Hallo meine Lieben,
ende September hat wieder die Crime Cologne: Das Krimifestival stattgefunden, und da der Mann den Newsletter abonniert hat, konnten wir schon vorab überlegen, welche Lesung wir uns anschauen mögen. Da für uns, Veranstaltungen in der Woche nicht immer einfach sind, haben wir uns für Freitag und Samstag entschieden. Aber ganz ehrlich, die Organisatoren hatten wirklich richtig tolle dicke Fische an Land gezogen und ich hätte gern, so viel mehr Lesungen besucht. Es sind aber nun mal zwei geworden und diese hat der Mann ausgesucht. Ich bin mir nur immer noch nicht sicher, was der endgültige Ausschlag dafür war, der Autor oder das Gebäude ;-)
Nun war Freitag, der 29.09.2017 und wir waren etwas knapp dran, ein bisschen zu Hause Zeit verplempert, die verstopften Straßen unterschätzt und dann hatte ich auch noch neue Schuhe an und mir eine riesige Fleischwunde gelaufen. Das auch noch vor der Messe, prima gelaufen. Aber egal, schnell zum Microsoft Gebäude gejoggt und endlich da. Nun heißt es abschalten, genießen, entdecken und lauschen.
Ich finde, das Microsoft Gebäude hat schon so seine Vorzüge, tolle Dachterrasse und eine gigantische Aussicht, das hat schon was, oder? Allerdings sind einige Mitarbeiter schon ein bisschen versnobt und gucken einen etwas von oben herab an. Schade, dass die Menschen oft in solchen Schienen denken müssen, letztes Jahr, fand ich die Atmosphäre besser ...
Vorab sollte ich wohl noch erwähnen, dass ich weder Autor noch seine Bücher kannte, aber das macht so eine Lesung umso spannender. Friedrich Dönhoff ist aus Hamburg angereist und auch dort spielen seine Krimis und es ist schon der vierte Fall für Kommissar Sebastian Fink. Aber schauen wir uns das Buch doch mal an:
Autor: Friedrich Dönhoff I Diogenes Verlag I Inhalt I Broschiert: 16,00 €
Friedrich Dönhoff
Der Autor musste aber nicht allein die Bühne beschreiten, ihm wurde zur Moderation Reinhard Jahn zur Seite gestellt. Dieser stieg auch direkt mit einer lockeren Begrüßung ein, in dem er durch Vergleichsfragen versuchte uns Friedrich Dönhoff näher zu bringen. Das ging ungefähr so: Lederschuh oder Turnschuh, Hamburg oder München, Kaffee oder Tee. Der Autor antwortet, heute Turnschuh, da ich mit der Deutschen Bahn unterwegs war und diese, bekannt sind für ihre Pünktlichkeit. München ist eine wunderschöne Stadt, aber man sehnt sich ja immer nach dem anderen Ort. Und Tee, viel Tee, aber manchmal muss danach noch ein Kaffee sein, wenn keiner hinguckt.
Danach ging es direkt um seinen neuen Roman und Friedrich Dönhoff führte uns gleich zum ersten Opfer. Schnell folgten einige Szenen und stellte die Begebenheiten dar und auch die Komplexität des Falls. Auch sein Ermittler wurde ins Licht gerückt, und immer, wenn es interessant wurde und man förmlich ins Buch reinspringen will, hörte er auf und meinte, er weiß nicht mehr, wie es weiter geht. Mit ein bisschen Charme und Witz führte er durch die Lesung.
Nach den Romanauszügen gab es noch ein paar Fragen und ich kann mich noch an besondere Erkenntnisse erinnern, wie zum Beispiel, das sein Held seit vier Fällen immer noch im gleichen Alter ist. Oder das Sebastian Fink keine skandinavischen Laster hat, wie Alkohol, Drogen oder Frauen, er ist ein ganz normaler Mann ohne Probleme, denn die hat er ja schon genug mit seinen Ermittlungen. Das finden viele seine Leser besonders gut, da die meisten Polizisten ja doch irgendwie einen Knacks haben. Außerdem widmet er sich in jedem Roman eines bestimmten Themas, wie Musicals, der Vergangenheit, Reederei und die Umwelt, oder wie im neusten Fall Menschenhandel. Auf die Frage, woher er seine Ideen nimmt, meinte er, überallher und er vermeide Ähnlichkeiten mit Freunden und Familie, allerdings gelingt das bei einigen nicht besonders, denn eine Freundin besteht darauf, dass sie eine der Figuren ist. Er belässt es dabei, da alle Erklärungen nicht erhört wurden :D
Nach der Lesung wurde noch, auf ein Getränk eingeladen und man hatte die Chance sich ein Buch zu kaufen und es signieren zulassen. Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen und so wurde der neuste Fall sowie der Vorgänger erstanden und wir stellten uns zum Signieren an. Dabei ließen wir den Blick übers weitere Publikum schweifen und da entdecke ich Alice Schwarzer. Ich musste mehrfach hinschauen, so was erwartet man doch nicht ...lach... Dann waren wir dran und ich muss sagen Chapeau, der Mann nimmt sich für jeden Zeit und plaudert ganz entspannt und interessiert mit einem. Ich war ganz perplex und fand es wunderbar. Wir sprachen, woher wir kommen und ich fragte ihn, wie er zu Diogenes gekommen ist und wie schnell sein Buch verkauft wurde und ob er auf der Buchmesse ist. Ich glaube, so was bleibt noch lange an einem haften und so mit war es der perfekte Abschluss.
Die schöne Zeit vergeht nur immer extrem schnell und so humpelten wir am Rhein entlang zurück zum Auto und was waren das auch noch für sommerliche Temperaturen. Ein herrlicher Start ins Wochenende. Ich hoffe, dieser Ausflug hat euch gefallen? Kennt ihr schon Bücher des Autors? Wer hat denn auch eine Lesung vom Crime Cologne Programm besucht? Und kennt ihr das Krimifestival? Erzählt doch mal.
Ganz liebe Grüße
Eure, Sehnsucht nach Hamburg habende, Sharon
Huhu!
AntwortenLöschenAutsch, Fleischwunde... Das mache ich aber auch mit Vorliebe auf Messen oder Festivals! Ich hoffe, das ist schnell verheilt?
Von dem Autor habe ich auch noch nichts gelesen – überhaupt ist es ewig her, dass ich was aus dem Verlag gelesen habe! Aber vielleicht sollte ich ihn mir mal anschauen, ich finde es sehr erfrischend, dass sein Ermittler mal nicht der traumatisierte Alkoholkranke mit Eheproblemen ist... (Was mich wiederum daran erinnert, dass ich über diese Spezies eigentlich mal einen Blogartikel schreiben wollte.)
Was, Alice Schwarzer? Die hätte ich ja nicht unbedingt auf einer Krimi-Lesung erwartet, aber warum eigentlich nicht?
Ich habe deinen Beitrag für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt! HIER (mein Blogspot-Blog) und HIER (mein Wordpress-Blog).
LG,
Mikka
Hallo Mikka,
Löschenbei mir war es kurz vor der Messe, aber alles gut verheilt und überlebt, nur stehen die armen Schuhe jetzt ganz hinten im Schrank. Auch nicht fair, aber momentan bin ich noch nachtragend ..lach..
Schau ihn dir einfach an, uns hat die Lesung gut gefallen und zwei der Bände durfen am Ende auch noch mit und so ein charmanter Mann. Mal eben ein ganz andere Aspekt in der Kriminologenszene und nicht ganz so nördlich ...lach...
Naja, der Autor ist aus der Dönhoff-Familie und seine Tante war die Herausgeberin "Der Zeit", also schien man sich zu kennen, aber das wurde mir auch erst hinterher klar ... also spannender Background!
Danke fürs teilen und kommentieren ... Wirklich, vielen lieben Dank.
Ganz liebe Grüße
Sharon