Freitag, 25. Oktober 2019

Rezension: Adrian McKinty * The Chain

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Droemer Knaur 
ISBN-13: 978-
3426524855 
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: September 2019
Übersetzer: Anke und Eberhard Kreutzer




Inhalt:
Rachel ist auf dem Weg zu einen wichtigen Arzttermin, als sie der erschreckende Anruf erreicht. Ihre Tochter wurde auf den Weg zur Schule entführt und nur sie kann sie daraus befreien, wenn sie die Kette weiterführt. Zumindest sagt das die Entführerin am Telefon, aber die Aufgaben sind immens unüberwindbar. Ein hohes Lösegeld, dazu darf sie mit niemanden sprechen, denn sie wird überwacht. Das sagt die Frau am Telefon, deren eigenes Kind auch entführt wurde, sind die Aufgaben damit ihre Tochter frei kommt, muss Rachel zusätzlich auch ein Kind kidnappen, erst dann bekommt sie Kylie wieder. Rachel ist entsetzt, aber es geht hier um ihre Tochter und für diese würde sie alles tun. Also muss Rachel ein Kind entführen und deren Eltern dazu bringen, die Kette weiterzutragen. Wird Rachel Kylie wieder sehen? Kann sie ein Kind entführen? Und ist mit der Erfüllung aller Aufgaben der Albtraum wirklich vorbei?

Meinung:
Adrian McKinty ist für mich kein unbekannter, denn ich habe einen seiner Duffy Krimis gelesen und möchte diese Reihe auch weiter verfolgen, weil sie mir so gut gefallen hat. Nun hat er hier einen Einzelband mit Höchstspannung geschrieben, der sich vor lobenden Kommentaren seiner Kollegen kaum retten kann. Aber trifft er auch den Nerv beim Leser, die Meinung dazu sind eher durchwachsen und nicht so positiv. Nun habe ich es auch gelesen und wie ich es empfunden habe, erzähle ich euch nun.

Rachel ist alleinerziehende Mutter, die eine schwere Zeit durchgemacht hat. Trennung, Jobsuche und die Angst, dass ihr Krebs wieder kommt. Sie versucht, stark zu sein, aber es fällt nicht immer leicht und dann bekommt sie im Auto diesen Anruf. Ein Telefonat, was ihr ganzes Leben aufwirbelt, sie an Grenzen bringt und ihre ethisches Denken überwirft. Für ihre Tochter, für das Leben, was sie zur Welt gebracht hat, für ihr Baby, würde sie alles tun. So versucht sie, der Entführerin zu folgen und das Ausmaß zu verstehen. Zuerst also muss sie Geld auftreiben, was sie so gar nicht hat, aber die Lösesumme bekommt sie dann schon zusammen und die nächste Aufgabe, einen Ort finden, wo man ein Kind verstecken kann und das alles unter Zeitdruck und zuletzt ein Kind kidnappen. Rachel ist trotz ihrer Stärke, verzweifelt, überfordert und versucht Hilfe zu finden, aber sie hat nicht, mit der Organisation die hinter allem steckt gerechnet, denn jeder Schritt wird überwacht und jeder Fremde könnte ein Mitglied sein. Das bekommt Rachel auch am eigenen Leib zu spüren, als man sie auf offener Straße angreift, sie muss sich fügen, oder sie sieht Kylie nie wieder. Panisch, aber strukturiert geht sie an die Sache und darf am Ende ihren Ex-Schwager mit ins Boot nehmen.

Das ist der erste Teil es Buches, nämlich der Kampf Kylie zurückzubekommen. Welche Kraft es kostet und welche Folgen dieser Albtraum hat, erzählt der zweite Teil, denn der Autor ist hier noch lange nicht mit seiner Geschichte fertig. Die Kette verfolgt einen nämlich auch noch später im Leben und lässt seine Opfer nicht los. Wie soll man damit weiterleben, wie soll sich Kylie sicher fühlen und behütet und wie kann eine Mutter ihre Tat an einem anderen Kind verarbeiten. Die Zeit danach ist fast noch schlimmer als wie die Zeit davor. Also wie weiterleben?

Adrian McKinty erzählt sehr schnell, rasant und ohne irgendwelche Schnörkel seine Geschichte. Zügig steigt er ins Geschehen ein, lässt den Horror einer Mutter wahr werden und macht es mit der weiteren Entführung nur noch schlimmer. Was dabei auf der Strecke bleibt und ich glaube, das bemängeln viele, ist, dass die Figuren eher oberflächlich und klischeehaft bleiben, die Tiefe, das Drama der Situation kommt dadurch ein bisschen zu kurz. Allerdings würde auch so das Tempo fehlen. Es ist ein bisschen eine Zwickmühle, dazu kommt, dass es hier sehr hollywoodmäßig geschrieben ist. Das soll heißen, hier sind alle Figuren mit besonderem Klischeefaktor bedient, dazu kommt dann auch noch die Hinterköpfe der Organisation und das hat es für mich ein bisschen sehr unwirklich gemacht. Kurz um, wer seine sonstigen klugen Krimis mag, wird hier sehr überrascht sein.

Wenn man allerdings das alles mal beiseite lässt und sich gern einen Action Film reinzieht, der kommt hier voll auf seine Kosten. Wie gesagt, es ist rasant von der ersten Seite an, man hat eine verzweifelte Mutter, einen gebrochenen Ex-Soldaten und ein Kind, was Schutz braucht. Da drehen alle durch und machen das Unmögliche, machbar. Auch das Ende ist absolut Hollywood und lässt an die Wirklichkeit kaum glauben. Für mich war das Ganze unterhaltend, aber lässt mich auch ein bisschen überrascht zurück und nicht ganz glücklich damit. Gut zu lesen, aber seine Duffy Reihe ist um Längen besser.

The Chain, ist ein Hollywood Blockbuster in Buchform, rasant, actionlastig und nicht immer logisch. Gut zu lesen, aber nicht das beste Buch von diesen tollen Autor.
 
Henry und ich fanden die Geschichte nicht schlecht, aber auch nicht so überzeugend, deshalb drei Bücherpunkte:

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Über den Autor: 


Adrian McKinty wuchs im nordirischen Carrickfergus auf und studierte Jura an der Warwick University sowie Philosophie in Oxford. In den neunziger Jahren wanderte er nach New York City aus. Dort hielt er sich mit allen möglichen legalen bzw. illegalen Gelegenheitsjob bis 2001 über Wasser. Dann zog er nach Denver, Colorado, um dort als Highschool-Lehrer Englisch zu unterrichten. 2008 packte ihn erneut das Fernweh und er siedelte mit Frau und Kindern um nach Melbourne, Australien.

Seine zahlreichen Kriminalromane sind preisgekrönt. In Deutschland wurde McKinty bekannt mit seinem katholischen Bullen Sean Duffy, der im Belfast der düsteren achtziger Jahre ermittelt.

Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag für das  Rezensionsexemplar.
 

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