Sonntag, 17. Oktober 2021

Rezension: Jenny Fagerlund * 24 gute Taten

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten  
Verlag: Dumont  
ISBN-13: 
978-3832165444
Preis: 16,00 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: September 2020
Übersetzer*in: Kerstin Schöps
 
 
 
 
Inhalt:
Weihnachten steht kurz vor der Türe und Emma würde am liebsten im Bett bleiben und sich vor der Außenwelt verkriechen. Aber als Besitzerin eines kleinen Geschenkladens kommt nun die beste Zeit, aber Weihnachten steht einfach unter keinem guten Stern. Ihre große Liebe Niklas ist vor zwei Jahren an Weihnachten verunglückt und ihre Trauer scheint unüberwindbar. Dabei bekommt sie viel Unterstützung von ihrer Familie und doch kommt sie aus der Melancholie nicht raus. Bis zu diesem einen Abend, wo sie einen älteren Mann im Schneesturm nach Hause begleitet und merkt, das war toll, sie fühlt sich gut und sie fasst einen Plan. Statt einen Adventskalender aus Schokolade macht sie für sich einen für gute Taten. Jeden Tag eine und sie hofft, mit diesem Projekt wieder ins Leben zurück zukehren. Aber so einfach, wie sie sich das vorstellt, ist es nicht, denn gute Taten müssen auch angenommen werden. Wird also Emma damit Erfolg haben? Wem wird sie dabei alles über dem Weg laufen? Und findet sie sich im eigenen Leben wieder zurecht?

Meinung:
Ich mag ja gern passende Bücher zur passenden Jahreszeit zu lesen und suche mir immer wieder mal welche für die Weihnachtszeit heraus, so also auch dieses. Für mich klang es nach guter Stimmungslektüre mit ein bisschen Tiefgang und herzerwärmenden Szenen. Also nicht das übliche kitschige Liebesgeplänkel, denn immerhin stehen hier 24 gute Taten an. Und es spielt in Stockholm, also mit Schnee, Kälte und dicken Handschuhen. Ob mir das nun alles gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Emma ist absolut in ihrer Trauer gefangen und das seit über zwei Jahren. Ihr fällt es schwer, vom Sofa runterzukommen, ihren Alltag zu bewältigen und die Finanzen ihres Ladens kennt sie auch nicht mehr. Wie gut das ihre Schwester Magda da nun ein Auge drauf hat oder auch nicht gut, denn diese baut unglaublichen Druck auf. Aber Emma ist resistent und will den ernst der Lage einfach nicht verstehen. So greift Magda in ihrem Laden ein, begleitet ihren Alltag und setzt ihr die Pistole auf die Brust, sie muss was tun, für sich und den Laden und verlangt ein Hobby. Sofort oder sie wird sie nicht mehr los. Woher bloß soll sich Emma nun ein Hobby suchen und warum muss Magda so nerven. Und da passiert es, auf ihren Heimweg kommt ihr eine Idee, denn den Herrn, den sie gerade nach Hause gebracht hat, war nicht nur eine gute Tat, nein, sie fühlt sich besser und so steht es fest, sie vollbringt bis Weihnachten 24 gute Taten. Allerdings ist das gar nicht einfach, den einen überrumpelt sie, bei dem anderen blitzt sie ab und doch entwickelt sich daraus eine Eigendynamik, die Emma aus ihrem Wachkoma befreit und sie ihre Umwelt endlich mit anderen Augen sehen lässt. Wie auch den jungen Mann, dem sie geholfen hat, Adam und der ihre Wege immer mal wieder kreuzt.

Die Grundidee mit dem Adventskalender der guten Taten fand ich einfach entzückend und war auf die Umsetzung sehr gespannt. Der Anfang konnte mich auch richtig einnehmen, da man Emmas Trauer spüren konnte und sich ihr auf Irgendeinerweise verbunden fühlte. So bekam die Geschichte zuerst eine ernst und verzweifelte Grundatmosphäre. Die eben ständig von der nervigen Schwester unterbrochen wurde und das war gut, denn somit war man selber entnervt und wollte Emma wachrütteln, auch die guten Taten fand ich zuerst ziemlich gelungen und teilweise ein bisschen Slapstick. Aber schaut man sich die Entwicklung an, wird der weihnachtliche Kitschglanz immer größer. Emma, die zu beginn unter Trauer und Depressionen leidet, macht eine Hundertgradwendung, sieht endlich wieder klar und packt ihr Leben an, fand ich extrem unrealistisch und je mehr ich gelesen hatte, umso mehr hat es mich gestört. Dabei ist ja klar, dass es ein Happy End Roman sein soll, aber für mich hat es leider nicht funktioniert.

Jenny Fagerlund hatte eine super Idee und begann ihre Geschichte auch richtig gut, leider ging bei mir ab der Hälfte der Spaß verloren, da es mir zu unglaubwürdig wurde. Wer das aber abschalten kann, bekommt eine süße Weihnachtsgeschichte mit viel drumherum. Also nette Unterhaltung mit neuer Lebensausrichtung binnen dreier Wochen.

24 gute Taten hat eine tolle Grundidee, die aber leider bei der Umsetzung hakte, zumindest konnte sie mich nicht überzeugen. Ist halt eine Geschichte für eine nette Zeit zwischendurch.
 
Henry und ich fanden die Geschichte für zwischendurch gut und deshalb gibt es drei Bücherpunkte:

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Über die Autorin:
 

 
Jenny Fagerlund wurde 1979 geboren und lebt mit ihrem Ehemann und vier Kindern in Stockholm. Sie arbeitet als freie Journalistin und hat bereits vier Romane veröffentlicht, bei DuMont erschien zuletzt ›24 gute Taten‹ (2020).
 
Quelle: Dumont Verlag

Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das  Rezensionsexemplar.
 

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