Montag, 10. Januar 2022

Rezension: Marianne Cedervall * Schwedische Familienbande: Ein Fall für Pfarrer Samuel Williams

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten  
Verlag: Dumont  
ISBN-13: 
978-3832165888
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: September 2021
Übersetzer*in: Ulrike Brauns
 
 
 
 
Inhalt:
Samuel Williams ist Pfarrer und wollte eigentlich ein Amt in einer großen Stadt antreten, da er einfach ein Stadtmensch ist, Großstädte liebt und nun landet er doch in einem Dörfchen namens Klockarvik. Da wollte er nicht hin, da will er nicht bleiben und doch tritt er seinen Job an. Das Erste aber, was ihm begegnet, ist ein Toter und so ist er direkt in einem Verbrechen gefangen. Um das Opfer handelt es sich um den Lebemann und Hotelbesitzer Finn Mats Hansson und da gibt es einige Feinde im Schatten. Während also die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, hört sich auch Samuel bei seinen neuen Schäfchen um und macht sich damit nicht immer beliebt. Was wird er herausfinden? Kann er den Mörder stellen? Und wird er dieses Dörfchen wirklich wieder verlassen?

Meinung:
Ich mag es ja unheimlich gern zur Weihnachtszeit auch ein weihnachtliches Buch zu lesen und ich finde, so ein Krimi eignet sich doch herrlich zur besinnlichen Stimmung. So ein Mord weckt zudem die Lebensgeister und lässt so einen Gänsebraten gut verdauen. Dieses Jahr habe ich mich für diesen schwedischen Krimi entschieden, ich fand so ein Pfarrer ist ein perfekter Ermittler und sieht und hört vielleicht Dinge, die sonst keiner so wahrnimmt. Ob mir der Auftakt von Samuel Williams auch gefallen hat, erzähle ich euch nun?

Samuel Williams ist ein adretter Mann in den Vierzigern, geschieden, zwei Kinder und mit Marit liiert. Statt der erhoffen Stelle in der Stadt muss er sich mit einer Dorfpfarrer-Stelle begnügen, es lebe die Frauenquote und Samuel steckt direkt im tiefsten Schnee. Völlig unpassend gekleidet und für einen Schnösel gehalten, muss er sich in Klockarvik beweisen. Aber zuerst findet er eine Leiche, eigentlich wollte er sich nur kurz vor seinem Antritt sammeln und mit seinem Boss (Gott) sprechen und was findet er da auf dem Friedhof an ein Kreuz gebunden, einen Toten. Was für ein Start direkt mit Trauerbewältigung und mit Polizeiarbeit. Dabei fühlt sich Samuel berufen, alles, was er hört und nicht unter der Verschwiegenheit läuft, der hübschen Ermittlerin zu berichten, und so macht er sich nicht wirklich beliebt. Dabei passiert ihm auch noch ein Ungeschick und er sorgt dafür, das der Dorfdepp unter Verdacht gerät und hier kommt seine Ehre ins Spiel und er ermittelt für die Gerechtigkeit. Aber nicht nur das passiert mit Samuel, nein, auch seine eigenen Emotionen spielen in Klockarvik Achterbahn und er muss sich über seine eigene Lebensausrichtung Gedanken machen.

Ich stapfe hier ganz herrlich durch Schnee und Kälte, kuschel mich in einen dicken Mantel und freu mich auf einen heißen Glühwein. Somit passt die Atmosphäre schon mal sehr und man landet in einer kleinen Gemeinschaft mit vielen Geheimnissen und Rätseln. Dabei kommt nicht nur Samuel im Buch zu Wort, sondern viele Figuren wie Maja-Sofia, die Ermittlerin, aber auch viele Gemeindemitglieder, so ist es ein bunter Mix aus Figuren und Einblicken. Allerdings bleiben alle Protagonisten etwas blass und eindimensional, so richtig berührt fühlt man sich von keinem, aber lieb gewinnen tut man den einen oder anderen schon. So haben wir einen anhimmelnden Pfarrer und er himmelt nicht seine Verlobte an, eine Ermittlerin, die mit ihrer Vergangenheit kämpft und jede Menge potenzielle Mörder. Es ist auf jeden Fall ein Cosy-Krimi, der für gute Stimmung in Lesesessel sorgt und für weihnachtliche Stimmung, das hat dieser Auftakt auf jeden Fall geschafft. Zwar mit kleinen Längen und mit einem Cliffhanger am Ende, aber wirklich einstimmend.

Marianne Cedervall hat hier einen netten Kriminalfall gestrickt und sie hat ja auch noch einiges vor mit ihren Pfarrer Samuel Williams. Einige Gags kamen nicht so richtig an, weil es, glaube ich in der Muttersprache witzig ist, aber in der Übersetzung seinen Charme verliert, wie die Namen und der Dialekt. Dafür kann keiner was, ist aber so nicht wirklich verständlich, für mich war Samuel auch ein bisschen zu verliebt in sich und ins verliebt sein, was am Ende aber wieder gut funktionierte. So hatte ich doch gute Lesestunden und ich würde dieses Dorf auch ein zweites Mal besuchen.

Schwedische Familienbande ist ein stimmiger, nicht düsterer, unterhaltender Cosy-Krimi mit himmlischer Unterstützung. Passt gut in die Winterzeit.
 
Henry und ich hatten schwedische Weihnachten und dafür gibt es vier Bücherpunkte:

___________________________________________________________________
  
Über die Autorin:
 

 
Marianne Cedervall wurde 1949 als Tochter eines Pfarrers im südschwedischen Gotland geboren und arbeitete u. a. als Lehrerin. Ihr neuester Roman ›Schwedische Familienbande‹ ist der Auftakt zu einer Krimireihe rund um den ermittelnden Pfarrer Samuel Williams.
 
Quelle: Dumont Verlag

Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das  Rezensionsexemplar.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden deines Kommentars bstätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datentschutzerklärung von Google gelesen und akzeptiert hast.