Mittwoch, 30. Mai 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherspitzel,

manche Autoren schreiben sich ja so in ein Leserherz, das man nach neuen Werken immer ein Auge offen hält. Nun ist mir was Neues von ihr in die Hände gefallen und es spricht mich verdammt noch mal wieder an. Eine Welt, die von Helden regiert wird, die Befreier und trotzdem brodelt es im Untergrund. Da sind doch spannende Machtspiele, Intrigen und verbotene Gefühle vorprogrammiert, oder? Klingt nach richtig gutem Stoff, aber schaut doch mal selbst:
 

Renegades: Gefährlicher Freund
Verlag: Heyne fliegt
Erscheinungsdatum: 10.09.2018

Sie sind eine Vereinigung speziell begabter Menschen. Nach einem Jahrzehnt der Gewalt und Anarchie haben sie in Gatlon City für Recht und Ordnung gesorgt: die Renegades. Seither gelten sie als Helden, zu denen alle aufsehen.

Alle außer den Anarchisten, die von den Renegades vertrieben wurden und die nun im Untergrund der Stadt auf Rache sinnen. Die 17-jährige Nova ist eine von ihnen. Sie hat ihre Familie auf schreckliche Weise verloren und allen Grund, die Renegades zu hassen. Aufgrund ihrer besonderen und geheimen Gabe soll sie sich bei den Renegades einschleichen – um sie dann von innen heraus zu zerstören. Alles verläuft nach Plan, bis sie sich ausgerechnet in den jungen Kommandanten Adrian verliebt – und er sich in sie. Eine Liebe, die nicht sein darf in Zeiten, wo sich Renegades und Anarchisten zum großen Kampf rüsten … 


Na, was sagt ihr? Kann die Autorin einen nicht direkt packen? Wer kennt denn ihre Luna Chroniken? Ich muss noch die Letzten beide Bände lesen, aber hier stehen sie ja schon. Ich finde das Cover auch richtig klasse gelungen und toll, dass der Verlag, das übernommen hat. Ach, ich glaube, ich wünsche mir das direkt Mal zum Geburtstag, immerhin habe ich einen Tag danach ...lach... Das wäre doch was, oder?

Ganz liebe Grüße
Eure, actionreiche und dramatische Stoffe liebende, Sharon

Montag, 28. Mai 2018

Rezension: Julia Fischer * Die Fäden des Glücks

Broschiert: 384 Seiten 
Verlag: Knaur Verlag
ISBN-13: 978-3426226551
Preis: 14,99 EUR 
E-Book: 12,99 EUR 
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: April 2018 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Carlotta Calma ist eine begabte Schneiderin, denn sie hat das Talent bei jedem Kunden eine wahre Wandlung herbei zuführen, optisch wie seelisch. Aber hat sie auch selbst ihren Platz im Leben gefunden? Irgendwie lässt sich das eigene Glück nämlich nicht wirklich bei ihr sehen, dafür ist sie der Dreh- und Angelpunkt in ihrer Familie. Eine sprunghafte Mutter und zwei jüngere Geschwister, deren sie mehr Erziehungsberechtigte ist, als Schwester und eine Liebe aus Kindertagen, der sie immer noch nachhängt. So stürzt sie sich in ihre Arbeit und macht aus jeder Frau eine Schönheit und dabei träumt Carlotta vom Reisen. Aber so soll es nicht bleiben, denn ihr Jugendfreund Daniele kreuzt ihren Weg und werden da alte Gefühle wieder entflammt? Oder sieht das Leben einen anderen Weg für Carlotta vor? Denn plötzlich nimmt ihr Blickfeld noch einen anderen Mann wahr, der sich zwar diskret im Hintergrund hält, aber trotzdem immer mehr Raum in Carlottas Gedanken Einzug hält. Wer ist er? Warum hält Carlotta an der Vergangenheit so fest? Und welches Abenteuer hält ihr Glück für sie bereit?

Meinung:
Ein Buch von Julia Fischer ist ein Versprechen zum Träumen, Wohlfühlen und die Freude ihren Worten zu lauschen. Irgendwie entführt sie mit ihren Geschichten in eine andere Sphäre, die sie mit ihrer wunderschönen Erzählkraft untermalt und einen glücklich zurück lässt. Ob ihre Reise nach Turin ein ähnliches Gefühl, wie bei ihrem Vorgänger, bei mir zurückgelassen hat, erzähle ich euch nun.

Eins vorab, Julia Fischer bleibt Italien treu und entführt uns nach Turin und in die Welt der Stoffe. War es vorher der berauschende Duft war, sind es nun die opulenten Ballen aus herrlicher Wolle. Dazu kommt noch ein Spritzer Oper und eine junge Frau, die ein bisschen was von Aschenputtel und hässlichen Entchen hat und schon sind hervorragende Grundlagen für eine zauberhafte Geschichte gelegt.

Nehmen wir also Carlotta etwas näher unter die Lupe. Sie ist die älteste Tochter von Mimi, der Gewandmeisterin an der Turiner Oper, da ist, Drama und die Liebe zu Stoffen ja vorprogrammiert. Außerdem ist sie als junges Mädchen noch mit zwei kleinen Schwestern gesegnet worden und nimmt sich deren an, da ihre Mutter ganz gern leidenschaftliche Tête-a-Têtes mit Opernsängern hat. Die verschiedenen Väter spielt so im Leben der Töchter nie eine Rolle. So ist Carlotta, die als Kind recht rundlich geraten war, nun zu einer Schönheit herangereift und hat die Leidenschaft für Stoffe zu ihrem Beruf gemacht. Ihre Schneiderei kann sich auch die einfache Frau leisten und ihre Besonderheit ist es, in jedem Kleidungsstück eine passende Botschaft für den zukünftigen Träger hinein zu sticken. Aber insgeheim ist Carlotta auch etwas einsam, immer wurde sie in ihrem Leben fremdbestimmt und hat sich nie was Eigenes gegönnt, oder den Mut gehabt ihre Träume zu leben. Vielleicht ist sie deshalb, so bodenständig und ihrer Altersgruppe so weit hinaus erwachsen geworden. Tja, und wie das Schicksal so will tritt die Familie Giordano ein zweites Mal in ihr Leben, aber ganz anders als Carlotta sich es erträumt hatte.

Julia Fischer bezirpst ihren Leser, lässt ihn Stoffe bewundern, Figuren kennenlernen und bevor man sich versieht, ist man in ihren Fäden eingesponnen und berauscht sich an den Farben und Tönen. Diesmal gibt es ein ganzes Sammelsurium an tollen Figuren, genervte Butler, sympathische Kleinkriminelle, intrigante Ex-Ehefrauen, überzogene Models, große Filmstars und vieles mehr, was zum Schmunzeln und Entdecken einlädt. Köstlicher Spaß auf so vielen Seiten. Einfach herrlich gezeichnet, harmonisch eingefügt und keinen Spritzer zu viel vertan. Auch die Liebesgeschichte erinnert einen an eine ganz besondere Köstlichkeit, ganz zart, fast schüchtern packt man diese aus und dann möchte man sie nicht essen, da diese einfach zu sehr zum Bewundern ist und doch kann man nicht widerstehen. Diese beiden Liebenden machen es einem auch wirklich nicht leicht und treiben den Leser wirklich an seine Grenzen, das war schon ein bisschen Folter.

Aber was wieder wirklich eine wahre Verzückung war, ist einfach die Sprache, die Klangfarbe ihres Erzählstils, die unglaublich talentierte Verwendung von Wörtern. Danach fühle ich mich immer ganz berauscht und beschwingt, es ist so traurig, das wir im Alltag so wenig mit unserer Sprache spielen. Dabei haben wir solch einen voluminösen Wortbestand zur Verfügung und das ist einfach das i-Pünktchen bei Julia Fischers Geschichten. Die Liebesgeschichte ist toll, aber mit den verwendeten Worten ist es ein Gedicht, was verzückt und einem einfach in eine andere Welt bringt. Ich bin absolut begeistert und hätte jetzt gern sofort die nächste Geschichte von dieser Autorin. Das Einzige, was ich hier nur anmerken möchte, ist, es gab zu wenig Szenen der beiden, wirklich zu wenig, man lechzte förmlich durch die Seiten! Frau Fischer das war sehr sehr gemein und verdammt gut konzipiert.

Die Fäden des Glücks ist ein ganz zauberhafter stilechter Roman, der einem nicht nur in Urlaubsstimmung bringt, sondern einem Eintauchen lässt, in die Welt der Stoffe und Farben. Mit einer ungewöhnlichen aber auch ehrlichen Liebesgeschichte, die einem mitfiebern lässt. Ich bin wieder ganz verzückt.
 
Henry und ich sind durch diese Geschichte geschwelgt und dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:
   


Julia Fischer (geb. 1966) ist Schauspielerin und lebt mit Mann und drei Kindern in München. Sie arbeitet auch als Sprecherin und hat zahlreiche Hörbücher eingesprochen.




Weitere Werke der Autorin:

https://www.genialokal.de/Produkt/Julia-Fischer/Sehnsucht-auf-blauem-Papier_lid_25275258.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Julia-Fischer/Die-Galerie-der-Duefte_lid_31734406.html?storeID=barbers

1. Buch I 2. Buch: Rezension

Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Freitag, 25. Mai 2018

Rezension: Verena Carl * Die Lichter unter uns


Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: S. Fischer
ISBN-13: 
978-3103973631
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: April 2017




Inhalt:
Anna macht mit ihrer Familie Urlaub auf Sizilien, aber sie fühlt sich einsam, ist es das, was sie mal wollte? Die Tochter hängt nur an dem Vater, der mag nicht ans Wasser und von den einstigen Erinnerungen an die Flitterwochen hier im Ort, ist vielleicht ein Hauch übrigen geblieben. Sind sie noch dasselbe Paar? So schlendert Anna abends alleine los, gönnt sich einen Drink und beobachtet ein Paar. Beide jung, beide verhalten, beide still und doch spürt Anna die Verbundenheit. Als sich die Frau umdreht, erkennt Anna, dass diese schwanger ist und verliert sich selbst in Erinnerungen, aber dann kommt ein älterer Mann auf das Paar zu und er küsst besitzergreifend, die junge Frau. Hat Anna da was falsch interpretiert? Wer ist der Mann? Und führt er das Leben, was sie immer wollte? Ist er glücklich?

Meinung:
Diese Geschichte reizte mich aus zwei Gründen zu lesen, erstens Sizilien. Wasser, köstliche Gerüche, ein ganz anderes Lebensgefühl. Und der zweite Grund, die Frage, wovon träume ich und lebe ich meinem Traum. Bin ich glücklich? Fragen wir uns das nicht alle mal an einem Punkt in unserem Leben. Passt mein Leben zu mir, fühle ich mich darin wohl? Auf die Sicht der Autorin war ich deshalb gespannt. Wie setzt sie das um, kann solch eine Geschichte überzeugen. Tja, und das versuche ich nun mal, euch zu erzählen.

Ihr kennt das doch auch, man sitzt im Urlaub im Café, beobachtet Menschen und strickt sich deren Geschichten zusammen. Da ist eine Familie mit lachenden Kindern, aber die Eltern schweigen, dahinter versteckt sich doch jede Menge Spekulationsstoff. Oder Paare, die sich viel erzählen, sich in die Augen schauen, oder doch lieber aufs Handy. Das Erraten, wie lange jemand zusammen ist, kann man doch durch viele kleine Gesten erahnen. Beobachten und interpretieren ist ein wunderbarer Zeitvertreib, aber man kann den Leuten am Ende nur vor dem Kopf gucken, und ob jemand wirklich glücklich ist, in seinem Leben ist nicht immer leicht zu deuten.

Anna ist es zum Beginn der Geschichte nicht. Sie ist am Punkt angelangt, um ihr Leben zu hinterfragen. Im Prinzip hat man sich im Leben bequem gemacht, führt das typische Familienleben, arbeitet aber nicht an mehr dran. So bleibt oft das Paar, nämlich die Eltern, auf der Strecke und es quälen die Alltagssorgen und der Kampf um die Liebe der Kinder. Das alles fängt die Autorin ziemlich gut ein, ganz ehrlich, rasiermesserscharf, aber trotzdem berührt es nicht ganz. Ich habe trotzdem eine Distanz zwischen mir und Anna gespürt, wir sind reserviert miteinander umgegangen und manchmal war ich doch weit weg.

Dann haben wir Alexanders Geschichte, die sich abwechselnd mit Annas vermischt. Er ist Anwalt und möchte eigentlich wie Anna einen Urlaub der Erinnerungen machen, nicht wie bei Anna, die Flitterwochen aufleben, sondern die Familie. Bei Alexander geht es um den Sohn, sein erwachsender Sohn und um Versöhnung. Alexander hat nämlich aus seiner Geliebten, eine werdende Mutter gemacht und seine Ehefrau ist in dem ganzen Ehechaos verstorben. Nun bleiben die zwei Männer zurück und können nicht wirklich was miteinander anfangen und zwischen ihnen, Zoe, die neue Frau an Alexanders Seite. Aber wie viel Schein und Sein liegt in dieser Beziehung? Wer spielt hier wem was vor? Und welche Glücksskala findet hier überhaupt Verwendung? Nach außen hin scheinen alle drei ein Leben voller Wohlstand und Zufriedenheit zu leben, aber sobald man in die Köpfe schaut und das dürfen wir, denn jeder kommt zu Wort, ist es ein Desaster an Lebenslügen. Welche verrate ich natürlich nicht.

So lebt diese Geschichte von diesen beiden Familien, denn oberflächlichen Blick und dem eigenen interpretieren. Die Geschichte plätschert deshalb auch ein wenig dahin und berichtet eher über Lebensgeschichten und verworfenen Träumen, als wirklich Handlung aufzubauen. Aber manchmal braucht eine Gesichte auch nicht mehr, als den Blick des Lesers auf Gefühle zu lenken und ihm somit über sich selbst zum Nachdenken zu bringen. Denn die Frage nach dem Glück und was es für jeden bedeutet, ist doch ein wichtiges Detail im Leben. Ob die Personen noch ihr Glück und ihre Zufriedenheit finden werden, muss man selber herausfinden.

Verena Carl hat mich selbst in den Urlaub gebracht und die wunderbare Müßigkeit an freier Zeit spüren lassen und den Blick in die Runde. Gern schaut man anderen zu und gern bildet man sich was ein, aber man darf nicht sein eigenes Wohlgefühl vergessen. Ein interessanter Ansatz und eine aufrichtige Erzählung, die man aber mögen muss.
 
Henry und ich fanden die Idee nicht schlecht, einen Blick in die unbequeme Komfortzone zweier Familien zu werfen, nur sprang der Funke nicht ganz über und so gibt es drei Bücherpunkte: 

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Über die Autorin:

Verena Carl wurde 1969 geboren und lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Sie lernte ihr Handwerk an der Deutschen Journalistenschule und schreibt unter anderem für »Brigitte« und »Merian«. Sie veröffentlichte zahlreiche Kinderbücher und -hörspiele und eine Reihe von Romanen. Für ihr literarisches Werk wurde sie unter anderem zweimal mit dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet. Im Frühjahr 2018 erschien ihr neuer Roman »Die Lichter unter uns«.


Vielen lieben Dank an den S. Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 23. Mai 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherstreichler,

machmal gibt es auch historische Romane, die mir ins Auge fallen und mein Bücherherz höher schlagen lassen. Obwohl ich eher selten Historisches lese, aber es gibt so Themen, da bin ich sofort dabei. Wie zum Beispiel Theater und Shakespeare, diese Welt ist so unglaublich faszinierend und zu der Zeit absolut aufblühend. Außerdem ist es fremd, bunt und eine ganz eigene Welt. Aber schaut doch mal selbst:


Narren und Sterbliche
Verlag: Wunderlich
Erscheinungsdatum: 24.07.2018

Der Winter 1595 ist kalt. Das macht auch den Mitgliedern der Theatertruppe von William Shakespeare zu schaffen, einer von vielen in London. Die Stadt ist seit längerem vom Theaterfieber ergriffen, neu entstandene Schauspielhäuser vor den Toren der Stadt fassen Tausende Zuschauer, die sich mit Bühnenstücken, Tanz, Zoten und dressierten Bären unterhalten lassen. Halbseidenes Gesindel sind diese Schauspieler in den Augen der puritanischen Obrigkeit, die alle Bühnen verbieten will. Aber viele im Hochadel lieben das Theater, und auch die Königin tut es.
Zur Hochzeit einer hochgestellten Dame soll die Truppe ein neues Stück auf die Bühne bringen, eine Komödie mit dem Titel „Der Sommernachtstraum“. Mit von der Partie: Richard, William Shakespeares jüngerer Bruder, vom Älteren wenig geliebt und auf der Bühne nur in Frauenrollen geduldet.
Dann geschieht eine Katastrophe: Ein konkurrierendes Schauspielhaus lässt das Stück stehlen. Aber Richard weiß, wie die Uraufführung zu retten ist. Er wird das Stück zurückstehlen und damit William dazu bringen, ihn endlich zu respektieren, ihm endlich eine Männerrolle zu geben – und dann fehlt ihm zu seinem Glück nur noch die Hand der schönen Silvia…


Bernard Cornwell ist ein Spezialist für historische Romane und schreibt absolut fesselnd und keine Spur langweilig, zumindest fand ich das bei der Uhtred Saga so und nun London mit Shakespeare. Außerdem nimmt er ein absolutes Lieblingsstück von mir dran, nämlich "Der Sommernachtstraum", das kann nur gut werden. Also, wer liest gern historische Romane? Wer kennt schon Geschichten von Bernard Cornwell? Und wer findet diese Zeit auch so spannend wie ich? Ach, ich bin ganz entzückt und freue mich ganz famos darauf.

Ganz liebe Grüße
Eure, sich vielleicht das Werk noch mal lesende, Sharon

Dienstag, 22. Mai 2018

Rezension: Christine Féret-Fleury * Das Mädchen, das in der Metro las


Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Dumont  
ISBN-13: 
978-3832198862
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Mai 2018
Übersetzer: Sylvia Spatz




Inhalt:
Juliette nimmt jeden Morgen zur Arbeit die Metro und verbringt die Zeit damit zu lesen und sich in ferne Welten zu träumen, oder zu beobachten. Nämlich die anderen Leser, wie die Frau mit dem immer gleichen Kochbuch, oder der Mann, der aus seinem Sachbuch über Insekten ein richtig kleines Ritual zu feiern schien, oder die junge Frau, die immer auf Seite 247 in Tränen aufgelöst ist. Menschen die Lesen weckten Juliettes Neugier und sie fragte sich, was das jeweilige Buch in ihnen auslöste. Als sie sich aber an einem Tag entschied früher auszusteigen und ein Stück zu laufen, da ahnte sie noch nicht, dass dieser Spaziergang ihr Leben verändert würde. Durch Zufall, oder Eingebung begegnet sie Soliman und seinem Reich voller Bücher und der Aufgabe, das richtige Buch für die richtige Person zu erwählen, denn Bücher haben Macht, das Leben zu beeinflussen. Wird sich Juliette der Aufgabe stellen? Was wird sie noch über Bücher erfahren? Und hat sie die Gabe, das richtige Buch auszuwählen?

Meinung:
Ich fürchte ja fast, ich bin dem Charme französischer Bücher einfach erlegen. Wenn dann auch noch eine Geschichte über Bücher mich erreicht, ist es sogar noch schlimmer, wie soll man da nicht dem Zauber verfallen. Allerdings hatte auch ich schon mal die Ausnahme in der Hand und nach dem Lesen die Frage im Kopf, was wollte mir der Autor da erzählen. Manchmal neigt der Franzose auch zu sehr zum abstrakten und ein normal Sterblicher versteht es nicht. Ob das aber hier zutrifft, erzähle ich euch nun.

Der Beginn ist auch direkt die erste Metrofahrt zur Arbeit und wir lernen Juliette kennen. Eine junge Frau, die eine richtig gute Beobachterin ist. Sie hat mich ein bisschen an die fabelhafte Amelie erinnert, da auch sie auf ihre Umgebung immer ein ganz besonderes Augenmerk hat und die Dinge anders wahrnimmt, als man selbst. So schlendert sie in ihren Leben lieber allein umher und genießt ihre Routine. Aber am liebsten streift sie durch Bücher und lässt sich regelmäßig in Geschichten hineinfallen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr beim Spaziergang ein Buch auffällt, was zwischen die Türpfosten geklemmt steckt, damit ein junges Mädchen, die Tür leichter aufbekommt. Tja uns so findet Juliette Soliman. Einen dünnen Mann, in einem Meer aus Büchern, der Beginn einer Reise zu Juliette und ihren Leben.

Soliman ist nämlich kein Buchhändler oder Bibliothekar, sondern er bestückt seine Kuriere mit Büchern. Eine Art Bookcrossing, wo ein Buch auf Reise geht und überall seine Leser findet. Aber hier sucht sich nicht das Buch, den Leser aus. Sondern der Kurier sucht das richtige Buch für den Leser aus, nämlich genau das, was er gerade für sein Leben braucht. Lebt der Leser in Groll, braucht er eine Geschichte, die ihn besänftigt, zum Beispiel. Tja, und da Juliette gerade da ist, kann sie doch auch ein Päckchen Bücher mitnehmen und dafür den richtigen Leser aussuchen und so wird Juliette auch Kurier. Aber der Aufgabe gewachsen fühlt sie sich gar nicht und so braucht es unbedingt noch ein Schlüsselereignis um sie in die eigene richtige Richtung zu schubsen. Mehr wird hier nicht verraten.

Ich mach es kurz, wer Bücher liebt, wird sich hier absolut wohlfühlen, aber auch danach eine Wunschliste haben, die Zentner schwer ist. Die Autorin spinnt hier einen ganz besonderen Zauber und lässt die Liebe zu Büchern absolut zelebrieren. Juliette, die immer im Leben nach etwas gesucht hat, sich aber nie getraut hat, über sich selbst hinauszuwachsen, wird hier reifen und sich ihrer neu gewonnenen Leidenschaft stellen. Eine Geschichte, die nicht nur Bücher im Mittelpunkt stellt, sondern auch Mut, sein eigenes Leben neu zu sortieren und erblühen zu lassen. Allein der Ansatz der Geschichte, für jeden Leser, das richtige Buch zu finden, fand ich absolut magisch und davon hätte ich ewig noch mehr lesen können, aber es ist ja nur Juliettes Anfang.

Das Mädchen, das in der Metro las, ist Buchzauber pur, mit jeder menge Charme, und dem Wunsch direkt alle genannten Bücher selbst zu lesen. Ich glaube danach, werden wir Lesende mit ihren Büchern anders beobachten und überlegen, ist das, das richtige Buch für ihm oder sie. Absolut herrlich zu lesen.
 
Henry und ich vergeben für diese locker und leichte Liebeserklärung ans Buch die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:


Christine Féret-Fleury arbeitete viele Jahre als Lektorin in einem französischen Verlagshaus, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie hat mehrere Jugendbücher und Erwachsenenromane geschrieben, die prämiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden.

Quelle: Dumont Verlag


Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das  Rezensionsexemplar.

Montag, 21. Mai 2018

Lesung mit Axel Ranisch

Hallo meine Lieben,

eigentlich hatte ich nicht beabsichtigt über diese Lesung einen Bericht zu schreiben, deshalb gibt es auch kaum Fotos, aber sie war so gut, das ich einfach doch ein paar Worte los werden muss.

Wir treffen uns gern ab und zu mit der wunderbaren Sandy von Nightingale's Blog, und damit es nicht nur Kaffee und Kuchen gibt, lässt sie sich gern was Besonderes einfallen. Da waren wir schon im Theater und diesmal hatten wir Karten für eine Lesung. Sandy kannte das Buch schon und meinte es wird mega lustig. Also ging es am 24.04.2018 nach Düsseldorf in eine wirklich interessante Location. Hotel Friends stellte seine Räume zur Verfügung und da gab es wirklich viel zu bestaunen. Die Lesung selbst fand in einem Raum mit vielen Sesseln und Sofas statt, unten also alles bequem und kuschelig. Sieht man aber nach oben, war es wie Industrie, blanke Decken, Träger und was für ein Mix. Unser Eindruck, ein richtiger hipster Ort. Wir nahmen Platz, schlürften an unserem Getränk und waren mächtig gespannt auf das, was kommen mag.

Der Autor höchstpersönlich selbst.

Dann betraten zwei Herren die Bühne, darunter Dorian Steinhoff, der Moderator und Gesprächsführer. (Leider habe ich den Namen des anderen vergessen.) Er kündigte Axel Ranisch an und dieser hat so einiges schon auf seinem Lebenslauf stehen, Regisseur, Opernschreiber, Schauspieler und nun auch Autor. Er hopste auf das Sofa und strahlte in die Runde. Wie er zum Roman kam, war gar nicht seine eigene Idee, sondern der Ullstein Verlag sprach ihn gezielt darauf an und er war nicht abgeneigt, sondern sein Kopf fuhr direkt Karussell. Auch wie er mit dem Erfolg umgeht, war direkt die nächste Frage und auch hier sprach er von Ausgewogenheit und seinem Mann, der darauf achtete, dass sein Privatleben nicht zu kurz kommt. Tja und dann wollten wir natürlich was hören und die Einstiegszene hatte nicht nur klassische Musik zur Untermalung, nein, sie war auch Mittel zum Zweck, und zwar zur sexuellen Bespaßung des Romanhelden Jannik. Aber hier erst mal das Buch:

 
https://www.genialokal.de/Produkt/Axel-Ranisch/Nackt-ueber-Berlin_lid_34658535.html?storeID=barbers

Autor: Axel Ranisch I Verlag: Ullstein I Inhalt I Gebundene Ausgabe: 20,00 €

Ich habe noch nie im Leben jemanden klassische Musik so vorlesen hören. Es bebte förmlich und die Instrumente schepperten in meinem Kopf, unglaublich großartig, ich wollte sofort in ein Konzert. Gigantisch genial!

Axel Ranisch in seinem Element.

Aber diese Lesung bestand nicht nur aus einer Vorstellung des Buches, sondern es gab noch andere literarische Happen. Nämlich ein Spiel mit dem Zuschauer, wir sollten den Anfang von einem Roman vom dazugehörigen Autor erkennen. Der Schwierigkeitsgrad ist aber der, dass es immer drei Visionen gab, eine vom Axel, eine vom Dorian und natürlich das Original. Erraten mussten wir, das Parfüm vom Patrik Süßkind, die Leiden des jungen Werther vom Johann Wolfgang von Goethe und Winnetou von Karl May. Tja, und was soll ich sagen, wir haben ja so abgeloost. Außerdem gab es noch paar nette literarische Zwischenstücke und Axel musste aus dem Stegreif eine Romanidee plotten. Wirklich Unterhaltung pur ...

Aber es wurde auch noch ein bisschen über das Buch gesprochen, das eigentlich zuallererst der entführte Lehrer feststand und er dann überlegte, wer hätte ihn das antun können. Tja, und wenn er das schon weiß, kann er von sich auch was reinstecken und so wurde aus "Nackt über Berlin" eine schräge, kuriose und witzige Coming-of-Age-Geschichte mit Spannungselementen. Natürlich wurde noch eine Szene gelesen und auch diese wahr einfach herrlich und man hätte sofort mit der Geschichte weiterlesen können. Aber leider ist die Zeit dann irgendwann rum und beschwingt verließen wir das Hotel. Ein sehr gelungener Abend, vielen Dank Sandy, das du uns mitgenommen und wieder was tolles ausgesucht hast. 

Nun ihr Lieben hat euch der Bericht gefallen? Wäre doch Schade gewesen nicht darüber geschrieben zu haben, oder? Ihr hättet doch was verpasst. Kennt einer das Buch schon? Oder sogar Werke vom Regisseur? Ich war auf jeden Fall ziemlich begeistert und muss das Debütbuch noch unbedingt lesen.

Ganz liebe Grüße
Eure, einen literarischen April gehabt habende, Sharon

Freitag, 18. Mai 2018

Rezension: Neal Shusterman * Scythe: Der Zorn der Gerechten


Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: Sauerländer
ISBN-13:
978-3737355070
Preis: 19,99 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 2. Teil
Erscheinungsdatum: März 2018
Übersetzer: Pauline Kurbasik und Kristian Lutze




Inhalt:
Citra ist nun Scythe Anastasia und darf jetzt über Leben und Tod entscheiden. Wie man sie kennt, nimmt sie ihre Aufgabe sehr ernst und ihre Art ihrer Nachlese anzutreten wirft unter den anderen Scythe Unstimmigkeit auf. Überhaupt ist in dieser Gemeinschaft ein Wechsel zu spüren. Die skrupellosen und machtgierigen Mitglieder möchten gern neue Regeln aufstellen und ihre Position auf der Erde noch weiter ausbreiten. Citra hat somit alle Hände voll zu tun, um ehrenvoll mit dem Tod umzugehen und selber am Leben zu bleiben. Aber auch Rowans Zeit der Immunität läuft bald ab, und während er Jagd auf vom Wege abgekommene Scythe macht, gerät auch er immer mehr in Gefahr. Können Citra und Rowan den Wechsel aufhalten? Welcher Gefahr setzt sich Rowan aus? Und welchen klugen Kniff muss Citra anwenden, um die Scythe wieder zurecht zu rücken?

Meinung:
Was hat mich damals der erste Band umgehauen, was habe ich dieses Buch verschlungen und wie begeistert war ich von dem, nie zuvor da gewesenen Thema. Aber man hat ja immer ein gemischtes Gefühl bei Fortsetzungen und erst recht bei dem zweiten Band. Meistens ist es ein Lückenbüßer oder nur eine Brücke zum finalen Abschluss. Ob dieses hier, das Schicksal von so vielen teilt, erzähle ich euch nun.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, ohne viel zu verraten, denn man möchte ja keinen wirklich den Spaß nehmen. Also fangen wir doch bei Rowan an. Er ist also nun ein Abtrünniger, ein Schatten in der Nacht, ein geflüsterter Name, der böses verspricht. Bei den drastischen Scythe ein Schrecken, denn sie fürchten, da er nicht einfach nur ermahnt, sondern sein Besuch ihnen auch wirklich das Leben kosten kann. Rowan nimmt sein schreckliches Schicksal an, zweifelt aber auch über sein Dasein. Wie gern würde er seine Familie besuchen, wie gern würde er Citra in den Arm nehmen, aber seine Zukunft liegt im Dunklen verborgen. Je mehr er sich in diesem Schicksal verstrickt, umso mehr verliert er auch sich. Sein Übermut und seine eigene Unvorsichtigkeit bringen ihn in größte Gefahr. Tja, wer denkt, er hat im ersten Teil schon genug gelitten, der muss sich hier wirklich warm anziehen, denn Rowans Weg des Schmerzes, ist noch lange nicht vorbei.

Auch Citra muss sich in ihr neues Leben einfügen, nun ist sie ein volles Mitglied der Scythe und muss Nachlesen. Wie schon zu erahnen gewesen war, wählt sie eine besondere Art, sie lässt nämlich ihren Auserwählten einen Monat Zeit um ihre Angelegenheiten zu klären und sie dürfen sich ihren Abgang selber aussuchen. Das bedeutet jede Menge Arbeit und Flexibilität von Citra und ruft viele unangenehme Stimmen im Kreise der Scythe hervor. Die alte Garde nimmt sich Citra zum Vorbild und besinnt sich wieder auf ihre Werte und Bestimmung, die machthungrigen sehen ihn ihr eine Konkurrenz, ein Stachel in ihrem Vorhaben und somit muss sie weg. So stehen Scythe Anastasia und Curie im Fadenkreuz einiger Anschläge. Bleibt nur die Frage, wer steckt dahinter?

Mehr kann und will ich nicht verraten, das gesagte ist auch wirklich nur der Beginn des Buches, vielleicht noch so viel, das der Thunderhead eine Stimme bekommt und uns so in seine Gedanken und Sorgen Einzug halten lässt. Außerdem gibt es noch weitere Personen, die wir näher kennenlernen werden und alte Bekannte, die wieder auftauchen. Neal Shusterman strickt seine Geschichte verdammt gut weiter, auch wenn der Anfang ein bisschen in die Länge gegangen ist, könnte ich nicht sagen, dass es mich zu sehr aufgehalten hat, manchmal muss man etwas ausholen, um dann die Bombe platzen zulassen. Während man zwischen durch noch denkt, wohin will er mit seiner Geschichte, schmeißt er einem am Ende an die Belastbarkeit eines Lesers. Völlig überrascht und total überfordert lässt er einen die letzte Seite umschlagen und mit dem Gedanken zurück, das darf doch alles nicht wahr sein. Ich will sofort weiterlesen! Ich finde, das spricht doch absolut für eine gelungene Fortsetzung, die einfach alles hat. Rachegefühle, Zukunftssorgen, Intrigen und so viel mehr. Mannomann, was für eine Achterbahnfahrt.

Neal Shusterman kann einen wirklich in eine Geschichte bannen, einen Mitfiebern und dann geschockt zurück lassen. Was für Entwicklungen, was für eine ungerechte machthungrige Welt und jetzt muss das große explosive Ende alles herausholen. Wirklich geschickt erzählt, überraschende Wendungen und Drama pur. Der Autor kann wahrlich unterhalten, müsst ihr einfach lesen.
 
Henry und ich hatten atemraubende gute Lesestunden und vergeben dafür die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:
 
 
Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, ist in den USA ein Superstar unter den Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem National Book Award.

Quelle: Sauerländer Verlag 


Scythe - Reihe:
https://www.genialokal.de/Produkt/Neal-Shusterman/Scythe-01-Die-Hueter-des-Todes_lid_32821425.html?storeID=barbers

1. Teil I Rezension

Vielen lieben Dank an den Sauerländer Verlag für das  Rezensionsexemplar. 

Mittwoch, 16. Mai 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherentdecker,

manche Klappentexte sind doch so gut geschrieben, dass man am liebsten sofort das Buch in die Hand nehmen möchte, um zu lesen. Hier ging es mir so und was für eine erschreckende Vorstellung, die diese Protagonistin durchleben muss. Oh, ich mag gar nichts verraten, aber es ist so unglaublich und das hätte ich bei dem Cover gar nicht erwartet. Aber schaut doch mal selbst: 


Ein kleines Wunder würde reichen
Verlag: FJB
Erscheinungsdatum: 23.05.2018

Jemma kennt ein schreckliches Geheimnis: In ihrer Nachbarschaft ist ein Mord passiert, und sie weiß, wer es getan hat. Denn die Leute erzählen ihr Dinge, weil Jemma nichts weitersagen kann. Sie ist vollständig gelähmt und kann sich weder bewegen noch sprechen. Aber Jemma entgeht nichts. Als sie mit dem furchtbaren Geheimnis konfrontiert wird, ist sie völlig hilflos. Jemma weiß, dass ihr nur ein kleines Wunder helfen kann. Und sie ist fest entschlossen, alles für dieses Wunder zu tun.



Na, was sagt ihr? Habt ihr das auch schon entdeckt? Steht es auf eurer Wunschliste? Und ist die Vorstellung nicht unerträglich, alles mitzubekommen und nix tun zu können? Das macht mich so neugierig darauf, wie ihr kleines Wunder dann aussehen wird. Ich bin auf jeden Fall total angestachelt, es zu lesen.

Ganz liebe Grüße
Eure, sich ein Eis solange gönnende, Sharon