Montag, 10. Februar 2020

Rezension: Leigh Bardugo * Das neunte Haus

Broschiert: 528 Seiten
Verlag: Droemer Knaur 
ISBN-13: 
978-3426227176
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: Februar 2020
Übersetzer: Michelle Gyo 




Inhalt: 
Die Universität Yale ist nicht nur eine Elite Uni, sondern auch reich an Studentenverbindungen und deren Probleme. Die acht mächtigsten Verbindungen, bringen regelmäßig die wichtigsten Politiker, Künstler und andere große Persönlichkeiten hervor, aber zu welchem Preis? Hierzu benötigt man dunkle Mächte, uralte Magie und okkulten Zauber, damit das nicht überhandnimmt und in Rahmen bleibt, sorgt das neunte Haus für Ordnung. Ihr jüngstes Mitglied Alex Stern bringt eine ganz besondere Fähigkeit mit, denn sie kann ohne Einsatz von tödlicher Magie, die Geister der Toten sehen. Aber ihr Amt ist auf wackeligen Beinen gebaut. Sie ist nicht freiwillig hier, hat die Voraussetzungen für Yale gar nicht in der Tasche, muss sich mit einem arroganten Mentor rumärgern und als dieser verschwindet, passiert auch noch ein Mord. Alex muss sich beweisen und zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Wird sie sich den unbekannten Mächten stellen? Kann sie allein alle Aufgaben bewältigen? Und kann ihre Fähigkeit ihr dabei helfen?

Meinung:
Leigh Bardugo ist für ihre fantastische Welt bekannt und ihre magischen Figuren und nun schickt sie uns nach Yale. Unileben, Studentenstress, unerwiderter Schwärmereien und viele Partys, so stellt man sich doch ein Leben an der Universität vor. Aber das wäre ja kein Bardugo Roman, das wäre ja viel zu öde, viel zu fad, einfach nicht ihre Welt. Somit zaubert sie uns in dunkle Rituale, bösen Zauber und zu ekligen Schweinereien. Sie lässt das Gefühl alter Bruderschaften wieder aufflammen und die Heimlichkeiten der Macht aufblitzen. Campus Leben verbunden mit Urban Fantasy und Gothic Noir Touch, ob mir das gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Der Prolog spielt im Vorfrühling und berichtet davon, dass unsere Hauptprotagonistin schwer verletzt ist, sich in ihr Schneckenhaus zurückzog und von allen nichts mehr hören möchte. Alex resigniert und sucht im Schmerz der Ohnmacht halt und ich, als Leser frage mich, was da denn nun passiert ist, und schwups landen wir mit Alex im Winter und zu den Ereignissen ihres Handels. Eigentlich gehört sie nicht an diese Universität, eigentlich möchte sie nichts davon studieren und doch treibt ihr Leben sie zu dieser Aufgabe hin, denn wenn nicht dieser Neubeginn, was dann. Aber bevor sie von ihren Mentor Darlington alles erlernen kann, verschwindet dieser. Die Überwachungen der Beschwörungen werden tückischer, Alex fühlt sich mehr und mehr überforderter und dann passiert noch ein Mord. Sie will nicht auch noch einen Mord aufklären müssen, aber sie muss sich zumindest den Tatort anschauen, weil es könnten ja sein, dass einer der acht Verbindungen dahinter stecken und bevor sich Alex versieht, steckt sie bis über den Ohren in Verdunklungen, Verschwörungen die weit über 100 Jahre zurückreichen, drin. Nun muss sich unsere unwillige junge Heldin entscheiden, stellt sie sich dem, oder hält sie sich raus. Was würde wohl Darlington tun. Mich hat die Figur ein bisschen an Jessica Jones erinnert und die mag ich, somit war Alex für mich genau richtig.

Da kommen wir zur zweiten Erzählstimme, denn abwechselnd zu Alex, kommt auch ihr Mentor an die Reihe. Der Goldjunge des neunten Hauses, der sich so auf die Ausbildung seines Nachfolgers gefreut hat und sich durch die Flut von Bewerbern gewühlt hat, um am Ende einer Unwürdigen gegenüber zustehen. Aber ausgerechnet sie hat die Gabe Geister sehen zu können, was ihm nur vergönnt ist, wenn er den passenden Trank nimmt. Nur ist dieser auf die Dauer giftig, weshalb keiner diesen Bewacherposten auf lange Sicht durchhält. In Alex Augen ist er ein verwöhnter Snob aus gutem Hause, aber mit der Zeit, freunden sie sich an, schauen hinter die Fassade und werden ein Team, bis zu jener Nacht, als Darlington Alex Geheimnis errät und spurlos verschwindet.

Mehr sei nicht dazu gesagt, denn es gibt reichlich zu entdecken. Vielleicht vorab ein paar Kleinigkeiten, die mir Probleme bereiteten. Ich kam nämlich ganz schlecht in die Geschichte rein, das lag daran, dass man nicht wirklich wusste, was auf einen zukommt und somit den Erzählungen nicht gleich folgen konnte, und zum anderen durch die verschiedenen Zeitebenen. Sonst bereiten diese mir keine Probleme, aber da beide Figuren auch in ihren Erzählungen in die Vergangenheit abdriften, hatte man öfter das Gefühl dem nicht folgen zu können oder was überlesen zu haben. Aber wenn man einmal in der Geschichte drin ist, mag man nicht aufhören zu lesen.

Ohne Frage Alex ist eine starke Figur, sie versucht eine neue Alex zu werden und scheitert eigentlich kläglich daran und das ist auch gut so. Sie ist eine Kämpferin, wächst über sich raus, aber auch die überschäumenden Gefühle, des Versagens sind ein Teil von ihr und machen sie einfach menschlicher. Mit ihr zusammen stapfen wir durch Beschwörungen, okkulten Zauber, tauchen ein in die Nacht und kämpfen gegen die dunklen Mächte. Dabei bekommt Alex Hilfe von einem Geist und dieser ist mir ehrlich gesagt ans Herz bewachsen. Überhaupt hat Leigh Bardugo eine ganze Reihe von Figuren geschaffen, die unverwechselbar ihre Handschrift tragen und wieder ganz wunderbar einzigartig sind. Diese Geschichte ist eine Suche, nach der Vergangenheit, des eigenen Selbst und der Suche nach der Zukunft. Dazu setzt die Autorin ein interessantes Setting aus Campus-Leben, mit ihren Verfehlungen und böser dunkler Verbindungszauber, der des Öfteren eher abschreckend ist. Mischt das ganze noch mit Härte, Action und Übernatürlichen ab und bekommt spannende Unterhaltung. Ich finde es richtig gut gelungen.

Das neunte Haus ist absolut anders, als ihre sonstigen Geschichten, düsterer, okkulten Zauber und einer starken Kämpferin, die gerade erst erwacht und sich ein neues Ziel gesetzt hat, davon werden wir bestimmt noch hören.         

Henry und ich waren zuerst überrascht, aber am Ende waren wir sehr angetan und dafür gibt es vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin: 


Leigh Bardugo wurde in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Nach Stationen im Journalismus und im Marketing kam sie schließlich als Special Effects-Designerin zum Film. Leigh lebt und schreibt in Hollywood.


Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag für das  Rezensionsexemplar.
 

2 Kommentare:

  1. Salut, Inga.
    Seltsame Rituale(& Schlimmeres)sind eigentlich auch Teil der Realität an Elite-Universitäten. Hier begibt sich die Autorin nicht allzusehr in den Bereich des Phantastischen.
    "Versagen, der größte Lehrer ist" wie Yoda zu Luke sagt. So besehen hat Alex bereits einiges gelernt.
    bonté

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    1. Hallo Robert,

      ich weiß, und die verwischten Spuren sind auch mehr als bekannt, aber Magie ... düstere, böse Magie mit Geistern und Dämonen, sind schon Erfindungen ... würde ich sagen :-) Und Alex ist noch nicht fertig mit allem ;-)

      Hab noch einen schönen Sonntag
      Inga

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