Mittwoch, 26. Januar 2022

Rezension: Anna Schneider * Grenzfall: Ihr Schrein in der Nacht

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: S. Fischer Verlag  
ISBN-13:
978-3596705467
Preis: 10,99 EUR
E-Book: noch 9,99 EUR
Reihe: 2. Teil
Erscheinungsdatum: Januar 2022

 
 
 
 
Inhalt:
Ein heftiger Schneefall bringt die Grenzregion Karwendel zum erliegen, kein Mensch möchte bei dem Wetter raus und doch passieren schreckliche Dinge. In Innsbruck verschwinden zwei Studentinnen und Krammers Kollegin glaubt daran, das es sich um ein Verbrechen handelt. Krammer bleibt skeptisch, bis er eine Spur findet, die ihn kalt erschauern und seine Vergangenheit wieder erwachen lässt. Gleichzeitig verschwinden in der Jachenau drei Menschen und somit sucht auch Alexa Jahn nach Zufall oder einem Verbrechen. Keine Spur sieht nach Erfolg aus und doch muss es eine Verbindung geben. Beide Ermittler-Teams arbeiten mit Hochdruck an ihren Fällen, ob diese zusammenhängen? Werden Jahn und Krammer wieder zusammenarbeiten? Und warum wurden die jungen Menschen verschleppt?

Meinung:
Es ist endlich so weit, ein Jahr ist rum und wir können endlich wieder mit Anna Schneider in die Berge. Meine Vorfreude war immens, denn dieses Setting spricht mich total an und die Figuren mit ihren Hintergründen und kleinen Cliffhangern mochte ich auch extrem. Somit sind meine Wanderstiefel geschnürt, mein Rucksack gepackt und die Spannung bis zum Bersten gespannt. Also auf ins Schneegestöber und lasst die zweite Runde einläuten, ob es mir wieder gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Alexa Jahn hat ihren ersten Fall erfolgreich überstanden und schwebt noch ein bisschen in der Luft. Soll sie in Weilheim bleiben oder doch in München eine Wohnung suchen. Was macht sie mit dem Geständnis ihrer Mutter und soll sie sich mit Konstantin verabreden. Somit ist der Kopf voll und das Herz verwirrt, aber für alles bleibt keine lange Zeit, denn die Polizeiarbeit wartet mit einem brenzligen Fall auf sie. Somit packt Alexa wieder der Ehrgeiz, der Jagdinstinkt, aber diesmal will sie mehr mit Huber zusammenarbeiten und alles richtig machen. Ob sie das durchziehen kann, ist bei ihren Hitzkopf fraglich.

Bernhard Krammer hat da ganz andere Sorgen, aber auch sein Herz ist in wilder Aufruhr. Immerhin könnte sich in seinem Leben etwas ändern und die Einsamkeit etwas vertreiben, ist nur die Frage, ob er den Mut hat, den ersten Schritt zu tun. Bevor er sich aber darüber zerfleischen kann, kommt Roza mit einem neuen Fall und dieser bringt Bernhard erst recht zum Straucheln und die Erkenntnis das sein schlimmster Fall wieder an die Oberfläche kommt. Seine Vergangenheit überlappt die Gegenwart und Bernhard hat nun noch mehr zu verlieren. So muss er sein Handeln bedenken und gut überlegt, ob ihn das gelingt, ist allerdings auch fraglich.

So setzt Anna Schneider doch direkt gut an, lässt uns in Schnee versinken, die Hand vor den Augen nicht sehen und einen Schrei hören, der im Nichts verhallt. Sprich, man ist wieder voll da und mittendrin im Grenzfall. Der Beginn war für mich extrem stark angesiedelt, denn die Autorin wechselt sich in ihren Kapiteln mit Krammer und Alexa ab, und so baut sie ganz klasse eine Spannungskurve auf, aber nicht nur das, sie zeigt die Unsicherheit und Zerrissenheit beider Protagonisten auf. Wie gern würde man für sie zum Telefon greifen und den ersten Schritt machen, aber natürlich müssen wir Geduld haben. Auch gelungen fand ich die Einschübe der vermissten Menschen, wie sie in der Dunkelheit das Grauen erleben und wir noch mehr mitleiden. Somit fand ich die erste Hälfte stark, verdammt gut aufgebaut und ein wahrer Krimigenuss. Dann verlagerte sich das Geschehen mehr auf Alexa und so blieb Krammer für mich zu viel im Hintergrund, auch die Zusammenarbeit war recht spät angesiedelt, na ja, es war eher ein Showdown, der es aber in sich hatte.

Anna Schneider hat mir wieder Lesefreude geschenkt, mich mit Spannung überrascht und mich richtig gut unterhalten und dafür bin ich extrem dankbar. Momentan fällt mir das Lesen schwer, aber hier bin ich wirklich drangeblieben und hatte es recht schnell durch. Dieses Setting ist einfach gelungen und ganz wunderbar beschrieben, man wandert mit, man riecht die frische Luft und hört das Echo in den Bergen, das ist fast wie Urlaub, bis auf die mörderischen Geschehnisse, aber die müssen in so einen Krimi rein und waren auch wirklich schaurig. Dazu noch das Privatleben der Ermittler und ich bin zufrieden, obwohl ich möchte mehr Krammer, immer noch, aber das verspricht in Fall drei in Erfüllung zu gehen und wisst ihr was, ich freu mich nun total auf das nächste Jahr und auf einen weiteren Grenzfall, JAWOHL!

Grenzfall, ihr Schrei in der Nacht ist wieder ein richtig guter, unterhaltender Krimi mit schaurigem Täter und jede Menge Natur und Ermittler. Ich mag es total und finde diesen Regionalkrimi echt top.
 
Henry und ich sind Fans der Reihe und dieser Fall bekommt vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin:
 

 
Schon als Kind liebte Anna Schneider Geschichten und lauschte im Wirtshaus ihrer Großmutter den Erzählungen der Gäste. Vor allem wenn es spannend wurde, war ihr Interesse geweckt. So ist es wenig verwunderlich, dass sie eine Vorliebe für Kriminalfälle entwickelte und sich nach dem Abitur bei der Polizei bewarb. Zum Glück wurde sie damals abgelehnt, sonst wäre sie vielleicht nie zum Schreiben gekommen. Für ihre Thriller lässt sie sich gern im Alltag inspirieren. So auch für die »Grenzfall«-Serie: Eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in Lenggries im Tölzer Land brachte sie auf die Idee. Die Nähe zur österreichischen Grenze tat dann ihr übriges. Die Serie spielt in beiden Ländern, Deutschland und Österreich, und lässt zwei gegensätzliche Ermittler aufeinandertreffen, die erst einen Weg finden müssen, als Team zusammenzuwachsen. Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.
 
 
Jahn und Krammer ermitteln - Reihe:
 
 
1. Teil Rezension I 3. Teil Erscheint: Januar 2023

Vielen lieben Dank an den S. Fischer Verlag für das  Rezensionsexemplar.
 

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