Freitag, 8. September 2017

Lesung mit Jutta Profijt

Hallo meine Lieben,

ich brauche euch ja nicht mehr zu erzählen, wie oft ich meine Lieblingsbuchhandlung Barbers besuche und bei solch einem Besuch, packte der Chef Plakate zur Lesung aus. Natürlich war ich neugierig, und da wir auch noch Urlaub hatten, kauften wir gleich zwei Eintrittskarten. Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich von der Autorin noch nichts gelesen hatte, aber ich freute mich auf einen schönen überraschenden Abend. Einfach einen tollen Abend, mit netten Leuten und unsere liebe Katzensitterin haben wir auch noch eingepackt. Klingt doch toll und so ging es donnerstagabends, den 31.08.2017 in den Buchladen, ist doch besser, als jedes Fernsehprogramm, gell?

Große Freude bei Autorin und Buchhändler, Buchpremiere!

Die Buchhandlung füllte sich schnell, Getränke wurden gereicht und die Stimmung passte von Anfang an. Gut eins, möchte ich noch vorwegnehmen, eigentlich wollte ich keinen Bericht schreiben, aber die Frau hat mich überzeugt und wir durften in einem Roman reinhören, der noch nicht veröffentlicht war und dieses Thema, brisant! Am besten zeige ich euch direkt mal das Buch:


Unter Fremden
Verlag: dtv
Erscheinungstermin: 08.09.2017

Madiha muss aus ihrem syrischen Heimatdorf fliehen und landet in einem deutschen Flüchtlingsheim. Die strapaziöse Flucht überlebt die gehbehinderte Frau nur durch die Hilfe eines fremden Mannes, Harun. Eines Morgens ist Harun verschwunden. Auf Drängen ihrer deutschen Betreuerin gibt Madiha eine Vermisstenanzeige auf. Noch in derselben Nacht fliegt ein Molotow- Cocktail in das Zimmer, und Haruns Kleidung wird gestohlen. Die sicher geglaubte neue Welt jagt Madiha immer mehr Angst ein. Doch das Schicksal Haruns lässt ihr keine Ruhe, und sie beschließt, sich selbst auf die Suche nach ihm zu machen. Kurz darauf bemerkt Madiha, dass sie verfolgt wird.

Jutta Profijt in ihrem Element.

Frau Profijt legte auch direkt los und ihr erster Satz war mehr oder minder, nach 23 Büchern habe ich mal eins ohne Humor geschrieben. Ich muss gestehen, ich bin in meinem Stuhl tiefer gerutscht. 23! Ehrlich, ich kannte die Autorin gar nicht und wusste so überhaupt nicht, was mich erwartete und dann kam ich mir so unwissend vor. Aber naja, dafür sind ja auch solche Abende da. Die Autorin packte also ihren großen Spickzettel aus und erzählte uns von ihrer Idee, die sie vor über neun Jahren schon hatte. Damals hat sie ein kulturelles Gartenprojekt gestartet, wo Mitmenschen verschiedener Herkunft miteinander gärtnern. Zusammen was Schönes tun und sich dabei Kennenlernen, das hat für interessante Gespräche gesorgt und zu verschiedene Sichten, was finden denn Fremde komisch an uns. Dieser Gedanke hatte sich festgesetzt und kam dann mit der Flüchtlingswelle wieder hoch. Jutta Profijt lass viel über Syrien, besuchte Flüchtlinge und entwickelte ein mehr als interessanten Plot. Was sie natürlich erst mal geheim hielt, da sie sich selbst nicht ganz sicher war, ob sie einen Krimi, mit nur ernsten Inhalt schafft. Sogar der Verlag erwähnt auf dem Buchumschlag, dass es ein völlig neuer Profijt ist, damit auch alle bescheid wissen. Nun musste sie schauen, ob sie sich gewachsen fühlt und ihr Vorhaben umsetzen kann, der Weg war nicht einfach und sie hat sich sogar mittendrin ein Autorencoaching gegönnt. Total interessant!

Ein tolles Team.


Natürlich hat sie auch gelesen und ihre Figuren vorgestellt. Vier schmackhaftmachende Stellen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Der Mann war angetan und musste das Buch haben. Die Buchhandlung durfte nämlich schon vor Erscheinungstermin, das Buch verkaufen. Aber zurück zum Buch, es geht also um Flüchtlinge, in deren Welt, die sich bei uns fremd fühlen und Einsichten liefern, über die wir selbst grübeln müssen. Allein das Frauenbild, was uns so fern ist und für diese so normal. Auch für die Autorin war ihre Hauptfigur ein schwer gewähltes Los und so manchmal musste sie mit Wut im Bauch weiterarbeiten. Allein der Zusammenprall dieser unterschiedlichen Kulturen ist ein Buch wert und trotzdem durfte sie ihren Kriminalfall nicht aus den Augen verlieren. Wie ihr seht, ein harter Job, der aber vom Verlag super unterstützt wurde. Nach solch einer Lesung gibt es ja immer Fragen und es herrschte direkt Gesprächsstoff zur Integration, Andersartigkeit, Kulturgegensätze, Frauenbild und das war wirklich spannend. Bevor es aber brenzlig wurde, gab es noch einen Wein und Zeit zum Signieren.

Wir hatten einen superentspannten und kulturellen Abend. Eine nette und offene Autorin, interessante Einblicke und wirklich einen gelungen Abend. So eine Lesung ist wirklich was Feines, und während der Mann sich den neuen Krimi gekauft hat, habe ich mir was Lustiges von ihr mit nach Hause genommen. Vielen Dank also an das tolle Team von der Buchhandlung Barbers und Jutta Profijt.

Nun hoffe ich, dass auch ihr jetzt spannende Unterhaltung hattet und euch dieses Buch etwas näher anschaut. In Korschenbroich wird es bestimmt noch signierte Exemplare geben, also greift zu. Wer von euch kennt denn schon Jutta Profijts Bücher? Wer kann denn was von ihr empfehlen? Und ist so ein Lesungsabend ums Eck nicht was Tolles?

Ganz liebe Grüße
Eure, schon wieder Lust auf einen Buchhandlungsplausch habende, Sharon

6 Kommentare:

  1. hey liebe Sharon,
    Wo das klingt ja nach einem tollen Lesungsabend und das Buch macht echt neugierig und kommt mal auf meine WuL =)

    LG Sheena

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    1. Hallo liebe Sheena,

      es war aber auch ein gelungener Abend und schön, wenn ich dich mit begeistern konnte :-) Das ist mega!

      Ganz liebe Grüße und schönes Wochenende
      Sharon

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  2. Salut, Inga.
    Gutes liegt öfter ganz in der Nähe; diesmal also eine literarische Exkursion in den Vorgarten. Auch kein Fehler nicht.
    Ich denke so vieles an Möglichkeiten ist interessanter als das Gros der inzwischen angebotenen TV-Unterhaltung. Yikes. :-)

    "Im Grunde ist die Menschheit bereits gut damit beschäftigt sich gegen die Unbill des Lebens an sich zu stellen - ganz ohne alle Passionen für ein gegenseitiges Fertigmachen. Einzig weil Habgier, Machtgier oder jede deklarierte "Wahrheit" blind für die anderen machen."
    (Myrelle Minotier)

    "Tradition bedeutet keineswegs die Dummheiten der Vorfahren in Ehren zu halten."
    (Florance Ippdit)

    Anmerkenswert erscheint mir am Roman ja bereits der Titel, denn die Fremde ist für die Figur nicht einzig ihr Zufluchtsland. Fremd dürfte ihr auch die eigene Heimat geworden sein, wenn diese sie zur Flucht zwingt.

    Ein sekundärer Aspekt des Leseabends: Regalmeter voller Bücher! ;-)

    bonté

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    1. Grüß Gott Robert,

      ich habe wohl sehr viel Glück mit meinem Vorgarten :-)
      Das TV kann man eh vergessen!

      Der Titel ist super gewählt, die Hauptfigur, ist nicht nur im Fremden Land, sondern auch in ihrem Umfeld unter Fremden, ein besodneres Spiel und geschickt gestrickt.

      Und ich mag das zweite Zitat total, sehr sehr großartig.

      Diese Bücherregale sind mein zweites Zuhause ...lach...

      Ganz liebe Grüße und schönen Abend
      Inga

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  3. Huhu!

    Ein schöner Bericht! Ich muss gestehen, dass ich von der Autorin auch noch nichts gelesen habe, aber ihr neustes Buch klingt sehr interessant und wandert mal auf die Wunschliste. :-)

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

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    1. Hallo Mikka,

      vielen Dank für deine Worte und deine Verlinkung, da freue ich mich sehr darüber, auch das ich deine Wunschliste wachsen lassen habe :D

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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