Dienstag, 14. April 2020

Rezension: Joe Fischler * Der Tote im Schnitzelparadies


Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: KiWi
ISBN-13: 978-3462051513
Preis: 10,00 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1. Band
Erscheinungsdatum: Februar 2019 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Arno Bussi ist dem Ländlichen entflohen und genießt sein Dasein in der Großstadt. Seit einem Jahr kommt er voll auf seine Kosten, aber dann kommt es faustdick, denn er hat eine Dummheit begangen und schon wird er ins hinterste Tirol strafversetzt. Wie ein geprügelter Hund kommt er dort an und soll den vermissten Unterberg finden. Das passiert schneller als gedacht, nur nicht in der Form, wie er es sich erhofft, sondern nur den Kopf, in der Tiefkühltruhe von Resis Schnitzelparadies in Hinterkitzlingen. Und da eine Katastrophe nicht allein kommt, gibt es ein großes Unwetter in Tirol, was das Tal von der Außenwelt abschneidet und den Bussi allein mit der Ermittlung lässt. Nun ist Obacht angesagt, denn unter allen Dorfbewohnern treibt sich ein Mörder herum. Wird sich der Arno seiner Aufgabe stellen? Was wird er unter den Dorfbewohnern herausbekommen? Und kann er den Mörder ermitteln?

Meinung:
Darf es auch einmal etwas Komödiantisches sein? Also ich finde ja schon und als der Autor bei einer Lesung die ersten Seiten vorlas, wusste ich, das könnte ein großer Spaß werden. Außerdem ist Joe Fischler ein sehr sympathischer Autor, der richtig gut erzählen kann, was ich bei seinem Pseudonym schon erfahren durfte. So ist es die richtige Zeit für Bussi, immerhin geht die Welt unter, da braucht man was zu lachen. Ob ich dies auch herzlich konnte, erzähle ich euch nun?

Arno Bussi ist aus Tirol und sein großer Wunsch, war es immer, als Kommissar in Wien zu arbeiten, oder Paris, London, die Welt, nur nicht auf dem Land. Lange ist er wegen der Liebe im Ländlichen belieben, die aber nur einseitig war, und so ist der verträumte Arno endlich seinen Traum gefolgt und in Wien gelandet, wo er in den nächsten weiblichen Fettnapf hinein stapft. Bevor er sich versieht, wird er von Oben nach Tirol strafversetzt, eine absolute Katastrophe. Da wollt er nie wieder hin und dann auch noch Hinterkitzlingen. Ein Dorf am Ende der Welt und da soll er nun nach einen Vermissten suchen. Das war zumindest der Auftrag, dass sich dieser schnell zu einer Mordermittlung entwickelt, stand nicht auf dem Plan. Außerdem hat Bussi das letzte Jahr in der Statistik gearbeitet und muss nun all sein Lehrwissen an den Start bringen. Eine Herausforderung, dazu  kommt natürlich noch ein Unwetter und die hübsche Eva, die ihm das Leben schwer macht.

Ihr seht, ein ungewöhnlicher Lokalheld, der nix Heldenhaftes hat, der sogar mit ziemlicher Sicherheit immer am falschen Ort, zur rechten Zeit ist. Seine Ermittlungen sind eher Zufälle und trotzdem, stellt er sich seinem Schicksal und träumt von Größeren, vielleicht der Eva. Arno Bussi ist ein Träumer, sympathisch, aber nicht immer die hellste Kerze auf der Torte und doch schließt man ihn schnell ins Herz. Da hat Joe Fischler einen neuen Ermittler erfunden, der sich ziemlich gut von anderen abhebt und uns doch den netten Burschen vom Land präsentiert. So kommt er mit seiner Vespa an, will sich dem Auftrag stellen und verzweifelt schon an der Dorfeinfahrt. Dazu die alte Polizeiwache, die schon eine Ewigkeit nicht mehr benutzt wurde und natürlich ist der Dorfpfarrer eine wahre Wonne. Hinterkitzlingen zeigt seine Vorzüge und Arno ist mit jeder Minute begeisterter.

Joe Fischler hatte hier seinen Spaß, seine Heimat zu beschreiben und dabei mit Witz und Ironie an die Sache heranzugehen. So grinst man schon beim Namen Bussi und muss kichern über die Beschreibung des Tiroler Tales, Berge, Berge und nix als Berge. Es ist ein ungewöhnlicher Krimi, denn dieser ist einfach eine Mordsgaudi. Was so putzig beginnt, und ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung hatte, was für ein Fall mich da erwarten wird, entwickelt sich wahrlich spannend. Man weiß gar nicht, wohin sich dieser Mord entwickelt, muss sich durch die Dorfbewohner schlängeln und immer ist etwas los. Joe Fischler bleibt nämlich nicht auf dem Punkt stehen, sondern lässt in jedem Kapitel eine nächste Katastrophe passieren. So spitzt sich die Lage enorm zu und man weiß, wie der Arno nicht, was als Nächstes kommt.

Mir hat die Reise nach Tirol richtig gutgetan, einfach mal Kopf abschalten, in die Berge eintauchen und mit und über Bussi lachen. Es hat eher was von Wohlfühlen und doch spannende Unterhaltung. Manchmal war es zwar etwas zu viel Komödie und das Ende etwas zu dick, aber das ist ja Geschmacksache. Gut gefallen hat mir die Dorfrivalitäten zwischen Vorder- und Hinterkitzlingen, das zeigt so richtig schön die Welt der Alpen. Da gibt es arme und reiche Bauern, Dörfer die traditionell leben, oder sich den Fortschritt nicht verschließen, da ist ein Blick hinter die Kulissen eingestreut und macht einen großen Teil der Geschichte aus.

Der Tote im Schnitzelparadies, ist eine Mordsgaudi, ein toller Auftakt und macht Lust auf mehr. Ich musste grinsen, lachen und kichern und trotzdem wartete ich mit Spannung auf die Auflösung, denn im Tirol ist immer was los und das ist gut, denn so kommt Bussi wieder und ich freu mi.
 
Henry und ich mochten die vielen Schmunzler zwischen den Zeilen und vergeben vier Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:
 


Joe Fischler, geboren 1975 in Innsbruck, arbeitete nach einem Studium der Rechtswissenschaften einige Jahre im Bankwesen. 2007 machte er sich als Blogger und Autor selbstständig. Mit »Veilchens Winter«, dem ersten Teil seiner Reihe rund um Valerie »Veilchen« Mauser, legte Fischler 2015 ein fulminantes Debüt als Krimiautor vor. »Die Toten vom Lärchensee« ist der zweite Teil seiner Krimireihe rund um den so liebenswerten wie stets unglücklich verliebten Inspektor Bussi. Der passionierte Bergwanderer Fischler lebt in Tirol.

Quelle: KiWi Verlag


BUSSI-Reihe:

https://www.genialokal.de/Produkt/Joe-Fischler/Die-Toten-vom-Laerchensee_lid_41911902.html?storeID=barbers

2. Teil I Erschienen: 08.04.2020

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