Dienstag, 18. November 2014

Rezension: Andreas Steinhöfel * Anders

Hallo meine Lieben,

gestern hat die süße Quietschie den tollen Königskinder Verlag vorgestellt und schon verraten, dass sie ein Buch davon verschlungen hat und heute darf ich ihre Rezension dazu hier posten. Also Vorhang auf, für ihre erste Buchmeinung auf meinen Blog: 
 
 
Gebundene Ausgabe: 200 Seiten
Verlag: Königskinder
ISBN: 978-3551560063
Preis: 16,90 EUR
E-Book: 11,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Oktober 2014


Leseprobe? Kaufen? 

 
Inhalt: [Klappentext]
"Nach dem Unfall sind Zeit und Welt aus den Fugen. 263 Tage liegt der Winterjunge im Koma, exakt die Anzahl jener Tage, die seine Mutter vor elf Jahren mit ihm schwanger war. Dann erleben die Menschen um ihn herum ein Wunder: An einem prächtigen Sommertag kehrt Felix Winter zurück ins Leben. Und nennt sich von nun an anders, nämlich Anders. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Unfall oder an den Unfall selbst und es gibt jemanden, der alles dafür tun wird, dass das so bleibt."

Meinung:
Das erste Buch eines neuen Verlages zu lesen ist für mich immer etwas Besonderes - auch mal ganz davon abgesehen, ob es tatsächlich als erstes erschienen ist, oder es mich einfach am meisten interessiert hat. "Anders" ist eines der ersten Bücher aus dem neuen Imprint des Carlsen-Verlages "Königskinder". Und eins gleich vorweg: Dieses Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern!

Die Geschichte klingt anfangs ja wirklich simpel. Ein Junge erwacht aus dem Koma, weiß nichts mehr von seinem vorherigen Leben und es gibt jemanden, der sehr froh ist darüber. Viel mehr ist einem zu Beginn nicht klar, man merkt aber schnell, dass deutlich mehr dahinter steht.
In Felix' Leben gibt es so viele Ereignisse, die anfangs zufällig erscheinen, aber plötzlich immer mehr mit einander in Verbindung treten.

Anders ist kein gewöhnliches Kind. Während er vor dem Unfall noch "normal" war, oder zumindest nicht durch sein Verhalten auffiel, scheint er nun, nachdem er aus dem Koma erwacht ist, "anders". Er selbst spürt das ebenfalls und beschließt deshalb sich selbst einen neuen Namen zu geben. Anders hat ein sehr ausgeprägtes Gespür für die Gefühle anderer, er kann Auren sehen bzw. fühlen und sagt geradeheraus, was er denkt. Das macht den anderen Kindern in seinem Alter eher Angst und schreckt sie ab.
Mit jeder Seite, die der Leser voranschreitet beginnt er Anders und seine Mitmenschen besser zu verstehen. Gleichzeitig gewinnt Anders nach und nach seine Erinnerungen zurück. Obwohl er sich verändert hat merkt er immer deutlicher, wie ihn seine Entscheidungen aus der Zeit vor dem Unfall auch jetzt noch bestimmen.
Was vor dem Unfall passiert ist wird auch nicht gleich geklärt sondern bleibt ein Rätsel bis zu den letzten Seiten. An Spannung mangelt es diesem Buch wirklich nicht.
Spannend bleibt es auch dadurch, dass es mehrere Handlungsstränge gibt. Man erlebt die Geschichte aus der Sich von Anders, aber auch seine beiden Schulfreunde Nisse und Ben, seine Lehrerin und sogar sein Vater bekommen eigene Kapitel. Durch diese unterschiedlichen Sichtweiten wird man immer näher an den Kern der Geschichte herangeführt. Kurz bevor man herausbekommt, was es schlussendlich ist, wird einem jedoch die Tür vor der Nase zugeworfen. Oder anders gesagt: das Kapitel ist zu Ende und es folgt die Sicht einer anderen Person.
Für mich war es trotz dieser unterschiedlichen Perspektiven nicht schwer der Handlung zu folgen, mit hat es sogar sehr gut gefallen verschiedene Eindrücke zu bekommen.

Auch sprachlich kann dieser Roman also überzeugen. Andreas Steinhöfel spielt mit der Sprache, wie kaum ein anderer. Man hat das Gefühl, dass er über jeden Satz genau nachgedacht hat, es wirkt aber nicht gezwungen. Das Buch ist anspruchsvoll geschrieben, aber trotzdem gut verständlich.

Übrigens gefällt mir auch die sehr schlichte und doch schöne Gestaltung des Umschlages sehr gut. Das Buch wirkt sehr edel und ansprechend. Und auch im Inneren ist es nicht wie ein gewöhnliches Buch gestaltet. Es gibt ein Lesebändchen in der Farbe des Titels - was für ein tolles Detail! - und zu Beginn jedes Kapitels ist ein kleines Bild eingefügt. Dieses zeigt den Schauplatz des jeweiligen Abschnitts und ist immer in einem Ocker/Gelb/Grün gehalten. Diese Farbgebung zieht sich durch das ganze Buch und bildet damit einen kleinen Kontrast zur sonst sehr schlichten Gestaltung.

Fazit

Anders ist eine Geschichte, die mich sowohl sprachlich als auch inhaltlich absolut überzeugen konnte. Für mich ist dieses Buch der perfekte Einstieg in das Programm des Königskinder-Verlages. Ein kleiner Schatz, der innerlich UND äußerlich überzeugt.
Und auch wenn es eigentlich im Bereich des Kinder- und Jugendbuches angesiedelt ist, kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der es spannend, sprachlich anspruchsvoll und inhaltlich gut durchdacht mag! Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

Henry (den Quietschie unbedingt auch haben will) und Quietschie sind von der Geschichte begeistert und vergeben die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:

Andreas Steinhöfel ist 1962 in Battenberg geboren und schreibt Drehbücher, arbeitet als Rezensent, Übersetzer und Autor. Er war etwa 25 Jahre lang für den Carlsen-Verlag tätig, wechselte aber nun mit seiner Lektorin zum Königskinder-Verlag.

Quellen: http://www.buchmarkt.de/  und   http://www.carlsen.de/


Habt ihr das Buch schon gelesen? Welches der Bücher im Königskinder-Verlag interessiert euch am meisten?

Viele Grüße und bis bald,
eure Quietschie

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