Freitag, 4. Januar 2019

Rezension: Maja Lunde * Die Schneeschwester

Gebundene Ausgabe: 200 Seiten
Verlag: btb
ISBN-13:
978-3442758272 
Preis: 15,00 EUR
E-Book: 11,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Oktober 2018
Illustrator: Lisa Aisato
Übersetzer: Paul Berf 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Julian macht, was er immer macht, um allen zu entfliehen, er geht schwimmen. Dort bekommt er den Kopf frei, weil er sich nur aufs Atmen konzentrieren muss, denn so kann er den Schmerz daheim vergessen. Beim nächsten Auftauchen schaut er aus dem Fenster und sieht dort ein Mädchen stehen. Begeistert drückt es die Nase an der Fensterscheibe platt, und sogar als Julian das Schwimmbad verlässt, steht es noch da und wartet auf ihn. Etwas überrumpelt von Hedvig lässt er sich aber von ihrer Lebensfreude anstecken und bemerkt zum ersten Mal, das es auf Weihnachten zugeht und diese Zeit doch besonders ist, denn am Heiligabend hat er Geburtstag und wird 10 Jahre alt. Aber in seiner Familie ist Weihnachten wohl abgesagt. So lässt er sich gern von Hedvig einladen, sie trinken Kakao zusammen, bauen einen Schneemann und freuen sich auf Weihnachten zusammen, aber Julian spürt, immer mehr das Hedvig ein Geheimnis hat, nur welches? Was verbirgt sich hinter Hedvigs Begegnung? Und wird Julian noch Weihnachten feiern können?

Meinung:
Die letzten Monate haben mich ganz schön gesundheitlich gebeutelt und wirklich nicht besonders glücklich gemacht. Dabei ging es so schön auf Weihnachten zu und ich war so gut in der Vorbereitung, naja, bis es nicht mehr so gut ging. Tja, und wenn es so ist, dann sollte man sich was Gutes tun und das habe ich beim Besuch beim Buchhändler gemacht und als Erstes ist mir dieses Buch in die Hände gefallen. Immerhin meine Lieblingsfarbe und etwas Weihnachtliches und ich finde, man ist nie zu alt für schöne Geschichten. So musste es mit, und zwar gleich zweimal, eins zum Verschenken und eins für mich. Ob ich das nun richtig gemacht habe, erzähle ich euch nun.

Julian ist also ein Weihnachtskind, nicht nur, dass er das Fest liebt, nein, er hat auch an diesem Tag Geburtstag. All die Jahre war es ein tolles Fest und er hatte sich total darauf gefreut bis zu dem Tag, als seine Familie in Trauer und Schwermut versank. Nichts ist mehr wie vorher, kein Tag mehr mit Freude oder Lachen, denn Juni, Julians älteste Schwester, ist nicht mehr da. Die Familie lebt dahin, ist aber weit voneinander entfernt. So sucht Julian die Flucht im Schwimmen und in der Einsamkeit. Selbst sein bester Freund kommt nicht mehr an ihn ran und dann taucht plötzlich Hedvig auf, die ihn mit ihrer Lebensfreude ansteckt und ihm vor Augen führt, wie wichtig Weihnachten ist, denn mal ehrlich, von Weihnachten kann man nie genug haben. Zuerst ist Julian überrumpelt, aber je mehr Zeit er mit diesem Mädchen verbringt, umso gelöster wird er, er nimmt seine Umgebung mehr wahr und will seine Eltern wieder haben und seine kleine Schwester, soll wieder sie selbst sein. Allerdings fallen ihm auch in Hedvigs Nähe immer mehr Begebenheiten auf, die nicht stimmen können und ihm verwundern. Was verbirgt sie vor ihm.

Auch ich war etwas überrumpelt von der Traurigkeit, die mir in der Geschichte entgegen gesprungen kam. Eine tote Schwester, eine Familie, die eher eine Kopie ihrer selbst ist und nur vor sich hinlebt. Kinder, die kein geschmücktes zu Hause haben, oder die Vorfreude aufs Fest erleben. Diese melancholische Stimmung ist so gut dargestellt, dass man selbst traurig wird und dann kommt Hedvig mit einer einschlagenden Wucht. Sie versprüht Lebensfreude, quasselt ohne Punkt und Komma und lässt Weihnachten richtig aufleben. Allein für ihre Weihnachtsregeln könnte man sie knutschen, sie bringt den Weihnachtszauber zurück, aber auch hier spürt man relativ schnell, dass was nicht stimmen kann.

Diese Geschichte die Maja Lunde geschaffen hat, ist zwar traurig, aber das ist das Leben nun mal, zeigt aber auch, was man daraus machen kann. Diese 24 Kapitel sind voller Herzblut erzählt und bringen einen selbst in eine Tief- und Talfahrt, aber man blüht mit den Figuren auf und das ist genau das richtige zur Weihnachtszeit. Am Anfang ist es recht bedrückend, aber mit jedem Kapitel öffnet sich das Herz mehr und die Weihnachtsstimmung kommt von ganz allein. Dazu die unglaublich schönen Illustratoren von Lisa Aisato die dieser Geschichte nochmals richtig toll widerspiegelt. Julians Weihnachtszeit ist eine Reise durch Trauer, Mut, Freundschaft und Liebe, welches jedes Herz einmal beschreiten muss.

Die Schneeschwester ist eine unglaublich schöne melancholische Geschichte über Liebe und diese im Herzen weiterzutragen. Wunderschön illustriert und herzerwärmend. Perfekt für die Familie zur Weihnachtszeit, weil es hier um die wichtigen Dinge im Leben geht.
 

Henry und ich fanden diese Gesichte ganz zauberhaft und dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:


Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Ihr Roman "Die Geschichte der Bienen" wurde mit dem norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet, in 30 Länder verkauft und sorgte auch international für Furore. Das Buch stand monatelang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste und war der meistverkaufte Roman des Jahres 2017. Im Frühjahr 2018 erscheint mit "Die Geschichte des Wassers" der zweite Teil ihres literarischen Klima-Quartetts, das sich mit den Folgen menschlichen Handelns für die Natur beschäftigt.

Quelle: btb Verlag


2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Sharon <3,

    das Buch hatte ich vor einiger Zeit in der Buchhandlung in der Hand, habe mich, auf Grund der düsteren Stimmung, aber dagegen entschieden. Deine Rezi lässt mich nun an meiner Entscheidung zweifeln. Du hast mich definitiv neugierig gemacht.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hallo lieber Uwe,

      ja, die Geschichte ist traurig und vielleicht nicht unbedingt für jeden passend zur Weihnachtszeit, aber ich fand es toll. Es ist herzerwärmend und bringt die Weihnachtsfreude so richtig schön zum glänzen und was es bedeutet eine Familie zu sein. Also, mein Tipp ... Weihnachten kommt wieder :-)

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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