Montag, 2. Juli 2018

Rezension: Tom Hillenbrand * Hologrammatica

Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: KiWi
ISBN-13: 978-3462051490
Preis: 12,00 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2018




Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 2088 und die Welt hat sich schwer verändert. Der Klimawandel und die vorhandene Technik lassen den Planeten in einem völlig neuen Gewand erscheinen und auch Galahad Singh zieht daraus, seinen einigen nutzen. Er ist nämlich Quästor und sein Beruf ist es, verschwundene Personen aufzuspüren. Seine neue Zielperson ist Juliette Perotte, eine Computerexpertin und brillante Programmiererin. Der Fall reizt ihn, da das Honorar stimmt und die Vermisste, von so einigen Geheimnissen um woben, ist. Je mehr Galahad ermittelt, um so mehr ungewöhnliche Dinge trägt er zutage. Ihr Privatleben ist ungewöhnlich, ihr Hobby absolut grotesk, aber je tiefer Galahad vordringt umso mehr offenbart es sich ihm, das alles zusammenhängt, ihr ungewöhnliches Hobby und ihr Beruf, denn dort stand sie vor der Enthüllung eines großen Geheimnisses. Was hat Juliette herausgefunden? Wo steckt sie? Und warum hat Galahad das Gefühl, das sein Gegenspieler, alles andere ist, aber nicht menschlich?

Meinung:
Tom Hillenbrand überrascht ja immer mit seiner abwechslungsreichen Art von Geschichten. Während wir mit Koch Kieffer uns durch Köstlichkeiten  Schlemmen und dabei Lebensmittelskandale aufklären, ging es auch schon historisch übers Meer, um die Kaffeepflanze zu klauen. Diesmal nimmt er uns mit in die Zukunft und baut hier ein ganz anderes Szenario zusammen, ob ich auch hier auf meine Kosten gekommen bin, erzähle ich euch nun.

Ganz kurz vorab und das wirklich absolut Überragende an diesem Autor, jedes seiner Bücher hat einen ganz eigenen Ton. Während Xavier Kieffer, der Küchenchef, gemütlich, das Leben genießend rüberkommt, hatte ich bei dem Kaffeedieb so einige snobige Stimmen im Kopf, während ich diesmal eine ganz andere Seite erlebt habe. Hier ist der Ton salopper, frecher und absolut unterhaltend. Was natürlich an seiner Hauptfigur Galahad Singh liegt und zu dem kommen wir nun.

Galahad Singh ist Privatermittler, oder eben Quästor und nimmt nicht jeden Fall an. Aber interessant ist sein Hintergrund, er ist eigentlich zu anderem berufen, drückt sich aber erfolgreich vor diesem Erbe. Sein Vater ist nämlich einer der bedeutenden Persönlichkeiten und mit seiner Erfindung bei jedem bekannt. Aber wie jede Familie hat auch diese seine Schwierigkeiten und Tragödien zu bewältigen. So hat sich Galahad dem Allen entzogen, und obwohl er kein Finger krümmen muss, hat er sich der Aufgabe vermisste Personen zu finden verschrieben, solange die Bezahlung ihn dazu animiert. Auch optisch ist er mal eine ganz andere Figur, indischer Abstammung, sportlich, liebt Jazz und Männer. So hebt sich dieser Protagonist herrlich von allem ab und ist dabei unglaublich sympathisch. Sprich ich bin unheimlich gern mit ihm durch die Seiten im Buch geschritten.

Galahad ist somit der Dreh und Angelpunkt in diesem Buch und das ist auch gut so, denn eine wichtige Konstanze braucht man, um sich daran festzuhalten, denn dann kommt unsere Welt. Es ist nichts mehr so, wie wir es kennen. Aber dadurch, dass wir Galahad und die Annahme dieses Falls begleiten, werden wir Stück für Stück darauf zu geführt. Und es eröffnet sich wahrlich ein ganz komplexes Bild vor dem inneren Auge. Zum einen ist die Welt durch den Klimawandel zerstört und die Menschheit extrem geschrumpft, zum anderen herrscht eine Technik vor, die ich mir schwer vorstellen kann. Vielleicht bin ich auch zu altmodisch, aber an manchen Stellen überforderte mich das technische Wissen schon ein wenig. Da haben wir das Holonet, Mind Uploading, digitale Gehirne und natürlich künstliche Intelligenz. Man kennt dazu ja schon einige Filme, aber hier hat der Autor wirklich was ganz Eigenes geschaffen und durch seine Art zu erzählen und einer mit Spannung gefüllten Geschichte, durch die Buchseiten zu jagen. Durch Galahad‘s Auftrag konnte man gut mit allem umgehen und die Neuheiten händeln, aber auch in eine Welt eintauchen, die mit Ideen überraschte und einem im Kopf wirklich umgesetzt entgegen strahlte. Mehr mag ich nicht verraten, die zusammenhängenden Datenkabel müsst ihr selbst entknoten.

Ein Thriller, der durch eine komplexe Welt führt, mit unseren Zukunftsängsten spielt, aber auch verdammt gut unterhält und einem wahrlich begeistert zurück lässt, mit dem Wunsch, das kann noch nicht das Ende sein. Gute Entwicklungen, viele Ideen und sympathische Charaktere untermalten diese Geschichte perfekt. Für mich war es ein atemberaubender Ausflug in die Zukunft, die selbst das Kino nicht hätte besser machen können. Rasant, gut konzipiert und absolut spannend. 


Henry und ich stehen einfach auf den Autor und diese Geschichte konnte uns total flashen, dafür die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:


Tom Hillenbrand, geboren 1972, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Sachbücher und Romane haben sich bereits hunderttausende Male verkauft, sind in mehrere Sprachen übersetzt und standen auf der SPIEGEL-Bestseller- sowie der ZEIT-Krimi-Bestenliste. 

Quelle: KiWi Verlag


Vielen lieben Dank an den KiWi Verlag für das  Rezensionsexemplar. 
 

2 Kommentare:

  1. Sali, Inga.
    Unterschiedlichen Geschichten einen jeweils eigenen Ton zu geben ist die hohe Kunst des Schreibens; so manche Schaffenskrise beginnt damit, daß man/frau das unbefriedigende Gefühl hat, nichts (für sich Neues) mehr schreiben zu können. Fast schon eine "Berufskrankheit".

    Es scheint mir der sprichtwörtliche "Geist in der Maschine" könnte hierbei der ominöse Gegenspieler hinter allem sein.

    Hmm...wer ist eigentlich diese "wichtige Konstanze" im Buch!? ;-)

    Ein voller Henry also, die Kombination aus Unterhaltung & Anspruch. Yay, wie Mouse zu sagen pflegt!

    Complete off topic, ein aktueller Filmtip, der Dich vielleicht verschiedenfach anspricht - 'Eighth Grade'...

    https://www.youtube.com/watch?v=y8lFgF_IjPw
    for your consideration

    bonté

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    1. Hello Robert,

      und der Mann hat es echt drauf. Ich fürchte ich bin ein Groupie!

      Ich werde nix verraten! Vielleicht magst du es ja noch lesen. Es lohnt sich ganz bestimmt.

      Juhuuuuuu... ein Filmtip... ich bin weg....

      Danke
      Inga

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