Freitag, 18. November 2016

Rezension: Cody McFadyen * Die Blutlinie

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe 
ISBN-13:
978-3404158539
Preis: 10,90 EUR
E-Book: 8,49 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: April 2008
Übersetzer: Axel Merz




Inhalt:
Was Smoky Barrett passiert ist, ist der Albtraum für jeden Ermittler. Zu Hause wird sie überfallen, gefoltert, missbraucht und muss mit ansehen, wie ihre Familie getötet wird. Verletzt und für ein Leben gezeichnet überlebt Smoky, aber sie kann das Geschehene nicht verarbeiten, sie ist wie gelähmt und am Rande des Wahnsinns, für sie gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder kehrt sie in ihren Job zurück und macht Jagd auf das Grauen da draußen, oder sie macht ihrem Leben ein Ende. Schneller, als ihr bewusst wird, kehrt sie ins Leben zurück, denn ein Täter will ihre Aufmerksamkeit und bringt ihre beste Freundin um. Er hält sich für einen Nachfahren von Jack the Ripper und hält das ganze Team der Ermittler in Schach. Eine Spur ist schwer zu finden und jedes neue Detail sorgt für schlimmere Entdeckungen. Ist Smoky in Gefahr? Welchen Abgründen ist der Killer wirklich entsprungen? Und wird die Zeit am Ende für sie oder den Serienmörder laufen?

Meinung:
Smoky Barrett ist unter Thriller Liebhabern ein Absolutes muss, ihre Reihe ist sehr beliebt und bekannt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich sie nicht kannte und erst jetzt, wo der fünfte Teil am Start gegangen ist und der Autor eine Lesereise gestartet hat, dachte ich mir, dann schau auch ich mir das Mal genauer an. Immerhin ist Cody McFadyen dafür bekannt, sich kaum in der Öffentlichkeit zu zeigen und auf Teil fünf mussten seine Leser sehr lange warten. Nun habe ich den ersten Band gelesen, und obwohl es schon so viele Meinungen dazugibt, möchte ich meine doch auch niederschreiben.

Smoky Barrett ist ein As in ihrem Job, denn als FBI-Agentin macht sie Jagd auf Killer und das ziemlich erfolgreich. Sie ist eine intelligente, zähe, starke und mutige Frau, nichts bringt sie aus der Ruhe, sie ist hartnäckig und kann sich an einen Fall richtig festbeißen. Trotzdem schafft sie privat den Spagat, wenn auch nicht immer glücklich, zu Ehefrau und Mutter und dann wacht sie in einem Albtraum auf. Da steigen wir ein, Smoky wurde verletzt, misshandelt und musste mit ansehen, wie ihre große Liebe vor ihren Augen getötet wurde, sie quält sich, gibt sich für das Geschehene die Schuld und weiß nicht, wie sie weiter leben soll und ob sie das überhaupt kann. Völlig verzweifelt, allein, keine Hilfe annehmend und nach einem Ausweg suchend, ist sie kurz davor ihr Leben zu beenden, bis zu dem einen Anruf. Ein neuer Fall, ein neuer Killer, und er schickt Smoky Botschaften, das ist ihre Kehrtwende und ihr Neuanfang. Ob ich starke Frauen mag, ja, auf jeden Fall, ob ich Smoky mag, bin ich mir noch nicht ganz klar darüber.

Ich fand den Einstieg schon recht krass und musste auf den ersten Seiten sofort feststellen, das ist kein Buch für Zartbesaitete und das war nur der Anfang. Eine Grausamkeit folgt der Nächsten und so hält sich das ganze Buch dran. Man kommt sich mit der Zeit vor, wie ein Voyeur im Gruselkabinett der Abscheulichkeiten. Es schockt, lähmt, schüttelt und widert einen beim Lesen an. Irgendwann ist es mit der Vorstellungskraft und der Realität vorbei.

Cody McFadyen stellt sein Team direkt im ersten Teil auf eine harte Probe, denn der Killer nimmt sich jedem einzelnen Mitglied genau vor und trifft ihn an der verwundbarsten Stelle. So nimmt jeder, von ihnen diesen Täter persönlich und will ihn schnappen. Es wird zu einem Wettlauf mit der Zeit und diese Schnitzeljagd setzt jeden gehörig zu, den Figuren, wie auch dem Leser. Ich hatte das Gefühl, das sich der Autor hier richtig austobt, an Gräueltaten und ihren Beschreibungen. Dazu dann noch die schrecklichen Schicksalsschläge von Smoky und den Opfern und man bleibt einfach am Fall dran. Irgendwie liest man weiter und weiter, aber es liegt nicht wirklich an der Spannung, sondern eher daran, zumindest bei mir, was sich Cody McFadyen noch ausgedacht hat, wie weit will er noch gehen und dann ist die letzte Seite verschlungen und man erwacht erstaunt.

Eigentlich bin ich kein Freund von brutalen und blutigen Thrillern, denn das eigene Kopfkino ist grausamer, als jede TV-Serie. Mich hat der Auftakt zur Smoky Barrett Reihe ein bisschen an Criminal Minds erinnert und das mag ich eigentlich sehr gern. Die Blutlinie ist deshalb auch für mich wie ein Paukenschlag zusehen, brutal, verstörend, aber der Autor hat meine Aufmerksamkeit und ich möchte das Team doch ein bisschen genauer kennenlernen. Also, obwohl dieses Buch schon ein bisschen speziell ist und es für mich zu viel an Bösen war, bin ich interessiert und seien wir ehrlich, einer muss ja den Job machen und böse Jungs jagen.

Henry und ich fanden, dass die Story wirklich sehr krass ist, und vergeben vier Bücherpunkte:

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Über den Autor:


Cody Mcfadyen wurde 1968 in Fort Worth, Texas (USA) geboren. Er wuchs in mehr als einfachen Verhältnissen auf, fühlte sich in der Schule unterfordert und interessierte sich bereits in seiner Kindheit für das Schreiben.

Mit 16 Jahren brach Cody Mcfadyen seine High-School-Ausbildung ab und widmete sich sozialer Arbeit für Drogenabhängige und unterstützte Selbsthilfegruppen.
Er unternahm als junger Mann mehrere Weltreisen und arbeitete danach in den unterschiedlichsten Branchen z.B. als Webdesigner, bis er sich mit 35 vollständig dem Schreiben hingab. Mit 37 Jahre erfand er die Protagonistin seiner sensationell erfolgreichen Thriller-Reihe - Smoky Barrett. 

„Die Blutlinie“ war sein erster Thriller, mit dem er direkt weltweit für großes Aufsehen sorgte, was sein Leben über Nacht komplett veränderte. Mit den Bestsellern „Der Todeskünstler“, „Das Böse in uns“ und „Ausgelöscht“ hat er die außergewöhnliche Thriller-Reihe um Smoky Barrett fortgesetzt. Seine Protagonistin jagt brutale Mörder und psychopathische Serienkiller, wird jedoch auch selbst nicht vom Schicksal verschont und verliert geliebte, ihr nahestehende Menschen.

Im Jahr 2011 erschien - außerhalb der Smoky-Barrett-Reihe - der Thriller "Der Menschenmacher", in dem Opfer Selbstjustiz üben, um den Täter zu beseitigen. Cody Mcfadyens Thriller sind nichts für schwache Nerven, denn was er dem Leser serviert ist hart, zuweilen brutal und immer atemlos spannend.

Seine Bücher sind im deutschsprachigen Raum sehr beliebt und seine Fan-Gemeinde hierzulande ist rasant gewachsen.
Cody Mcfadyen lebt zurückgezogen und schreibt seine Bücher gern in einer privaten und häuslichen Umgebung. Er ist zum zweiten Mal verheiratet, Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie in Südkalifornien. 

Quelle: Bastei Lübbe Verlag
 
Smoky Barrett Reihe:
 
https://www.genialokal.de/Produkt/Cody-Mcfadyen/Der-Todeskuenstler_lid_7944545.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Cody-Mcfadyen/Die-Stille-vor-dem-Tod_lid_29469041.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Cody-Mcfadyen/Das-Boese-in-uns_lid_9397050.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Cody-Mcfadyen/Ausgeloescht_lid_14902959.html?storeID=barbers


2. Teil I 3. Teil I 4. Teil I 5. Teil


4 Kommentare:

  1. Sali, Inga.
    Gern wird der Thriller - wie das Genre des Krimis allgemein - als Platzhalter für die Form von Realitätsflucht besehen. Der Nervenkitzel einer eskapistischen, sicheren Konfrontation mit dem bösen Tun. Ich denke aber, dass die eigene Konfrontation mit dem Schrecken erzählter Gewalt, der Identifikation mit den Protagonisten wie der Überwindung des Grauenhaften eine kathartische Wirkung auf Menschen haben kann. Just & vor allem in unseren Zeiten.

    Ein wenig scheint die Lektüre angefärbt zu haben, denn Deine Zeilen hierzu reißen einen doch hinein in den Plot.
    Henry dürften sich mehrmals die Haare gesträubt haben!

    Ein durchweg idealer Thriller für meine jüngere Schwester, denke ich.

    bonte

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    1. Grüß dich Robert,

      ich mag ja eher die unblutigen Thriller lesen, aber hier braucht man schon starke Nerven ... Und natürlich ist die Wirkung bei jeden anders, aber wir werden ja auch vom Fernsehn gut abgehärtet, aber der eigene Kopf ist immer was anderes ;-)

      Es freut mich sehr, wenn meine Worte Interesse wecken konnten und so löst sich vielleicht ein Weihnachtsgeschenk ..hihi...

      Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Abend
      Inga
      PS: Henry hatte mehr die Augen zu, als alles andere :-)

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  2. Hallöchen,
    eine tolle Rezension.
    Und ich konnte beim Lesen nur immer wieder Nicken. Cody McFadyen ist schon auch etwas Besonderes im weiten Meer der Thriller-Autoren. Er ist etwas brutaler als man es vielleicht gewöhnt ist, aber er hat auch ein Händchen für einen guten Plot, finde ich.
    Teil 5 hab ich noch nicht gelesen, weil es momentan auch soviele negative Stimmen dazu gibt. Irgendwie hab ich da ein wenig Angst vor...

    Alles Liebe, Nelly

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    1. Hallo Nelly,

      vielen lieben Dank!
      Ich lese ja nun nicht oft Thriller und mag es sonst lieber unblutig, da ich ja finde, das es der Kopf meistens schlimmer macht, als ein Film ...lach.. und dafür war das Buch schon recht hart. Natürlich hebt er sich dadurch auch ab. Ich werde auf jeden Fall weiter lesen und mal sehen wie weit ich komme :-)

      Ganz liebe Grüße und einen schönen ersten Advent
      Sharon

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