Montag, 8. März 2021

Rezension: Tom Hillenbrand * Montecrypto

Broschiert: 448 Seiten
Verlag: KiWi
ISBN-13:
978-3462001570
Preis: 16,00 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: März 2021
 
 
 
 
Inhalt:
Ed Dante ist Privatdetektiv mit dem Spezialgebiet Finanzen, und genau deshalb wird er von der Schwester des frisch verstorbenen Gregory Hollister engagiert. Der bei einem Unfall ums Leben gekommene Start-up-Unternehmer hatte schon zu Beginn seiner Karriere ein Faible für Kryptowährung. Obwohl er in der Community für Bitcoins und Co. in Ungnade gefallen ist, gilt seine Leidenschaft weiterhin dieser Währung und seine Schwester vermutet, dass er wohl einen großen Teil seines Vermögens in Coins angelegt hat und das soll Ed herausbekommen. Ein ungewöhnlicher Auftrag für den Detektiv und überhaupt nicht seine Währung, aber die Bezahlung stimmt und die Neugier siegt. Allerdings übernimmt der Verstorbene aus dem Grab die Führung, denn durch ein Video, was nach dem Tod veröffentlicht wird, ist nicht nur Dante hinter dem Schatz her, sondern die ganze Welt. Wer wird also den Montecrypto-Schatz finden? Kann Dante hier überhaupt mithalten? Und was steckt wirklich hinter dieser Suche, ein neuer Finanzskandal?

Meinung:
Bei dem Namen musste ich sofort an Alexandre Dumas Monte Christo denken und ich liebe diesen Roman, ach was, ich liebe auch alle anderen Bücher von Dumas und teile da wohl mit Tom Hillenbrand eine Leidenschaft. Aber wird sich nun das neuste Werk von Tom Hillenbrand an die einstige Geschichte anlehnen? Zumindest hätte der Autor das nicht nötig und tut es auch nicht, aber wer genau liest, wird einige alte Bekannte in anderer Form wieder finden, was mir richtig gut gefallen hat. In Montecrypto widmet sich Tom Hillenbrand der bekannten Kryptowährung und ich bin da totaler Anfänger. Klar, für diese Währung bin ich schon viel zu spät dran, weil jetzt ist es einfach unbezahlbar und außerdem hätte ich gar keine Ahnung, wie das Ganze funktioniert. Ich bin da leider recht old school und hatte einige Bedenken, ob ich überhaupt der ganzen Thematik folgen kann. Ob mich der Autor im Dunklen gelassen hat und ob ich mit Ed Dante den Schatz gefunden habe, erzähle ich euch nun.

Ed Dante ist also unser Hauptprotagonist, geschieden, chronisch pleite, eine Vorliebe für Cocktails zu jeder Stunde und ein ausgewanderter Engländer in L.A.. Eine interessante Persönlichkeit und ein Typ, der zwar etwas unscheinbar wirkt, aber ein unglaubliches Hintergrundwissen hat. Woher er das hat, erfahren wir erst Stück für Stück im Laufe der Geschichte. Er übernimmt also diesen Auftrag, schaut sich die Männerhöhle des Verstorbenen an und versucht sich über dessen Lebenslauf schlau zu machen. In der Kryptowelt ist Greg Hollister kein Unbekannter, sondern ein leidenschaftlicher Dafürsprecher, bis er seine eigene Firma Juno gründete, die das Konzept von Krypto legitimiert und so beginnt sein Verrat und sein Untergang in der Community. Ed versucht dieses Wissen im Einklang zu bringen, aber so leicht ist das alles nicht zu entschlüsseln. Wie gut, dass er vor dem Haus einen Einbruch vereitelt und die Bloggerin Mercy Mondego somit kennenlernt, sie eröffnet ihn die Welt der Krypto-Community und wird seine Partnerin in Crime für die kniffeligen Aufgaben, das er sich von ihr angezogen fühlt, ist natürlich auch nicht schlecht. So folgt Dante also den Informationen, dann den Videos und steckt mitten drin in der Schnitzeljagd um Bitcoins. Allerdings spürt er, dass es hier nicht nur um Wiedergutmachung geht, sondern noch etwas ganz anderes Schwerwiegendes steckt.

Geld regiert die Welt und der Spruch ist hier auch ganz gut gewählt. Nur wer das Passwort hat, hat auch den Schatz. Ach, für mich ist dieses programmierte und verschlüsselte Geld immer noch ein Buch mit sieben Siegeln, aber der wichtigste Aspekt ist wohl einfach, das keine staatliche oder behördliche Macht mit dran hängt. Man kann machen, was man will mit seinen Bitcoins, es wird nirgendwo aufgeführt, nachgehalten und das war mir gar nicht so klar. Tom Hillenbrand führt einen so sehr souverän und langsam in das Thema ein, durch seine Figuren lernen wir viele neue Hintergründe über die Finanzwelt und wie so ein Bankencrash passiert. Die Verbindungen zu Geld, Staat und Katastrophe ist gar nicht so weit entfernt, wie man es gerne hätte und solch ein Schatz kann da wirklich alle Alarmglocken schrillen lassen. Auch wenn ich jetzt nach dem Lesen nicht meinem Coin programmieren kann und auch noch nicht ganz verstehe, wie ich diesen in richtige Währung umwandele, nicht jeder hat eine Mercy an seiner Seite fand ich es höchst interessant und ja, auch aufregend spannend.

Für mich hat der Autor hier wieder alles richtig gemacht, nämlich die perfekte Mischung geliefert, einen Nobody-Helden, der im Laufe der Geschichte über sich hinauswächst, eine clevere Bloggerin und ein Thema, was nicht nur aktuell ist, sondern auch noch brisant politisch. Dazu macht Tom Hillenbrand eine kleine Schnitzeljagd mit dem Leser und zwischendrin fühlte ich mich leicht an Dan Brown erinnert, kryptische Dinge gibt es in unseren Alltag und wir wissen es nicht, so was mag ich ja. Wir lernen ein bisschen, sind gefesselt an die Buchseiten und werden obendrauf noch richtig gut unterhalten. Ich kann diesen Finanzspaß nur empfehlen.

Montecrypto nimmt den Leser mit in die Kryptowelt und erzählt charmant, mit Humor und fesselnder Analyse von Bitcoins, Finanzcrash und welchen Weg des Geldes man folgen sollte. Aktuell, informativ, fesselnd und politisch ein Desaster.
 

Henry und ich lieben es, mit diesem Autor Neues zu entdecken und deshalb gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:  

 
Tom Hillenbrand studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Sachbücher und Romane – darunter die kulinarischen Krimis mit dem Luxemburger Koch Xavier Kieffer als Ermittler – haben sich bereits hunderttausende Male verkauft, sind in mehrere Sprachen übersetzt, wurden vielfach ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
 
Quelle: KiWi Verlag
 
 
Vielen lieben Dank an den KiWi Verlag für das  Rezensionsexemplar. 
  

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