Freitag, 23. August 2013

Rezension: Juliane Kobjolke * Tausche Brautschuh gegen Flossen

Broschiert: 276 Seiten
ISBN-13: 978-3839212721
Preis: 9,90 EUR
E-Book: 3,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2012




Inhalt:
Lena hat gerade ein kleines Tief, nachdem turbulenten Jahresauftakt, mit fertigem Studium, Job, Heirat, läuft gerade gar nicht‘s mehr, wie es soll. Ihr frisch gebackener Ehemann Lukas ist Soldat und im Einsatz, der Job, alles andere als toll und Lena mehr zu Hause als im Büro, natürlich unbezahlt und keiner da zum Reden. Ihre Freundinnen im Urlaub und ihre Familie, naja, mit denen kann sie nicht so reden, wie sie gerne möchte. Sie fühlt sich einsam und ist in einer deprimierenden Stimmung, es klappt einfach gerade nix. Irgendwie landet sie dann im Internet und lernt dort Christoph aus Teneriffa kennen, beide sind sich auf anhieb sympathisch, und es entwickeln sich lange Gespräche. Bei Lena kommen Gefühle hoch, die sie doch eigentlich nicht haben sollte, und je mehr sie sich mit Christoph schreibt, umso mehr stellt sie ihr Leben in Frage. Sie liebt doch Lukas, er ist doch ihr Traummann!! Wieso dann Gefühle für Christoph? Lena ist verwirrt und beichtet ihren Internet-Kontakt Lukas, der im ersten Moment sehr verständnisvoll reagiert und Lena‘s Gewissen wird noch schlechter, also bricht sie alles ab. Aber wird es so einfach sein Christoph aus ihrem Leben zu streichen? Kann Lukas damit leben, dass seine Frau an jemand anderen denkt? Was wird Lena machen, kann sie Herrin über ihre Gefühle werden?

Meinung:
So einen tief gehenden Inhalt hatte ich bei dem Cover und der Geschichte nicht erwartet, aber ich bin immer noch sehr erstaunt über dieses Buch. Eigentlich hatte ich eine Geschichte so a la Chick-lit erwartet und bekommen habe ich eine tief gehende und teilweise nachdenklich stimmende  Beziehungshandlung, die jeden von uns selbst treffen könnte. Ich bin immer wieder überrascht, wie gut die Autorin Gefühle rüber bringen kann, man konnte sich so gut in Lena hineinversetzten und sie verstehen, das fand ich manchmal schon erschreckend, als ob man sie selber wäre. Aber genau das macht die Geschichte aus, man denkt oft, wie würde ich reagieren, oder was würde ich an ihrer Stelle tun. Der Anfang hat mich also vom Stil her sehr überrascht und teilweise nachdenklich gestimmt. Mit den Zwei Männern hat Lena auch noch Traummänner gefunden, die müssen glaube ich aber auch noch teilweise gebacken werden, dass sie sich aber da nicht entscheiden kann, war schon recht nachvollziehbar. Allerdings nimmt die Geschichte einen Lauf, der doch überraschte, wo man doch bei einigen Roman eher liest, sie schmeisst alles hin und fliegt zu ihrem Neuen, ist es hier eher die Frage, wie kann ich es abstellen? Wie meine Ehe retten? Was tun, damit ich diese befremdlichen Gefühle wieder los werde? Das war für mich mal anders und eigentlich auch sehr interessant, denn in den meisten Büchern lassen wir doch Dinge passieren, die wir im wirklichen Leben nicht tun würden. Hier fand ich es authentischer dargestellt und die Gefühlswelt sehr realistisch. Dann kam aber der Moment, wo sich alles drehte, denn sie fliegt doch und lernt durch Zufall doch noch Christoph kennen. Hier waren für mich so einige kleine Lücken, die ich nicht ganz verstanden habe. Denn Lena fühlt sich sehr wohl bei Christoph und der Gedanke zu bleiben, war doch sehr stark um so überraschter war dann das Ende für mich. Mir fehlte da ein bisschen die Gedankenwelt von Lena, warum hat sie sich so entschieden, wie sie sich entschieden hat. Aus Gewohnheit? Oder weil sie nicht das Bekannte verlieren möchte? Das hätte für mich noch ein bisschen besser rüber kommen können.  Jetzt habe ich doch einiges verraten, was ich glaube gar nicht verraten wollte, aber ich konnte mich nicht bremsen. Eine überraschend andere Geschichte, mit so überaus realistischen Gefühlen, wie man selten liest. Die Autorin kann einfach klasse erzählen und uns so in eine Welt mitziehen und uns die gleichen Fragen zustellen, wie ihrer Hauptfigur. Wunderbar geschrieben mit einigen Lachern und wieder wunderbarer Musik, für alle die mehr wollen, als nur einen typischen Frauenroman.

Henry und mir hat mal diese tiefgehender Geschichte richtig gut getan und so vergeben wir vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Juliane Kobjolke, Jahrgang 1977, lebt mit Mann, Sohn und Kater in ihrer Geburtsstadt Mühlhausen in Thüringen. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik und Anglistik in der Absicht Lehrerin zu werden, entschied sich jedoch im Laufe des Studiums um und wechselte in die EDV. Nach zehn Jahren Tätigkeit in internationalen und mittelständischen Unternehmen arbeitet sie heute als freiberufliche Autorin und Texterin.

 

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