten auf dem Klappentext gibt die Zeitschrift France Dimanche seine Meinung zum Buch und ich kann diese voll bestätigen. Diese Geschichte hat französisches Flair und genial eingesetzten britischen Humor, der absolut wunderbar harmoniert. Und ja, es etwas von „Tatsächlich Liebe“ nur halt eine Geschichte davon, aber eben absolut zauberhaft.

Was soll ich noch sagen, ich bin verliebt und kann es euch nur vom Herzen empfehlen. Also lesen!

Henry und ich wurden so richtig schön in Weihnachtsstimmung versetzt und vergeben dafür die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:
 

 
Lucie Castel lebt und arbeitet als Lehrerin in Lyon. Schon immer wollte sie ein Buch schreiben. Und schon immer war Weihnachten ihr Lieblingsfest. »Weihnachten wird wunderbar« ist ihr erster Roman und wurde zum »Coup de Coeur« – das Lieblingsweihnachtsbuch der französischen Buchhändler. Lucie Castels nächster Roman »Was Krokodile zum Weinen bringt« ist in Vorbereitung.

Quelle: Thiele Verlag


Vielen lieben Dank an den Thiele Verlag für das  Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherduftliebhaber,

heute kommt mal kein Mord und Totschlag für euch, sondern Szenen einer Ehe. Ihr wisst ja, ich bin ein Querbeetleser und dieses Buch ist mir irgendwie ins Auge gefallen. Ich glaube, hier spielte Covergestaltung und Titel eine große Rolle, ich wurde einfach neugierig und der Klappentext war schon ziemlich gut. In der heutigen Zeit mit den vielen Debatten über Gleichberechtigung und Feminismus (Was auch gut und wichtig ist!) ist es doch toll zu lesen, dass das Buch von einem liebenden Vater und Hausmann handelt. Landleben, Idylle pur und eine glückliche Familie, aber trügt hier der Schein? Schaut doch mal gleich hier mit mir ins Buch:


Ein unerwarteter Brief
Verlag: Bastai Lübbe
Erscheinungsdatum: 31.01.2019

Franck lebt mit seiner Familie in ländlicher Idylle. Während seine Frau Gisèle als Tierärztin das Geld verdient, ist er seinen drei Töchtern ein liebevoller Vater, kümmert sich um den Haushalt, und herrscht als Hobbygärtner über ein wahres Pflanzenparadies. Er liebt seine Frau, der Sex ist gut, das Leben ist schön – bis zu dem Tag, als ein anonymer Brief ins Haus flattert: Gisèle betrüge ihn mit einem Arbeitskollegen. Franck bewahrt zunächst Ruhe. Aber er sieht Gisèle neuerdings mit anderen Augen. Mit ungeahnten Folgen für ihre Ehe …



Na, könnte das Buch auch was für euch sein? Ich mag ja das Cover, es ist so malerisch und unschuldig, dazu dieser Titel und man möchte einfach wissen, wer hat diesen Brief geschrieben? Ich finde dieses Spiel wirklich gelungen und ansprechend. Auch die Geschichte an sich hat jede Menge Potenzial, es kommt jetzt nur darauf an, in welche Richtung der Autor es spielen lässt. Und da haben wir das Nächste, es ist ein französisches Debüt und der Autor kommt aus der Verlagsbranche, aber bleibt unter Pseudonym. Irgendwie reizvoll und spannend findet ihr nicht. Ich könnte mir eine ziemlich gute Lektüre mit einer Mischung aus der unseren modernen Zeit mit alten Werten vorstellen. Das Buch muss ich im Auge behalten.

Ganz liebe Grüße
Eure, jetzt Lust auf Pudding mit Himbeeren habende, Sharon

Montag, 3. Dezember 2018

Rezension: Maggie Stiefvater * Wie Eulen in der Nacht

Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Droemer Knaur 
ISBN-13: 
978-3426522820
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: November 2018
Übersetzer: Katharina Volk




Inhalt:  
Wunder findet man nicht überall, dafür muss man sich auch schon mal durch die Wüste Colorados schlagen und nach der Familie Soria suchen und dem Ort Bicho Raro. Dieser besteht nur aus Familienmitgliedern und Pilgern. Die sich gezielt aus dem Weg gehen und um eine unsichtbare Grenze untereinander tanzen. Dabei kam jeder mit dem Wunsch nach einem Wunder her, aber wie so ein Wunder aussieht, damit hat keiner gerechnet. Denn diese können unberechenbar, rätselhaft und außergewöhnlich sein und mit einem Wunder ist es nicht getan, man muss sich aus eigener Kraft das Zweite holen, ansonsten bezahlt derjenige einen hohen Preis. Daniel Soria bewirkt die Wunder, darf aber diesen Leuten nicht nach dem Wunder helfen, sonst würde über ihn die Dunkelheit hereinbrechen und diese Regel ist heilig. Aber was, wenn er sich doch einmischt? Was wird ihm passieren? Und kann die Familie ihm wirklich nicht mehr helfen?

Meinung:
Was hat mein Herz aufgejauchzt, als ich gesehen habe, dass es einen neuen Maggie Stiefvater geben wird. Endlich wieder mystische und melancholische Geschichten mit einem Hang zur Poesie. Zumindest war das mein Wunsch und ehrlich gesagt, bin ich total davon ausgegangen, dass es ein absolutes Lesehighlight sein wird. Nach den ersten Zeilen kam mir die Ernüchterung und der Kampf mit den Seiten begann. Ich versuche nun in Worte zufassen, was mich gestört hat und warum ich keinen richtigen Zugang zur Geschichte bekam.

Die Geschichte spielt 1962 und fängt damit an, dass die drei Jüngsten der Soria Familie heimlich und ziemlich abseits der restlichen Familie, einen Radiosender in der Wüste betreiben. Cousin Joaquin gibt den Radio-DJ und hält seine Hörer als Diablo Diablo bei guter Laune. Er ist, das verkannte Kind in der Familie und träumt von einem Leben beim Radio. Beatriz ist das logische und technische Genie, und da sie oft ruhig, unnahbar und emotionslos erscheint, werden ihr auch gleich alle Gefühle abgesprochen. Außerdem werden die beiden von Daniel begleitet, der sich eine Ruhe vor dem nächsten Wunder gönnt und ein wenig Ablenkung. Aus einen wilden und draufgängerischen Jungen ist ein ernsthafter Heiliger geworden, denn es schmerzt, nicht mehr für seine Pilger tun zu können. Tja und dieser Daniel bricht die Regel und mischt sich in eins seiner Wunder ein, mit fatalen Folgen. Aber bis wir wissen, was ein Wunder ist und was Daniel überhaupt getan hat, vergehen viele Seiten.

Maggie Stiefvater baut ihre Geschichte nämlich sehr verwirrend auf. Wir bekommen jede Menge Figuren präsentiert, auf der einen Seite die Familie Soria und auf der anderen die Pilger, die immer noch an Ort und Stelle verweilen. Jeder hat seine Geschichte und jeder ein bestimmtes Schicksal, so schweift die Autorin ganz gern ab und erzählt zu jedem etwas und das hat für mich die Geschichte irgendwie erschwert. In so einem dünnen Buch, soviel hinein zupacken, ist schon irgendwie irre, lässt aber manchmal den Kern der Geschichte verwischen und man weiß gar nicht so recht, wem folge ich und wer ist eigentlich wirklich relevant für die Geschichte. Dann lässt sich die Autorin recht viel Zeit um einen die Wunder näher zu bringen, so ist man am Anfang wirklich verwirrt und unschlüssig, was man überhaupt davon halten soll und warum die Soria‘s, so unglaublich Panik schieben, ist einen zunächst auch nicht klar. Erst langsam entwirrt sie die Zusammenhänge und entwickelt dabei direkt noch mehr neue Geschichten.

Ich weiß gar nicht, wie ich erklären soll, dass das Lesen wirklich ein Kraftakt war. Also für gemütliche entspannende Lektüre am Abend, nach einem wirklich harten Tag im Büro, kann ich die Geschichte gar nicht empfehlen, weil man am Ball bleiben muss, um einfach hinter dem ganzen Drama zu schauen. Für mich war es eher ein Glücksgefühl, das Buch beendet zu haben und ich bin allein über diesen Gedanken extrem traurig. Nun ist etwas Zeit vergangen und ich muss sagen, mich lässt das Buch immer noch nicht so ganz los. Denn die Figuren und die Kernaussage ist eine unglaublich wichtige gewesen. Sich selbst zu stellen, seine Dunkelheit anzuerkennen, um sich selbst besser zu verstehen, ist ja nicht unbedingt schlecht. Ich glaube, wenn man anders an die ganze Geschichte herangegangen wäre, nämlich unter dem Aspekt, dass es sich um ein mexikanisches Folklore Märchen handeln würde, hätte man es ganz anderes betrachtet. Tja und die Figuren sind schon ziemlich herzallerliebst gewesen.

Wer also mexikanisch angehauchte magische Märchen mag, wird hier vielleicht seine Freude haben. Für mich war es trotz der Figuren, zu ausschweifend und zu viel vom allem guten Geistern.
 
Henry und ich sind diesmal nicht begeistert und vergeben nur zwei Bücherpunkte:

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Über die Autorin:


Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer "Nach dem Sommer"-Trilogie sowie dem Roman "Rot wie das Meer" international bekannt und von der Presse gefeiert. Die New York Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias.



Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag für das  Rezensionsexemplar.