Samstag, 28. Oktober 2017

Lesung mit Takis Würger

Hallo meine Lieben,

heute bin ich also dran und ich hatte mir aus dem Crime Cologne Programm Takis Würger ausgesucht. Vielleicht interessiert euch noch eine kleine Plauderei von mir am Anfang. Zum Einen durfte ich bei unseren letzten Buchclubtreffen, das nächste Buch vorschlagen, zumindest fünf Vorschläge machen, darunter war auch der Club und er hat es am Ende geschafft. Und zum Anderen, kennt ihr auch das neue Instagram Verhalten, folgen und dann wieder entfolgen? Nicht nur möchtegern Profile handhaben das so, sondern auch ein Autor wie Takis Würger, viele Bilder liken, folgen und dann nach dem Hochgefühl, entfolgen. Ich persönlich, finde das nicht so charmant, denn entweder man folgt, oder lässt es. Wie steht ihr den dazu? Ist euch das auch schon passiert? Naja, ich weiß jetzt, dass sein Bruder die Strippen im Hintergrund zieht ...lach... Aber egal, davon habe ich mir meine Vorfreude nicht nehmen lassen.

Jetzt habe ich genug aus dem Nähkästchen verraten und lasse den Mann des Abends dran. Am Samstag, den 30.09.2017 ging es also wieder nach Köln, aber diesmal ins Literaturhaus. Diesmal waren wir superpünktlich, mussten wir ja auch, da ich mehr humpelte, als laufen konnte. Leute, neue Schuhe sind die Hölle. Aber man bringt ja gern Opfer, besonders für solch einen tollen Literaturabend.
 
 
Der Saal war schon gut gefüllt, als wir ankamen und pünktlich um 19:30 Uhr betraten Takis Würger und Moderator Tilman Strasser die Bühne. Herr Tilmann begrüßte uns alle herzlich und erzählte direkt vorab, das er unheimlich froh ist, das der Autor es überhaupt zur Lesung geschafft hat, das stand nämlich in den Sternen. Dazu muss man wissen, das Takis Würger hauptberuflich Journalist beim Spiegel ist und auf Reportage in Bangladesch war und keiner wusste, ob er es pünktlich zurückschafft. Aber tada, es war knapp, aber er ist da und der Mann ist organisiert. Kurz vor der Lesung erreichte das Literaturhaus nämlich eine Kiste mit Kleidung und allem Drum und Dran für die Lesung. Sogar an Ersatz hatte er schon für sich überlegt, und zwar seine Mama, allerdings war diese von der Vorstellung nicht so begeistert. Aber alles gut, er war da, aber man hat auch gespürt, dass ihn die Reise innerlich noch nicht los gelassen hat und die Eindrücke noch nicht verarbeitet waren.

Tilmann Strasser und Takis Würger waren ein super Team und die Fragen waren wirklich perfekt ausgesucht und genial gestellt. So wie die Frage, wer als Erstes sein Buch lesen durfte und das war seine Mutter. Das Urteil von ihr war ziemlich genial. "Takis, überleg dir das mit dem Schreiben nochmals und bleib Reporter!" Herrlich. Gut zu wissen, das ihm nicht alles so zugeflogen ist. Dann fiel die Frage, wieso er sich mit 28 Jahren noch entschieden hat, zu studieren und seine Antwort hätte ich nie erwartet, immerhin war er schon davor Journalist und nicht gerade unerfolgreich, aber er meinte: Er hat sich unter allen Studierten um sich herum, dumm gefühlt. Erstaunlich, aber ich kann ihn verstehen und total nachempfinden. Natürlich kam man auch auf Cambridge zu sprechen und seiner Zeit dort und ich glaube, sie war prägend. Man stelle sich das Mal alles vor, Einzelunterricht und die hohe Elite Auge in Auge. Mit kleinen Anekdoten versorgt er sein Buch und auch uns, wenn ihr also in Cambridge seid, dann fallt nicht auf dem Apfelbaum vor der Universität rein, das ist nicht der berühmte Newton Baum, den gibt es nämlich nicht mehr. Für ihn stand schnell fest, dass er abbrechen würde, aber er hat viel fürs Leben mitgenommen und kann jetzt, Anzüge mit der richtigen Lässigkeit tragen. Wie ihr seht, es wurde viel besprochen und noch mehr, aber auch gelesen, und zwar aus dem hier:


Autor: Takis Würger I Verlag: Kein & Aber I Inhalt I Gebundene Ausgabe: 22,00 €

Zwei Herren im Gespräch.

Takis Würger las nicht aus dem Buch, sondern vom Blatt Papier, und zwar die Eröffnungssequenz. So lernen wir Hans kennen und staunen über diese traurige Eröffnung. Die nächste Szene folgte auch direkt und wir befinden uns da schon in Cambridge und Hans versucht sich dem Pitt Club zu nähern, das ihn dazu seine Leidenschaft fürs Boxen zugutekommt, hätte er nicht gedacht und da schwelgt auch Takis Würger in Erinnerungen, denn er hat damals auch für den Club geboxt. Wir hatten außerdem das große Vergnügen von seinem großen Kampf zuhören, den er dort hatte. Es war zweifelhaft, ob er überhaupt daran teilnehmen konnte, weil er sich was angeknackst hatte, aber er wollte unbedingt, da er ja wusste, dass er nächstes Jahr keine Chance mehr dazu haben würde. Die Kämpfe fingen an und er war als Letztes dran, der Warteraum wurde immer leerer, die Geräusche aus dem Boxring wurden immer lauter und der Angstgeruch immer penetranter. Das ganze Publikum hing an seinen Lippen und wir alle waren gebannt, wie der Kampf ausging, aber hier bricht er ab und kehre zur Geschichte zurück. Gemein!

Nach den ersten beiden Szenen, die dramatisch waren, freute er sich total auf die Dritte, denn nach der Schattenseite, taucht die Liebe auf. Mit fettem Grinsen freute er sich so diebisch, dass nun Charlotte auftaucht. Er erzählte, dass er auf Lesereisen, wo er allein auftritt, immer Angst hat, dass die Zuhörer nach den beiden deprimierenden Szenen abhauen, aber diesmal hat er einfach das Vergnügen, von einem Moderator begleitet zu werden. Das findet er viel entspannter. 

Aber auch noch ein paar interessante und spannende Fragen sind gefallen. Wie zum Beispiel, wie er mit dem Ruhm und dem Erfolg umgeht. Bei dieser Frage musste er so lachen und meinte, er hat Angst, dass er aufwacht und alles nur ein Traum war. Außerdem kann er es nicht verarbeiten was so um ihn herum passiert und er ab und zu in Begeisterungsanfällen aussbricht. Seine Kollegen bei der Zeitung meinten schon, das kann er nicht immer so bringen. Übrigens wurden die Filmrechte von Netflix erstanden, unglaublich. Aber ich kann mir eine Serie richtig gut vorstellen. Außerdem fragte Tilmann Strasser, wie er es geschafft hat, solche großartigen Stimmen hinten aufs Buch zubekommen. Auch hier musste der Autor sehr lachen, Elke Heidenreich kannte sein Verleger, Thomas Glavinic, Benjamin von Stuckrad-Barre, sowie Benedict Wells kennt er und hat darum gebeten. Vielleicht ab und zu mit netten Bestechungsversuchen, aber wenn man schon Vitamine B hat, sollte man es auch nutzen, finde ich zumindest.

Geniale Stimmung, großartige Lesung!

Ihr seht, es gab viel zu hören und das war noch lange nicht alles. Takis Würger hat noch einiges verraten, aber ich glaube, das ist nicht wirklich für die Schriftform geeignet ;-) Was allerdings noch unbedingt erwähnt werden muss, er hat das nächste Buch schon beendet. Ist das nicht krass, schon fertig. Er wird also weiter schreiben, aber seine Journalistenliebe steht an erster Stelle. 

Was für eine unterhaltsame Veranstaltung und verdammt, ging die Zeit schnell um. Ich glaube, jeder Zuhörer hätte gut und gern noch länger verweilt, aber alles Schöne geht vorbei. So konnte man am Ende noch ein Buch erstehen und er hat es noch signiert. Natürlich hatte ich mein Buch dabei und habe bis zum Schluss gewartet. Putzig fand ich, dass er sich entschuldigte, dass ich lange warten musste, als ob mich das gestört hatte. Übrigens sagte ich ihm das wir sein Werk im Buchclub lesen und er fand das super, Buchclubs sind die BESTEN!

So, meine Lieben, mehr fällt mir nicht mehr ein, aber ich finde das schon ziemlich gut, mein Gedächtnis funktioniert also noch ...lach... Ich hoffe, ihr habt durchgehalten und es konnte euch amüsieren. Vielleicht findet ihr ihn, jetzt auch so sympathisch wie ich. Es war eine großartige Lesung und auch ein dickes Lob für die Moderation von Tilmann Strasser, perfekt gemacht und geniale Fragen. Wer hat den schon "Der Club" gelesen? Wer hat ihn auch schon live erlebt? Und wer hat nun Lust bekommen?

Ganz liebe Grüße
Eure, jetzt das Buch gelesen habende, Sharon

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