Freitag, 26. Februar 2016

Rezension: Ursula Poznanski * Die Verratenen


Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Loewe 
ISBN-13:
978-3785575468
Preis: 18,95 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/3 
Erscheinungsdatum: Oktober 2012





Inhalt:
Ria ist eine vorbildliche Studentin, steht ganz oben auf der Liste und glaubt an das System ihrer Welt. Diese Welt befindet sich nämlich hinter dickem Glas und von der Außenwelt abgeschnitten, seit der langen Nacht hat sich nämlich alles verändert. Es gibt zwei Lebensweisen, die Privilegierten, die in den Sphären leben, oder die Clans, die sich in der rauen Wildnis ums Überleben kämpfen. Ria wird als spätere Rednerin ausgebildet, sie lernt Gestiken zu interpretieren und glaubt daran, dass ihre Regierung alles dafür tut, das den Leuten außerhalb der Sphären in naher Zukunft geholfen werden soll. Sie hofft und arbeitet auf ihr Ziel hin, bis sie ein Gespräch belauscht und alles ins Wanken bringt. Warum will sie jemand töten? Warum betrifft es sie nicht allein? Was steckt hinter den Komplott? Wird es wirklich eintreten? Und wen kann Ria überhaupt noch vertrauen? Ihr Kampf beginnt ...

Meinung:
Ursula Poznanski macht bei ihrem Buchanfang kein großes Federlesen und wirft einen direkt ins Geschehen. Wir leben unter Glaskuppeln, werden für erfolgreiche Arbeit mit besseren Nominierungen auf der List honoriert, tragen immer einen Salvator, der unseren medizinischen Zustand überwacht und sind Kinder künstlicher Befruchtung, richtige Familien gibt es eher weniger und werden in dieser Struktur eher benachteiligt behandelt. Eine Welt, die künstlich und unpersönlich wirkt, eine Welt, die gerade nach Überwachung schreit und ein Gefühl, das nicht alles so ist, wie einem weisgemacht wird. Bei mir kamen gleich zu Anfang viele Fragen auf, so ein System schreit doch nach Machtmissbrauch und purer Kontrolle und was ist, mit den wirklichen Klimaverhältnissen draußen? Gibt es dort wirklich eine Bevölkerung und will man denen wirklich helfen? Zuerst fand ich es schwer damit umzugehen und musste mich erst mal einfinden, aber dann wollte ich mehr wissen. Die Autorin spielt hier mit unseren Gedanken, strickt ganz gradlinig ihre Geschichte weiter und lässt uns so tiefer in diese Welt hinabsinken mit der Hoffnung auf Antworten.

Wir erleben alles durch die Augen von Ria, wie sie alles am eigenen Leibe erfährt, erlebt, und versucht aus ihrem Schicksal schlau zu werden. Ich mag Ria und solche Figuren schleichen sich immer schneller in mein Herz, als andere, denn Ria ist ein kühler Kopf und eine Kämpferin und das mag ich sehr. Sie ist von ihrer Welt in den Spähren überzeugt und fällt in ein großes Loch nach dem belauschten Gespräch. Aber sie ist nicht dumm, sie versucht die Wahrheit mit ihren begrenzten Mitteln heraus zubekommen und merkt immer mehr, wie sich in ihren Inneren Zweifel sähen und die heile Welt unter den Glaskuppeln Risse bekommt. Auch ist Ria mit der sogenannten Nr. 1 der Liste, Aurelio liiert, aber so richtig ein Liebespaar scheinen sie nicht zu sein, ich hatte irgendwie den Eindruck, dass es mehr arrangiert ist, zumindest kommen mir die beiden immer sehr unterkühlt vor. Ich war ziemlich erstaunt, dass es wohl doch Gefühle bei diesem Paar gibt.

So richtig Dynamik nimmt die ganze Entwicklung erst bei dem versuchten Attentat auf. Wir brechen also aus dem Sphären aus und es geht ans nackte überleben, die Gruppe der Sechs muss sich vielen Problemen stellen und sich in einer Außenwelt zurecht finden, für die sie gar nicht ausgebildet wurden. Das war spannend und so folgte man jeden Schritt aufs Genauste und rauschte dann durch die Seiten. Die Situation spitzt sich für alle immer mehr zu und man rätselte noch mehr nach dem, warum und wem kann man überhaupt vertrauen. Besonders gelungen fand ich den Clan, der sie aufnimmt und dort gibt es einen ganz besonders tollen männlichen Charakter, auf ihn freue ich mich schon sehr, denn da muss noch mehr kommen.

Ursula Poznanski kann einfach tolle spannende Geschichten erzählen und sorgt durch die rätselhafte Ausgangslage für viele Gedanken und einen regelrechten Lesesog. Was ich ein bisschen bemängele, ist der zu schnelle Einstieg in die Geschichte, das hatte mich am Anfang etwas verwirrt und ein bisschen die kühle Gefühlswelt von Ria, auch wenn ich sie sonst ganz toll gelungen fand. Auch die anderen Charaktere müssen sich nicht verstecken und haben in der Geschichte für reichliche Abwechslung gesorgt. Nun ist im ersten Band noch nicht allzu viel passiert und viele Fragen sind noch mehr als offen. Ganz ehrlich, ich bin genauso weit wie davor und so freue ich mich auf Band zwei und auf die weitere Entwicklung.

Henry und ich wurden nach kleineren Startschwierigkeiten in die Geschichte gezogen und wurden gefangen, vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem Thriller-Bestseller für Erwachsene. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Quelle: Loewe Verlag


Die Eleria Trilogie:

http://buchhandlung-barbers.shop-asp.de/shop/action/productDetails/20638463/ursula_poznanski_die_verschworenen_3785575475.html?aUrl=90009126&searchId=52http://buchhandlung-barbers.shop-asp.de/shop/action/productDetails/25290379/ursula_poznanski_die_vernichteten_3785575483.html?aUrl=90009126&searchId=78


2. Teil: wird gerade gelesen I 3. Teil


10 Kommentare:

  1. Huhu :)

    Ich mochte ja den ersten Band, aber irgendwie hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Das Buch hebt sich nicht genug von anderen Dystopien ab, finde ich.

    Liebe Grüße
    Carly

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    1. Hallo liebe Carly,

      da ich nicht so ein Dystopie Fan bin, hat mich das jetzt nicht gestört, aber du hast Recht, irgendwie war es noch keine fünf Punkte wert. Ich hoffe es steigert sich noch ...lach...

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  2. Bei dieser Trilogie werden die Bücher meiner Meinung nach immer besser. Das findet man selten bei dystopischen Trilogien, die meistens schwächer werden oder der letzte Band enttäuscht. Das ist hier definitiv nicht der Fall! Viel Spaß noch!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo liebe Martina,

      das höre ich aber gern und der zweite Band liest sich schonmal wieder so gut, wie der Erste, aber was machen die nur Liebestechnisch mit mir ... AHHHHH!!!!! Danke für die Wünsche :-)

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  3. Die Reihe muss ich auch noch unbedingt lesen. (:

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    1. Hallo liebes Bellchen,

      na dann ran an den Speck!!! Ehhhh... Buch, ich meinte Buch :-) Viel Spaß schon mal im voraus.

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  4. Hallo :D

    Erst einmal wünsche ich dir hier noch alles alles Gute zum 3. Bloggeburtstag und hoffe doch, dass noch gaaaanz viele folgen werden.

    Das Buch subt jetzt schon seit knapp einem Jahr bei mir und es ist eine Schande, dass ich es noch nicht gelesen habe. Nach deiner Rezension habe ich richtig Lust darauf, vielleicht beginne ich es doch demnächst :D

    Liebste Grüße,
    Diana

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    1. Hallo liebe Diana,

      ganz herzlichen Dank und das hoffe ich auch und Spaß und und und und ...

      Ach, ich möchte gar nicht aufzählen was bei mir noch alles auf mich wartet und so eng darf man das gar nicht sehen, Bücher haben ja Gott sei Dank kein Verfallsdatum ..lach... Aber schön, wenn ich Lust darauf schüren konnte ... Wenn es soweit dann ist, viel Spaß!

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  5. Sali, Inga.
    Wohl formuliert; solch ein System schreit nicht nur nach Machtmißbrauch & Kontrolle - es ist es! Per se et definitionem.
    Anmerkenswert an der Erzählperspektive - rein aus Rias Sicht - bleibt die Einsicht, daß selbst innerhalb einer totalitären Elite-Welt, der Einzelne dazu fähig sein kann hinter die aufgebauten Kulissen zu blicken. Die Erkenntnis von Wahrheit daraus zu ziehen.

    Nicht (vor)regulierte Gefühle sind für Überwachungs-Ideologien der blanke Horror, weil ihnen Kontrollverlust innewohnt. So vermute ich einmal, daß selbst Aurelio nur eine Marionette der Kuppelmacht ist.

    Sir James gibt dem Buch ehrerbietig Platz; so wie er da elegant an der Kante klebt... :-)

    Da Du Rias Charakter schätzt, wirst Du Reys nicht weniger mögen.
    "I know all about waiting."
    "Biee du dop?"
    "For my family..."
    (Rey to BB8)

    bonté

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    1. Servus Robert,

      ja, weiß ich doch, aber der junge Leser vielleicht noch nicht, deshalb vorsichtig angedeutet ...lach...
      Ria ist ja auch ein starkes Mädchen und eine Kämpferin, die wird noch einiges in Erfahrung bringen :-)
      Du immer mit deiner Weitsicht, aber klar hast du Recht, ich habe nämlich gerade Band 2 beendet und muss mich erstmal setzten ... Mannomannnnnnnnn

      James ist und bleibt majestätisch und er ist einfach prächtig. So ein schicker großer Kater ... übrigens wird er dieses Jahr schon 9!!! Kaum zu fassen....

      Ich muss Rey noch kennenlernen, aber das klingt gut!

      Hab einen schönen Abend
      Inga

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