Freitag, 7. Februar 2020

Rezension: Christelle Dabos * Die Spiegelreisende: Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast


Gebundene Ausgabe: 613 Seiten
Verlag: Insel
ISBN-13: 
978-3458178262
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 15,99 EUR
Reihe: 2. Teil
Erscheinungsdatum: Juli 2019
Übersetzer: Amelie Thoma 


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Inhalt:
Ophelia kann sich nicht länger verstecken und wird am Hofe eingeführt und sie braucht Schutz. Dieser soll vom Familiengeist Faruk kommen, nur verlangt er dafür eine Gegenleistung und somit wird Ophelia zur Vize-Erzählerin. Sie kann gar keine Geschichten erzählen und muss so, wieder über sich hinauswachsen. Während sie den Kampf antritt und sich allen stellen wird, bekommt sie Drohbriefe, wenn sie die Verlobung nicht löst, wird ihr Schlimmes widerfahren. Ophelia tut das ab, denn es wäre nicht die erste Drohung, aber es passieren einige unglaubliche Dinge am Hofe, denn es verschwinden bedeutende Persönlichkeiten der Himmelsburg und ehr sich Ophelia versieht, steckt sie mittendrin. Ihre Welt wird immer unbestimmter, zwischen Sanduhren, Illusionen und bösen Absichten muss Ophelia kämpfen und am Ende eine folgenschwere Entscheidung treffen. Wird Ophelia die Vermissten finden? Was führt Thorn weiter im Schilde? Und wird diese Verlobung endlich gelöst?

Meinung:
Oh, diese Ophelia hat es mir angetan. Im ersten Teil eroberte sie mein Herz, aber hier ist sie eine stürmische Heldin. Naja, für Ophelias Verhältnisse, denn die Spiegelreisende hat es in der Welt von Macht, Illusion, Geheimnissen immer noch schwer und ich als Leserin fand die über 600 Seiten viel zu kurz. Ihr seht, ich bin immer noch schwer begeistert und kann nur sagen, Wahnsinn! Warum? Das erzähle ich euch nun.

Ophelia hat das Versteckspiel nun hinter sich und muss sich neuen Aufgaben stellen, wie Geschichtenerzählerin werden. Auch noch vor Publikum und einem Familiengeist, der alles sofort wieder vergisst. Dazu kommt, dass sie immer noch einen Spießrutenlauf durch die Gesellschaft der Himmelsburg macht und die Bösartigkeiten ertragen muss. Außerdem ist Ophelia immer noch sauer auf Thron und blockt alle seine Versuche für ein Treffen ab. Ophelia will sich selbst treu bleiben und durchhalten, für sich und für ihre Familie. Natürlich bleibt das allein nicht die einzige Aufgabe von Ophelia, denn mit schöner Sicherheit rast sie ins nächste Abenteuer. Diese Verlobung bringt so viele Tücken und Gefahren mit sich, das man allein davon um die Ecke schauen, schon in die nächste Herausforderung rutschen kann. Tja und dann kommt auch noch Ophelias Familie dazu, als ob sie nicht schon genug Sorgen hat. Eine ganze Menge Arbeit für unsere zarte Heldin, aber sie packt die Sache an, stellt sich der Herausforderung und schlottert doch mit ihren Schal um die Wette und genau dafür liebe ich diese Figur mega.

Mehr Inhalt mag ich nicht verraten, denn es ist eine absolute Achterbahnfahrt von Ereignissen und wir nähern uns dem Kern der Wahrheit Stück für Stück. Außerdem passieren so viele Dinge in Ophelias Welt, dass man kaum zum Luftholen kommt. Das die Himmelsburg von Intrigen, Illusionen und Machtgefüge trotzt, wissen wir ja schon, aber das Ophelia endlich die Kraft hat sich diesen zu stellen und am besten zu umschiffen, das ist der Clou. Natürlich macht sie das alles auf ihre Art und bleibt sich damit treu, aber die Zeit des Bangen ist nicht vorbei. Dann ist da ja noch Thorn, dem sie nicht ewig aus dem Weg gehen kann und langsam, ganz langsam sieht sie ihn mit anderen Augen, zumindest versucht sie, hinter seinem Handeln zu blicken, auch wenn das alles andere als leicht ist. So bahnt sich vielleicht doch eine Liebesgeschichte an, obwohl es keine Liebesgeschichte ist. Au Mann, es ist diesmal so gut, so gut, so gut.

Die Autorin hat ein ganzes Füllhorn aus Vielfalt, Ideenreichtum und Atmosphäre über die Geschichte verstreut. Es ist so unglaublich raffiniert geschrieben, dazu diese einmalige Welt in der ich mich immer mehr wohlfühle, auch wenn die Himmelsburg nicht mein liebster Ort ist und ihre Figuren. Gott, diese Figuren sind mit so viel Leben, Liebe und Originalität gefüllt, das man sie einfach lieben muss, jeden, aber auch wirklich jeden, denn sie sind alle ziemlich genial in die Geschichte eingebunden. Tja, und mit unseren Verlobten leidet man ja so schön mit, man zieht an ihnen, man schüttelt an ihnen und man möchte endlich das sie sich klar gegenüberstehen. Aber es ist ein Kampf und dieser ist doch genial mit eingesponnen, zwei starke Figuren, die erst erkennen müssen wofür sie stehen. Ich finde diese Spiegelwelt einfach großartig, vielschichtig, so überraschend anders und so vielversprechend magisch.

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast ist der zweite Teil der Reihe um Ophelia, der Spieglereisenden und dieser ist absolut stark. Die Sucht hat mich voll im Griff und ich muss bald, unbedingt Teil drei lesen, wie gut das der Abschluss Band schon angekündigt ist. Eine unglaublich starke Reihe. 

Henry und ich sind total begeistert, was für ein genialer Kram und deshalb die vollen Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:

 
Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d’azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie zu schreiben. zunächst veröff entlichte sie auszüge aus Die Spiegelreisende im Internet. Nachdem sie den Jugendbuchwettbewerb von Gallimard Jeunesse gewann, wurde der erste Band der Serie, Die Verlobten des Winters, publiziert und entwickelte sich rasch zu einem Bestseller. Die ersten drei Bände sind auch in Deutschland Bestseller geworden.

Quelle: Insel Verlag

Die Spiegelreisende - Reihe:
 
https://www.genialokal.de/Produkt/Christelle-Dabos/Spiegelreisende-Band-1-Die-Verlobten-des-Winters_lid_38352579.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Christelle-Dabos/Die-Spiegelreisende-Band-3-Das-Gedaechtnis-von-Babel_lid_39283005.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Christelle-Dabos/Die-Spiegelreisende-Band-4-Im-Sturm-der-Echos_lid_41798154.html?storeID=barbers

1. Teil: Rezension I 3. Teil I 4. Teil: Erscheinungdatum: 18.05.2020


2 Kommentare:

  1. Salut, Inga.
    Höfische Intrigen, Fallstrickereien & andere Boshaftigkeiten sind (ähnlich wie in "Gefährliche Liebschaften") eine Spiegel der Gesellschaften, wie der Zeit. Wobei sich Spießrutereien netterweise auch gern in "höfisches Zeremonielle" wandeln - was sie nicht weniger abstoßend macht. Menschen wurden (& werden) für den Glauben an die Macht verbogen, verschachert & verraten. Glücklicherweise gibt es dann aber auch Heldinnen, die dem Ganzen entgegen treten; wie Ophelia.
    Apropos toughe Heldinnen...
    Mit 'Emma' steht eine aktuelle Jane Austen Verfilmung wieder an - Herz & Verstand ansprechend.
    bonté

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    1. Servus Robert,

      "Gefährliche Liebschaften" ist großartig! Und hier mochte ich den Film, wie auch das Buch. Die Spiegelreisende ist ein ganz großes abenteuerliches Epos und ich bin einfach begeistert.

      EMMA habe ich gestern schon den Mann vorgestellt, mal sehen ob es für einen Kinobesuch reicht ...lach...

      Hab einen schönen Sonntag
      Inga

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