Montag, 7. Januar 2019

Rezension: Philip Reeve * Mortal Engines: Krieg der Städte

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: TOR  
ISBN-13:
978-3596702121
Preis: 12,00 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: Oktober 2018
Übersetzer: Nadine Püschel und  Gesine Schröder




Inhalt:
Die Welt ist eine andere, als wir sie kennen, der Planet ist vergiftet und die Menschen bewegen sich in ihren rollenden Städten ständig hin und her. Wir befinden uns auf London und diese macht Jagd auf Beute und nimmt eine kleine Schürferstadt, zum plündern, in ihrem Bauchraum gefangen. Dort unten wo alles zerlegt und auseinandergenommen wird, trifft Tom aus der Historikergilde ein, um Artefakte fürs Museum zu finden und sieht seinen großen Helden, Thaddeus Valentine. Tom kann sein Glück kaum glauben, denn er spricht sogar mit ihm und dieser kennt sogar seinen Namen, aber dann taucht eine junge Frau auf und übt mit einem gezückten Messer einen Anschlag auf Valentine aus. Ihre Attacke wird von Tom verhindert und er rennt der Fliehenden hinterher. Bevor sie von Board springt, sieht sie Tom an und sagt, er soll seinen großen Helden nach Hester Shaw fragen und verschwindet. Verwirrt berichtet Tom es dem nach ihm eintreffenden Valentine, aber dieser stößt Tom direkt hinterher. So landet Tom in den Außenlanden und hängt sich an Hester dran, immerhin ist sie der beste und einzige Weg zurück nach London, denkt zumindest Tom. Dass diese Begegnung zu seinem größten Abenteuer wird, kann er da noch nicht ahnen. Wird Tom hinter das Geheimnis von Valentine kommen? Wer ist Hester Shaw? Und warum zum Teufel werden sie bis aufs Blut verfolgt?

Ich bin damals erst auf dem Kinotrailer gestoßen, bevor mir bewusst wurde, dass es sich hier um eine Buchverfilmung handelte. Die Bilder waren gigantisch, die Welt so anders und naja, wie Trailer nun mal sind, ziemlich reißerisch, aber ich wurde sehr neugierig und so jauchzte ich vor Glück, als mir das erste Buch von Mortal Engines in die Hände viel. Zuerst dachte ich, das ist aber ziemlich dünn für die ganzen opulenten Bilder. Aber das heißt ja auch nix, also ging ich an Board von London, unvoreingenommen, aber voller Abenteuerlust, ob ich dieses nun hatte, erzähle ich euch nun.

Die Geschichte legt, ganz ohne Vorgeplänkel, auch direkt los. Mit der Jagd nach der Schürferstadt und wir lernen Tom kennen. Dieser junge Mann ist auch der eigentliche Held in dieser Geschichte. Er steht ganz unten in der Hierarchie, wird ständig runtergeputzt und ist ein Niemand. Er versucht mit seinem Leben klarzukommen, schaut aber auch ganz gern noch oben in die Sterne. Dass er mal wirklich seinen Helden Thaddeus Valentine gegenübersteht, hätte er sich nie erträumen lassen und das dieser ein Schuft ist auch nicht. Gegen diese Erkenntnis kämpft er auch unheimlich lange an und das passt auch zu seinem loyalen naiven Wesen. Mit Hester hat er es nicht unbedingt leicht, sie ist verschlossen, mürrisch und dazu auch noch entstellt, was dem Umgang unheimlich schwer gestaltet. Ihr zusammentreffen verändern die Zwei und mit der Zeit bildet sich ein richtiges Team aus den beiden, auch wenn sie auf unterschiedlichen Seiten kämpfen.

Dieser Autor haut hier voll rein, entschuldigt den Ausdruck, aber anderes kann man es gar nicht sagen. Die Kapitel fliegen nur so an einem vorbei, hier geht es Schlag auf Schlag zu und es wird nie langweilig. Die Abwechslung ist riesig und wir bestreiten ständig ein Abenteuer nach dem anderen. Tom und Hester müssen sich durch die Außenlande schlagen und begegnen, Sklavenhändler, Piraten, Aeronauten und dabei werden sie noch ständig verfolgt, nämlich von einem Stalker. Was es genau damit auf sich hat, müsst ihr selber lesen. Dazu kommt ein ständiger Ortswechsel vor, und obwohl Philip Reeve sich nicht an jedem Grashalm aufhält und es kurz und knackig beschreibt, hat man sofort Bilder im Kopf und hält den Atem an, was als Nächstes passieren wird. Gleichzeitig spielt die Geschichte aber auch weiter in London, was ich unglaublich gut gemacht finde, denn Valentines Tochter Kate will hinter das Geheimnis ihres Vaters kommen und entdeckt so einiges unheimliches. Dabei hören wir mehr von der Geschichte unserer Ressourcen gebeutelten Welt und wie diese nun mit den Städten überleben wollen. Die dunklen machterfüllten Pläne offenbaren sich immer mehr und es geht hier nicht allein um Hester und Valentine, sondern um viele Leben.

Was für ein Rausch, was für eine vollgepackte Geschichte und was für ein absoluter Spaß. Ich konnte das Buch gar nicht aus den Händen legen und war wirklich extrem überrascht, wie unglaublich rasant und spannend diese Geschichte beschrieben ist. Der Autor bedarf gar nicht vieler Worte um die richtige Atmosphäre zu schaffen und setzt den Aufregungshebel sehr hoch an. Mit Tom hat er einen wunderbaren Helden der Stunde geschaffen, der naiv startet und sich in dem Abenteuer immer mehr entwickelt, seine Loyalität verschiebt sich und er hört immer mehr auf sein Herz. Also diesen Historiker muss man mögen. Dagegen wirkt aber Hester Shaw ziemlich blass, das kann daran liegen, das sie die Hälfte des Buches verletzt ist, aber irgendwie kommt sie nicht, so recht, aus der Ecke raus. Das macht aber nix, denn an den richtigen Stellen ist sie da. Besonders gut hat mir auch Kate gefallen, die die Geheimnisse in London aufdeckt und eine überraschend tolle Figur dabei abgibt. Wie ihr seht, mich hat es total gepackt und begeistert und ich mag mehr und werde mir nun den zweiten Teil schnappen.

Mortal Engines ist ein rasantes, Hochgeschwindigkeit‘s Abenteuer mit allem Drum und Dran, da fehlt nix. Mut, Geheimnisse, Kämpfe, Treue und natürlich ein Hauch von Liebe, alles gut gemixt und perfekt abgestimmt für ein geniales Lesevergnügen.
 
Henry und ich hatten unglaublich viel Lesefreude und vergeben die vollen Bücherpunkte: 

__________________________________________________________________________
  
Über den Autor:


Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher britischer Jugendbuchautor und Illustrator. Das "Predator Cities"-Quartett stellt (zusammen mit den drei Prequel-Romanen und der "Larklight"-Trilogie) sein Hauptwerk dar.   

Quelle: TOR Verlag


Mortal Engines - Reihe:


https://www.genialokal.de/Produkt/Philip-Reeve/Mortal-Engines-Jagd-durchs-Eis_lid_36834472.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Philip-Reeve/Mortal-Engines-Der-Gruene-Sturm_lid_38412493.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Philip-Reeve/Mortal-Engines-Die-verlorene-Stadt_lid_38412496.html?storeID=barbers


2. Teil: schon erschienen I 3. Teil: Februar 2019 I 4. Teil: Mai 2019


Vielen lieben Dank an den TOR Verlag für das  Rezensionsexemplar. 


2 Kommentare:

  1. Salut, Inga.
    Ich habe hier offensichtlich einiges an neuen Posts nachzuarbeiten ;-). Hoffe der Alltag hat Dich gut empfangen.

    Mit den richtigen Talenten läßt sich eine phantastische, anmerkenswerte Welt wie aus dem sprichwörtlichen Nichts erschaffen. Es braucht nur der richtige Blick auf diese Welt sein & die Magie der Figuren darin. Die großen Erzählklassiker sind alle gut darin, Lesern keine große Gelegenheit zu bieten, dem Sog zu entkommen. Philip Reeve scheint offensichtlich diese Talente zu haben; wenn ich Deine Einblicke richtig interpretiere, mag er ein handfesterer Neil Gaiman sein.
    Freut mich jedenfalls, daß Dir das Buch ordentlichen Lesespaß bereitet hat.
    "Nicht an jedem Grashalm hängen zu bleiben" ist ein sehr schönes Bild, übrigens.
    Im Schreibeifer sind Dir offenbar zwei Worte gleichzeitig in den Sinn gekommen: Wenn die auftauchende Frau "übt gezückt" mit einem Messer, Valentine ans Leben will. :-)

    Den Film gesehen?

    bonté

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Servus Robert,

      ich habe meine freien Tage genutzt, um alles liegengebliebene abzuarbeiten und deshalb gibt es momentan viel zu lesen ...lach...

      Also ganz ehrlich Tolkin hat für mich zu viel grünes Gras beschrieben und keine Figuren, das war sehr müssig, auch wenn ich den Ebos toll fand, war das Lesen für mich kein Zuckerschlecken. So war ich hier überrascht und schnell gefesselt. Herr Reeve hat bei mir hier die richtigen Töne getroffen.

      Ich habe diesen Schreibfehler nur für dich eingebaut :D Du bekommst aber auch alles raus. Danke für den Hinweis.

      Ja, der Film ist auch schon gesehen. Hat mir gefallen, auch wenn ich sagen muss, das es doch interessant ist, wie man aus einer Story, doch so eine ganz andere Handlung einbaut ...lach... aber ich nehme es da nicht so eng. War bildgewaltig und sehr unterhaltend.

      Ganz liebe Grüße und schönes Wochenende noch
      Inga

      Löschen

Mit dem Absenden deines Kommentars bstätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datentschutzerklärung von Google gelesen und akzeptiert hast.