Freitag, 30. März 2018

Rezension: Pavel Šrut * Die Sockenfresser

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: KJB
ISBN-13:
978-3737341165
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: März 2018
Übersetzer: Alexander Kratochvil & Andreas Tretner
Illustrator: Galina Miklínová




Inhalt:
Herr Lorbeer ist ein gefragter Trompeter und spielt oft auf Hochzeiten und Beerdigungen, nur dass er sich da auch mal vertut und er trägt immer zwei unterschiedliche Socken. Für die einen ist es ein Markenzeichen, für die anderen, Schusseligkeit, aber was keiner ahnt, nicht die Waschmaschine verschlingt seine Socken, sondern seine unentdeckten Mitbewohner, die Sockenfresser. Unter Herrn Lorbeers Dach leben versteckt Kicher und sein Großvater, aber sie sind nicht die Einzigen in der Stadt. So kommen ab und zu die Cousins von Kicher zu Besuch und diese beiden haben nur Schabernack im Kopf. Dass dieses Verhalten nicht unentdeckt bleibt und für große Aufregung sorgt, kann man sich denken. Also was werden die beiden Cousins anstellen? Welche Gefahren warten auf Kicher? Und werden die Sockenfresser weiterhin unentdeckt bleiben?

Meinung: 

Ich bin ein Kind aus der Zeit, wo tschechische Märchen gern gelesen wurden und einfach in jedes Kinderbuch Regal gehörten. Als man mir erzählte, das man dem Geheimnis der verschwunden Socken auf der Spur ist, war ich total gebannt, und als man mir sagte, dass diese Geschichte aus tschechischer Feder kommt, wusste ich, die können so was erzählen. Ich war von dem Moment an schon voller Vorfreude, und ob ich diese, auch beim Lesen hatte, erzähle ich euch nun.

Der Held der Geschichte ist der schüchterne Kicher, er heißt so, weil er aus Verlegenheit immer kichert und das ist bei ihm eben hängen geblieben. Er lebt mit seinem Großvater zusammen bei Herrn Lorbeer. Seine Eltern sind sehr sozial arrangiert und helfen in Afrika aus, so hat der kleine Sockenfresser diese seit drei Jahren nicht gesehen. Sockenfresser leben nach strengen Regeln, im Verborgenen, man darf immer nur eine Socke eines Paares verspeisen, muss Wasser meiden, und wenn Gefahr droht, ihre Chamäleonkräfte aktivieren. Aber Kicher muss davon selten was gebrauchen, da er ängstlich und überaus vorsichtig ist. Ganz anders sind seine beiden Cousins Ramses und Tulamor junior, diese beiden haben nur Unsinn im Kopf und leiten ein Abenteuer ein, was die komplette Sockenfresser Gemeinschaft auf den Kopf stellen wird.

Mehr verrate ich nicht, nein, das mach ich nicht, denn es ist eine unglaubliche rasante und überaus ereignisreiche Geschichte. Na gut, ich verrate noch, dass es eine Sockenmafia gibt und das sogar Bandenrivalitäten auf den Straßen der Stadt herrschen und das ihr Geheimnis in Gefahr steckt aufzufliegen und allen Leuten bekannt werden könnte, dass es tatsächlich Sockenfresser gibt. Ist das nicht fesselnd und spannend! Man klebt förmlich an dieser Geschichte fest und ist überrascht über den Verlauf, über die Welt und das Abenteuer, was den Leser und Kicher erwartet. Ich wusste, dass mich die Geschichte begeistern würde, aber ich war förmlich fasziniert und absolut glücklich diesen Kinderbuchschatz entdecken zu dürfen.

Es handelt sich hier zwar um Sockenfresser, aber der Inhalt ist auch auf die Menschen übertragbar, denn es geht nämlich um Mut, Familie, Ehrlichkeit und den Willen, was zu bewegen. Dabei ist dieses Abenteuer noch so liebevoll verpackt und die Zeichnungen einfach großartig eingebunden. Es macht einfach unglaublich Spaß die Welt zu entdecken, mit zu fiebern, die Figuren kennenzulernen, die Kreativität des Autors zu bewundern und immer wieder Neues zu entdecken. Hier stimmt einfach alles und ich wusste, diese Geschichte kann nur gut sein und selbst uns Großen absolut begeistern.

Die Sockenfresser haben es schon nicht leicht in unserer Welt, aber wenn sie einmal losgelassen werden, sorgen sie für riesige Unterhaltung und fesselnden Lesespaß. Ich hatte es ja schon vorab geahnt, aber nun bin ich absolut sicher, ich liebe die Sockenfresser.

Henry und ich hatten so viel Spaß mit dieser wunderbaren Geschichte, dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor: 

Pavel Šrut, geboren 1940, ist ein tschechischer Dichter, Übersetzer (aus dem Englischen und Spanischen, u. a. Shakespeare, Updike, Cohen, Dylan Thomas, Rushdie, Federico García Lorca), Kinder-und Jugendbuchautor sowie Songschreiber. Er publiziert seit 1960. In den Jahren 2004 und 2005 erhielt er diverse Preise für seine Kinderbücher, 2009 den bedeutendsten tschechischen Buchpreis »Magnesia Litera« in der Kategorie Kinder- und Jugendliteratur für sein Buch »Die Sockenfresser«, 2012 den »Karel Capek«-Preis des tschechischen PEN-Zentrums und schließlich den höchsten tschechischen Staatspreis für Literatur im Jahr 2015.


Vielen lieben Dank an den KJB Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 


4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Sharon,

    auf das Buch freue ich mich auch schon tierisch und deine Rezi steigert meine Vorfreude nochmals.

    Ganz liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hello Mr. Uwe,

      da kannst du dich auch freuen, ist nämlich MEGA!!!

      Viel Spaß und danke für deinen Besuch
      Sharon

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  2. Salut, Inga.
    Eigentlich erzählen die Menschen gern von unsichtbaren Gemeinschaften kleiner Wesen, die entweder hilfreich oder boshaft sind. Erstere zum Trost, Letztere um zu erklären, warum ein Missgeschick wohl passiert sein kann.
    Was Wunder, dass Kinder solche Geschichten gerne erfahren, sind sie doch auch ein wenig von beiden Seiten - lieb & wild.

    bonté

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    1. Bonjour Robert,

      stimmt, ich habe noch letztens über die Mainzelmännchen geschimpft ...lach... und ich finde schön das die Begeisterung eines Kindes bei mir noch zu treffen ... buhhhhh.... doch noch nicht so alt!

      Ganz liebe Grüße
      Inga

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