Donnerstag, 15. August 2013

Rezension: Mark Watson * Rückwärtsleben

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
ISBN-13: 978-3453437388
Preis: 9,99 EUR
E-Book: 8,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Juli 2013




Inhalt:
Peter ist ein ruhiger in sich gekehrter Junge und schon seit seiner Schulzeit steht er im Schatten seines besten Freundes Richard. Trotz seiner Bemühungen setzt Richard immer noch einen oben drauf und Peter hängt immer ein bisschen nach. So ist es in der Schule und auch später im Berufsleben. Dadurch, dass die Zwei auch noch den selben Beruf ausführen, ist das Konkurrenzdenken umso mächtiger bei Peter. Er möchte einmal im Leben schneller und besser sein als Richard, denn dieser ist als Psychologe einfach unschlagbar und sehr berühmt. Peter versucht dies mit einer Kolumne und verschieden anderen Forschungsansichten auszugleichen und so auf sich aufmerksam zumachen, leider nur nicht mit dem Erfolg, den er sich dafür wünscht. So tänzelt Peter durch das Berufsleben und immer mit dem Druck besser zu sein als Richard, bis ihm ein folgenschwerer Fehler passiert und die Konsequenzen ungeahnte Auswirkungen nach sich ziehen. Was wird passieren? Wo hat Peter nicht aufgepasst? Oder Richard?

Meinung:
Der neuste Streich von Mark Watson war so anderes als sein Roman „Ich könnte am Samstag“. Während wir dort eine Geschichte über das Schicksal und seine Entscheidungen lesen, haben wir es hier mit etwas schwerer Kost zu tun. Das erste Kapitel viel mir noch sehr leicht, aber dann wurde die Geschichte anstrengender und war nicht so locker zu lesen, wie sein anderer Roman. Wir begleiten Peter von der Schulzeit an und merken schnell, er ist ein durchschnittlicher Typ. Ihm zeichnet jetzt nichts besonderes aus, außer der Freundschaft zu Richard, die trotz des Konkurrenzdenkens bestand hat. Aber dieser Kampf zwischen den zwei Freunden, bzw. für Peter, ist lebensbestimmend und auch ausrichtend. Sein Studium, sein Lebensraum, sein Berufsleben, alles hat mit Richard zu tun und den Wunsch im Leben mal erfolgreicher zu sein als er. Somit merkt man schnell das Peter eigentlich bis auf seinen Beruf als Psychologe nichts anderes hat. Er besucht zwar seine Eltern regelmässig und ist in der kleinen Stadt auch recht oft, natürlich auch um dort die Geheimnisse der Vergangenheit zu analysieren. Hier war für mich immer die Stimmung zwischen Mutter und Sohn sehr merkwürdig und man konnte an der Atmosphäre schon riechen, da verbirgt sich noch was im eigenen Elternhaus. So erfahren wir Peter‘s Entwicklung und begleiten ihn bei einigen interessanten Fällen, die er als Psychologe betreut und erleben   einige unterhaltende und witzige Szenen und bekommen auch tiefe Einblicke in die Welt der Psychologie. Während also Richard berühmt wird und ein stabiles Privatleben hat, ist Peter nur in seinem Beruf zu Hause. Das das nicht immer gut ist, erleben wir im verlauf der Geschichte und ich konnte immer nur denken: Peter, jetzt lebe doch endlich mal!
Wiedermal hat der Autor gezeigt, dass man auch andere Bücher schreiben kann, die nicht nur unterhalten sondern auch zum nachdenken anregen. Ich muss nämlich gestehen, das ich nach der Mitte des Buches einwenig mit mir zu kämpfen hatte und ich die Geschichte doch recht langatmig fand, aber das Ende hat mich geschockt und nachdenklich zurück gelassen. Damit hatte ich nicht gerechnet und genau das macht den Autor so aus, am Ende kommt nochmals eine Entwicklung die ein total überrascht und mit Fragen über das eigene Leben und die Gesellschaft zurück lässt. Denn müssen wir uns immer am Erfolg von anderen orientieren um glücklich zu sein, kann man nicht mit kleinen Dingen zufrieden sein und einfach nur das Leben geniessen wie es ist? Wie ihr seht keine leichte Kost, aber es lohnt, trotz der kleinen Längen, dieses Buch zu lesen.

Henry und ich mussten noch lange über das Buch grübeln und vergeben für den bleibenden Nachhall vier Bücherpunkte:

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Über den Autor:

Mark Watson, geboren 1980 in Bristol, ist Romanautor, Kolumnist, Radio- und Fernsehmoderator und international erfolgreicher Stand-up-Comedian. Er ist außerdem Fußball-Experte, studierter Literaturwissenschaftler und Umweltaktivist. Er ist bekannt für Marathonauftritte, die 24 Stunden und länger dauern. Mark Watson lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in London. »Ich könnte am Samstag« (Hardcover: »Elf Leben«) war sein erster ins Deutsche übersetzter Roman, zuletzt erschien von ihm »Überlebensgroß«. 

Quelle: Heyne Verlag

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