Montag, 9. Juli 2018

Rezension: Nicholas Bowling * Witchborn: Königin der Düsternis

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Chicken House
ISBN-13:
978-3551521057
Preis: 18,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Mai 2018
Übersetzer: Eva Riekert




Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1577 und es herrschen in England unruhige Zeiten. Frauen und Mädchen, die sich in der Heilkunst auskennen, werden der Hexerei angeklagt und verbrannt. So versteckt sich Alyce im Keller ihres kleinen Hauses und bekommt mit, wie ihre Mutter verschleppt und ermordet wird. Aber so einfach entkommt auch sie den Hexenjägern nicht, denn einer schaut ganz genau hin. Mit dem Wissen bei ihrer Flucht, einen Mann getötet zu haben, begibt sich Alyce nach London, um den Mann zu finden, für dem sie einen Brief dabei hat. Aber Alyce ist schwach und gerät in falsche Hände, verwirrt, traurig und nicht wissend wohin gerät sie in einen Strudel aus Geheimnissen. Kann sie sich daraus befreien? Wird sie den Empfänger für den Brief noch finden? Und ist Alyce wirklich eine Hexe?

Meinung:
Ich glaube, alle sind von der Buchgestaltung und dem Wort hexen verzaubert, wenn man das Buch in die Hände nimmt. Es ist immer eine Verheißung auf spannende und abenteuerliche Unterhaltung. Dazu kommt noch die Nennung von wirklich realistischen Personen und der Zauber nimmt überhand. Ob mich nun diese Jagd nach Geheimnissen überzeugen konnte, erzähle ich euch nun.

Der Anfang ist wirklich schon toll atmosphärisch und absolut passend zu der Zeit. Eine Frau wird der Hexerei angeklagt und egal was sie auch sagt und tut, ihr Schicksal ist besiegelt. So startet die Geschichte und direkt darauf begleiten wir Alyce auf ihrer Flucht. Unwissend in der Welt, da sie bis jetzt immer nur abseits gelebt hat, muss sie sich durchschlagen und gerät dabei ins Irrenhaus. Dort kann sie aber fliehen und auf ihrer weiteren Flucht bekommt sie Hilfe von Soloman, einen jungen Schauspieler. Durch ihn bekommt sie Unterschlupf in einem Gasthaus und kann genesen. Aber die ruhige Zeit soll nicht lange andauern und sie muss sich dem Rätsel um ihren Brief stellen und so beginnt ihr großes Abenteuer.

Nicholas Bowling hat hier eher einen Abenteuerroman geschrieben mit der Rahmenhandlung, der Hexenzeit. Er schmückt die Gassen und Straßen gut aus, lässt einen atmosphärisch in diese Zeit eintauchen und versucht einen stetigen Spannungsbogen aufzubauen. Da trickst er ganz gern mit unterschwelligen Geheimnissen, Gerüchten und brodelnder Zauberei. Einige kleine Anmerkungen sollen den richtigen Weg weisen und mir war recht schnell klar, wohin die Reise geht. Seine Hauptfigur muss sich im Verlauf der Geschichte vom Mäuschen zur Hexe weiterentwickeln und dafür benötigt er ab und zu ein bisschen Zeit. Immerhin muss sie sich selbst erst finden und auch selber die Wahrheit herausfinde wollen. Dabei bekommt sie Unterstützung von Solomon und so zieht auch das Theater Einzug in die Geschichte.

Mir persönlich hat der Ansatz mit den beiden Königinnen nicht gefallen. Da beide Frauen zu der Zeit wahre Persönlichkeiten waren, kamen sie mir hier zu blass und unrealistisch rüber, aber das ist wohl dem Jugendbuch geschuldet, denn ich habe hier ja keinen historischen Roman vorliegen, aber trotzdem hat mich das etwas getriezt. Außerdem könnten einige mit dem Wort Hexe falsche Voraussetzungen haben, immerhin galt schon zu der Zeit sich mit Kräutern gut auszukennen, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Ich denke, dass einige sich hier mehr Hokuspokus gewünscht hätten. Aber ich glaube, der Autor wollte es zur passenden Zeit belassen, als mehr Fantasyelemente einzubauen, was ich ihm wirklich hochhalte. Ich glaube, der Ansatz mit der dunklen Seite hätte hier noch einiges mehr reizen können, aber genauso die Gute, die blieb nun auch zum größten Teil verborgen, wie gesagt, es war eher für mich Mittel zum Zweck.

Witchborn ist ein angelehnter historischer Abenteuerroman, der sich der Hexerei verschrieben hat. Ich fühlte mich gut Unterhalten, fand die Zeit klasse eingefangen und die Freundschaft von Alyce und Solomon ganz rührig. Mit Sicherheit hätte das Ganze noch mehr Potenzial nach oben gehabt, aber für mich stimmte die Atmosphäre und das Drumherum.
 
Henry und ich hatten abenteuerliche Lesestunden und dafür gibt es vier Bücherpunkte:

__________________________________________________________________________
  
Über den Autor:


Nicolas Bowling lebt in London und ist Autor, Comedian, Musiker und Lehrer. Er hat in Oxford Englische Literatur, Griechisch und Latein studiert und unterrichtet an einer Schule in Croydon. »Witchborn« ist sein Debüt. Während des Schreibens seines Romans hat er eine Soloshow für das Edinburgh Festival vorbereitet und performt und am Album der Band ME FOR QUEEN mitgearbeitet. 

Quelle: Chicken House Verlag 

Vielen lieben Dank an den Chicken House Verlag für das  Rezensionsexemplar.

2 Kommentare:

  1. G'day, Inga.
    Autor Nicolas Bowling scheint ja seinen Dampf-Hans in allen Gassen unterwegs zu haben; woher er sich nur die Zeit für all die Kreativitäten nimmt!? Allerdings scheint Croydon eh ein kreatives Eck zu sein (mein erster Net-Kontakt nach England lebt auch dort).
    In der Hochzeit des Hexenwahns genügte es auch schon, dass irgendwer deinen Besitz wollte - Denuntiation genügte & das Grauen nahm seinen Lauf. Eine Schuld wurde dabei als gegeben angesehen, weil ein Verdacht ausgesprochen wurde. Wichtig war dann nur das Ausmaß des "Vergehens" & die Nennung von weiteren Namen.
    Im Namen von Kirche & Krone wurden so manche perfiden Obszönitäten gegen die Menschlichkeit begangen. Definitiv.
    Allein daher dürfte man/frau bei der Lektüre doch engagiert sein.

    Earl Schoko wetteifert mit dem Buch-Cover um das schönere Schwarz, wie es scheint.
    Hoffe Dein Urlaub war wohlbekömmlich. :-)

    bonté

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hello Mr. Robert,

      du kennst doch die Kreativen, immer und überall sprudeln die Kräfte :-)

      Genau die Hexerei war einfach ein Freischein für viel übel, die Menschheit ist nun mal nicht immer gut. Das hat er auch recht gut umgesetzt und war sehr atmosphärisch eingebunden.

      Tja, Schoko ist ja eher Braun, aber das Licht fällt ja manchmal günstig in die Linse ...hihi...

      Der Urlaub war dieses Jahr gut, aber nicht hervorragend, da wir ihn umschieben mussten, das Leben halt.

      Ganz liebe Grüße
      Inga

      Löschen

Mit dem Absenden deines Kommentars bstätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datentschutzerklärung von Google gelesen und akzeptiert hast.