Mittwoch, 31. Oktober 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Büchermäuse,

auf manche Bücher wartet man ganz besonders, weil man jetzt schon irgendwie eine Geschichte dazu im Kopf hat. Kennt ihr das vielleicht? Mir geht es nämlich mit dem nachfolgendem Buch so. Ich kann mich nämlich noch gut, an den 30.09.2017 erinnern, wo ich eine Lesung mit Takis Würger besucht hatte und sowas von einer genialen Lesung erleben durfte. Dort hatte der Autor verraten, dass er schon sein neustes Buch schreibt und fast fertig ist und hach, wir sollten es alle lesen, er ist selbst so darin verliebt. Mehr durfte er nicht verraten, obwohl es ihm sichtlich schwer viel. Nun darf ich es ja sagen, ich war schwer neugierig, mit was er Neues aufwartet und das schauen wir uns doch nun mal an:


Stella
Verlag: Hanser
Erscheinungsdatum: 11.01.2019

Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe. 


Da hat sich der Autor doch einen schweren Stoff ausgesucht und hebt sich sehr von seinem Debüt ab. Finde ich gut und klingt doch wirklich vielversprechend. Das Einzige, wo er sich treu geblieben zu seinen scheint, ist die Länge des Buches, denn der Verlag ist auch ein Neuer. Die Buchwelt ist doch ein spannender Zirkus, oder? Wer hat das Buch denn auch auf dem Schirm? Wer hat das Debüt gelesen? Und falls ihr es schon mal gesehen habt, kann das gut sein, denn einige Blogger haben Überraschungspost vom Verlag erhalten und dieses natürlich präsentiert. Das macht nicht neugierig, nein, nein, nein :D

Ganz liebe Grüße
Eure, sich in Geduld üben gehende, Sharon

Montag, 29. Oktober 2018

Rezension: Wolf Haas * Junger Mann

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten 
ISBN-13: 978-3455003888
Preis: 22,00 EUR 
E-Book: 16,99 EUR 
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: September 2018 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Er bricht sich mit vier das erst mal sein Bein und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, sein Trost ist die Schokolade und die Schokolade sorgt für ordentlich Übergewicht. Jahre später hat er einen Ferienjob an einer Tankstelle und den Wunsch abzunehmen. Beides hat was mit einem Schlüsselerlebnis zu tun, denn bei seinem letzten Ferienjob hat er Elsa gesehen und seit ihrem bezauberndem Lächeln ist es um ihm geschehen. Nur ist Elsa nun mit Tscho verheiratet, dem coolsten Jungen im Dorf und mit dem zu konkurrieren muss man sich schon anstrengen. Zuerst nimmt er das Gewicht in Angriff, zum Leidwesen seiner Mutter und dann freundet man sich einfach locker mit Elsa an, und bevor er sich versieht, beginnt sein Abenteuer. Wie viel wird er wohl abnehmen? Was wird in diesem Sommer 1973 passieren? Und warum kann er Tscho nicht leiden?

Meinung:
Wolf Haas ist in der Literatur kein Unbekannter, aber ich habe es bis jetzt nicht geschafft, etwas von ihm zu lesen. Somit ist „Junger Mann“ meine Premiere und ich bin ganz unvoreingenommen dran gegangen. Es spielt 1973 in Österreich, und wie ich später feststellte, war der Autor genauso alt zu der Zeit und lebt dort, wo sein Protagonist auch angesiedelt war. Ob es biografische Züge hat, keine Ahnung, aber auf jeden Fall gibt es ein Blick in die Jugend und davon erzähle ich euch nun.

Dieser 13-jährige Ich-Erzähler ist der typische unauffällige Junge im Dorf. Zu dick, zu uncool und die Familie verwunderlich. Immerhin ist der Bruder weg, die Mutter am Jammern und der Vater in Therapie. Kein leichtes Umfeld und bis jetzt fand er immer Trost in Schokolade, aber damit ist nun Schluss. Er will Elsa gefallen, da er sich unsterblich in diese junge Frau verliebt hat. Nur ist diese mit dem Lkw-Fahrer Tscho verheiratet. Übrigens wer hätte das gedacht, ausgerechnet der Tscho, der Herzensbrecher, der Coolste, einfach der Typ, den alle anhimmeln und kennen, nur man selber wird übersehen. So fühlt sich unser junger Mann ein bisschen Hin und Her gerissen, zwischen aufblühender Liebe und Angst vor ihrem Macker.

Wolf Haas wirft hier einen herrlichen Blick auf die Pubertät und erzählt diese mit viel Witz und Ironie. Sein Protagonist muss so einige Problemchen durchleben und ist ein Kind, dem die Zuneigung nicht unbedingt zufliegt. Aber genau das, macht ihn so unglaublich liebenswert und somit gerät er auch noch schön in Probleme anderer Art. Denn genau durch sein Benehmen, zeigt er eine Reife, die für sein Alter ungewöhnlich ist, und erklärt auch, warum er sich eher mit Älteren abgibt, als mit gleichaltrigen. Mag sein, dass in der kleinen Stadt nicht viel los ist, aber er ist einfach nicht der Typ dafür, viel zu sehr pflichtbewusst, hilfsbereit und altklug.

Außerdem bibbern wir dem Interesse von Elsa an ihm entgegen. Eigentlich müsste sich so eine Frau, ja nicht mit einem Teenager abgeben, aber die beiden verbringen einige Zeit miteinander und der Herr Autor hat da auch noch immer so kleine Andeutungen parat. Aber wenn man denkt, es wird vielleicht doch eine Liebesgeschichte auf unmoralischer Art, der denkt falsch, Wolf Haas überrascht uns und auf einmal haben wir ein Roadmovie vor uns. Mit überraschenden Momenten, Lebensweisheiten und einer Entwicklung die einen nicht los lässt. Dabei hält er aber seine heitere Stimmung bei und gibt uns gut dosiert ein bisschen Schmäh mit auf dem Weg.

Ich muss wirklich sagen, ich hatte unglaublich viel Freude beim Lesen und es war so überaus anders als erwartet. Manchmal denke ich, bei manchen Geschichten, was will der mir erzählen, wohin die Reise gehen soll, warum muss der Autor so hochtrabend daherreden, aber hier passte einfach alles. Man konnte sich gut rein fühlen, hatte selber einige Jugenderinnerungen präsent im Kopf und musste über manche Stellen wirklich schmunzeln. Dieser kleine Antiheld macht es einem so leicht ihn ins Herz zu schließen und ich fand hier diese Coming of Age Geschichte zum ersten Mal richtig gut und konnte mich damit total anfreunden.

Diese Geschichte so locker und luftig sie auch erzählt ist, hält so viel Realismus und Wahrheiten in sich, die einen berühren, ohne zur schweren Kost zu werden. Ein tolles Buch und ein wunderbarer Stil zu erzählen. Junger Mann ist absolut gelungen und wird nicht mein letzter Haas sein.

Henry und ich fanden diese Geschichte einfach wunderbar mit nostalgischem Flair und dafür die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:
 


Wolf Haas wurde 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer geboren. Seine Brenner-Krimis erschienen ab 1996 in acht Bänden, zuletzt Brennerova (2014). Der Roman Das Wetter vor 15 Jahren erschien 2006, Verteidigung der Missionarsstellung 2012 bei Hoffmann und Campe. Wolf Haas lebt in Wien.


Quelle: Hoffmann und Campe


Vielen lieben Dank an den Hoffmann und Campe Verlag für das Rezensionsexemplar. 

Sonntag, 28. Oktober 2018

Rezension: Sandra Henke * Leider verliebt

Taschenbuch: 104 Seiten 
Verlag: Self-Publishing
ASIN: B079SN1CFG
Preis: -,-- EUR 
E-Book: 1,49 EUR 
Reihe: 4. Teil
Erscheinungsdatum: April 2018




Inhalt:
Zoey ist Poetry Slammerin und wurde mit ihrem ersten Buch mega erfolgreich und nun soll sie nachlegen. Das Konzept steht, die Werbebilder sind gemacht, nur die passenden Texte fehlen. Die Autorin fühlt sich kein bisschen unter Druck gesetzt, nur die innere Panik steigt immer mehr an. Dann soll das Buch auch noch zum Herz erweichend sein, aber wie soll Zoey dafür in Stimmung kommen, wenn um sie, rund um alle verliebt sind. Da hilft nur eins, raus aus der Wohnung, raus aus der Stadt und ganz weit weg. Wie zum Beispiel in ein Leuchtturmwärterhäuschen auf einer Halbinsel. Einsamkeit, melancholische Stimmung, perfekt denkt Zoey, bis sie den Handwerker Matt begegnet. Pfutsch ist die Ausgangslage für ihr zweites Buch, aber dafür zieht ein Schwarm Schmetterlinge ein. Wird Zoey noch ihr Buch schreiben? Oder wird sie sich der Ablenkung widmen? Was ist ihr wichtiger Liebe oder ihr Buch?

Meinung:
Sandra Henke hat hier den vierten Band ihrer Herzchenkonfetti Reihe nach gelegt. Es handelt sich zwar „nur“ um eine Kurzgeschichte, aber manchmal benötigt man doch nur den richtigen Liebeskick um einen schönen Lesetag zu haben. Zumindest war das meine große Freude, denn nachdem ich viel Mord und Totschlag gelesen hatte, wollte ich mich einfach mal wieder so richtig schön einkuscheln. Ob es der Autorin gelungen ist, erzähle ich euch nun.

Zoey ist eine junge Frau, die eine Leidenschaft für das Poetry Slammen hat und damit auch noch recht erfolgreich ist. Ihr Mundwerk ist recht lose, sie ist schlagfertig, ungezwungen und ein bisschen flippig. Einfach sympathisch und man mag sie sofort. Nun ist auf ihrem Erfolg ein Verlag aufmerksam geworden und hat ein Buch gemacht, was total durchgestartet ist. Nun allerdings schreit der Kommerz nach mehr und Zoey ist verzweifelt, weil ihr die richtigen Reime zur Vorlage des Verlags nicht einfallen. Überhaupt ist sie für Herzschmerz nicht in der Stimmung und alle Bemühungen dahin erfolglos. Selbst ihre Flucht in die Einsamkeit hat nicht die gewünschte Wirkung, das sie sich in Matt verliebt und sie unbedingt versucht, diese Gefühle los zu werden, macht alles nur noch Schlimmer. Was natürlich mit vielem Slapstick Situationen endet.

Aber mehr will ich gar nicht verraten, denn es ist ja eine Kurzgeschichte, und wie die Begegnungen und das Hin und Her verlaufen, sollt ihr selber lesen. Auf jeden Fall hat Sandra Henke hier wieder eine schöne süße und witzige Liebesgeschichte geschrieben. Die wie eine Praline ist, überraschend und so wohltuend für die Seele. Man amüsiert sich, kichert, seufzt an der richtigen Stelle und hat dabei einfach eine schöne Zeit. Es ist eine tolle Mischung, aus Heiterkeit mit witzigen Sprüchen und romantischer Stimmung. Man hat richtig toll gemerkt wie die Wärme beim Lesen einen richtig durchströmt und man einfach herrlich beseelt die Geschichte nachwirken lässt.

Leider verliebt ist für diese Jahreszeit einfach perfekt, da sie zum Lachen und zum Mitfiebern einlädt. Herzchenkonfetti inklusive.
 
Henry und ich haben genau das gebraucht und dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:


Sandra Henke liebt tiefgründige Gespräche mit guten Freunden, Kaffee ebenso wie Tee, den Herbst und lange Spaziergänge mit ihren Hunden in der Natur. Ihre Leidenschaft gilt dem Schreiben von Liebesromanen, mal mit Rote Ohren-Garantie und mal ohne, aber immer mit einem Happy End, das zum Seufzen schön ist.

Als Dozentin an der Bastei Lübbe Academy gab sie Schreibkurse. Sie nahm an großen Veranstaltungen wie der Loveletter Convention und der Crime Cologne teil und trat beim „West Art Talk“ im WDR-Fernsehen auf. Auslandslizenzen ihrer Bücher wurden verkauft nach Litauen, Italien, Österreich und in die Tschechische Republik.
 
Quelle: amazon


Herzchenkonfetti - Reihe:

https://www.amazon.de/Mein-Herz-ist-Cham%C3%A4leon-Herzchenkonfetti-ebook/dp/B079R6X8DC/ref=pd_sim_351_1?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B079R6X8DC&pd_rd_r=d20afcbb-daae-11e8-be6c-5d68b767c2a7&pd_rd_w=4lInT&pd_rd_wg=EA7xH&pf_rd_i=desktop-dp-sims&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_p=b38829c9-e6e5-4da7-8615-59e5c0de7783&pf_rd_r=G7FDC4VV9D3HFWG4TMV5&pf_rd_s=desktop-dp-sims&pf_rd_t=40701&psc=1&refRID=G7FDC4VV9D3HFWG4TMV5https://www.amazon.de/Verliebt-den-Mond-Herzchenkonfetti-1-ebook/dp/B0722JN9LF/ref=pd_sim_351_3?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B0722JN9LF&pd_rd_r=f89b75d7-a3a1-11e8-b986-8b6e0e4087d8&pd_rd_w=GvIls&pd_rd_wg=iMXkc&pf_rd_i=desktop-dp-sims&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_p=188aaf19-5d67-4564-aef7-e45b1e0dd0f7&pf_rd_r=SZXFQQ3NNR8F1YMZRG4Z&pf_rd_s=desktop-dp-sims&pf_rd_t=40701&psc=1&refRID=SZXFQQ3NNR8F1YMZRG4Zhttps://www.amazon.de/Nacktbaden-mit-dem-Teufel-Herzchenkonfetti-ebook/dp/B0761XLD3R/ref=pd_sim_351_1?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B0761XLD3R&pd_rd_r=7aa5dd51-a3a2-11e8-8db4-2d79697bcfdb&pd_rd_w=1oYN2&pd_rd_wg=lrF43&pf_rd_i=desktop-dp-sims&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_p=188aaf19-5d67-4564-aef7-e45b1e0dd0f7&pf_rd_r=BJ9JX33QDCGZX8MJ13RG&pf_rd_s=desktop-dp-sims&pf_rd_t=40701&psc=1&refRID=BJ9JX33QDCGZX8MJ13RG

1. Teil: Rezension I 2. Teil: Rezension I 3. Teil: Rezension
 
    Vielen lieben Dank an Sandra Henke für das  Rezensionsexemplar. 

Freitag, 26. Oktober 2018

Rezension: Victoria Schwab * Monsters of Verity: Dieses wilde, wilde Lied

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Loewe
ISBN-13:
978-3785588635
Preis: 19,95 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: September 2018
Übersetzer: Bea Reiter
 
 
 
 
Inhalt:
Verity City ist eine große Metropole, die von zwei Seiten beherrscht wird und deren Bewohner den Kampf ums Überleben selbst wählen können. Denn diese Zeit, steckt voller Monster und für jede Gewalttat der Menschen, bringt es neue hervor, die in der Dunkelheit lauern. Die zwei Herrscher haben zwar einen Friedensvertrag geschlossen, aber ob dieser so sicher ist, soll August herausfinden. Er soll im feindlichen Gebiet zur Schule gehen und so trifft er auf Kate, die Tochter des Feindes. Für August ist es ein Tanz auf dem Drahtseil, denn er muss nicht nur eine andere Identität vorspielen, sondern auch sein Wesen verbergen, denn er ist ein Sunai, eins der gefährlichsten Monster überhaupt. Als beide in einem Anschlag verwickelt werden, müssen sie sich entscheiden, wer hier Gut und Böse ist. Werden die beiden einander vertrauen können? Wer steckt hinter dem Anschlag? Und sind sie immer noch in Gefahr?

Meinung:
Victoria Schwab taucht nun immer mehr in der Fantasy-Ecke auf. Erst mit ihrer Trilogie „Vier Farben der Magie“ und nun sogar im Jugendbuchbereich. Ich hatte von ihr noch nichts gelesen und bin somit ganz unvorbereitet ran gegangen und plötzlich konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Das Setting, die Figuren und das ganz Drum und Dran waren wirklich überraschend, und wie es mir schlussendlich gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Kate Harker hat einen ganz schlechten Ruf, denn sie fliegt von jedem Internat und hat nur ein Ziel, wieder nach Hause zu kommen. Zu ihrem Vater, der die eine Seite von Verity City beherrscht. Hier bezahlen die Menschen für ihren Schutz und Harker, hält sich die Monster wie Haustiere. Kate ist sich sehr bewusst, dass ihr Vater, auch ein Monster ist, aber sie will sich ihm beweisen und so tritt sie sehr tough und hart auf. Ihr macht man nichts vor, ihre berechnende Art macht sie aber auch sehr einsam. Aber sie hat sonst niemanden mehr, denn ihre Mutter ist tot und ihre Erinnerung daran sehr verblasst. So stellt sie sich ihren Vater, und allen Gegnern um ihren Platz einzunehmen.

August Flynn dagegen ist ein ganz ruhiger Typ, der an sich selbst zweifelt und nur einen Wunsch hat, nicht der zu sein, der er ist, nämlich ein Monster. Er lebt bei den Flynn‘s auf der anderen Seite von Verity und hier gibt es jede Nacht Kämpfe und Patrouillen, es ist gefährlich auf den Straßen, aber hier gibt es nicht nur die üblichen Monster, wie Malchai und Corsai, die den Menschen Böses wollen, sondern hier gibt es drei Sunai und diese werden aus dem schlimmsten Katastrophen geboren. Tja und diese Monster sind sehr selten und ungewöhnlich, sie können sich nur von beschädigten Seelen ernähren und August ist einer davon. Er hadert mit seinem Schicksal, will aber endlich auch handeln und sich nicht nur verstecken und so ist seine erste Mission, im feindlichen Gebiet zur Schule zu gehen und Kate Harker im Auge zu behalten.

Die Geschichte wird abwechselnd von beiden Protagonisten erzählt und allein das erste Kapitel, wo Kate die halbe Schule abfackelt, hatte meine volle Aufmerksamkeit. Das war neu, das war ziemlich überraschend und dann dieses Setting aus zwei verschiedenen Blickwinkeln, düster, brutal und so anders. Dazu diese beiden Charaktere und ich muss gestehen, ich habe eine Schwäche für starke Mädels und sensible Jungs und tada, mich hatte diese Geschichte sofort gefangen und eigentlich, wollte ich nur mal anlesen und schwups klebte ich dran. Der Anfang ist natürlich der Welt gewidmet und dem Kennenlernen der Figuren und das hat die Autorin wirklich genial umgesetzt. Natürlich wird das Katz und Mausspiel der beiden darin gipfeln, das sie sich entscheiden müssen zusammen zuarbeiten und zu überleben, oder jeder für sich, in den Untergang zu gehen.

Bis dahin war ich wirklich komplett begeistert und dann kam die Flucht und hier hat die Autorin für mich die Handbremse gezogen. Die Geschichte entwickelte sich rasch und es war super in beiden Stadtteilen hin und her zu pendeln und dann verließ sie dieses brodelnde Setting. Ich fand es wirklich Schade und es hat mich richtig angefressen, da es zwar spannend weitergeht, aber die besonderen Effekte fehlten mir. Nun gut ist halt so und die beiden mussten sich ja auch irgendwie näher kennenlernen und ihre Dämonen offenbaren. Dabei ist es wirklich interessant wie die Autorin mit der Frage, wer ist wirklich ein Monster, spielt. Obwohl die Tatsachen doch klar auf der Hand lagen, aber ist allein die Herkunft Aussage genug. Auch die Grenzen zwischen Moral und Sünde fand ich gut mit reingepackt und lassen des Öfteren einen mit grübeln. Tja und mehr verrate ich einfach nicht, da ist noch genug drin, was ihr entdecken könnt.

Monsters of Verity ist ein gelungener Reihenauftakt, der mit einem tollen Setting und interessanten Figuren aufwartet. Dabei unglaublich spannend und rasant erzählt wird und einen neugierig auf mehr macht.
 
Henry und ich wurden hier ziemlich überrascht und dafür gibt es vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:
 

 
Victoria Schwab lebt in Nashville, Tennessee, und arbeitete nach dem Studium in den verschiedensten Jobs, ehe sie ihre Leidenschaft zum Beruf machte. Mit ihren Büchern, die sich regelmäßig auf der New York Times-Bestsellerlist platzieren, hat sie sich in den USA bereits eine große Fangemeinde erschrieben. Sie veröffentlicht auch als V.E. Schwab.
 
Quelle: Loewe Verlag
 
 
Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das  Rezensionsexemplar.
 

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Rezension: Nicolas Barreau * Die Liebesbriefe von Montmartre

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Thiele
ISBN-13:
978-3851794106
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: September 2018
Übersetzer: Sophie Scherrer 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Julien Azoulay ist Autor, Vater und Witwer. Er steht vor dem Grab seiner verstorbenen Frau Hélène und der Trauer ohnmächtig gegenüber. Wie soll er weiterleben und wie soll er sein Versprechen gegenüber seiner Frau halten, ihr dreiunddreißig Briefe zu schreiben, für jedes ihrer Lebensjahre einen, erfüllen. Sein Kopf ist leer, er kann nicht mehr schreiben und das Leben zieht ereignislos an ihm vorbei. Aber er überwindet sich und merkt beim Schreiben einen gewissen Trost und so erzählt er ihr von seinem Alltag. Wie sehr er sie vermisst, dass ihr Sohn Arthur keinen traurigen Papa mehr möchte. Ihre Freundin Cathérine ihn so gern trösten möchte, dass er seinen Roman nicht weiter schreiben kann und alle diese Briefe bringt er zum Friedhof Montmartre zum Geheimfach ihres Grabsteins. Bis eines Tages alle seine Briefe verschwunden sind und er stattdessen nur ein Steinherz findet. Julien ist erstaunt, überrascht und glaubt fest daran mit seiner Frau in Kontakt zu stehen, da keiner von den Briefen weiß. Aber das Besondere ist, auf jeden neuen Brief bekommt er nun eine Antwort und kleine Aufgaben dazu. Julien fängt an sein Leben neu zu betrachten und lässt Stück für Stück die Starre von sich abfallen. Wer liest seine Briefe? Von wem bekommt er Antworten? Und kann Julien doch sein Leben lieben?

Meinung:
Ein neuer Nicolas Barreau und man weis einfach schon vorab, das man die Geschichte lieben wird. Es ist ein Gefühl wie nach Hause kommen, man freut sich unglaublich darauf und hat dieses heimelige Wohlfühlgefühl. Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, wer nun hinter dem Autor steht, aber egal, dieser Zauber beherrscht diese oder dieser Schreiberling auf jeden Fall. Ob es mich nun wieder voll erwischt hat, erzähle ich euch nun.

Der Beginn der Geschichte ist unglaublich traurig. Unser Protagonist, der hier auch der Erzähler ist, Julien Azoulay leidet sehr unter dem Verlust seiner Frau. Er ist völlig in seiner Trauer gefangen und weiß nicht, wie es überhaupt weiter gehen soll. Für seinen Sohn funktioniert er einfach und versucht den Anschein eines geregelten Alltags zu wahren, aber er selbst ist leer. Nun rückt auch immer mehr der Abgabetermin für sein Buch näher und immer mehr flüchtet er sich in die Einsamkeit. Das Schreiben will einfach nicht klappen, die Stimmung für sein Buch passt einfach nicht und so versucht er sein Versprechen einzulösen und diese 33 Briefe zu schreiben. Tja, versprochen ist nun mal versprochen. Der erste Brief war gar nicht so schwer zu schreiben, nur die Überwindung es zu tun, war kräftezehrend und auf einmal, folgt ein Brief den anderen.

Wer nun glaubt, es bleibt weiterhin traurig und melancholisch hat sich geirrt, denn Julien soll noch ganz andere Wendungen, bis zurück in sein Leben durchwandern. Da haben wir die beste Freundin seiner Frau, die Julien wohl nicht nur trösten möchte, sondern sich vielleicht mehr vorstellen kann. Dann natürlich seine Familie, die ihm das Beste wünscht, aber nicht immer die Lösung präsentieren. Und dann ist da noch die zierliche Bildhauerin Sophie, die ihn ganz unbedarft behandelt und ihn eher rügt, als bemitleidet. Tja, und der absolute Hammer ist, als die Briefe verschwinden. In Juliens Trauerzeit ist einiges zu bewältigen und einige Irrwege zu beschreiten, bis das Licht des Lebens wieder auf ihn trifft und seinen Weg bescheint.

Ich lass alles Weitere nun beiseite, denn es ist einfach wunderschön zu lesen und das sollte man einfach selber tun. Die dunklen Gefühle sind am Anfang zwar stark präsent, lösen sich aber zwischendrin auf und gehen langsam über und werden von Schwarz, zu grau und zu farbig. Nicolas Barreau ist es wieder gelungen einen einfach in seine Geschichte zu ziehen, und auch wenn es diese Briefe nach den Tod Geschichten schon gibt, ist diese hier genauso besonders und lesenswert. Ich mag einfach wie sich die Figuren entwickeln, wie Gefühle erwachen und das hier einfach nicht zu dick aufgetragen wird. Die Geschichte ist leicht wie eine Feder und glitzert magisch im Sonnenlicht. Für mich wieder gelungen, als ob man einen Lieblingsfilm zum hundertsten Mal sieht, oder sich gemütlich in die Lieblingskuscheldecke einmummt. Man ist danach einfach glücklich und hat dieses wonnige warme Gefühl im Bauch. Und genau das mag ich so sehr an seinen Büchern.

Die Liebesbriefe von Montmartre ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und eher ein Weg zurück ins Leben, einfach gefühlvoll, charmant, magisch und verzaubernd.

Henry und ich hatten eine richtig schöne Lesezeit und wollen mehr Barreau und dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:
 

 
Nicolas Barreau hat sich mit seinen im Thiele Verlag erschienenen Romanen Die Frau meines Lebens, Du findest mich am Ende der Welt und Eines Abends in Paris ein begeistertes Publikum erobert. Sein Buch »Das Lächeln der Frauen brachte ihm den internationalen Durchbruch, es erschien in 36 Ländern, war in Deutschland mit weit über einer Million verkauften Exemplaren »Jahresbestseller 2012“ und wird seit drei Jahren in unterschiedlichen Inszenierungen an deutschen Theatern gespielt. Auch mit »Menu d’amour, »Paris ist immer eine gute Idee und dem SPIEGEL-Bestseller »Das Café der kleinen Wunder (2016), der auch ein internationaler Erfolg wurde, bezauberte er seine Leserinnen und Leser.

Quelle: Thiele Verlag


Vielen lieben Dank an den Thiele Verlag für das  Rezensionsexemplar.