Mittwoch, 22. April 2020

NEUS auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherschnüffler,

wie gut das die Buchhandlungen wieder auf haben, aber ich habe es auch genossen, dass mein Buchhändler bei mir geklingelt hat. Nun können wir als wieder Bücher schnüffeln, aussuchen und direkt nach Hause schleppen, das ist doch fein. Aber trotzdem passt alle auf euch auf. Nun aber zu meiner heutigen Buchvorstellung, bei der ich noch nicht weiß, ob es eher was Komisches, oder Tragisches sein wird, hier kann die Entwicklung in beide Richtungen gehen. Aber mir hat das auch total gefallen und deshalb möchte ich es euch näher bringen. Eine Großstadt, ein Vater mit seinen beiden Töchtern und das Leben, schauen wir es uns an:
 

Fleishman steckt in Schwierigkeiten
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 24.04.2020

Gerade entdeckt Toby Fleishman mit 40 Jahren ein aufregendes neues Leben als heiß begehrter Single, als seine Exfrau Rachel mitten in der Nacht die gemeinsamen Kinder bei ihm ablädt und verschwindet. Solly und Hannah haben Terminkalender wie Topmanager, im Job häufen sich die Probleme – und bei den Frauen, die er über Dating-Apps trifft, findet er statt Trost und Nähe nur unverbindlichen Sex. Und Rachel meldet sich einfach nicht. Weil sie die Karriere über ihre Kinder stellt. Weil ihr der Lebensstil an der Upper East Side immer schon wichtiger war als die Familie. Zumindest ist das die Geschichte, die Toby sich erzählt.


Ich hatte ersten den Eindruck, dass hier ein Vater mit dem Dilemma seines Lebens konfrontiert wird. Zwei Kinder die ihn fordern und zu allerlei täglichen Wahnsinnsaktionen trängen, dazu noch sein Singledasein und doch bekommt es eine ernstere Note. Bei Beginn des Klappentextes musste ich schmunzeln und sah einen Kerl vor mir, der gehetzt durch die Stadt rennt, um alle Termine einzuhalten. Einer, der sich der Verantwortung gern entzieht und lieber Single ist und dann zum Ende hin, nahm der Eindruck eine Wendung. Welche Geschichte spinnt sich Toby denn da zusammen? Hattet ihr auch solch einen Eindruck? Diese Geschichten hat zwei Seiten, ganz bestimmt und die Welt von Toby steht bestimmt kopf, wie das Cover schon andeutet. Mich macht das alles neugierig und ich hoffe, euch auch.

Ganz liebe Grüße
Eure, sich freie Lesezeit wünschende, Sharon

Montag, 20. April 2020

Rezension: Richard Roper * Das Beste kommt noch

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Rowohlt  
ISBN-13: 
978-3805200448
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: März 2020
Übersetzer:
Katharina Naumann 



Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Andrew sitzt allein in der Kirche und besucht die Beerdigung von einem John, nicht irgendeinen John, sondern von einem, dessen Nachlass er verwaltet und wo er keine Angehörigen gefunden hat. Nachlassverwaltung ist sein Job, die Beerdigung zu besuchen eher weniger, aber Andrew findet das anständig, dass wenigstens einer hingeht. Seine Kollegen finden das schräg, aber gut, denn Andrew kann sich das ja leisten, solch eine emotionale Handlung, da er auf die Kraft seiner eigenen Familie bauen kann. Zumindest lässt er das seine Kollegen glauben, tatsächlich ist Andrew genauso eine einsame Seele, wie für die er tagtäglich die Wohnung nach Familienmitglieder durchsucht. Er kehrt abends in eine kleine Wohnung zu seiner Modelleisenbahn und seinen Platten zurück, aber dann kommt die neue Kollegin Peggy und sie wirbelt seine Gedanken umher. Gibt es also doch noch mehr da draußen für Andrew? Wird es Zeit, die Lügen hinter sich zu lassen? Und was hat Andrew überhaupt dazu gebracht?

Meinung:
Ich fand damals den Klappentext unglaublich amüsant und wollte unbedingt Andrew kennenlernen. Einen Nachlassverwalter mit zwei Leben, zumindest hörte es sich so heiter an. Eigentlich eine Geschichte genau für unsere Zeit, wo man online soziale Kontakte pflegen kann und trotzdem anonym allein lebt. Das Singledasein vermehrt sich und ohne Freunde kann das schon einmal sehr einsam sein. Somit war ich sehr interessiert an Andrew und ob mir seine Geschichte gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Andrew hat sich in seinem Leben bequem eingerichtet, er ist leidenschaftlicher Modelleisenbahn-Besitzer, liebt Platten von Ella-Fitzgerald und wird einmal aller drei Monate von seiner Schwester genervt. Aber so locker und leicht ist Andrews Leben nicht. Durch eine dumme Unaufmerksamkeit muss er seit fünf Jahren eine Lüge aufrecht erhalten, nämlich das er verheiratet und Vater zweier Kinder ist. Dieses Konstrukt hat er ausgefeilt, perfektioniert und ist so überzeugend, das er sich selbst manchmal über seine Singlewohnung wundert. Aber dann kommt eine wahre Flut an Ereignissen, die alles zum Einsturz bringen könnte. So muss er sich seiner eigenen Familienvergangenheit stellen, sein Chef kommt auf die Idee Diner-Party zu machen, und zwar bei jeden zu Hause und natürlich die neue Kollegin. Peggy ist verheiratet und hat zwei Töchter und Andrew muss sie mit auf seine Touren nehmen und einarbeiten. Ihre Art ist überraschend, erfrischend und Andrew bekommt die Welt anders zu Gesicht. So steigern  sich die Probleme immer mehr, die Panik steht Andrew bis zum Hals und die Frage, wie es weiter gehen soll, wird lauter. Andrew hat nun die Wahl, stell ich mich dem allen, oder verstecke ich mich weiterhin.

Für mich war Andrew schon recht spezial, ein durchsichtiger Typ, der zwar ein gutes Herz hat, aber auch keinen Popo in der Hose. Der sich seiner Vergangenheit nicht stellt, diese lieber umschifft und gar nicht merkt, dass das Leben an ihm vorbei geht. Er hat sich damit abgefunden und in seinem Einsiedlerdasein bequem gemacht, wenn da nicht diese Lüge wäre. Allein wie diese Lüge zustande kam, zeigte auf, dass Andrew ein Träumer ist, der sich in dieser Familiengeschichte bequem macht und gar nicht merkt, dass er nicht nur seine Umwelt anlügt, sondern vor allem sich selbst. So war ich leider immer in der Position ihn zu bemitleiden oder ihn wütend zu schütteln. Ihn in den Popo zu treten am meisten, denn er kommt aus dieser Jammerstellung wirklich schwer raus und merkt nicht, dass sein Beruf ein Spiegelbild seines Lebens ist. Somit war die Hauptfigur für mich schon recht schwierig.

Überhaupt, muss ich für mich gestehen, war die Geschichte anders, als gedacht. Eigentlich dachte ich, dass der Humoranteil hier größer wäre, aber entweder war es nicht mein Humor, oder dieser hielt sich in Grenzen. Außerdem komm ich mit der Lügengeschichte nicht ganz klar, für mich war diese teilweise nicht tragbar, gerade als Chef, bekomme ich die persönlichen Daten meines Mitarbeiters zusehen und vielleicht ist es meine Berufskrankheit, aber da erkenne ich, ob einer verheiratet ist und Kinder hat, oder nicht. Aber vor allem habe ich, dessen Adresse vorliegen. Somit hatte die Geschichte für mich einige Logikfehler und ich muss diese unter künstlerische Freiheit abstempeln. Aber genug gemeckert, was ich der Geschichte und den Autor hochhalte, ist die eigentliche Aussage, nämlich, dass man sein Leben immer nochmals ändern kann. Dass ich mich nicht mit der Einsamkeit abfinden muss, das ich nicht allein sterbe, sondern noch einmal die Chance habe alles auf Links zu drehen. Andrew hat eine schwierige Kindheit und auch als junger Erwachsener meint das Leben es nicht gut mit ihm, aber es ist nie zu spät, die richtigen Leute in sein Leben zu lassen. Ein harter Prozess für Andrew und manchmal verlässt ihn der Mut, aber am Ende gibt es vielleicht doch ein Neubeginn.

Das Beste kommt noch, zeigt ein großes Problem unserer Gesellschaft auf, denn wir vereinsamen im Alter und das es nicht so sein muss, erzählt Richard Roper mit seiner Geschichte. Für mich war es eine Geschichte für zwischendurch, mit kleinen nachdenklichen Gedanken, etwas zu vielen Ungereimtheiten und einen etwas zähen Zwischenteil.
 
Henry und ich fanden die Message gut, aber die Umsetzung war nicht unseres und deshalb drei Bücherpunkte:

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Über den Autor:


Richard Roper arbeitet als Sachbuch-Lektor für einen großen Londoner Verlag. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass sein Debüt-Roman bereits vor Erscheinen für Furore sorgen würde: Die nationalen und internationalen Verlage rissen sich förmlich um die Veröffentlichungsrechte, mit dem Ergebnis, dass "Das Beste kommt noch" in 19 Ländern erscheint. Der überglückliche Autor lebt in London und schreibt an seinem zweiten Roman.

Quelle: Rowohlt Verlag
 

Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag für das  Rezensionsexemplar. 


Freitag, 17. April 2020

BÜCHERPOST im März ...

Hallo meine Bücherstapelbauer,

der März hat es buchtechnisch voll in sich. Seitdem wir mit das Corona-Virus leben müssen und bevor alle Geschäfte zu machten, habe ich meinen Buchhändler überfallen und mich mit Büchern eingedeckt. Bücherhamstern ist nämlich voll in Ordnung. Mitte März ist also eine Flut eingezogen und da mein lieber Buchhändler nun auch liefert, ich muss die Buchhandlung Barbers mal loben, ihr seid TOP, kommt manchmal auch noch ein Buch vorbei. So sind meine Buchzugänge explodiert, aber man muss alle unterstützen, die man lokal unterstützen kann, denn wir wollen alle später doch noch unsere Einzelhändler haben. Aber legen wir mal mit Büchergucken los:

 
Tada ... die Ausbeute mit Katerchen!

 
Fangen wir mit diesem kleinen hübschen Stapel an. "Geistergeschichten aus Japan" ist meinem Faible für das Land geschuldet und außerdem ist es von Benjamin Lacombe illustriert, diesen Schatz musste ich mir leisten, um immer mal wieder darin zu schmökern. "Grüße aus meiner Küche" hat eine Freundin aussortiert und bei Kochbüchern wird der Mann schwach, also ist es bei uns eingezogen. 

 
Hier fängt also mein Bücherhamster-Wahnsinn an. "Für immer die Alpen" hatte ich schon ein paar mal gesehen, dann hatte es die Autorin Vea Kaiser in ihren Insta-Storys erwähnt und da musste es einfach mit. Nach dem Kauf habe ich sogar eine Lesung vom Autor gehört und jetzt ist klar, das ist mit Sicherheit eine gute Buchentscheidung gewesen. "Der Anhalter" hatte ich schon als Buchvorstellung auf dem Blog gepostet und weil es dazu viele gute Meinungen gibt, habe ich es mir auch gegönnt. Übrigens ist es genial, wenn man dem Buchhändler aus dem Urlaub eine Facebooknachricht schickt und so seine Bücher bestellt. Wer braucht da schon das dicke A!

 
Apropos Urlaub, diese Bücher schreien doch danach. "Das Grand Hotel" spielt auf Rügen und das verheißt doch Strand und Meer. Außerdem ist die Autorin einfach ein Hit und ich freue mich ehrlich immens auf das Buch, aber aufgepasst das ist der Auftakt zu einer Familiensaga. Übrigens auf Instagram kann man sich dazu Lesungsauszüge auf dem Verlagsaccount anhören. Macht das ruhig mal. "Dolce Vesuvio" habe ich bei Kerstin von Glitzerdings entdeckt, sie hat davon so begeistert erzählt, das es mir direkt in Kopf geblieben ist, und meine Buchhandlung hatte es da, also habe ich es mit genommen und reise somit nach Pompeji, ohne Vulkanausbruch, hoffe ich zumindest ;-)

 
Hier nun eine Reihe Jugendbücher, denn auch die müssen gehamstert werden. "Nevernight: Das Spiel" habe ich mit zugelegt, weil ich unbedingt diese Reihe lesen möchte und auch den Verlag unterstützen mag, nun sollte ich mal Teil eins lesen. Das hier ist nämlich der Zweite, Teil drei wird auch noch folgen. "Schattengeister" hatte ich auch schon mal als Buchvorstellung auf dem Blog und hatte es mir sogar vorbestellt. Das Cover ist live noch schöner und die Geschichte klingt einfach genial. Schaut es euch unbedingt mal an. "Im Zeichen der Acht" ist ein neues Jugendbuch von Benjamin Lebert und ich bin ein kleines Fangirl. Ich habe ihn zwar mit seinen Romanen kennengelernt und finde diese einfach großartig, keine leichte Kost, aber einfach großartig. Nun also dieses Werk und ich hatte auch schon meinen Ausflippmoment, denn er folgt mir auf Instagram zurück .....aaaaaaahhhhhhhh WAHNSINN! Übrigens auch dort gibt es Lesungsauszüge und man ist dieser Typ nett.


 
Hier nun ein bisschen was Historisches, denn Vergangenes kann zuweilen noch interessanter sein. "Die verschwundene Braut" hatte ich auch als Buchvorstellung auf dem Blog und hier ermitteln die Brontë-Schwestern. Mich spricht das total an und deshalb musste es mit. "Das Lied des Achill" ist das zweite Buch von Frau Miller, aber fragt mich nicht, warum das erste ein Hardcover war und das zweite eine Broschur ist, keine Ahnung. Aber mein Büchernerd ist verstimmt über diese Wahl, ist im Regal nicht so hübsch zusammen. Warum ich es aber mitnehmen musste, ganz klar ich mag die Griechen und ihre Göttergeschichten. Kleine Kindheitsbeeinflussung der Eltern ... die sind es schuld, einer muss es ja sein.

 
Hier der letzte Stapel vom Buchhändler und dieser ist der Spannung gewidmet. Aber sagt mal, meine Unterstützung kann sich doch sehen lassen. "Das Diamantcollier" ist der sechte Teil von der Arno Lindner Reihe und diese spielt in Wien. Ich liebe diese und deshalb direkt mit bestellt. "Im Schatten des Turms" führt mich Wien Fan ins historische der Stadt und zu ein bisschen medizinische Zeitgeschichte. Dieser Roman habe ich bei einer Bloggerin entdeckt und ich konnte nicht widerstehen. "Glasflügel" hat sich der Göttergatte gekauft, weil er diese Autorin so sehr mag. Er hat noch keinen der drei Teile gelesen, aber haben muss er es, er könnte ja mal spontan Lust darauf bekommen ...lach... aber ein schick gestaltetes Buch. 

 
Nun kommen wir zur normalen Buchpost. "Das Museum der Welt" spielt 1854 in Indien und beschreibt die Forschungsexpedition der Durchquerung von Indien und den Himalaya und das mit deutscher Besetzung. Erzählt wird es aber von dem indischen Jungen Bartholomäus und das klingt richtig gut. Eine wahre Reisegeschichte, die leider gar nicht publik mehr ist. "Die stummen Wächter von Lockwood Manor" spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges und handelt von der Rettung von der Sammlung aus dem Londoner Natural History Museum. Diese wird nämlich in Lockwood Manor untergebracht und dieses Gemäuer hat wohl auch seine Geheimnisse. Megaaufregend. "Glücklicher als gedacht" ist ein neuer Roman von Antoine Laurain und dazu muss ich nichts mehr sagen, denn der könnte mir eine Hausverordnung als Roman schreiben und ich würde es lieben. So ist das als Fangirl und ich bin ein ganz GROSSES!


 
Hier der letzte Stapel meiner März-Bücher. "Spanischer Feuerlauf" ist der dritte Teil der Barcelona Krimireihe und ich freue mich schon sehr auf die Atmosphäre und die Ermittler. Das ist schon ein bisschen wie Urlaub. "Die Toten vom Lärchensee" ist der zweite Fall für Arno Bussi und er muss wohl oder übel ins Tirolerland zurück. Das wird bestimmt wieder eine Mordsgaudi. "Mike Oldfield im Schaukelstuhl" sind die Erinnerungen eines Vaters an seinem Sohn. Dieses Buch ist damals schon in der DDR erschienen und wurde zum Hit, es ist wohl auch total vergriffen, nun bringt es der KiWi Verlag neu raus und ich bin neugierig, denn der 19jährige Sohn, ist kein anderer als Till Lindemann, der Sänger von Rammstein. Sehr interessant! "Wie viele willst du töten" war ein Überraschungsbuch und das klingt nach einem knallharten Thriller, der mit uns Leser spielt. Das wird ein Lesefest und der Buchschnitt ist toll. Danke lieber Verlag.


Nun ist der Streifzug, durch meine März Neuzugänge schon vorbei und sind das nicht tolle Bücherschätze. Dieser wilde und bunte Mix wollte hier unbedingt einziehen und ist herzlich willkommen. Aber seihen wir ehrlich Ausnahmezustände erfordern besondere Maßnahmen und das heißt, Bücherhamstern bis der Arzt kommt, oder der Mann einen ermahnt ..lach... Gelesen habe ich leider noch nichts davon, aber das ist gerade auch mein Problem, mein Kopf ist momentan zu laut und ich kann mich nicht wirklich auf ein Buch konzentrieren, aber das wird schon noch wieder. Ist eins meiner Bücher vielleicht auch bei euch eingezogen? Und welches möchtet ihr am liebsten sofort lesen? Ach, Bücher sind was Feines. 


Ganz liebe Grüße
Eure, auf den April gespannt seihende, Sharon